Mit der Einführung der Intel Core-Prozessoren der neunten Generation wurde auch ein neuer Chipsatz vorgestellt, welcher natürlich auch eine Welle an neuen Mainboards auslöste. Das MSI MPG Z390 Gaming Pro Carbon ist dabei eines von vielen. Die Gaming Pro Carbon Serie könnte man schon fast als altes Eisen bezeichnen, führt der Hersteller diese bereits seit dem Z170 im Lineup. Auch bei AMDs Sockel AM4 ist sie seit Beginn vertreten. Mit dem MSI B360 Gaming Pro Carbon hatten wir sogar schon eine Platine des aktuellen Sockels und der selben Serie auf dem Prüfstand, allerdings mit dem abgespecktem Chipsatz. Wie sich das große Geschwister-Board schlägt, erfahrt ihr im folgenden Test.
Wie zu jeder neuen Chipsatzgeneration hat MSI beim MPG Z390 Gaming Pro Carbon nicht nur den Cipsatz selber ersetzt, sondern auch weitere Änderungen vorgenommen. Optischer Natur sind diese natürlich schnell zu erkennen, welche es aus technischer Sicht gibt, wollen wir im Folgenden natürlich erklären. Auch bei der Bezeichung gibt es eine Neuerung. MPG beschreibt MSI wie folgt: "Designed with Modish outlook and high Performance for the best Gaming experience." Frei übersetzt also genau das, was wir bereits weiter oben beschrieben haben. Coole Optik mit hoher Leistung für Gamer. MPG lässt sich aber auch als MSI Performance Gaming entlarven, was die Stufe direkt hinter der MSI Enthusiast Gaming (MEG) ist. Dieses Vorgehen wirkt so, als würde der Hersteller auf den ersten Blick für mehr Klarheit bei der Einstufung der Mainboards sorgen wollen. Allerdings hat man dies bei der AMD 400er für den Sockel AM4 nicht vollzogen.
Lieferumfang
Beim Lieferumfang lässt sich eigentlich kein allzu großer Unterschied ausmachen. Hauptsächlich sind es die optischen Features, die Beleuchtung, die bedient wird. Für die drei verschiedenen RGB-Header, ist je ein Verlängerungs bzw. Adapterkabel vorhanden. Abstriche muss man etwas bei den SATA3-Kabeln machen. Hier sind nur noch zwei beiliegend. Vielleicht ist dies auch dem vermehrten Aufkommen von M.2 Laufwerken bzw. deren sinkende Preise geschuldet. Eine SLI-HB Bridge ist auch vorhanden sowie ein Case-Sticker. Obligatorisch sind Sicherheitshinweise, Schnellinstallations- sowie ausführliche Anleitung und Treiber-CD.
Die Spezifikationen
Interessant wird es bei den Spezifikationen. Besonders stechen die maximale Speicherfrequenz von 4400MHz sowie die Anzahl der USB 3.1 Gen2 Anschlüsse hervor. Schaut man etwas genauer hin, fällt auch auf, dass auch die Spannungsversorgung nicht unangetastet blieb. 5x 2 Phasen für die CPU sind etwas opulenter als beim Vorgänger. Für den Ästhetischen Aspekt sind die RGB-Anschlüsse zu nennen, welche wir aber auch bereits bei anderen aktuellen MSI Platinen vorfinden konnten. WLAN ist beim non-AC zwar nicht vorhanden, allerdings findet man den Slot für eine entsprechende WLAN-Karte vor. Da das I/O Schild fest angebracht ist, wäre eine Nachrüstung allerdings nicht ganz so einfach umsetzbar.
MSI MPG Z390 Gaming Pro Carbon - im Überblick | |
---|---|
Mainboard-Format | ATX |
Bezeichnung | MSI MPG Z390 Gaming Pro Carbon |
Sockel | LGA 1151 |
Preis | 199€ (UVP) |
Hersteller-Homepage | www.msi.de |
Chipsatz-Eckdaten | |
Chipsatz | Intel Z390 Chipsatz |
Speicherbänke und Typ | 4x DDR4 bis zu 4400MHz (OC) - Dual Channel |
Arbeitsspeicher (RAM) | max. 64 GB |
SLI / CrossFire | 2-Way / 3-Way |
Phasen | 5 (5x 2) + 1 (Vcc + VccGT) |
Stromanschlüsse | 1x 8-PIN 1x 4-PIN 1x 24-PIN-ATX |
Features-Keyfacts | |
PCI-Express | 3x PCIe 3.0 x16 (x16/x0/x4, x8/x8/x4) 3x PCIe 3.0 x1 |
PCI | - |
Serial-ATA- und M.2 | 6x SATA 6G 2x M.2 PCIe x4 Gen 3.0 / SATA - 2242, 2260, 2280, 22110 |
RAID | SATA: 0/1/5/10 PCIe: 0/1 |
USB | 5x USB 3.1 Gen2 (4x I/O-Panel; Typ-A und Typ-C; 1x Typ-C über Front Header) 4x USB 3.1 Gen1 (4x über Front-Header) 6x USB 2.0 (2x I/O-Panel; 4x über Front-Header) |
Grafikschnittstellen | 1x HDMI 1.4 1x DisplayPort 1.2 |
Thunderbolt | Add-on Card Connector |
LAN | 1x Gb LAN (Intel I219-V) |
WLAN | - |
Fan-Header | 1x CPU-Lüfter 1x Pumpe 5x System-Lüfter |
Beleuchtung | 2 Zonen (I/O Cover und rechte Unterseite) 2x 5050-Header (JRGB) 1x WS2812b-Header (JRainbow) 1x Corsair-Header (JCorsair) |
Audio | Realtek ALC1220P 5x Analog (3,5mm Klinke) 1x Digital (Toslink) |
Sonstiges | PCIe & DDR4 Steel Armor M.2 Shield Frozr Optane Unterstützung Bluetooth 5 PS/2 |
Der Intel Z390 Chipsatz
In der Einleitung haben wir bereits davon gesprochen, dass der Intel Z390 natürlich auch etwas betrachtet werden soll. Im Vorlauf waren bereits eigentlich alle Merkmale bekannt, dennoch wollen wir dieses Preview dazu nutzen, die Vorteile oder Vorzüge zu beleuchten. Der Intel Z390 ist im eigentlichen Sinne ein Intel Q370 Chipsatz, welcher den OEMs bereits seit Launch der H310, B360 und H370 Chipsätze verfügbar ist, nur dass der Z390 im Gegensatz dazu als einziger die Overclocking Freigabe bereitstellt.
Im Vergleich zum Vorgänger, dem Intel Z370, gibt es zwar auch Unterschiede, so richtig dramatisch sind diese aber nicht. Zum einen hat man den Fertigungsprozess verkleinert und landet nun auch beim Z390 bei 14nm. Wie wir bereits erwähnt haben, kann es dadurch zu Lieferengpässen kommen, da der Hesteller beinahe alle Produkte nun mit dieser Strukturgröße ausliefert. Weiterhin wurden natürlich die Vorzüge implementiert, welche auch schon die bereits genannten, "echten" Coffee Lake-S Chipsätze erhalten haben Dabei handelt es sich um die native Unterstützung von USB 3.1 Gen2 Anschlüssen sowie CNVi, was eine einfache Anbindung eines WLAN-Adapters (z. B. Intel 9560) mit bis zu 1.73Mbps bietet.
Plattform | 1151 | |
---|---|---|
Chipsatz | Z370 | Z390 |
Strukturgröße | 22nm | 14nm |
Speicher | DDR4 | DDR4 |
PCIe Lanes | 24x Gen 3.0 | 24x Gen 3.0 |
CNVi | - | Ja |
Video Ausgänge | maximal drei | maximal drei |
SATA maximal | 6 | 6 |
USB 3.1 Gen2 | - | bis zu 6 |
USB 3.1 Gen1 | 10 | bis zu 10 |
USB 2.0 | 4 | 14 |
AMD CrossFire / Nvidia SLI | 2-Way / 2-Way | 2-Way / 2-Way |
Wie man der Tabelle entnehmen kann, halten sich die Änderungen also wirklich in Grenzen. Die folgende Abbildung zeigt noch einmal genau auf, was alles mit dem Chipsatz, aber auch der CPU möglich ist.
Als nächstes wollen wir uns anschauen, wie MSI den Chipsatz ausnutzt und die Ports und Steckplätze auf dem MPG Z390 Gaming Pro Carbon ansteuert. Das folgende Block-Diagram haben wir der Anleitung entnommen.
Wie man sieht, werden von den USB 3.1 Gen2 Anschlüssen beinahe alle ausgeführt. Anders als noch beim Z370 Gaming Pro Carbon braucht es dafür keinen ASM3142 Zusatz-Controller. Was hier nicht ersichtlich wird, ist, dass auch ein PCIe Steckplatz mit CNVi vorhanden ist (versteckt unter dem I/O Cover). Dieser wird bei der AC-Version benutzt. Eine zusätzliche PCIe-WLAN-Karte wie beim Vorgänger ist also obsolet. Zwei M.2 Slots waren auch bereits beim Vorgänger vorhanden und auch dort mussten dafür ein Lane-Switching eingesetzt werden. Inwieweit dies hier vorgenommen werden musste und welche Laufwerkskonstellationen möglich sind, wollen wir uns nun auch kurz anschauen.
Außerdem wollen wir mit der folgenden Grafik noch einmal genau verdeutlichen, wo die wichtigsten internen Anschlüsse zu finden sind. Fehler im Layout des Boards können bzw. wollen wir nicht nennen. Die Anschlüsse sind logisch platziert, wobei man den Header für eine Thunderbolt add-on Karte unten rechts eventuell etwas ungünstig untergebracht hat. Denn für ein Board, dass auf eine besondere Optik setzt, würde in unseren Augen ein Kabel in diese Ecke eventuell schon störend ausfallen.
Detailansicht / Features
Fangen wir damit an, was sich offensichtlich beim Wechsel auf den Z390 Chipsatz getan hat. Rein optisch erkennt man, dass das MSI sich etwas vom einheitlichen Design der alten Carbon-Generation (siehe bspw. MSI X399 Gaming Pro Carbon oder MSI B360 Gaming Pro Carbon) gelöst hat sowie sich grundsätzlich allen Kühlern angenommen hat und auch das I/O-Cover bearbeitet wurde. Beim Farbdesign ist man sich eigentlich treu geblieben, jedoch bringt der M.2 Kühler etwas mehr Farbdominanz des Silbertons auf das Board. Die Carbon Elemente sind weiterhin vorhanden, neu ist dabei der Drache auf dem M.2 Kühler, welcher früher auch öfter anzutreffen war.
Der Bereich um den Sockel oben links bleibt dabei weiterhin von den Kühlern und dem Cover weit verdeckt. Das RGB-Elemente wurde dabei etwas zusammengeschrumpft und zieht sich nicht mehr über das gesamte Cover. Zählt man die verbauten Spulen, wird einem direkt klar, dass der Hersteller auch bei der Spannungsversorgung nicht still stand. Was man genau unter den Kühlern vorfindet, klären wir wie immer auf der folgenden Seite.
Ins Auge springt vor allem der M.2 Shield Frozr, welcher sich vom Chipsatz bis weit über das Board erstreckt. Beim Vorgänger war über dem oberen Steckplatz lediglich ein M.2 Shield verbaut. Der darunter befindliche Steckplatz, wie auch der andere, kann mit SATA und PCIe SSDs umgehen, welche bis zum 22110 Format unterstützt werden.
Erweitert werden diese Anschlüsse durch sechs SATA3 Ports, welche sich alle gewinkelt am rechten Rand wiederfinden. In unmittelbarer Nähe dazu befinden sich die Header für die externen USB 3.1 Anschlüsse. Konkret sind zwei für den Standard mit 5Gbps und einer für 10Gbps und Typ-C vorhanden. Beim Vorgänger musste man noch auf den schnelleren Port verzichten. Da der Z390 Chipsatz diesen nun nativ hergibt, können die Hersteller sozusagen damit um sich werfen. Hoffentlich wird man den Typ-C Header in Zukunft also öfter bzw. regelmäßig antreffen.
Der untere Rand ist sozusagen komplett voll mit weiteren Headern. Neben zwei USB 2.0- sowie drei Lüfter-Anschlüssen, finden sich hier auch zwei RGB-Header wieder. Der eine ist für 12V 5050-RGBs vorgesehen, während der andere für die cooleren Dioden mit 5V und eigenem IC (also adressierbar) designed wurde. Desweiteren ist ein Corsair Header vorhanden, welcher via Hub bis zu sechs Lüfter oder vier Stripes des Herstellers ansteuern kann. Diese waren allesamt auch schon beim Vorgänger vorhanden und sind auch auf anderen Platinen des Herstellers zu sehen. Spezieller ist hingegen der JTBT1 Header, welche eine Thunderbolt add-in Karte anbinden soll. Diese sind allerdings rar gesäht. Bei der Konkurrenz in Form von ASUS und Gigabyte werden solche Karten direkt vom Hersteller angeboten, vielleicht legt MSI hier ja auch noch einmal nach.
Der Rücken des Boards präsentiert sich nun in unseren Augen aktueller. Hier wird nämlich nun ein integriertes I/O Schild verbaut, sodass man das Brett direkt verbauen kann. Die Anschlüsse sind ebenfalls aktueller. Zwar sind noch ein PS/2 und zwei USB 2.0 vorhanden, dafür ganze vier USB 3.1 Gen2 Anschlüsse, wovon einer als Typ-C ausgeführt wird. Bei keinem bisherigen Board haben wir in Summe so viele des schnellen USB Ports sehen können. Weiterhin ist ein DisplayPort 1.2 sowie HDMI 1.4 Videoausgang vorhanden. Der RJ45 wird von einem Intel 219V und die Klinke sowie der Toslink Audioausgang werden von einem Realtek ALC1220P befeuert.
Detailansichten ohne Verkleidungen
Um einen freien Blick auf das PCB erhaschen zu können, müssen einige Schrauben entfernt werden, was auch am integriertem I/O Schild liegt. Vor allem diese und die beiden M.2 Shield Frozr Schrauben verlangen dabei nach einem kleinen bzw. feinen Schraubendreher. Gerade für den SSD-Kühler ist dieser unabdingbar, sodass man das passende Werkzeug auch dem Board beilegen könnte.
Spannungsversorgung
Dass sich etwas an der Energieversorgung geändert hat, erwähnten wir bereits. Dies macht sich nicht nur anhand der Anzahl der Spulen bemerkbar, sondern auch an den beiden CPU-Stromanschlüssen. der 8- und 4-Pin stellen nun bis zu 540W für die CPU bereit. Die Phasen wurden also dementsprechend überarbeitet. Als Controller kommt dabei ein uP Semiconductor uP9521P zum Einsatz, welcher in einer 5+1 Konfiguration arbeitet.
Dies kann man daran ausmachen, dass insgesamt 11 Spulen gezählt werden können. Zehn davon sind für die VCore und eine für die IGPU abestellt. Da der Controller diese Anzahl an Phasen nicht steuern könnte, kommen Doppler zum Einsatz (auf der Rückseite), sodass also fünf gedoppelte Phasen vorhanden sind. Jede echte Phase besteht dabei aus einem 4C029 (higside) und einem 4C024 (lowside) MOSFET. Diese werden bspw. auch beim MSI X470 Gaming M7 AC eingesetzt, wenn auch in höherer Anzahl. Die Phase für die IGPU setzt sich aus einem 4C029 und zwei 4C024 MOSFETs zusammen. Insgesamt also ein sehr ordentlicher Aufbau, welcher unserer Meinung der hohen Leistungsangabe des Herstellers gerecht wird und sicherlich keine Probleme mit einem Intel Achtkerner haben sollte.
HiFi-Ausbau
Als Audio-Codec kommt ein Realtek ALC1220P zum Einsatz, welcher sich unter einem EMI Schild verschanzt. Weiterhin setzt man auf Filter von Nichicon und einen Kopfhörerverstärker von Texas Instruments (OP1562). Für die weitere Klangaufbereitung setzt MSI Nahimic 3 ein, welches nun über den Microsoft Store heruntergeladen werden muss. Grundsätzlich ist der Audio Boost 4 ein ordentlicher Aufbau, welcher auch auf deutlich höher angesiedelten MSI Boards verwendet wird. Mit einem beyerdynamic MMX300 Gen. 2 konnte der Audio-Ausbau zufriedenstellend umgehen. Der erreichte Pegel ist gut und Nahmic 3 lässt mehrere Einstellungen zu, sodass man sich der favorisierten Abstimmung annähern kann. Lediglich beim Musik-Hören fehlt etwas Druck beim Bass, auch wenn man diesen in Nahimic 3 voll aufdreht.
Kühler und Blenden
Die Kühler sind bis auf den M.2 Kühler sind nicht deutlich größer geworden, lautet unsere Einschätzung ohne den Vorgänger aktuell vorliegen zu haben. Für den Ausbau der Energieversorgung sollten sie allemal ausreichend sein. Die silbernen Kühler wirken dabei so, als hätte man das Aluminium einfach nur gestrahlt, um die vorliegende Oberfläche zu erzeugen. Gut ist die Qualität des I/O Covers zu bewerten. Auch wenn es aus Kunststoff besteht, wirkt es haptisch und optisch hochwertig. Was allerdings kritisiert werden muss, sind die kleinen Schrauben des M.2 Heatsinks. Sie sind so klein, dass es das Feinmechaniker-Wekrzeug braucht. Unserer Meinung nach würde es nicht schaden, wenn man zumindest die Größe der M.2-Schraube annehmen würde oder zumindest das passende Werkzeug beilegen würde. Aber auch dann bleibt die Montage etwas fummelig, auch weil der Kühler keinerlei Führungen vorweist.
Testsystem im Überblick
Unser Mainboards-Testsystem kommt im Großen und Ganzen weiterhin in unveränderter Form zum Einsatz. Das heißt, dass auch hier der offene Aufbau in jedem Test nur durch das jeweilige Mainboard ergänzt wird und der Rest identisch bleibt. Die Basis stellt ein Benchtable von Cooler Master. Die Kühlung ist mit der Noctua NH-U12A so gewählt, dass hier kein Bottleneck entsteht. Gleiches gilt für das Netzteil. Das be quiet! Dark Power Pro 11 550W ist zwar das kleinste der Serie, stellt aber dank Platinum Effizienz genügen Power zur Verfügung. Beide Aspekte halten den eingesetzten Intel Core i5-9600K mit einer TDP von 95W gut in Schach.
Beim Arbeitsspeicher können wir auf 16GB aus einem Corsair Dominator Platinum RGB DDR4-3200 CL14Kit zurückgreifen. Als Datenträger kommen für die M.2 Slots eine Samsung 960 Evo 250GB und für SATA eine Samsung 850 Evo 250GB zum Einsatz. Beide stellen sehr gute Vertreter ihre Zunft dar, da sie schnell, aber auch relativ preiswert sind. Dem Realitätsbezug soll hierdurch Beachtung geschenkt werden. Um auch die USB Anschlüsse fordern zu können setzen wir einen Corsair Voyager GTX mit 128GB (USB 3.1 Gen.1) und eine Sandisk 900 Extreme mit 480GB (USB 3.1 Gen.2) ein.
Bei der Montage des Noctua NH-U12A ergaben sich keinerlei Probleme. Das liegt aber auch am Montagesystem des Kühlers. Denn schaut man sich die Bereich um die Bohrungen genau an, so könnte man auf der linken Seite mit dem ein oder anderen Kühler schon in Konflikte geraten. Nennen könnte man bspw. den be quiet! Dark Rock Pro 3, welcher vermutlich wieder eine Demonatge der VRM-Kühler nach sich gezogen hätte.
Weniger ein Problem, als ein Vorteil ist der obere M.2 Slot. Da dieser oberhalb des ersten PCIe Slots liegt, erhöht sich der Abstand zwischen Sockel und Steckplatz, was mehr Platz für CPU-Kühler bedeutet. Für eine Montage eines Datenträgers in diesem Slot, muss man allerdings immer noch die Grafikkarte demontieren. Gleiches gilt auch für den unteren M.2 Slot mit Kühler. Der Grund dafür ist eben der Kühler, da man bei montiertem Pixelbeschleuniger nicht mehr an die obere Schraube gelangt. Im eingebauten Zustand sind die winzige Schrauben und der Kühler ohne Führung ein noch größeres Problem.
Beengt geht es zudem bei den beiden Stromsteckern zu. Hat man das Board in einem engen Midi-Tower wie bspw. dem Corsair Carbide SPEC-Omega RGB verbaut, kommt man an diese beiden Stecker aufgrund der umliegenden Kühler und Blenden nur sehr schwer ran. Gleiches gilt für den CPU-Lüfter-Stecker. Gerade auch mit montiertem CPU-Kühler, sind die besagten Stecker nur schwer zugänglich.
Die Beleuchtung des Mainboards ist insgesamt eher zurückhaltend. Verbaut man das MSI MPG Z390 Gaming Pro Carbon in einem schwarzen Gehäuse, könnte man von der Beleuchtung unterhalb der rechten Seite evtl. sogar gar nichts sehen, auch wenn hier nun mal wieder die gesamte Länge mit Dioden bestückt wurde. Die Leuchtkraft ist allerdings nicht so hoch, dass sie die Unterseite richtig zum "glühen" bringen. Die zweite Zone in der I/O Blende ist gelinde gesagt auch sehr dezent. Schade, dass man im Punkt der Beleuchtung nicht etwas an das MSI X299 Gaming M7 ACK anknüpft. Ein ähnliches Konzept bietet man mittlerweile nur noch beim MSI MEG Z390 Godlike an.
Lüftersteuerung / Softwarepaket
MSI Dragon Center
Neben den technischen Änderungen, hat MSI auch der Software ein Update verpasst. Statt des betagten MSI Command Center, ist bei den Z390 Mainboards nun das MSI Dragon Center die Schaltzentrale. Mit diesem vereint der Hersteller nun beinahe alle Funktionen in einem Tool, ähnlich wie es ASUS mit dem AI Suite (z. B. ASUS ROG Strix Z370-F Gaming) bereits seit längerer Zeit umsetzt. Die Startseite der Software ermöglicht den Zugriff auf die Unterkategorien. Mit dem Home-Button nuten gelangt man immer wieder zur Startseite zurück.
Links gib es den sogenannten Gaming Modus. Durch einen Klick werden die Systemparameter für das Zocken vorbereitet. Es ist dabei die Rede von System-, Monitor- und Overclocking-Optimierungen. Welche das konkret sind, wurde uns nicht offenbart. Denn für das letztgenannte gibt es eigentlich auch eine gesonderte Funktion, ebenso für die Monitor-Optimierung.
Der Funktionsumfang des Command Centers verbirgt sich unter dem Reiter „Leistung“, jedoch erst wenn man sich ein eigenes Profil anlegen möchte. Sonst stehen die Modi „Silent“ und „OC“ zur Auswahl, welche man sonst aus der Gaming-App kannte. Im Custom-Profil sind letztendlich die bekannten Funktionen nun etwas einfacher bzw. übersichtlicher vorzufinden.
Konkret kann hier der Game-Boost per Software aktiviert werden, Einfluss auf Spannungen, Multiplikator und RAM-Settings genommen werden, sowie Warnungen festgelegt werden. Beim Command Center musste man sich dafür zum Teil noch durch verschiedene Kategorien klicken.
Auch die Lüftersteuerung wurde hier platziert. Im groben hat sich hier zur Vorgänger-Version nichts verändert. Was leider auch bedeutet, dass man die Lüfterleistung weiterhin nur in festen Schritten auswählen kann. Nur per Kurve kann man sozusagen Zwischenschritte vornehmen. Auch lässt sich hier immer noch nicht auswählen, ob die Lüfter per PWM oder Spannung geregelt werden sollen. Dies muss man immer noch im Bios einstellen.
Die Nächste Kategorie ist der Hardwaremonitor. Hier kann man sich alle Parameter des Systems anzeigen lassen und dabei auch auswählen, welche man sehen möchte. Die Anschauung mit Bild des Mainbords sowie den Hitzezonen und Lüfteranschlüssen (vgl. z. B. MSI MEG X399 Creation) hat man wegrationalisiert. Schon etwas schade.
Die Eyerest Funktion, zur Konfiguration der Anzeige der Gaming-App wurde ebenfalls hier eingebaut. Gleiches gilt für die Gaming LAN Software, welche nun ebenfalls nicht gesondert installiert werden muss. Auch die XBoost Funktion ist im Dragon Center zu finden. Unten rechts unter Tools kann man diese zumindest noch für die Laufwerke aktivieren, was tatsächlich zu einem leichten Boost verhilft. Bei den anderen Funktionen der ehemaligen XBoost Funktion konnten wir das Rückblickend auch eher nicht feststellen, weshalb das Weglassen in Ordnung geht. Weiterhin ist hier auch der sogenannte SuperCharger vorzufinden, welcher mehr Strom für bestimmte USB Anschlüsse frei gibt.
Auch MSI Mystic Light ist hier nun eingebunden, muss aber zunächst zusätzlich installiert werden. Die Optik gleicht dem letzten Update, welches die Software auch außerhalb des Dragon Centers erhalten hat. Der Funktionsumfang hat sich auch nicht geändert. Die LEDs des Boards können zufriedenstellend belegt werden, auf die Dioden des eingesetzten Corsair Dominator Platinum RGB trifft dies nicht ganz zu. Zumindest vermisst man hier eine Einstellung der einzelnen LEDs. Gleiches gilt für Hardware am Corsair-Header. Eine Erweiterung und Kontrolle weiterer RGB-Hardware bleibt eher rudimentär, zumindest wenn man sich ansieht, was Corsair in iCUE anbietet.
Realtek HD Audio
Die Audio-Einstellungen können weiterhin in Realtek Software in der HD-Variante vorgenommen werden. Diese lässt sich zusätzlich mit der Nahimic 3 Software kombinieren (siehe unten), sodass man der Realtek Software ein paar Funktionen raubt. Das angeschlossene beyerdynamic MMX300 Gen. 2 mit 32 Ohm wird auch hier mit deutlich über 400 Ohm erkannt. Das ist beim MSI X470 Gaming M7 AC nicht anders. Dadurch wird die Verstärkung automatisch auf Extrem gestellt, was das Headset aber auch braucht.
Natürlich lässt sich auch ein angeschlossenes Mikrofon gesondert einstellen - Rauschunterdrückung und Nachhallunterdrückung inklusive.
Nahimic 3
Nahimic 3 ist im Vergleich zur Vorgänger-Version über den Microsoft-Store erhältlich. Die Software fungiert insgesamt als aufgesetzter Equalizer für den ALC1220P. Dabei sind bereits Profile für verschiedene Einsatzgebiete vordefiniert, können aber auch noch weiter angepasst werden. Ein kurzer Klang-Check bestätigt, dass die Profile so in Ordnung gehen. Zudem lässt sich auch das Mikrofon hier etwas anpassen. Auch der Soundtracker zu Visualisierung von Geräuschen in Spielen auf einem Radar kann hier konfiguriert werden.
Das UEFI-BIOS
Beim Bios hat sich an sich seit einigen Generationen nichts mehr am generellen Aufbau geändert, was sich auch drin zeigt, dass seit dem Wechsel von Z97 zu Z170 Chipsatz weiterhin das sogenannte Click Bios 5 statt 4 verwendet wird. Auch bei Mainboards anderer Sockel (vg. z B. MSI X299 Gaming M7 ACK, MSI X399 SLI Plus und MSI B450M Mortar) wird das gleiche Prinzip benutzt, wodurch man sich Plattformübergreifend immer schnell zurechfindet. Bereits im sogenannten EZ Mode sind ein paar grundlegende Einstellung zu treffen und mehrere Informationen einsehbar.





Tiefer dringt man ins Bios jedoch erst dann ein, wenn man sich in den Advanced Mode begibt. Auch hier der Aufbau bekannt, nur unterscheiden sich die Boards häufig durch die mittig platzierte Grafik. Im Folgenden werden die einzelnen Sektionen genauer abgebildet, wobei diese eigentlich keine Überraschungen bereithalten. Man könnte quasi sagen "kennt man eins, kennt man alle".
Unter Settings sind Einstellungen zu den PCIe-Steckplätzen un den verbauten Komponenten zu treffen. Konkret kann man unter Advanced die Generation der Lanes einstellen und den Audio sowie Netzwerk-Chip de- oder aktivieren. Auch die SATA-Schnittstellen werden hier konfiguriert. Die Bilder verraten eigentlich sehr gut, was hier Phase ist.















Deutlich interessanter dürfte für die meinsten der Overclocking Abschnitt sein. Auch hier gibt es viel zu ergründen, sieht man sich alle Subkategorien an. Grundsätzlich ist das Board schon sehr umfangreich mit Optionen versehen. Ist man im Besitz einer CPU mit K-Suffix, kann man diese auf verschiedene Weisen beschleunigen. Entweder hebt man den All-Core Turbo an, jeden Kern für sich oder legt neue Turbo-Stufen je nach Auslastung fest. Eine Übertaktung mittels BCLK ist ebenfalls möglich, was durch die Aktivierung des XMP auch bereits automatisch im kleinen Maß erfolgt (100MHz zu 100,8MHz) Auch der Uncore-Bereich kann übertaktet werden. Beim RAM trifft man auf umfangreiche Subtiming-Einstellungen sowie eine etwas reduzierte Liste mit hinterlegten Settings (Memory Try It!). Eine Wiederholung des Bootvorgangs bei nicht erfolgreichem RAM-Übertakten kann in der Anzahl nicht festgelegt werden. Die Spannung kann im Gegensatz zu den AM4 Geschiwstern (vgl. z. B. MSI B450I Gaming AC) auch per Adaptive- und Override-Mode sowie per Offset angepasst werden. Was bei den CPU-Einstellungen auffällt, ist, dass MSI der verbauten CPU schon bereits sehr viele Freiheiten gibt. Um die Turbo-Stufen ausfahren zu können, gibt das Board kurz- und langfristig 255W frei.
















Hat man einen stabilen Betrieb seiner OC Settings ausgelotet, kann man diese wie immer in einem der sechs Profil-Slots ablegen. Das ist in vielerlei Hinsicht noch immer eine sehr gute Funktion. Auch das Ex- und Importieren der Profile kann Hilfreich sein, sollte man z. B. aufgrund eines Defekts das Board mal wechseln müssen. Dann braucht man mit dem neuen Unterbau nicht erneut bei 0 beginnen.
Der Hardware-Monitor ist die im Bios inneliegende Lüftersteuerung. Die sieben Kanäle können hier mit einer Kurve versehen werden oder "Smart" geregelt werden. Auch muss man hier bestimmen, wie die angeschlossenen Lüfter oder auch Pumpe angesteuert werden - per PWM oder DC (Gleichspannung). Schade ist allerdings, dass MSI beim MSI MPG Z390 Gaming Pro Carbon lediglich die CPU und System Temperatur anzeigen lässt und die Kurven auch nur an diese angepasst werden können. Dabei zeigte das Dragon Center ja deutlich, dass wesentlich mehr Sensoren verbaut sind und ausgelesen werden könnten.
Im Board Explorer kann man noch einmal Bildhaft verfolgen, welche Steckplätze seines Mainboards man womit bestückt hat. Über den Sinn oder Unsinn kann man sich streiten. Einen positiven Nutzen könnte dieser haben, wenn man als Fremder eine Diagnose des Systems durchführen soll. Dann würde man hier einen sehr schnellen Überblick erhalten, ohne den Rechner öffenen zu müssen.
Benchmarks
Die folgenden Benchmarks sind dazu gedacht, die Grundleistung der einzelnen Platinen miteinander zu vergleichen. Vor den Benchmarks wurde immer für das jeweilige Mainboard ein frischen Betriebssystem aufgesetzt und alle Einstellungen, bis auf das Speichersetting, auf AUTO gestellt beziehungsweise stehen gelassen.
Auch hier müssen wir wieder darauf hinweisen, dass die Z370 Mainboards mit 3200 MHz RAM-Takt betrieben wurden, die beiden B360 Mainboards können hingegen nur mit maximal 2666 MHz betrieben werden. Zudem kam auf den Z370 Boards noch ein i7-8700K zum Einsatz, während bei den Boards mit Z390 Chipsatz ein i5-9600K verwendet wird.
3D Anwendung
Dass die Leistung in der Benchmarks unterhalb der bisher getesten Z370 und B360 Platinen liegt, ist aufgrund des CPU-Wechsels nicht verwunderlich. Eine Einschätzung lässt sich bisher noch nicht wirklich treffen. Die Liste soll jedoch in den kommenden Wochen mit weiteren Exemplarren gefüllt werden. Interessant ist beim Firestrike allerdings, dass das Biostar Racing B360GT3S geschlagen werden konnte, obwohl dieses noch die 12 Thread CPU nutzen durfte. Was man beim Physic-Score durch OC erreichen lässt, zeigt sich drei Seiten weiter.
System-Leistung
Auch bei der Systemleistung fallen die Punktzahlen erwartungsgemäß niedriger aus, als bei den anderen Mainboards. Aber nicht immer ist das MSI MPG Z390 Gaming Pro Carbon an letzter Stelle vorzufinden. Beim Home-Core liegt erneut das Biostar Racing B360GT3S zurück, beim Work-Score sogar noch das ASUS ROG Strix Z370-F Gaming und Biostar H310HMD Pro. Da beim Work-Benchmark vermehrt auch Single-Tread-Anwendungen benutzt werden, kann der Intel Core i5-9600K hier beinahe mit dem i7-8700K gleichziehen. Es wird interessant sein, wie sich ein anderes Z390 Board mit dem i5 schlägt.
CPU-Leistung
Die reine CPU Leistung lässt sich aus dem Cinebench R15 sowie SuperPi Benchmark herauslesen. Die Unterschiede sind hier eher gering, wenn die gleiche CPU eingesetzt wird. Da wir den Cinebench R15 Multi-Threadig Test verwenden, sind die Z370 Boards mit i7-8700K natürlich deutlich erfolgreicher. Allerdings liegt der Boost-Takt des i5-9600K nur 100MHz unterhalb des ehemaligen Top-Modells. Daher sind die Unterschiede bei SuperPi nicht mehr so gewaltig. Beim längeren Test kann sich das Board sogar ins Mittelfeld vorkämpfen. Hier könnte allerdings auch der etwas besser RAM hineinspielen, welcher mit CL14, statt CL16 angesprochen wird.
AIDA64 - Speicherdurchsatz / Latency
Speicherdurchsatz und Latenzen lassen sich durch die Hardware-Änderungen ebenfalls wieder etwas schlecht vergleichen. Es lässt sich zumindest sagen, dass das RAM-Kit ohne Fehler funktioniert. Dass der Schreibdurchsatz etwas geringer ausfällt, liegt daran, dass ein Dual-, statt Quad-Kit eingesetzt wird. Die B360 und das H310 Mainboard sind insgesamt weniger gut aufgestellt, da der RAM hier nur mit 2666MHz befeuert werden konnte. Wie man sieht, viele verschiedene Faktoren, die einen Vergleich erschweren. Folgende Samples sollten diesen Umstand wettmachen.
Benchmarks: USB 3.1 Gen1/2 / SATA / M.2
Um auszuschließen, dass das verwendete Layout des Mainboards Engpässe bei den Datenträgergeschwindigkeiten hervorruft, werden alle relevanten Schnittstellen durch schnelle Vertreter der jeweiligen exemplarisch getestet. Die eingesetzten Laufwerke sind nicht unbedingt immer das schnellste der Zunft, jedoch erfreuen sie sich größtenteils einer hohen Beliebtheit, welche auf das Preis/Leistungsverhältnis zurückzuführen ist. Für die M.2 NVMe Schnittstelle haben wir eine Samsung 960 Evo 250GB auserkoren. Zur Seite steht dieser eine Samsung 850 Evo 250GB, welche die SATA Schnittstellen ausreizen soll. Auch die USB-Ports werden überprüft. Hier verwenden wir eine SanDisk Extreme 900 Portable für USB 3.1 Gen.2 (10Gbps) und einen Corsair Voyager GTX (Rev. 2) in der 128GB Version.
M.2 Performance
Das MSI MPG Z390 Gaming Pro Carbon stellt zwei Einbauplätze für M.2 NVMe SSDs bereit. Der untere ist zudem mit einem Kühlkörper ausgestattet, weshalb dieser für den folgenden Test verwendet wurde. Die eigesetzte Samsung 960 Evo 250GB sollte hierdurch nicht durch eine erhöhte Temperatur gebremst worden sein.
Die erzielten Ergebnisse fallen nicht aus dem Rahmen - weder unten, noch nach oben. Der Steckplatz wird im Rahmen der SSD komplett ausgenutzt und sollte keinen Flaschenhals darstellen.
SATA 6G Performance
Um auch die etwas „angestaubte“ Schnittstelle mit in Betracht zu ziehen, wurde die Samsung 850 Evo, an die SATA-6G-Ports des Chipsatzes angeschlossen und mittels AS SSD- und Crystaldisk-Benchmark auf Geschwindigkeit geprüft. Hier gab es keine Überraschung. Auf den ersten Blick könnte man meinen, dass die Performance geringer ausfällt, allerdings sind die Unterschiede auch unter Messtoleranz zu verbuchen.
Beim Test der SATA-SSD zeigt sich eigentlich das gleiche Bild wie beim Test der NVMe-SSD. Unterschiede sind nur marginal und können auch als Messungenauigkeit abgestempelt werden.
USB-3.1-Gen.2-Performance (10Gbps)
Eine der Neuerungen des Z390 Chipsatz ist der native USB 3.1 Gen2 Support. USB Typ-A und -C können also auch ohne Zusatzchip auf hohe Übertragungsraten kommen. Um diese auszukosten kommt wie immer die SanDisk Extreme 900 Portable zum Einsatz.
Hier zeigen sich erstmals sichtbare Unterschiede bei den Datenträger-Tests. Auch nach mehreren Wiederholungen konnte die externe SSD nicht ihr volles Potential entfalten. Vor alle, der Lesewert bei CrystalDisk fällt besonders gering aus. Würde man das MSI Z370 PC PRO als "Ausrutscher nach oben" verbuchen, würde sich das MSI MPG Z390 Gaming Pro Carbon zusammen mit dem Z370 Tomahawk immer noch am Ende einfinden. Beim Schreiben spreizt sich das Testfeld sehr, wobei sich das Board hier in der Mitte einordnet. Etwas besser sieht das ganze aus, betrachtet man die AS SSD Ergebnisse. Hier schwimmt es beim Lesen sozusagen auf einer Welle mit den anderen Boards (ausgenommen Z370 PC PRO) und kann sich beim Schreiben sogar den zweiten Platz sichern.
USB-3.1-Gen.1-Performance (5Gbps)
Um auch die Leistungsfähigkeit der USB-3.0-Schnittstelle auf die Probe stellen zu können, kam einmal mehr der Corsair Voyager GTX (Rev. 2) in der 128GB Version, zum Einsatz. Auch dieser musst sich im AS SSD Benchmark CrystalDiskMark beweisen. Eine leichte Tendenz zugunsten des B360 Chipsatz kann man hier schon erkennen, klammert man den Schreibwert unter AS SSD aus. Das Biostar und MSI Board mit B360 ordnen sich nämlich ansonsten immer oben ein.
Während der Schreibwert beim CrystalDisk Mark zwar relativ schwach ausfällt, ist der Abstand zu den anderen Boards realtiv gesehen nicht so enorm. Dies ist beim Schreiben allerdings anders. Bis auf MSI Z370 Tomahawk und ASUS ROG Strix Z370-F Gaming legen die anderen Bretter um 10% Geschwindigkeit drauf. Interessantweise zeigt sich dies beim AS SSD wieder nicht. Beim Lesen landet es im Mittelfeld, um beim Schreiben zusammen mit dem MSI Z370 Gaming Plus die Spitze einzunehmen.
Leistungsaufnahme
Die ermittelten Werte beziehen sich auf das gesamte Testsystem. Wir haben dabei den Stock-Zustand, also so wie der Kunde die neuen Komponenten verbaut, getestet und die Verbrauchsdaten ermittelt. Die protokollierten Werte verstehen sich als Durchschnittswerte, die via Cinebench R15 und 3DMark (2013) ermittelt wurden. Die Werte wurden mit einem Strommessgerät direkt an der Steckdose abgelesen. Je nach Mainboard können diese Ergebnisse stark variieren, da jeder Hersteller unterschiedliche Komponenten verbauen kann. Zudem kommt hier wieder die unterschiedle CPU zum Tragen. Dass der i5-9600K etwas sparsamer als der i7-8700K zu Werke geht, sollte klar sein.
So verwundert es nicht, dass das Board im Idle und unter 2D Last neue Bestwerte erreicht. Hier zeigt sich eigentlich wieder deutlich, dass die 95W TDP der beiden CPUs nicht gleichzusetzen mit ihrem Verbrauch sind. Aufgefallen ist im Bios allerdings auch, dass MSI im Serienzustand ein Powertarget von 255W anlegt. Die eingesetzte CPU darf sich beim Ausfahren des Turbos also richtig ausleben. Dass im Firestrike ein Verbrauch im Bereich der anderen Platinen erreicht wurde, liegt vermutlich am GPU-Limit, durch welches die potentere CPU auf einem ähnlichen Niveau arbeitete wie die aktuelle. Dennoch wirken die 237W ersteinmal schon beachtlich. Erst andere Boards werden genau zeigen, wie sich dieser Wert einordnen lässt.
Overclocking
Hinweis: Erreichte Werte sind nicht allgemeingültig. Mögliche Taktraten und eingestellte Spannungen variieren zwischen CPUs, Mainboards und Netzteilen. Die folgenden Darstellungen sind also nur als Richtwerte zu verstehen. Übertakten geschieht zudem auf eigene Gefahr und wir übernehmen keinerlei Haftung für verursachte Schäden.
OC Genie
Der OC Genie ist eine Funktion, welche im Bios mit nur einem Klick aktiviert werden kann. Hierdurch werden die Turbo-Stufen leicht angepasst und auch die Spannung leicht erhöht. Diese landet bei unserer CPU auf 1,24V. Die Taktstufen des Intel Core i5-9600K sind folgend aufgelistet. Für andere Prozessor-Modelle fallen die Stufen anders aus.
Ausgelastete-Kerne | Serie | OC-Genie |
1 | 4,6GHz | 4,7GHz |
2 | 4,5GHz | 4,6GHz |
3 | 4,5Ghz | 4,6GHz |
4 | 4,4GHz | 4,5GHz |
5 | 4,4GHz | 4,5GHz |
6 | 4,3GHz | 4,4GHz |
Insgesamt sieht man, dass jede Stufe ein plus von 100MHz erhält. Groß bemerkbar machen sollte sich dies nicht. Im Cinebench R15 stieg die Punktzahl von 1085 auf 1105, bei einer Leistungszunahme von 110W auf 139W. Begründet werden kann dies damit, dass die CPU eine deutlich höhere Spannung erfährt. Dies kann damit begründet werden, dass es unter den CPUs eine gewisse Streuung gibt, welche MSI mit der deutlichen Spannungserhöhung alle einschließen will. Ob das wirklich so sein muss, müsste man mit einer vielzahl von CPUs validieren, was uns so nicht möglich ist. Hat man keine Ahnung von OC, kann man den OC-Genie mitnehmen. Setzt man sich kurz mit der Thematik auseinander, macht ein manuelles Overclocking aber schon mehr Sinn.
Manuelles Übertakten
Beim manuellen Übertakten haben wir uns als Ziel die magischen 5 GHz auf die Fahne geschrieben. Dieser Wert ist mit den Intel Core-Prozessoren der neunten Generation eigentlich fast immer erreichbar. Die Temperaturen sind hier auch wieder etwas besser, da der Hersteller die CPUs im P0 Stepping (nativer Achtkern-Die) wieder verlötet. Als Herangehensweise haben wir uns diesmal angeschaut, was das Board von sich aus an Spannung anlegt, wenn man den All-Core-Turbo stetig erhöht. Die VCore liegt im Serienzustand mit 1,128V an. Eine Erhöhung des Turbos von 4,4GHz auf 4,7GHz steigert diese bereits auf 1,228V. Bei 4,8GHz sind es bereits 1,256V und bei 5GHz letztendlich 1,348V, was uns etwas zu hoch erscheint. Von diesem Wert aus hieß es dann, eine Absenkung bis zum stabilen Minimum zu finden. Dieses erreichten wir bei 1,275V. Im gleichen Schritt haben wir die Loadline Calibration auf 3 gestellt, damit die Spannung auch unter Last diesen Wert hält. Unter Last konnten wir in Windows somit 1,28V auslesen.
Wie immer sollte der Cinebench R15 als Leistungsindiz herhalten. Hier konnten die 1085 Punkte im Serienzustand auf 1244 Punkte gesteigert werden. Die Leistungsaufnahme erhöhte sich im gleichen Schritt von 110W auf 160W. Da durch die Aktivierung des XMP auch die Bus Speed auf 100,8 MHZ erhöht wird, liegen die 5GHz übrigens nicht glatt an, sondern sogar eher Richtung 5,04GHz. Auch in SuperPi bringt die Übertaktung einen messbaren Leistungsschub. Beide Zeiten fallen deutlich kürzer aus. Ein kurzer Blick in den internen Benchmark von CPU-Z zeigte, dass die CPU mit sechs Threads hier den AMD Ryzen 5 1600 mit 12 Threads überholen kann. Vor allem ist aber die SIngle-Core Leistung beeindruckend. Mit anderen Tests decken sich diese Ergebnisse aber nicht unbedingt.
Auch beim Speicher wurde etwas OC betrieben. So wurde das Corsair Dominator Platinum RGB DDR4-3200 CL14 Kit von vornherein mit dem XMP betrieben, was auch eine Anhebung des BCLK auf 100,8 MHZ zur Folge hat. Sollten sich die Ergebnisse des Boards zu anderen Z390 Brettern unterscheiden, könnte dies auch hieran liegen. Doch die 3200 MHZ des RAMs sollten nicht das Ende der Fahnenstange darstellen. Zunächst haben wir ausprobiert, welches der Memory Try It! Settings stabil betrieben werden konnte. Hier hat der Hersteller erfreulicherweise deutlich ausgedünnt und die Settings scheinbar auch gleichzeitig etwas angezogen. Maximal war hier der Betrieb mit 4000 MHZ bei CL17 möglich, was schon nicht schlecht ist, dafür, dass man mehr oder weniger nur einen Klick machen muss. Manuell konnte mit dem RAM ein Takt von stabilen 4133 MHz bei CL19-21-21-41 bei 1,4V erreicht werden. Auch 4266 MHz konnten gebootet werden, liefen jedoch nicht stabil.
Zuguterletzt haben wir mit beiden OC-Settings noch einmal den 3DMark Firestrike durchlaufen lassen. Hier konnten die Ausgangswerte ebenfalls gesteigert werden, was keine Überraschung war. Der Gesamt-Score wurde von 10079 Punkten auf 10332 Punkte angehoben, während der Physic-Score von 12785 Punkten auf 16314 Punkte anwuchs. In FPS bedeutet dies im Physic-Test eine Steigerung von 40,59 FPS auf 51,97 FPS. Da wir uns im GPU-Limit bewegen, würde eine potentere Grafikkarte von der CPU-Leistungsspritze deutlicher profitieren.
Temperaturen
Die Temperaturen wurden auch kurz überwacht. Das Augenmerk sollte natürlich auch den Sensoren des Boards liegen und nicht auf der CPU. Sagen lässt sich aber, dass der Noctua NH-U12A (mit einem Lüfter) keine Probleme mit dem Intel Core i5-9600K hat. Eine 30 minütige Auslastung des Systems mit Prime (29.3) brachte im Serienzustand eine CPU-Temperatur von 62°C zum Vorschein. An den Spannungswanderln wurde dabei eine Temperatur von 67°C gemessen. Die Kühler wurden zwar sehr warm, konnten aber nachwievor angefasst werden. Etwas kritisch könnte aber sein, dass der seitliche Kühler halb unter dem I/O-Cover liegt und es daher unter diesem zu einem Wärmestau kommen könnte.
Richtig verifizieren konnten wir dies allerdings nicht, auch wenn das Cover fühlbar schon an Wärme zunahm. Bei der Sockeltemperatur wurden 48°C gemssen, alle anderen Werte (System, M.2, PCIe, PCH) bewegten sich unterhalb von 30°C. Auch die Effektivität des M.2-Kühlers sollte kurz betrachtet werden. Dazu wurde HD Tune benutzt. Die Temperaturen der Samsung 960 Evo erhöhten sich im Laufe es gesamten urchlaufs von 26°C auf 29°C und 37°C auf 51°C am anderen Messpunkt. Da der Kühler auch mit dem PCH-Kühler verbunden ist, aber auch weil der M.2 Steckplatz am Chipsatz angebunden ist, wurde auch eine Erhöhung der Temperatur des Z390 erwartet. Hier blieb der Anstieg von 27°C auf 30°C aber sehr gering.
Fazit
Die Mainboards mit Z390 Chipsatz haben gegenüber den kleineren Modellen den Vorteil, dass man die Intel Core CPUs mit K-Suffix übertakten kann. Diesen Job erledigt das MSI MPG Z390 Gaming Pro Carbon sehr gut. Es bietet einige Optionen, so das einem eigentlich alles Nötige in die Hand gelegt wird. Die Spannungsversorgung hatte mit dem eingesetzten i5-9600K keinerlei Probleme und auch die Temperaturen blieben selbst bei einem All-Core Takt von 5 GHz völlig im Rahmen. Wir vermuten, dass OC auch mit den Achtkernern auf dieser Platine erfolgreich durchzuführen ist. Auch beim RAM konnte einiges an Zusatzleistung herausgeholt werden. Dass man die Liste mit den Memory Try It! Profilen ausgedünnt hat, ist ein guter Schritt. Das neue Dragon Center als Schaltzentrale macht einene aufgeräumten Eindruck und kombiniert beinahe alle der alten Software-Beilagen in einem. Wir finden die Lösung recht gut, auch wenn es teilweise bei alten Einschnitten geblieben ist, Stichwort Lüftersteuerung.
Die generelle Ausstattung des Boards ist gut. Die Anzahl der USB 3.1 Anschlüsse am Backpanel könnte jedoch durchaus höher ausfallen. Mit drei USB 3.1 Gen.2 (einmal per Header), hebt man sich auch nicht von der Masse ab. Gleiches gilt für die M.2 Slots. Die beiden vorhandenen sowie die sechs SATA3 Ports sollten für den normalen Nutzer allerdings ausreichend sein. Der Kühler des unteren M.2 Steckplatzes scheint seinem Job ebenfalls gut nachzukommen. Beim Audio-Ausbau gibt es eigentlich nichts zu kritisieren. Selbst mit einem Headset der gehobenen Klasse gelingt ein satter Klang. Was allerdings schade ist, ist, dass man dem Board keine Bios Flashback-Funktion spendiert hat. Unserer Meinung könnte der Hersteller in Betracht ziehen, diese ab einer bestimmten Klasse immer zu verbauen.
Neben der Leistung soll beim Gaming Pro Carbon auch immer die Optik eine wichtige Rolle spielen. Durch den Einsatz der silbernen Kühler wirkt das Board insgesamt etwas frischer. Die RGB-Beleuchtung könnte durchaus etwas opulenter ausfallen, zumindest im Bereich des I/O Schildes. Durch die Header lässt sich die Beleuchtung erweitern, allerdings bleibt es dabei, dass man Corsair-Header und WS2812b-Header nicht voneinander getrennt ansteuern kann. Das liegt daran, dass es sich um die selbe Ansteuerung handelt und nur der Stecker ein anderer ist.
Fasst man alle Eindrücke zusammen, erhält man mit dem MSI MPG Z390 Gaming Pro Carbon ein gut ausgestattes Mainboard der oberen Mittelklasse. Die Komponenten sind für einen stabilen Betrieb ausgelegt und lassen auch OC zu. Konkurrenz gibt es allerdings bereits im eigenen Haus. Das MSI MPG Z390 Gaming Edge AC ist stellenweise etwas schwächer bestückt, bietet dafür jedoch auch WiFi und ist dazu etwas günstiger. Der WiFi Aufschlag zum Gaming Pro Carbon AC liegt bei 20€. Im Vergleich zum MSI B360 Gaming Pro Carbon ohne OC Optionen muss man zusätzliche 70€ einrechnen.
MSI MPG Z390 Gaming Pro Carbon | ||
Mainboard Testberichte | Hersteller-Homepage | Bei Amazon kaufen |
Pro | Contra | ![]() |
+ gute und solide Ausstattung | - wenig USB Anschlüsse |