Der Sockel TR4 ist eigentlich von Haus aus schon extrem. Nicht nur, dass man CPUs mit 16-Kernen verbauen kann, mit 64 Lanes bietet man massig Möglichkeiten weitere Komponenten schnell anzubinden. Diesen Ansatz hat sich ein Hersteller besonders zu Herzen genommen. Denn das ASUS ROG Zenith Extreme liefert eine geradezu wahnwitzige Ausstattung und platzt nur so vor Featurevielzahl. Der Name ist also sozusagen Programm. Was wir damit genau meinen und ob die Ausstattung wirklich einen Preis von ca. 550€ rechtfertigt, haben wir auf den folgenden Seiten versucht zu klären.
Neben den AMD Ryzen AM4 Prozessoren wurde wohl schon lange keine Plattform wieder mit so viel Spannung erwartet. Denn der Chiphersteller AMD hatte es in Vergangenheit schwer, mit der Konkurrenz Schritt zu halten, konnte die Lücke aber nun auf einen Schlag schließen. Mit den neuen AMD Ryzen Threadripper CPUs will man nun auch den HEDT Markt mit dem Sockel TR4 bedienen. Durch das Design bietet sie eine gute Basis, um den Mainboard-Herstellern viele Freiheiten zu geben. Dies wurde genauso beim ASUS ROG Zenith EXTREME beherzigt. Das Mainboard hat so viele Features, dass es schwer fällt diese kompakt aufzuzählen. Preislich haut ASUS aber auch ordentlich einen raus. Zum Launch des AMD Ryzen Threadripper bewegt sich das Mainboard bei rund 550,- EUR!
Zum Start der Plattform hat ASUS zwei Mainboard-Serien angekündigt. Der einen entstammt das hier vorgestellte ROG Mainboard, die andere umfasst Prime X399 Platinen. Während man bei den Prime Mainboards noch zwischen der Ausrichtung für Gamer (ROG Strix X399-E Gaming) und Anwender (ASUS Prime X399-A) unterscheidet, handelt es sich beim ASUS ROG Zenith EXTREME um eine wahres Enthusiasten Mainboard. Denn neben Features für Spieler, bietet es zudem auch viele Optionen für Übertakter.
Lieferumfang
Das was sich im typischen ASUS-ROG-Stil gestalteten Karton befindet darf zu Recht als Lieferumfang bezeichnet werden. Ob der nun in allen Fällen sinnvoll ist lassen wir mal dahingestellt, aber auf jeden Fall ist dieser dem hohen Kaufpreis des Mainboards gerecht. Dazu zählen u.a. eine SLI HB Bridge, eine SLI 3-Way sowie eine 4-Way-Bridge. Die ROG DIMM 2 genannte Zusatzkarte für M.2-Datenträger, ein separater Lüfter-Hub der im Gehäuse verbaut werden kann und die ASUS AREION getaufte 10 Gbit Netzwerkkarte mit einen massiven Kühlkörper drauf. Des Weiteren kommen noch „unzählige“ Sticker, Badges und kleinere ROG-Goodies wie ein Tassenuntersetzer hinzu.
Für den Anschluss der Lüfter an den o.g. Fan-Header liegen auch noch diverse Verlängerungs- bzw. Adapterkabel bei, sowie auch sechs SATA-Kabel und diverse Sensoren. Auch bekommt der Anwender zwei große Funkantennen mitgeliefert um das MU-MIMO-Wi-Fi (2x2 802.11 AC, 1x 802.11 AD) nutzen zu können. Diese müssen dann extern aufgestellt werden, passende Standfüße liegen ebenfalls mit bei. Zu guter Letzt wäre noch die „Treiber-Übergabe“ zu nennen, welche erfreulicher Weise mittels eines kleinen USB-Sticks erfolgt – willkommen im Jahre 2017!
Die Spezifikationen
Alle Highlights des Boards bereits an dieser Stelle zu nennen, würde etwas ausarten. Einen kleinen Überblick wollen wir dennoch schon geben. Das ASUS X399 ROG Zenith Extreme verfügt über eine ausgeklügelte Lüftersteuerung, welche auch Wasserkühlungen überwachen kann und externe Steuerungen obsolet macht. Auch bei der Netzwerkanbindung ist man mit einem GbE und 10Gbit Anschluss sowie Wi-Fi (ac/ad) breit aufgestellt. Des Weiteren ist bereits am Backpanel eine Armada an USB 3.1 Gen1 und Gen2 Ports vorhanden, welche durch Header am Front-Panel erweitert werden kann. Auch für Übertakter hat der Hersteller nützliche Funktionen integriert. Es gibt einen Slow-Mode, LN2-Mode, PCIe x16 DIP-Switch sowie Buttons auf der Platine. Hilfreich ist dabei auch das integrierte OLED Display, welches Post-Codes anzeigt.
ASUS ROG Zenith EXTREME - im Überblick | |
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Mainboard-Format | E-ATX |
Bezeichnung | ASUS ROG Zenith EXTREME |
Sockel | LGA TR4 |
Preis | 579,- EUR (UVP) |
Hersteller-Homepage | www.ASUS.com |
Chipsatz-Eckdaten | |
Chipsatz | AMD X399 Chipsatz |
Speicherbänke und Typ | 8x DDR4 (ECC und non-ECC) bis zu 3600MHz (OC) - Quad Channel |
Arbeitsspeicher (RAM) | max. 128 GB |
SLI / CrossFire | 4-Way Nvidia-SLI 4-Way AMD-CrossFireX |
Phasen | 8 + 4 + 3 Phasen (CPU, RAM, SOC) |
Stromanschlüsse | 2x 8-PIN 1x 24-PIN-ATX |
Features-Keyfacts | |
PCI-Express | 4x PCIe 3.0 (x16/x8/x16/x8) 1x PCIe 2.0 (x4) 1x PCIe 2.0 (x1) |
PCI | - |
Serial-ATA-, SAS- und ATA-Controller | 6x SATA 6G 1x M.2 x4 (32 Gb/s) - 2242, 2260, 2280 2x M.2 x4 (32 Gb/s) via DIMM.2 - 2242, 2260, 2280, 22110 1x U.2 x4 (geteilt mit PCIe_6) |
RAID | SATA-Port 1-6: RAID 0, 1, 10 |
USB | 4x USB 3.1 Gen.2 - (1x Typ-A und 1x Typ-C, 2x Front-Header) 12x USB 3.1 Gen.1 - (8x am I/O-Panel 4x über Front-Header) 2x USB 2.0 (2x über Front-Header) |
Grafikschnittstellen | - |
Thunderbolt | - |
LAN | 1x Intel I211-AT GbE 1x 10G (via ROG AREION PCIe Karte) |
Wireless | 1x1 802.11 ad Wi-Fi 2x2 MU-MIMO 802.11 a/b/g/n/ac Bluetooth 4.1 |
Audio | ROG SupremeFX S1220 HD Codec ESS SABRE9018Q2C HD DAC digital-out (Toslink) analog-out (3,5mm Klinke) |
Sonstiges | RGB-Beleuchtung in den Kühlelementen und am Rand ("Aura Sync") "PCI-E Safe-Slote" - besonders verstärkte Slots Fan Xpert 4 Lüftersteuerung (6x PWM-Header) LN2 Mode PCIe X16 DIP-Switch OnBoard Schalter |
Die I/O Konfiguration des ROG Zenith Extreme
Theoretisch würden die Lanes der Threadripper Prozessoren schon für ein lauffähiges System mit kaum Abstrichen ausreichen. Der neue AMD X399 Chipsatz erweitert den Funktionsumfang auf den zugehörigen Mainboards aber noch einmal deutlich. Mit der CPU wird der Chipsatz über 4x PCIe 3.0 Lanes verbunden. Der Chipsatz selber stellt dann sechs SATA 6Gb/s Anschlüsse, zwei USB 3.1 Gen2, vier USB 3.1 Gen1 und zwei USB 2.0 sowie weitere zehn PCIe 2.0 Lanes bereit.
Dies können die Hersteller wieder verschieden ausnutzen. ASUS nutzt zwei dieser Lanes, um per AsMEDIA 3142 Chip zwei USB 3.1 Gen2 bereitzustellen. Des Weiteren werden drei Lanes für Netzwerkchips genutzt. Der Intel l211-AT (Ethernet) ist an einer und der WLAN-ad+ac- und Bluetooth 4.1 Adapter sind an zwei Lanes angebunden. Die restlichen fünf Lanes sind auf einen PCIe x4 und einen PCIe x1 Slot verteilt.
Der freigelegte AMD X399-Chipsatz
Sockel | AM4 | TR4 | 2066 | 1151 |
---|---|---|---|---|
Prozessor-Unterstützung | AMD Ryzen / Athlon / A | Ryzen Threadripper | Intel Kaby Lake-X / Skylake-X | Kaby Lake-S / Skylake-S |
PCIe-Lanes | bis zu 24x PCIe 3.0 | 64x PCIe 3.0 | bis zu 44x PCIe 3.0 | 16x PCIe 3.0 |
USB 3.1 Gen1 | 4 | 8 | - | - |
SATA- / M.2-Ports | 2 / 1 (x2) oder 0 / 1 (x4) | frei konfigurierbar | frei konfigurierbar | - |
| X370 | X399 | X299 | 270 |
Verbindung zwischen CPU und PCH | 4x PCIe 3.0 | 4x PCIe 3.0 | DMI 3.0 | DMI 3.0 |
PCIe-Lanes des PCHs | 8x PCIe 2.0 | 10x PCIe 2.0 | 24x PCIe 3.0 | 24 x PCIe 3.0 |
Sata-6-GBit/s-Ports | 4 | 6 | 8 | 6 |
USB-3.1-Ports | 8 | 6 | 10 | 10 |
Chipsatz und I/O-Anbindung
Egal für welche CPU des Sockel TR4 man sich entscheidet, diese stellt immer 64 PCIe 3.0 Lanes parat und ist nicht wie bei Intel limitiert. Damit übertrifft man die Top-Modelle von Skylake-X, also der direkten Konkurrenz, um ganze 20 Lanes. Somit haben die Mainboard-Hersteller noch mehr Möglichkeiten ihre Hauptplatinen mit allerlei Anschlüssen zu versehen, welche zudem eine hohe Geschwindigkeit bzw. Bandbreite bereitstellen. Vier dieser Lanes sind jedoch immer für den Chipsatz X399 reserviert, welcher damit verbunden wird. Mit den übrigen, können die Hersteller mehr oder weniger frei verfügen. ASUS gibt einen Großteil davon an die mechanischen PCIe x16 Slots für Grafikkarten weiter. Konkret werden zwei Slots elektronisch mit 16 PCIe 3.0 Lanes versorgt. Ein weiterer Slot ist mit acht angebunden. Der letzte teilt sich acht Lanes mit dem U.2 Anschluss.
Es liegen dort also, je nachdem ob man den U.2 Anschluss nutzt oder nicht, entweder vier bzw. acht PCIe 3.0 Lanes an. In Summe gehen hier also bereits 48 Lanes drauf. Die übrigen 12 PCIe 3.0 Lanes werden auf dem ROG Zenith Extreme für drei M.2 Anschlüsse mit je PCIe x4 Anbindung aufgeteilt. Somit kann auch auf die Datenträger sehr schnell zugegriffen werden. Weiterhin stellt die CPU aber auch direkt acht USB 3.1 Gen1 parat. Natürlich ist auch der Arbeitsspeicher direkt angebunden. Acht DDR4 Ram-Slots werden mit einem Quad-Channel-Interface angesprochen.
Detailansicht / Features
Das Mainboard Layout kommt trotz ROG Zugehörigkeit ohne rote Farbakzente aus. Insgesamt ist die Optik auf den ersten Blick nicht mehr so verspielt, wie es noch bei früheren ROG Platinen der Fall war. Beim ROG Zenith Extreme dominieren nun die Farben Schwarz und Grau. Eine Individualisierung ist schlussendlich über die zahlreichen Beleuchtungsfunktionen möglich. Die geschliffene Oberfläche der Kühlerabdeckungen und das Safe-Slot-Feature veredeln den Look zusätzlich. Um die Platine optisch besser ins System integrieren zu können, ist sie mit ASUS Aura Sync ausgestattet. Auf dem Mainboard selber sind drei Zonen, auf Höhe des Backpanels, in dem PCH Kühler und unter der rechten Seite, vorhanden, welche individuell beleuchtet werden können.
Das Mainboard kann aber auch Schaltzentrale für die gesamte Beleuchtung des PCs eingesetzt werden. Neben zwei üblichen RGB-Headern für 5050 RGB LEDs (je mit 12V/3A bzw. 36W), verfügt das ROG Zenith Extreme erstmalig beim Hersteller auch über einen Anschluss für adressierbare RGB-LEDs. Mit dem 3-Pin-Anschluss (+5V, Data, Ground) werden Lichtstreifen mit WS2812B RGB LEDs mit einer Leistungsaufnahme von 15W und einem Maximum von 60 LEDs unterstützt, welche einzeln angesteuert werden. Wermutstropfen: ASUS legt dem Mianboard keinen Strip bei, so wie es beim ASUS ROG Strix X299-XE Gaming der Fall ist.
Neben Datenträgern können auch sehr viele weitere Komponenten angeschlossen werden. Insgesamt befinden sich auf der Platine fünf, teils verschiedene, USB-Header. Am unteren Rand der Platine sind zwei USB 2.0 und ein USB 3.1 Gen1 Steckkontakte für das Frontpanel vorgesehen, welche am Chipsatz hängen. Eine weitere Buchse für eine USB 3.1 Gen1 (USB-3.0) Erweiterung befindet sich direkt oberhalb der SATA Anschlüsse. Auch diese sind am Chipsatz angebunden. Noch etwas weiter oben wird noch mehr Geschwindigkeit für ein mögliches Frontpanel geboten. Der USB 3.1 Gen2 Header stellt Übertragungsraten von bis zu 10 Gbit/s bereit.
Zudem wurde erstmalig auch ein OLED Display in der Backpanel-Abdeckung verbaut. Das LiveDash Display hat mehrere Funktionen. Beim Systemstart werden POST Codes oder falls vorhanden Fehler-Codes angezeigt. Während des Betriebs kann man das Display dann entweder dazu nutzen Systemdaten, wie zum Beispiel die aktuelle Frequenz der CPU, anzuzeigen oder aber GIF Animationen laufen zu lassen.
Viel auffälliger ist jedoch der riesige Sockel TR4 mit seinen 4.094 Pins. Im Gegensatz zum AM4 Sockel verwendet AMD hier kein PGA (Pin Grid Array), sondern wie bei der Konkurrenz seit langem üblich das LGA-System (Land Grid Array). Statt die „Beinchen“ als auf der CPU vorzufinden sind, sitzen sie nun auf dem Mainboard. Gesichert wird die verbaute CPU mittels eines massiven Rahmens, welcher über drei Torx Schrauben mit vorgeschriebenen 1,6 NM in aufgedruckter Reihenfolge angezogen werden müssen.
Beim Einsetzten des Prozessors wird zudem ein Hilfsrahmen benutzt, damit es nicht zu Fehlern bei der Montage kommen kann und die CPU zentriert im Sockel sitzt. Erstmalig, ähnlich wie bei Intels HEDT-Plattformen, wird der CPU Kühler nun auch direkt am Sockel verschraubt.
Ähnlich zu Intels 2011 und 2066 Platinen ist auch die Anordnung der Spannungsversorgung und der Speicher-Sockel aufgebaut. Oberhalb des Sockels befinden sich die Spannungswandler für die CPU sowie deren Kühler. Umrahmt wird der Sockel links und rechts jeweils von vier Speicher-Slots, welche mit einem Quad-Channel-interface an die CPU angebunden sind.
Die PCIe x16 Slots sind nicht alle elektrisch mit 16 Lanes angebunden. Betrachtet man die Rückseite des ROG Zenith Extreme, sieht man, dass der erste und der dritte Slot über alle Lötpunkte, ergo über die vollen 16 Lanes verfügen. Die anderen beiden sind demnach nur über maximal acht Lanes angebunden. Möchte man sich ein Multi-GPU-Setup aufbauen, ist diese Platzierung sinnvoll, da im Fall von zwei Grafikkarten genügend Platz auch für sehr ausladende Kühler vorhanden ist.
Maximal ist auf der Platine ein 4-Way AMD CrossFireX oder 4-Way-Nvidia SLI möglich. Damit die Pixelbeschleuniger bei Vollbelegung genügend Leistung über die Slots (je 75W) aufnehmen können, ist an der Unterkante des Mainboards eine gewinkelte Molex-Buchse vorhanden. Um es auch mit schwereren Grafikkarten aufnehmen zu können bzw. die Platine vor Schäden zu schützen, sind die Slots allesamt mit dem Slot-Safe versehen. Hierbei handelt es sich um eine Metallverstärkung der Kunststoffsockel wie es inzwischen fast jeder Hersteller bei seinen hochpreisigen Platinen verbaut.
Detailansicht / Features - Seite 2
Wer sich das Layout des ASUS ROG Zenith Extreme bereits genauer angeschaut hat, wird sich vielleicht gefragt haben, wo die drei möglichen M.2 SSDs verbaut werden können. Der Hersteller hat hier zwei nicht ganz offensichtliche Plätze gefunden. Der eine befindet sich direkt neben dem X399 Chipsatz und wird durch dessen recht komplexen Kühler abgedeckt. Die M.2 SSD der Größe 2242, 2260 oder 2280 wird hier nicht nur vom PCH-Kühler verdeckt, sondern auch gekühlt. Ein passendes Thermalpad zur „besseren Kontaktauflage“ ist ebenfalls mit vorbereitet. Einziges Problem welches in einigen Fällen auftreten könnte ist, dass man die Sticker auf den jeweiligen SSDs entfernen muss und ggf. die Garantieansprüche verlieren kann – so wie in unserem Beispiel zu sehen.
Die zwei weiteren M.2 Anschlüsse werden über das sogenannte ROG DIMM.2 realisiert. Es handelt sich dabei um einen extra Slot, der rechts neben den rechten Speicher-Bänken eingesteckt wird. Damit nicht fälschlicherweise DDR4 Module in diesen Steckplatz eingesetzt werden, sind mechanische Sperren verbaut. Auf der DIMM.2-Adapter-Karte können wieder SSD-Karten im 2242, 2260 oder 2280 Form-Faktor verbaut werden. Auch können Sensoren zum Messen der Temperaturen an dieser Zusatzkarte angebracht werden.
Den Adapter selbst hat man auch zusätzlich mit Ventilationslöchern versehen, so dass der Luftstrom für eine gewisse Zirkulation sorgen kann. Zusätzlich ist es hier auch möglich ein Lüfter mittels Adapter zu verbauen, sodass die Datenträger direkt aktiv gekühlt werden. Temperaturdrosslungen sind somit Geschichte. Weitere Datenträger können an der eher herkömmlichen Stelle angeschlossen werden. Am rechten unteren Rand der Platine befinden sich dazu sechs SATA-III-Ports – SATA-Express gehört der Geschichte an. Die am Chipsatz angebunden Ports unterstützen hier RAID 0, 1 und 10. Zusätzlich kann auch auf die schnellere, aber immer noch selten anzutreffende U.2-Schnittstelle zurückgegriffen werden. Diese ist direkt an die CPU angebunden, teilt sich jedoch Lanes mit dem untersten PCIe x16 Slot. Nutzt man also den U.2 Port, wird eine dort eingesteckte Karte nur mit vier PCIe 3.0 Lanes versorgt.
Auch die mitgelieferte ROG AREION 10 Gbit/s Netzwerkkarte stellt ein kleines Highlight dar. Auch wenn in Privaträumen sicher noch nicht die Infrastruktur dafür existiert, so man jetzt schon bestens gerüstet. Verbaut ist ein sogenannter AQUANTIA AQC-107 Chip, der von einem massiven Kühlkörper abgedeckt ist. Thermisch will man also auch vorbeugen.
Neben der Kühlungsversorgung des Mainboards sind viele weitere Anschlüsse für Lüfter und als Vorbereitung einer Wasserkühlung verbaut. Unter dem Namen Fan Xpert 4 führt der Hersteller eine komplette Lüftersteuerung, welche externe Systeme überflüssig macht und sogar der beliebten Aquaero 6 Konkurrenz bietet. Insgesamt sind sechs PWM-Header vorhanden, welche allerdings auch eine Gleichstromreglung zulassen. Zwei der Kontakte sind für die CPU-Lüfter vorgesehen und sind für Ströme bis 1A (also 12W) ausgelegt. Dies gilt ebenso für zwei weitere Header, welche für Gehäuselüfter bereitgestellt werden. Zusätzlich gibt es noch einen „High Amp“ Lüfteranschluss mit maximal 3A (also 36W) sowie einen Pumpen-Anschluss mit derselben Spezifikation.
Damit man das Board trotz der großzügigen Auslegung nicht überlastet und damit das Mainboard beschädigt, besitzen die Mosfets der Lüfteranschlüsse eine OTP- (Over-Temperature Protection = Temperatursicherung) sowie OCP-Überwachung (Over-Current Protection = Überstromsicherung). Das ist aber noch nicht alles. Wasserkühlungsbetreiber werden sich zurecht auch über die beiden Temperatursensoranschlüsse sowie den Anschluss für einen Durchflussmesser freuen. Wem die Anzahl oder Dimensionierung der Stecker nicht ausreicht, kann auch noch zu einer beiliegenden Erweiterungskarte greifen, welche noch einmal drei PWM-Lüfter und drei Temperatursensoren regeln bzw. überwachen kann.
Am Backpanel bekommt der Anwender dann wieder weitere USB 3.1 Anschlüsse. Bei den acht blauen handelt es sich um UBS-3.1 (Typ A – was USB-3.0 entspricht), wobei der rote Typ-A und Typ-C der zweiten Generation (USB-3.1) entspringen und so jeweils bis zu 10 Gbit/s an Bandbreite bereitstellen. Letztere sind über ASmedia 3142 Chip angebunden. Der Ethernet-GbE-Port wird über den Intel I211-AT NIC bereitgestellt. Mit den bereitgestellten WLAN Anschlüssen inklusive beiliegenden Antennen ist auch drahtlos eine hohe Leistung möglich.
Die beiden goldenen Anschlüsse bieten den WLAN-AC Standard mit einem Durchsatz von bis zu 847 Mb/s und MU-MIMO Support. Der schwarze Anschluss bietet den WLAN-AD Standard der zwar nur eine Sichtreichweite von 30m besitzt, allerdings mit einem Durchsatz von bis zu 4,6Gb/s aufwartet kann. Also ideal für kurze Büro- oder Schreibtischdistanzen. Um Audio-Ausgabegeräte anzuschließen, stehen analoge Klinkenstecker sowie ein digitaler SPDIF parat. Einen genaueren Blick auf die Audio-Lösung des Mainboards zeigen wir unter anderem auf der nächsten Seite. Einen PS2-Anschluss sucht man übrigens vergebens. Dafür sind wie von anderen ROG-Modellen gewohnt, auch wieder der CMOS-Clear- sowie ein BIOS-Flash-Button vorhanden.
Detailansichten / ohne Verkleidungen
Um einen besseren Überblick bzw. Blick auf die Platine zu erhalten, haben wir alle demontierbaren Elemente, also Kühler und Kunststoffverkleidungen, entfernt. Mit dem erhaltenen, freien Blick wollen wir uns zunächst der Spannungsversorgung widmen. ASUS kündigte hier bereits bei der Vorstellung an, dass man sich am Power Design des ASUS ROG Rampage Extreme VI für den Sockel 2066 orientiert hat – also auch hier kommen als Spannungsregler die Extreme Engine Digi+ zum Einsatz. Insgesamt kümmern sich acht Phasen um die CPU, welche sich oberhalb des Sockels befinden und sich bis auf die Unterseite des PCBs erstrecken.
Bei der Qualität macht ASUS keine Experimente und vertraut auf MicroFine Aluminium Drosseln sowie NexFET Power Block MOSFETs. Weitere vier Phasen teilen sich auf die beiden „Ram-Pakete“ auf. Jeweils rechts und links erkennt man die kleinen MOSFETs und Drosseln, welche mit der ASUS DRAM Power Utility versehen sind. Drei weitere Phasen sind für die Spannungsversorgung des Chipsatzes zuständig. Diese befinden sich unterhalb des Sockels.
Überwacht wird die gesamte Spannungsversorgung durch die ASUS Digi+ Power Control Utility. Des Weiteren werden auf dem gesamten Mainboard 10K Black Metall Feststoff-Kondensatoren verbaut. Um überhaupt genügend Strom an die Versorgung zu bringen, sind gleich zwei ProCool 8-Pin Anschlüsse (für die CPU-Spannungsversorgung) vorhanden. Diese sind gut erreichbar in der rechten oberen Ecke platziert.
Insgesamt hat sich ASUS beim ROG Zenith Extreme sehr viel Mühe im Bereich der Kühlung gegeben. Das sieht man auch zum Beispiel an dem bereits erwähnten Spannungswandler-Kühler. Dieser ist mit einer vernickelten Kupferheatpipe mit einem weiteren Kühler vor dem I/O-Panel verbunden. Unter der Abdeckung ist ein kleiner Lüfter verbaut, welcher im Ernstfall die erwärmte Luft durch Schlitze im Backpanel nach draußen befördert. Zudem hat ASUS auf der Rückseite der Spannungswandler eine Backplate zur Verstärkung, aber auch zur Kühlung verbaut. Insgesamt eine kluge Lösung, da etwaiger ausladende Kühler auf der CPU durch diese Konstruktion nicht behindert werden.
Legt man alle demontierten Abdeckungen und Kühlelemente wird deutlich, wie komplex das Mainboard aufgebaut ist. Hinter jeder Abdeckung steckt fast immer ein Flachbandkabel, worüber mitunter die Beleuchtung gesteuert wird. Die Kühlelemente sind allesamt sehr hochwertig und massiv gestaltet – Wertigkeit findet man auch an dieser Stelle vor.
Audio-Bereich im Detail
Highendig will man auch im Audio-Bereich sein und verlötet dem zur Folge einen ESS SABRE9018Q2C DAC / AMP, welcher das Flaggschiff des Herstellers darstellt. Auf Grund dessen will man gegenüber des Standard-Realtek-Chips zum einen eine bessere Pegelleistung von 121dB SNR sowie 115dB THD+N und erreichen, aber auch eine extrem geräuscharme Basis mit viel Dynamik und Druck kreeieren. Die verbesserte Auflösung durch die ESS Hypersream DAC-Architektur erweitert zudem die Klangbühne und gibt ein besseres Gefühl der Positionierung zurück. Klingt alles viel nach Marketing, setzt sich im Vergleich aber deutlich von dem ab, was man sonst auf Mainboards wiederfindet.
ASUS nennt den ganzen Audio-Bereich SupremeFX nebst S1220 Codec. Dieser soll 113dB SNR Line-In und 120dB SNR Line-Out leisten. Er ermöglicht es Nutzern mit minimalem Rauschen aufzunehmen oder zu Streamen. Der Mehrkanal-Codec bietet zudem einen Kopfhörer-Verstärker mit 2,1Vrms-Ausgangsleistung, um auch 600 Ohm Kopfhörer zu unterstützen. Kleines aber feines Detail, sind der rechte und linke Audio-Kanal sind getrennt auf dem PCB aufgebaut. Außerdem kommen japanische Nichicon-Premium-Kondensatoren zum Einsatz.
Testsystem im Überblick
Das gesamte Testsystem wird als offener Aufbau realisiert und durch die zu testenden Mainboards immer ergänzt. Bei der Stromversorgung wird auf ein be quiet! Dark Power Pro 11 550W gesetzt. Als CPU kommt ein AMD Threadripper 1950X zum Einsatz. Das in 14nm Strukturgröße gefertigte Stück Silicium verfügt über einen offenen Multiplikator und wird mit einer TDP von 180 Watt spezifiziert. Der Standardtakt beträgt 3,5 GHz und wird im Turbo-Modus auf glatte 4,2 GHz angehoben - und das auch auf allen sechs Kernen.
Beim Arbeitsspeicher können wir auf ein 16GB Kit aus dem Hause Corsair Vengeance LPX (CMX16GXM4B3200C16) zurückgreifen. Das mit bis zu 3200MHz taktende und zugleich 16GB (4x4) Quad-Channel-Kit ist für die Mehrheit der Tests bestens geeignet. Als primärer Datenträger wird die Corsair Neutron XT mit 480GB durch eine Samsung 850 Evo 250GB ersetzt. Um den M.2 Slot an seine Grenzen zu führen, wird dieser mit einer Samsung 960 Evo 250GB bestückt.
AMD Sockel TR4 Testsystem | ![]() ![]() ![]() | |
Prozessor: | AMD Threadripper 1950X | |
Mainboard: | ASUS ROG Zenith Extreme | |
Kühlung: | Corsair H115i | |
RAM: | Corsair Vengeance 4x4GB (CMX16GXM4B3200C16) | |
Storage: | Samsung 960 Evo 250GB (NVMe PCIe) Samsung 850 Evo 250GB (SATA) | |
Netzteil: | be quiet! Dark Power Pro 11 550W | |
Grafikkarte: | MSI GTX 970 4GD5T OC | |
Betriebssystem: | Windows 10 Pro x64 (1709) | |
Grafiktreiber: | 385.41 |
Kühlermontage
Die Montage der Corsair H115i fällt gewohnt einfach aus. Der Abstand zu den Speicherbänken fällt indes etwas größer als bei den beiden MSI Mainboards aus. Gerade in Hinblick auf die wuchtigen Noctua-Luftkühler ist dies erfreulich.
Beleuchtung
Die Beleuchtung der Platine selber umfasst die üblichen Bereiche, wobei die unter dem rechten Rand besonders groß ausfällt im Gegensatz zu z. B. MSI X399 SLI Plus oder aber auch ASUS TUF X299 Mark 2. In allen Bereichen sind RGB LEDs vom Typ WS2812B erbaut, sodass die Effekte jeweils nciht nur einfarbig ausfallen, sondern jede LED seperat angestuert werden kann und damit auch Farbverläufe dargestellt werden können.
Als kleines Highlight findet man auch beim Backpanel eine Beleuchtung vor. Hier sind die Klinke-Buchsen nicht farbig markiert, sondern werden in der jeweiligen Farbe von innen beleuchtet. Das darauf noch keiner früher gekommen ist...
Das OLED Display in der I/O Blende hatten wir ja bereits erwähnt. Im folgenden sieht man, welche Funktion es beim Booten einnimmt. Laufen die Tests der einzelnen Komponenten durch, so wird dies dort mit kleinen Grafiken und Schrift simuliert. Ist das System erfolgreich im Betrieb, wird serienmäßig die Temperatur der CPU angezeigt. Einen richtigen Nutzen hat man damit sicherlich nicht unbedingt. Cool ist es aber trotzdem ;)
AI Suite
Der AI Suite bzw. Dual Intelligent Processors 5 Utility ist eine Software, welche beinahe alle Einstellungen und Auslesefunktionen der Platine vereint. Mit ihr verhält es sich dabei ähnlich wie bei MSI und dem Command Center. Heißt, im Aufbau und den Funktionen gibt es eigentlich keine Unterschiede, wie sie auch bspw. beim ASUS ROG Strix X299-XE Gaming vorzufinden ist. Es gibt hier viele Unterpunkte, welche allerlei Einstellungsoptionen bieten. Den Anfang macht die 5-Way Optimization, welche eine automatische Übertaktung der CPU vornimmt. Schrittweise wird dabei der Takt und die Spannung erhöht und auf Stabilität getestet.
Weiterhin lässt sich auch ein manuelles Übertakten mittels der Software umsetzen. Man kann hier ähnlich viele Einstellungen wie im BIOS treffen und die Leistung manuell seinen Bedürfnissen anpassen. Aber auch die beiden TPU I und II OC Profile können hier aktiviert werden. Neben einer automatischen Temperaturoptimierung, kann man dies ebenfalls manuell vornehmen. Die vielen Fan-Header können dabei visuell den Lüftern im Gehäuse zugeordnet werden und Drehzahlen eingestellt werden. Hinterlegte Profile für verschiedene Situationen findet man aber auch hier.
Auch die generelle Systemleistung kann hier eingestellt werden. Wen die Systemparameter während verschiedener Szenarien interessiert, kann diese auch aufnehmen. Auch das bekannte ASUS EZ Update Tool wurde integriert, ist aber auch seperat nutzbar. Hiermit werden Treiber und Software auf Updates überprüft und direkt installiert.
ASUS AURA
Mittels ASUS AURA kann man die verbauten LEDs einstellen. Auch die verschiedenen RGB Header können kontrolliert werden. Man hat die Wahl zwischen vielen Effekten und noch mehr Farben. Zudem werden die Einstellungen für den System On- als auch Off Modus unterschieden. Heißt, die Beleuchtung kann auch im ausgeschalteteten Zustand munter weiter leuchten.
Game First IV
Game First IV ermöglicht es die Netzwerkverbindung an die vorherschende Situation anzupassen. Man setzt also eine Priorisierung für Games oder Streaming etc. Für viele Anwendungen sind dafür direkt Profile hinterlegt. Da das Mainboard über mehrere Netzwerkzugänge mit teilweise sehr hoher Bandbreite verfügt, sicherlich eine sehr sinvolle Option.
RAMDisk
RAMDisk verwendet unbenutzten Arbeitsspeicher, um daraus ein virtuelkles Laufwerk zu erstellen. Man kann dann beispielsweise Spiele auslagern und in den Genuss von noch schnelleren Ladezeiten kommen. Selbst SSDs dürften an diese Geschwindigkeit nicht herankommen. Dank einer Backup-Funktion muss man diesen Prozess nicht nach jedem Neustart erneut durchführen, was ein deutlicher Vorteil gegenüber anderen RAMDisk Lösungen ist.
RAMCache II
RAMCache II bietet eine ähnliche Funktion wie RAMDisk, jedodoch braucht man hier keine Einstellungen selber treffen. Einmal aktiviert, lernt sich RAMCache automatisch an. Oft genutzte Daten von Spiele werden dann in den RAM abgelegt, was deutlich schnellere Zugriffe erlaubt als vom Laufwerk, sei es eine HDD oder SSD.
SupremeFX
Die SupremeFX Software lässt grundlegende Einstellungen bzgl. der Audiokomponenten zu. Zudem sind hier die weiteren Audio-Features Sonic Studio und Sonic Radar verlinkt.
Sonic Radar III
Sonic Radar III könnte man durchaus als Cheatprogramm bezeichnen. Aktiviert man es, so werden in Spielen Gegner akustisch geortet und auf einem Radar dargsetellt. Das heißt, man kann sich auf deren Position einstellen, obwohl man sie noch gar nicht sehen kann. Die Software lässt dabei Spielraum für Individualisierungen zu, um dem Radar bspw. eine persönliche Note zu verleihen.
Sonic Studio III
Das Sonic Studio geht noch einmal deutlich tiefer in die Anpassung der HiFi-Komponenten als SupremeFX. Neben Profilen für Anwendungssituationen, sind zudem auch Equlizer integriert um den Klang der vorliegenden Situation noch besser anzupassen. Das System passt sich dabei automatisch an die angeschlossenen Audio-Komponenten an. Das heißt, die Ausgangsleistung wird z. B. an die Impedanz der Kopfhörer automatisch angepasst, nachdem diese ausgemessen wurde.
Das UEFI-BIOS
Optisch hat das BIOS sehr starke Anleihen des ASUS ROG Strix X370-F Gaming. Nicht nur die Farbgestaltung, sondern auch der Aufbau und Untermenues sind nahzu identisch. Nichts desto trotz zeigen wir euch einen ausführlichen Einblick in das BIOS. Den Anfang macht dabei wieder die Übersicht über das verbaute System. Einstellen kann man hier zunächst nur die Sprache im BIOS.
Nimmt man sich den nächsten Tab vor, so erreicht man die Übertaktungsfunktionen. Neben Manuellen Einstellungen an Frequenz per Multiplikator oder FID und DID und den Spannungen, kann man aber auch eine automatische Anpassung vornehmen lassen, welche als TPU 1 und TPU 2 bezeichnet werden. Hilfreich finden wir die Übersicht in markanter Farbe (gelb) der verschiedenen, aktuell eingestellten Taktfrequenzen. Interessant ist auch, dass hinterlegte Speicher-Einstellungen immer noch eher auf die Samsung B-Dies ausgerichtet sind, obwohl die Agesa Updates ingesamt gesehen die "Speicherproblematik" bereits etwas lockern konnte.
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Der Rest des BIOS ist auch recht Umfangreich, leider aber auch etwas verschachtelt. Zudem fällt auf, dass das BIOS trotz deutscher Sprache sehr viele englische Begriffe verwendet. Wer hier zurechkommen will, muss sich zumindest etwas Zeit nehmen oder bei Englisch bleiben.
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Unter dem Punkt Monitor findet man schließlich eine Hardware-Überwachung samt Lüftersteuerung. Man muss also nicht zwangsläufig das Thermal Radar 3 verwenden, sondern kann die gewünschten Einstellungen auch direkt dauerhaft im BIOS hinterlegen. Hier sieht man auch, dass die Lüfter wahlweise per Spannung oder PWM geregelt werden können. Da das Mainboard über einen regelrechten Haufen an Anschlüssen verfügt, sind natürlich auch die Optionen wesentlich umfangreicher als bspw. beim Strix X370-F Gaming. Q-Fan erlaubt dabei sogar richtige Lüfterkurven auszuwählen oder auch selber anzulegen.
Das Boot Menu könnte man als gewöhlich bezeichnen.
Unter Tool kann man seine getroffenen Veränderungen in Übertaktungsprofile hinterlegen. Auch kann hier das SPD der Speicher noch einmal genau ausgelesen werden. Praktisch ist hier auch die EZ Flash 3 Anwendung. Hiermit kann ein BIOS Update entweder über einen USB-Stick oder sogar das Internet durchgeführt werden.
Benchmarks
Vor den Benchmarks wurden das jeweiliges System immer auf den gleichen Stand gebracht. Konkret heißt das, dass bei jedem Einsatz eines Mainboards zunächst ein frisches Betriebssystem aufgesetzt wurde und anschließend lediglich die aktuellsten Treiber installiert wurden. Auf Software der Hersteller wurde zu diesem Zeitpunkt noch verzichtet, um etwaige Einflüsse von Boostfunktionen (z. B. MSI X-Boost) zu vermeiden.
3DMark (2013)
PCMark 8
PCMark 10
SuperPi Mod
Cinebench R15
AIDA64 - Speicherdurchsatz / Latency
Das ASUS ROG Zenith Extreme wird in den synthetischen Tests dem Namen nicht unbedingt gerecht. In allen Benchmarks bewegt es sich eigentlich sehr unauffällig. Mal liegt es weiter vorne, mal zurück. Zumindest erlaubt es sich keine wirklichen Ausrutscher, obwohl die schwächeren Werte im 3D Mark und PCMark schon etwas merkwürdig erscheinen.
M.2 Performance
Natürlich soll die Messung der M.2-Schnittstelle nicht fehlen. Die für den Test verwendete Samsung 960 Evo wurde direkt auf der Platine montiert und mit dem M.2-Shield Frozr versehen. Die M.2-SSD wurde als sekundäres Laufwerk ins System eingebunden. Die Systempartition hatte die genannten Samsung 850 Evo inne. Da beide M.2 Slots identisch angebunden sind, stellen wir folgend auch nur die Werte eines Slots dar.
Beim M.2 Steckplatz steht es wie in den Benchmarks zuvor. Einen wirklichen Sieger kann man heir nicht ausmachen. Eigentlich wäre das auch seltsam, da alle getesteten Mainboards das Laufwerk an die CPU anbinden. Lediglich die spezielle Konstruktion der Aufnahme des ASUS ROG Zenith Extreme hätte diesem einen Strich durch die Rechnung machen können. Dem ist aber nicht so.
SATA 6G Performance
Um auch die etwas „angestaubte“ Schnittstelle mit in Betracht zu ziehen, wurde die Samsung 850 Evo, an die SATA-6G-Ports angeschlossen und mittels AS SSD-Benchmark auf Geschwindigkeit geprüft.
Die SATA3 Schnittstelle bzw. die Samsung SSD wird auch von den X399 Mainboards bzw. dem X399 Chipsatz an die Grenzen geführt. Daher sind die Messunterschiede der einzelnen Kandidaten auch so gering bzw. nicht existent. Einen Sieger können wir in dieser Disziplin nicht ausmachen.
USB-3.1-Gen2-Performance (Typ-C Stecker)
Oftmals wird darauf hingewiesen, dass die nochmals schnellere Schnittstelle in Form von Zusatzchips verlötet ist, aber nur selten wird auch die reelle Geschwindigkeit nachgemessen. Im Testbericht zur SanDisk Extreme 900 Portable haben wir umfangreich dokumentiert was notwendig ist, um das volle Leistungsvermögen eines solchen Laufwerks mittels USB-3.1-Schnittstelle abzurufen. Um eine Limitierung auszuschließen, haben wir die Corsair Neutron XT des vorherigen Testsystems durch die schneller Samsung 960 Evo ersetzt. Verwendet haben wir den CrystalDiskMark und AS SSD Benchmark.
Hier kann das ASUS ROG Zentih Extreme erstmals einen deutlichen Unterschied zur Konkurrenz demonstrieren. Die Unterschiede sind zwar nicht wirklich extrem, aber auf jeden Fall markant. Je nach Programm liegt der Vorteil lesend bei ca. 50MB/s und schreibend bei bis zu 110MB/s.
USB-3.1-Gen1-Performance
Um auch die Leistungsfähigkeit der USB-3.0-Schnittstelle auf die Probe stellen zu können, kam einmal mehr der Corsair Voyager GTX (Rev. 2) in der 128GB Version, zum Einsatz. Dieser musst sich im CrystalDiskmark beweisen.
Da die USB 3.1 Gen.1 (5GB/s) von der AMD Threadripper CPU gestellt werden, liegen die Messwerte wieder nahezu gleich auf, und zwar bei allen Probanden. Etwas anderes hätte uns auch verwundert.
Leistungsaufnahme
Die ermittelten Werte beziehen sich auf das gesamte Testsystem. Wir haben dabei den Stock-Zustand, also so wie der Kunde die neuen Komponenten verbaut, getestet und die Verbrauchsdaten ermittelt. Die protokollierten Werte verstehen sich als Durchschnittswerte, die via 3DMark (2013) ermittelt wurden. Die Werte wurden mit einem Strommessgerät direkt an der Steckdose abgelesen. Je nach Mainboard können diese Ergebnisse stark variieren, da jeder Hersteller unterschiedliche Komponenten verbauen kann.
Bei der Leistungsaufnahme erfüllt das Zenith Extreme den Namen, zum Glück, nicht. Es gönnt sich zwar etwas mehr als die Konkurrenz, das Energieplus ufert aber nicht aus.
Overclocking
Hinweis: Erreichte Werte sind nicht allgemeingültig. Mögliche Taktraten und eingestellte Spannungen variieren zwischen CPUs, Mainboards und Netzteilen. Die folgenden Darstellungen sind also nur als Richtwerte zu verstehen. Übertakten geschieht zudem auf eigene Gefahr und wir übernehmen keinerlei Haftung für verursachte Schäden.
Die AMD Ryzen Prozessoren des Sockel AM4 kommen alle mit freiem Multiplikator daher. Gleiches gilt auch für die Ryzen Threadripper CPUs. Ins Auge fassen sollte man eine Übertaktung aber wirklich nur dann, wenn man eine sehr gute Kühlung und ein starkes Netzteil verbaut hat. Man darf nicht vergessen, dass alle Prozessoren des Sockels eine TDP von 180W haben und das bereits beim Serienbetrieb. Will man die Leistung weiter erhöhen, steigt auch auch die Leistungsaufnahme und vor allem auch die Abwärme extrem an.
Auch wenn das ASUS ROG Zenith Extreme über TPU-Profile verfügt, die eine Übertaktung zulassen und auch ein automatisches Übertaktung mittels Software zulässt, haben wir uns hier nur auf die manuelle Takterhöhung entschieden.
Manuelles Übertakten
Beim manuellen Übertakten haben wir uns etwas anders an die Marterie herangewagt, als noch beim Sockel 2066 (siehe z. B. MSI X299 XPower Gaming AC) oder AM4. Da wir das Potential nur schwer abschätzen konnten, aber auch die Kühlung und Spannungsversorgung nicht zu sehr fordern wollten, sollte das Übertakten hier durch die Spannung vorgegeben werden. Konkret haben wir die Spannung auf 1,35V fixiert und ausgelotet, welcher Takt hiermit maximal stabil läuft. Das ROG Zentih Extreme konnte hier etwas zeigen, was in ihm steckt. Denn im Vergleich mit der Konkurrenz war hier mit 4,05GHz etwas mehr Takt möglich.
Auch haben wir wieder geschaut, wie sich das Taktplus auf die Leistung auswirkt. Herhalten musste wieder der Cinebench R15, welcher sehr gut mit der Kernzahl skaliert. Der Zuwachs viel etwas gering aus, was aber auch daran liegt, dass der 1950X auch mit Werkssettings bei 3,7GHz auf allen Kernen boosted. Hier legt das Zenith, bedingt durch den höheren Takt, natürlich auch etwas mehr zu. Jedoch lag auch die Grundleistung bereits etwas höher.
Um noch aufzuzeigen, das mit den Threadrippern nicht zu spaßen ist, haben wir auch die geänderte Leistungsaufnahme festgehalten. Auch hier bestätigen sich die vorherigen Messungen etwas. Da die Energieaufnahme mit Werkssettings bereits höher lag, verwundert es nicht, dass dies mit OC immer noch der Fall ist.
Fazit
Wie man bereits dem Preview entnehmen konnte, waren wir Feuer und Flamme, als wir das ASUS ROG Zenith Extreme das erste mal in den Händen hielten. Der Hersteller hat, ganz im Geiste einer High-End Plattform, bei der Bestückung eigentlich auf nichts verzichtet und liefert beinahe in jedem Punkt Superlative. Damit die Vielzahl an Eigenschaften überhaupt Platz findet, wurde auf das E-ATX Format gesetzt. Damit dabei die Stabilität nicht leidet, wurde großzügig eine Verstärkung auf der Rückseite angebracht. Alleine diese in Kombination mit den SafeSlot Features sowie den großen Kühlern, lässt das Mainboard schon sehr hochwertig aussehen, aber auch durch das hohe Gewicht auch spüren. Apropos Kühler: Im Gegensatz zur MSI Konkurrenz hat man hier etwas konstruiert, was dem hohen Durst von Threadripper auch wirklich stand halten kann. Nicht nur, dass der MOSFET-Kühler schon massiver ist, dieser ist mit einem weiteren Kühler inklusiv Lüfter verbunden. Lobenswert! Die vielen Beleuchtungsoptionen sowie das OLED Display sind zwar nicht für den Betrieb notwendig, dennoch cool anzusehen. Erweitert werden kann die Beleuchtung durch 5050 und WS2812B Leuchtstreifen.
Bei den Steckplätzen liefert man eigentlich auch alles, was die Plattform bieten kann. 2x PCIe X16 und 2x PCIe X8 lassen für einen Multi-GPU Betrieb viele Freiheiten. Die Abstände sind zwar nicht sehr groß, aber mehr Raum würde auch nicht zur Verfügung stehen. Zudem bietet man auch drei M.2 PCIe X4 Slots, wovon zwei jedoch besonders ausgerichtet sind. Ob man den ROG DIMM.2 mag oder nicht, ist dabei Geschmacksache. Leistungstechnisch ist es auf jeden Fall kein Nachteil und für die Temperatur der Laufwerke sogar vermutlich vorteilhaft.
Die Netzwerkanbindung stellt auch ein Highlight dar. Nicht nur das WLAN wurde mit 2x2 802.11 AC und 1x 802.11 AD sehr großzügig ausgebaut, mit der ROG AREION PCIe Karte stellt man auch 10G parat. Besonders umfassend ist auch die Temperaturüberwachung sowie die Lüftersteuerung. Die zahlreichen Anschlüsse auf der Platine können dabei durch einen Extender nocheinmal erweitert werden. Wäre diese Bestückung standard, würden es Controller wie der Aquaero verdammt schwer haben auf dem Markt.
All diese Vorzüge und Highlights spiegeln sich beider Rohleistung der Platine allerdings nicht wieder. Hier agiert das Mainboard unauffällig, wobei der einfach OC Test bereits schließen lässt, dass die Platine nicht mit Serien-Settings arbeiten möchte, sondern Threadripper an die Grenzen treiben will. Potential ist Hardware- und Softwareseitig auf jeden Fall en masse vorhanden. Können wir Kritik am ASUS ROG Zenith Extreme üben? Ja, aber nur bedingt. Denn was uns aufstößt ist der Preis. Klar erhält man das Ultimum, aber 550€ sind auch eine echte Hausnummer. Nichts desto trotz können wir eigentlich nichts anderes machen als seit sehr langer Zeit mal wieder unseren Platin-Award zu verleihen.
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