Lian Li hat die zweite Runde eingeleitet. Wobei? Natürlich bei den leuchtenden Kabelverlängerungen. Mit dem Lian Li Strimer 8-Pin PCIe kann man nun auch seine Grafikkarte mit RGB-Kabeln versorgen. Die technische Umsetzung ist dabei eigentlich identisch zu dem Strimer 24-Pin ATX (zum Testbericht), jedoch gibt es leichte Unterschiede bei der Montage. Gespannt wie sich das RGB-Kabel schlägt und wie es in freier Wildbahn aussieht? Wir haben es getestet und dokumentiert.
Auf die Funktionsweise soll hier nicht noch einmal so umfangreich wie im Test des Strimer 24-Pin ATX Artikel eingegangen werden. Die Unterschiede und Besonderheiten des Strimer 8-Pin sollen aber auch nicht unter den Tisch fallen gelassen werden. Um es noch einmal kurz zu fassen, beim Strimer handelt es sich um eine Netzteilverlängerung, welche mit Cablekombs ausgestattet ist, welche wiederrum Lichtleiter aufnehmen. Diese werden jeweils von einer WS2812b RGB LED, also einer adressierbaren/digitalen, ausgeleuchtet, sodass über den eigentlichen Kabel tolle Lichteffekte erzeugt werden können. Die vorliegende Verlängerung ist nun für PCIe Kabel kompatibel, wohingegen zuvor nur der 24-Pin ATX Strang zum Leuchten gebracht werden konnte. Konkret sind die Kabel mit zwei 6+2-Steckern versehen, wobei es hier einen Haken gibt, wie sich später zeigen wird.
Der Lieferumfang fällt auch etwas anders aus. So findet man keinen Controller vor, dafür aber einen Kunststoffkeil. Was es mit dem Keil auf sich hat, zeigt sich auf der folgenden Seite. Um die Verlängerung zum Leuchten zu bringen, braucht es also entweder auch den anderen Strimer oder aber ein kompatibles Mainboard (3-Pin Digital RGB Header bzw. WS2812b) oder eben einen anderen Controller.
Details
Strom wird zu zwei 8-Pin PCIe Anschlüssen geliefert, wobei die Stecker als 6+2 ausgeführt sind. Ein Unterschied zum Strimer 24-Pin Adapter ist, dass am Stecker-Ende kein Komb zum Einhaken der Lichtleiter vorhanden ist. Den Grund dafür sieht man etwas weiter unten. Damit die Kabel flexibel verlegt werden können, sind sie natürlich auch als einzelne 8-Pin Verlängerungen gebündelt, jedoch nur zum Stecker-Ende hin. Am Buchsen-Ende bilden die Lichtleiter-Aufnahmen eine Brücke zwischen den beiden Strängen. Denkbar wäre es dennoch, dass man nur die Hälfte einsetzt oder aber auch, dass man zwei Grafikkarten mit je 8-Pin versorgt. Ein Problem stellt die Konstruktion allerdings schon dar, wie sich weiter unten zeigt.
Der Lichtleiter ist ebenso wie die Kabel in zwei Stränge gebündelt. Jedes der beiden Enden ist dabei mit einem Komb versehen, welchen man also noch an die Verlängerungen "basteln" muss. Der Aufbau ist ansonsten identisch zur 24-Pin Variante, nur dass insgesamt nur 16 statt 24 Leiter vorhanden sind. Das Kabel verfügt über einen Eingang sowie Ausgang mit den gleichen Steckern wie bei der ATX Variante. In welcher Reihenfolge man die beiden Komponenten verwendet ist dabei egal, weil das Datensignal durchgeschleift bzw. gedoppelt wird.
Besonderheit
Der Einsatzzweck des Spachtels offenbart sich bei der Betrachtung verschiedener Grafikkarten. Entscheidend ist nicht (unbedingt) die vorhandene Buchse, sondern die Orientierung der Rastnasen. Bei der ASUS HD7970 befinden sie sich unten, wohingegen sie bei der MSI GTX 970 nach oben zeigen.
Setzt man die Verlängerung ein, so zeigen die Kobs in verschiedene Richtungen, weshalb es sein könnte, dass die Lichtleiter unterhalb der Kabel liegen würde. Vom Lichtspiel hätte man in dem Fall nicht viel. Trifft der schlechtere Fall eni, muss man also noch basteln, bevor man den Strimer einsetzen kann.
Vorbereitung
Muss man die Kombs umorientieren, ist der erste Schritt das Entfernen. Dies gelingt am besten, wenn man die Kabel gedreht zur Öffnung herauszieht. Bei der ersten Reihe geht das sehr einfach, die zweite Reihe sitzt relativ fest. Hat man alle Kabel herausgefummelt bzw. die Kombs befreit, dreht man sie und setzt die Kabel entsprechend wieder ein. Um sie korrekt in die Kombs zu drücken, kommt der Spachtel zum Einsatz.
Die zweite Reihe kann wieder einfach von Hand ergänzt werden. Bevor man weiter macht, sollte man noch einmal überprüfen, ob man alle Adern richtig eingestetzt hat und ob die Orientierung richtig ist. Hier hatte sich bei unserem erten Anlauf nämlich ein Fehler eingeschlichen.
Ausgangslage
Für das Testsystem haben wir uns für die ASUS HD7970 mit zwei 8-Pin Buchsen entschieden. Einfach aus dem Grund, dass der Strimer richtig zur Geltung kommen sollte. An der MSI GTX 970 mit zweimal 6-Pin musste nämlich etwas umgebastelt werden, damit der rechte Anschluss eingesteckt werden konnte, was unschön aussah. Der Rest des Systems setzt auf alte Bekannte. Die Basis stellt das MSI X470 Gaming M7 AC mit AMD Ryzen 7 2700X, welcher von der Corsair H100i RGB Platinum gekühlt wird. Beim Speicher wurde zum Corsair Vengeance RGB Pro DDR4-3600 gegriffen. Die zu sehenden Kabel gehören zum be quiet! Dark Power Pro 10 550W, welche durch die Strimer erstetzt werden sollen. Alles findet Platz in einem Corsair Cryystal 570X RGB White Edition.
Im Einsatz
Folgend lassen wir nun die Bilder sprechen. Zum Einsatz kam dabei der Controller des Lian Li Strimer 24-Pin ATX. Der Rest der Beleuchtung wurde mittels Corsair iCUE angesteuert, wobei die Effekte zurückgefahren wurden, da die Kabel im Vordergrund stehen sollten. Allerdings kann man die Leuchtkraft im Vergleich auch besser einschätzen.
Fazit
Viele Worte braucht es beim Fazit des Lian Li Strimer 8-Pin PCIe eigentlich nicht. Wer sich sein Gehäuse mit RGB-beleuchteten Komponenten vollpflastern will, der kommt um die Strimer eigentlich nicht drumherum. Natürlich auch dann in Verbindung mit dem Strimer 24-Pin ATX, um die sogenannte "volle Hütte" zu erzielen. Mit dessen Controller lassen sich die Effekte toll vergrößern. Man erkennt aber schnell, dass diese durchgeschleift werden und nicht fortgeführt werden. Zu den Kabeln lässt sich auch hier sagen, dass das Sleeve 1A ist, die Adern allerdings auch wieder etwas steif. Hier ist das aber noch wichtiger, da das Verlegen der Kabel schon etwas Feingefühl und vor allem auch Zeit beansprucht. Dann bildet man einen Radius muss man die Längen der einzelnen Kabel anpassen. Was die Länge an sich angeht, ist diese beim verwendeten Gehäuse eigentlich perfekt.
Vergleicht man den Strimer wieder mit den Corsair Produkten, so fällt die geringere Leuchtkraft ins Auge. Und auch wenn man es eher nicht sieht, sind die gegossenen Kabelkombs immer noch nicht sonderlich gut. Denn auch hier sieht man wieder viele Blasen im Gussbild. In anbetracht des Preises von ~35€ (Caseking), dürfte das eigentlich nicht sein. Kabelverlängerungen ohne Beleuchtung kosten nicht einmal ein Drittel.
Lian Li Strimer 8-Pin PCIe | ||
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+ hochwertig umgesetzte Kabel-Sleeves | - etwas wenig Leuchtkraft |
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