Man könnte das 2017 Jahr das „Jahr der Sockel-Einführungen“ nennen. Für die große Masse der Leserschaft ist das logischer Weise nicht einfach immer voll im Bilde zu sein. Im Nachfolgenden haben wir uns das MSI X370 XPower Gaming Titanium vorgenommen, welches bekannter Maßen für AMDs Ryzen Plattform den Unterbau darstellt. Neben der interessanten Beschichtung hat jetzt auch die AMD-Fraktion alle bisher von der Titanium-Serie bekannten Funktionen für Gamer und Übertakter bekommen. Wir zeigen euch im Folgenden, was die Platine im Stande zu leisten ist.
Aufmerksame Leser werden es sicher schon öfter vor die Augen bekommen und das Design des MSI X370 XPower Gaming Titanium bekannt vorkommen. Mit dem MSI X99A Gaming Titanium hatten wir damals bereits das Äquivalent für den Sockel 2011-3 im Test. In diesem Review wollen wir daher nicht nur die Leistung des heutigen Probanden zeigen und einen ersten Benchmark für andere Mainboards des Sockel AM4 setzen, sondern auch Vergleiche zwischen den Sockeln bzw. Plattformen ziehen. Nicht unbedingt was deren Leistung betrifft, sondern viel Mehr, wie sie Ausgestattet sind. Denn mit der Ryzen Architektur hat AMD es nicht nur geschafft, bei der IPC der Prozessoren aufzuholen, sondern auch Anschlussseitig für interessante Ansätze bzw. Möglichkeiten gesorgt.
Wie bereits erwähnt, handelt es sich beim vorliegenden Mainboard um die Speerspitze von MSI für den Sockel AM4. Insgesamt hat MSI mittlerweile 28 verschiedene Platinen für die Ryzen CPUs am Start. Bestückt sind diese entweder mit dem A320, B350 oder X370 Chipsatz. Das Fehlen des angekündigten X300 Chipsatzes, macht auch bei MSI keinen Halt. Wann dieser bzw. Platinen mit diesem erscheinen werden, wurde uns noch nicht mitgeteilt.
MSI selber teilt die Mainboards nicht nach Chipsatz in Klassen bzw. Serien ein, sondern je nach Ausstattung und Bestückung. So bildet die Pro-Serie eine Basis für den professionellen Einsatz und stellt zehn verschiedene Boards mit allen Chipsätzen und den µATX und ATX Formfaktoren bereit. Die Arsenal-Gaming-Serie kann man als Einstieg für Gamer betrachten. Hier kommen nun auch Design-Elemente zum Einsatz, auf eine Platine mit X370 wird aber verzichtet. Diese sind vermehrt in der Performance-Gaming-Serie zu finden, welche für anspruchsvolle Spieler empfohlen wird. Zu guter Letzt bleibt das MSI X370 XPower Gaming Titanium die einzige Hauptplatine der Enthusiast-Gaming-Serie.
Lieferumfang
Der Lieferumfang fällt trotz der Ausrichtung im Lineup etwas gering aus. Im Karton findet man sechs SATA-Kabel, welche wie verchromt wirken, eine SLI-Brücke, ein Y-Kabel für den RGB-Header mit zwei 80cm langen Auslegern, sowie ein MSI Case-Badge aus Metall. Zudem hat MSI beschreibbare Kabel-Etiketten, eine Quick-Installation Guide sowie ein ausführliches Handbuch in Englisch beigelegt.
Auch wenn das Mainboard bereits im Q1 2017 erschienen ist, so hätte man auch zu dem Zeitpunkt schon erwarten können, dass die Treiber nicht mehr auf einer CD ausgeliefert werden. ASUS hat das beim X399 ROG Zenith Extreme bereits an das Jahr 2017 angeglichen und packt diese auf einen USB-Stick. Wir würden uns wünschen, dass die anderen Hersteller, also auch MSI, hier so langsam nachrücken.
Die Spezifikationen
Vergleiche bei der Austattung des Mainboards zu ziehen fällt etwas schwer, da wir bislang keine Platine mit Sockel AM4 im Test hatten. Zieht man die Platinen der Konkurrenz bezüglich der CPU heran, so wird ersichtlich, dass das X370 XPower Gaming Titanium das MSI X99A XPower Gaming Titanium, welches der vorherigen HEDT Plattform angehörte, Paroli bieten kann und manchen Bereichen sogar überflügelt. So hat MSI nun alle Slots des Mainboards mit dem SteelArmor versehen. Dies betrifft sogar einen M.2- und den U.2-Port. Insgesamt ist es dem MSI X370 Gaming Pro Carbon ähnlich, liefert aber zudem noch interessante Features für Overclocker. Das MSI X370 Gaming M7 ACK, welches in Deutschland noch nicht verfügbar ist, kommt dem heutigen Probanden wohl am nächsten, ist aber zusätzlich mit dem Intel Killer E2500 Lan und WLAN bestückt, verzichtet aber im selben Zug auf die Video-Ausgänge und die spezielle Beschichtung.
Noch wesentlich interessanter wird der Vergleich, zieht man eine der Vorgänger Platinen mit AM3+ oder FM2+ Sockel heran. Nicht nur bei der Anzahl an USB 3.1 Gen1 Anschlüssen wird hier mit acht Ports deutlich zugelegt, diese sind zudem auch noch nativ ausgeführt. An einen USB 3.1 Gen2 Anschluss mit voller Bandbreite (10 Gbit/s) war früher auch nicht zu denken. Das MSI X370 XPower Gaming Titanium liefert gleich drei davon. Um Gamer auch klanglich befriedigen zu können, wurde der ALC 1220 Codec inklusiv Audio Boost 4 verbaut, welches wir auch schon bei Platinen des Sockels 1151, z.B. dem MSI Z270 Gaming M5, gesehen haben. Nachfolgend noch die komplette Übersicht:
MSI X370 XPower Gaming Titanium - im Überblick | |
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Mainboard-Format | ATX |
Bezeichnung | MSI X370 XPower Gaming Titanium |
Sockel | PGA AM4 |
Preis | 259,- EUR (UVP) |
Hersteller-Homepage | www.msi.com |
Chipsatz-Eckdaten | |
Chipsatz | AMD X370 Chipsatz |
Speicherbänke und Typ | 4x DDR4 Ryzen bis zu 3200MHz (OC) - Dual Channel 4x DDR4 Athlon- / A-Serie bis zu 2400MHz - Dual Channel |
Arbeitsspeicher (RAM) | max. 64 GB |
SLI / CrossFire | Mit Ryzen-Prozessor 2-Way Nvidia-SLI 3-Way AMD-CrossFire Mit Athlon- / A-Serie-Prozessor 2-Way AMD-CrossFire |
Phasen | 6 + 2 + 3 Phasen (CPU + SoC + RAM) |
Stromanschlüsse | 1x 8-PIN 1x 4-PIN 1x 24-PIN-ATX 1x 6-PIN PCIe |
Features-Keyfacts | |
PCI-Express | 2x PCIe 3.0 x16 (x16/x0 oder x8/x8 mit Ryzen) (x8/x0 mit Athlon-/ A-Serie) 1x PCIe 2.0 x16 (elektrisch x4) 3x PCIe 2.0 x1 |
PCI | - |
Serial-ATA-, SAS- und ATA-Controller | 6x SATA 6G 1x M.2 x4 Gen 3.0 - 2242, 2260, 2280, 22110 1x M.2 x4 Gen 2.0 - 2242, 2260, 2280 1x U.2 x4 |
RAID | RAID 0, 1, 10 mit SATA Datenspeichern |
USB | 3x USB 3.1 Gen2 (2x I/O-Panel, 1x Front-Header) 8x USB 3.1 Gen1 (4x I/O-Panel 4x über Front-Header) 7x USB 2.0 (3x I/O-Panel 4x über Front-Header) |
Grafikschnittstellen | 1x HDMI 1x DisplayPort |
Thunderbolt | - |
LAN | 1x Intel I211AT Gigabit LAN Controller |
Audio | "Audio-Boost 4" - 7.1 HD-Audio (Realtek ALC1220) digital-out (Toslink) analog-out (3,5mm Klinke) |
Sonstiges | ▪ "Titan-Legierung" ▪ "Steel-Armor" - besonders verstärkte Slots ▪ M.2 Shield ▪ Mystic Light Extension (RGB-Beleuchtungs-Anschluss) ▪ DDR4 und Game Boost ▪ Nahemic Audio Aufbereitung ▪ 2-Digi Debug Code LED |