Nachdem wir uns in den letzten Monitor-Berichten einige Gaming-Modelle aus dem Hause LG angeschaut haben, kommen wir heute zu einem 4K-Monitor, der als eine Mischung aus mehreren Welten daherkommen möchte. Wie sich der 27 Zoll große LG 27UK850-W bei uns geschlagen hat, wird auf den nachfolgenden Seiten unseren Testberichtes geklärt.
Liest man sich das Datenblatt des neuen 27UK850 von LG durch, erkennt man leichte Ambitionen im Gamingbereich. Denn die HDR10-Unterstützung, eine 4K-Auflösung und AMDs FreeSync zeigen in diese Richtung. Aber eine Bildwiederholfrequenz von nur 60 Hz, die volle Darstellung des sRGB-Farbraum und ein AH-IPS Panel deuten eher auf die Bildbearbeitung oder den Videobereich. LG möchte hier eine Symbiose aus beiden Welten im bezahlbaren Bereich anbieten, neueste HDR-Technik kombiniert mit einem hochwertigem Panel, inklusive Ultra HD Auflösung und AMDs FreeSync. Preislich darf man sich im Falle einer Anschaffung auf etwas mehr als 600 EUR für den Monitor einstellen.
Lieferumfang
Der Lieferumfang fäät LG typisch wieder recht umfangreich aus und der südkoreanische Hersteller packt alles rein, was zum Betrieb nötig ist. Dazu gehören auch alle erdenklichen Anschlusskabel. Neben dem DisplayPort-Kabel, liegen dem Monitor auch ein HDMI- und ein USB-Kabel bei, welches für die Inbetriebnahme des USB-Hubs auf der Rückseite benötigt wird. Auch eine Montage-Anleitung für den einfachen Aufbau und eine CD befindet sich mit im Lieferumfang. Auf diesem Datenträger sind die ON-Screen Software, das Users-Manual und der Monitortreiber abgelegt.
LG 27UK850 im Überblick | |
Bezeichnung | 27UK850 |
LCD-Größe | 27,0 Zoll |
Curved | Nein |
Anzeigefläche | 597,73 mm (B) x 336,22 mm (H) |
Bildwiederholrate | ~ 56-61Hz |
Hersteller Homepage | www.lg.com |
Preis | ca. 610,- EUR |
Garantie | 2 Jahre Garantie |
Kopfhöreranschluss | vorhanden |
Gewicht | 6,1 kg - mit Fuß |
Energieverbrauch | Verbrauch: < 50W Standby: 0,3W |
Netzteil | extern |
Vesa-Standard | 100 x 100mm |
Auflösung | 3840 x 2160 Pixel |
Bildformat | 16:9 |
Helligkeit | 350 cd/m² |
Kontrast | 1.000 : 1 (Nativ) |
Reaktionszeit | 5ms |
Panel | mattes AH-IPS Panel |
Blickwinkel | 178° vertikal |
Anschlüsse | ▪ 2x USB-A Downstream ▪ 1x USB-C Upstream ▪ 2x HDMI ▪ 1x Display-Port ▪ 1x Kopfhöreranschluss |
Detailansicht LG 27UK850-W Monitor
Hat man die einfach Montage des Standfußes und dem Panel erledigt, steht vor einem ein echt schicker Monitor. Optisch entschied man sich den 27UK850 mit einigen Farbkontrasten auszustatten. Die Draufsicht bekam ein schwarzes Design verpasst, welches vom silberfarbenen Bogen des Fußes ein wenig Auflockerung erfährt. Die schwarzen Bereiche der Front sind aus einem matten Kunststoff gefertigt, seitlich ist ein Rahmen nur hinter dem Glas zu erahnen, aber sichtbar ist keiner, bis auf die zwei Millimeter Kunststoffeinfassung.
Sichtbar ist nur der unterhalb des Panels aufgebrachte Kunststoffstreifen, der mit seinen zwei Zentimeter aber sehr dezent integriert wurde und auch nur dem Herstellerlogo ein Zuhause bietet. Sichtbare Bedienelemente sucht man bei dem LG Modell vergebens, der Joystick für die Menüsteuerung ist nach hinten angewinkelt untergebracht und ist bei der Betrachtung von der Vorderseite nicht direkt ersichtlich. Die hochwertige Erscheinung unterstreicht auch das gut eingepasste matte AH-IPS Panel, welches perfekte Spaltmaße zu den Rändern aufweist und sich dank des schmalen Rahmens optimal für Multi-Monitor-Setups eignet, falls man diese trotz hoher Auflösung noch präferiert.
Das schon angesprochene Bedienfeld ist nicht vorhanden. Seit einigen Jahrenrealisiert man die komplette Steuerung des Monitors über einen unter dem Logo angebrachten Joystick. Dieser ermöglicht eine exakte Bedienung in den umfangreichen Menüpunkten, ohne dabei blind mit den Fingern auf der Rückseite des Monitors sein Glück versuchen zu müssen. Im Gegensatz zu den kürzlich getesteten Modellen LG 32GK850G und LG 27GK750F, ist dieser Steuerungsknüppel leicht nach hinten angewinkelt montiert. Selbst wenn man unter den Monitor schaut, sieht man dieses Steuerungselement nicht, erreicht ihn aber trotzdem gut in dem man einfach unter das Logo greift.
Montiert ist der Monitor auf einer stabilen Fußkonstruktion, die mit Hilfe von Rändelschrauben schnell miteinander verbunden ist und dann einfach in das Panel eingeklickt werden kann. Damit der massive Aluminiumbogen inklusive Aufnahme einen sicheren Stand auf dem Schreibtisch bekommt, müssen ca. 27 Zentimeter in der Tiefe bereitstehen. Wer dafür nicht den nötigen Platz hat, für den bietet sich eine Monitorhalterung an, denn auch dieses Modell ist nach VESA FDMI Standard vorbereitet für Schwenkarme und Wandhalterungen.
Auf der ergonomischen Seite waren wir etwas enttäuscht. Zwar bekommt man eine ausreichende Höhenverstellung geboten, welche sich auch in einem guten Bereich auf die Draufsicht einwinkeln lässt, jedoch wird aber keine Möglichkeit der Drehung des Panels geboten. Somit muss immer der ganze Fuß mitgedreht werden, was bei manchen Aufstellvariationen sicherlich ein Hindernis darstellen kann. Warum LG auf diese Funktion verzichtete ist uns unklar, der Standfuß hätte, jedenfalls aus mechanischer Sicht, dieses Feature locker bereitstellen können.
Für die Kommunikation stehen dem 27UK850 einige Schnittstellen zur Verfügung. Neben dem Display-Port und zwei HDMI-Schnittstellen, steht auch ein Kopfhöreranschluss dem Nutzer zur Verfügung. Zusätzlich besitzt das LG Modell einen USB-Hub, mit zwei USB-3.0 Anschlüsse und als Besonderheit den Upstream mittels einen USB-C Anschlusses bereitstellt.
Das Erscheinungsbild ist definitiv gelungen und man bekommt eine schlichte aber edle Optik geboten. Die verwendeten Materialen sind gut gewählt, der Aluminium Bogen am Standfuß vermittelt Wertigkeit und die matten Kunststoffpassagen am Monitor selbst runden das ab. Die leicht beige Rückansicht integriert sich da gut, auch wenn sie im Alltag eher kaum jemand zu Gesicht bekommt. Die Ergonomie hätten wir uns etwas fortschrittlicher gewünscht, schließlich bewirbt man hier den „ergonomischen Edge-ArcLine Standfuß“ und verzichtet aber auf die wichtige Drehfunktion. Aber wie so oft, Äußerlichkeiten sollten nicht überwertet werden und auf den nächsten Seiten werden wir das Gerät von der technischen Seite genauer beleuchten.
Menüsteuerung
LG setzt bei ihrer Menüsteuerung wieder auf den bekannten Joystick unterhalb des Monitors, der die Navigation simpel gestaltet. Die Hauptoberfläche des Menüs ist gegenüber den letzten Modellen LG 32GK850G und LG 27GK750F nicht mehr mittig als OSD platziert, sondern befindet sich an der rechten Seite des Monitors.
Für den Schnellzugriff auf einige Einstellungen stehen dem Nutzer aber wieder ein mittig platziertes Menü zur Verfügung. Dieses enthält Abzweigungen in die einzelnen Bereiche wie Gaming-Presets, den benötigen Quelleingang und aber auch den Zugang zu den Einstellungen des Monitors selbst trifft man hier an.
Hier können die wichtigen Funktionen wie Helligkeit, Kontrast, Farbwiedergabe aber auch die FreeSync-Aktivierung gefunden werden. Für die Gaming-Features steht das kleine mittig platzierte OSD bereit. Dort findet man die Gaming-Presets für die verschiedenen Spiel-Genres und die möglichen Reaktionseinstellungen des Panels wieder, aber auch der Black-Stabilisator ist hier untergebracht.
"4K-Auflösung" - 3840 x 2160 Pixel
Mit seiner 4K-Auflösung die bei einer Bilddiagonale von 27 Zoll, was einer Pixeldichte von 163 PPI entspricht, ist der LG-Monitor recht „potent“ aufgestellt. Für viele Leser stellt sich jetzt die Frage, wofür braucht man solch eine hohe Auflösung bei solch einem verhältnismäßig kleinen Monitor. Die Frage können wir leider auch nicht gänzlich beantworten (...) Sicherlich wird es global betrachtet den einen oder anderen „Kapitän Adlerauge“ geben, der mit solch einer Auflösung bei der täglichen PC-Nutzung umgehen kann. Nachfolgend mal eine Veranschaulichung in der direkten Gegenüberstellung.
Auflösungsvergleich 3840 x 2160 zu 2560 x 1440 Pixel (beide 27 Zoll Bilddiagonale)
bei 3840 x 2160 Pixel passen drei Browserfenster nebeneinander
Für uns ist diese Auflösung zu viel des guten. Sicherlich ist die Schärfe und das zur Verfügung stehende Platzverhältnis auf dem Desktop enorm, aber was nützt das, wenn man mit zu gekniffenen Augen vor dem Monitor hockt? Sicherlich hilft hier die Skalierung der Schrift von 150% in den Windowseinstellungen, aber mit der Aktivierung macht man sich auch viel vom Vorteil der hohen Auflösung zunichte. Richtig überzeugen konnte uns die Auflösung von 3840 x 2160 Pixel nur bei der Bildbearbeitung und in Games, wobei hier auch eine potente Grafikkarte mit von der Partie sein muss.
Auflösungsvergleich 3840 x 2160 zu 2560 x 1440 Pixel (beide 27 Zoll Bilddiagonale)
Beim Surfen oder in Office-Anwendungen ist uns in nativer Form das Schriftbild einfach zu klein und nur wirklich mit der Skalierungsfunktion sinnvoll. Das muss man aber nicht dem Bildschirm ankreiden, sondern sind subjektive Empfindungen die jeder für sich selbst erfahren muss. Selbst mit der Skalierungsfunktion (siehe nächsten Abschnitt) ist der Monitor in der Lage ein erstklassiges Bild bzw. Schärfe in der Schriftdarstellung zu erreichen.
Interpolation
Wem die Auflösung zu hoch ist, aufgrund schwacher Grafikkarte oder der Bedarf an mehr Frameraten, der kann sich natürlich auch abseits der nativen Auflösung bewegen.
Auflösung 3840 x 2160 ohne Skalierung
Auflösung 3840 x 2160 mit 150% Skalierung (Windows 10)
Gerade bei einer Pixeldichte von 163 PPI bei gerade mal 27 Zoll Bildschirmdiagonale, bietet sich die Windows-Skalierung an. Diese wird vom Betriebssystem in den Einstellungen auch selbst empfohlen. Dem LG kratzt das nicht, ob native Auflösung oder eben eine skalierte Darstellung, das Gebotene ist sehr scharf und klar lesbar dargestellt.
Betrachtungswinkel
Mit seinem AH-IPS Panel ist diese Disziplin für den 27UK850 ein Kinderspiel. Das Panel ist sehr blickwinkelstabil und bei seitlicher Draufsicht ist eine Farbverfälschung nur minimal sichtbar. LG gibt für den Monitor einen Betrachtungswinkel von 178° an, den wir so unterschreiben würden. Wir haben versucht mit Hilfe der Animation die Blickwinkelqualität einzufangen.
HDR-Funktionionalität
LG stattet den 27UK850 mit einem 10 Bit AH-IPS Panel und bietet somit eine erweiterte Farbdarstellung von 1,073 Mrd. Farben dar (8Bit+FRC). Damit bietet das Panel neben einen 99% abgedeckten sRGB Farbraum auch HDR10 Unterstützung, was im Hinblick auf Games und der Videowiedergabe ein interessantes Features darstellt oder eher nur ein Gimmick? Jedenfalls liest es sich schon mal gut auf dem Datenblatt. Aber natürlich wollen wir uns dem Thema auch widmen und fragen uns: Wo ist der Nutzen bei Monitoren gegeben? Aktuell stellt die HDR-Technik im TV-Bereich die aktuelle State-of-the-Art Ausstattung dar und ist in diesem Segment auch dort nicht mehr wegzudenken.
Hier bietet sich der erweiterte Farbraum auch an und kann für Filme, Serien oder sogar Sportübertragungen als echter Mehrwert dienlich sein, wenn auch die Medien noch wirklich rar gesät sind. Im PC-Bereich sieht das etwas anderes aus, liegt hier doch der Großteil der Nutzung auf Browser, Bildbearbeitungsprogramme oder die Textverarbeitung mittels Office Tools. In diesem Bereich ist eine HDR-Funktion nicht wirklich sinnvoll nutzbar, außer vielleicht für ein paar Spezialisten im Bildbearbeitungsbereich, aber die bevorzugen dann auch eher andere Panels.
Im Computerbetrieb bietet sich eine HDR-Unterstützung eher für den Gaming- oder Filmbereich an, da diese von einem höheren Farbraum durchaus profitieren können und seit beispielsweise Youtube und Netflix auch auf diesem Zug aufgesprungen sind, nicht ganz uninteressant sind. Wir haben uns für den direkten Vergleich einen weiteren 27 Zoll Monitor (Iiyama ProLite 2792) besorgt. Dieser unterstützt kein HDR setzt aber auch auf ein IPS-Panel und ist mit den gleichen Helligkeits- bzw. Kontrastverhältnissen versehen worden. Für die „Gegenüberstellung“ haben wir einige Szenen aus diversen Youtube Videos gewählt und zusammen abgelichtet. Die Bilder wurden nachträglich nur geschärft, sonst hat keine Bearbeitung stattgefunden.
HDR in Videos
Betrachtet man die Bilder, erkennt man den deutlich angewachsenen Kontrastumfang auf dem linken Bildschirm. Farben werden gesättigter dargestellt, die Kontraste sind deutlich intensiver in ihrer Abbildung, aber auch die Helligkeit leidet etwas unter dem erweiterten Farbraum. Das liegt leider an der zu geringen Helligkeit im HDR-Betrieb. Die sehr hohen und niedrigen Helligkeitswerte von HDR gieren nach sehr leuchtstarken Displays.
Im TV-Bereich müssen Displays, die sich mit dem UHD-Premium-Logo schmücken wollen, eine Helligkeit von mindestens 1.000 cd/m² erreichen, aber kaum ein Monitor erreicht eine Ausleuchtung von über 400 cd/m². Die HDR10-Spezifikationen sehen als Zielwert eine Helligkeit von 4.000 cd/m² vor, als Mindestwert sind 1000 Nits für HDR10 vorgesehen.
Daher fällt der HDR-Effekt etwas mäßig aus. Dazu kommt das moderne IPS-Panels bestenfalls ein Kontrastverhältnis von um die 1.000:1 oder VA-Panels um die 3.000:1 erreichen können. Damit bewegen sie sich immer noch weit entfernt von den Wunschvorstellungen von mindestens 10.000:1 für HDR10. Somit ist die Funktion zwar vorhanden, spielt aber aufgrund der Panel-Eigenschaften seine Stärken nicht vollsten aus. Der LG Monitor bietet mit Hilfe von Windows 10 Quellen mit Standard Dynamic Range (SDR) in High Dynamic Range (HDR) abzubilden. Diese Funktion, SDR Quellen in HDR Bildqualität aufzuhübschen, ist nichts weiter als eine heftige Kontrastanhebung und Überschärfung des Quellmaterials.
HDR in Games
Aber auch Spieleentwickler haben diese Technik für sich entdeckt und so unterstützen auch einige aktuelle Spiele dieses Features. Hier mal eine kleine Liste von Spielen wo wir die HDR-Unterstützung eruieren konnten:
- Hitman
- Paragon
- No Mans Sky
- Obduction
- Redout
- Battlefield 1
- Nex Machina
- F1 2017
- Shadow Warrior 2
- Resident Evil 7
- Mass Effect Andromeda
- Agents of Mayhem
- Project Cars 2
- Forza Motorsport 7
- Destiny 2
- Assassins Creed Origins
- Star Wars Battlefront 2
- Final Fantasy XV
- Far Cry 5
Aufgrund der Aktualität haben wir uns für Far Cry 5 entschieden und die HDR-Funktion versucht festzuhalten.
Szene 1 (Bild 1 = HDR OFF - Bild 2= HDR ON)
Szene 2 (Bild 1 = HDR OFF - Bild 2= HDR ON)
Szene 3 (Bild 1 = HDR OFF - Bild 2= HDR ON)
Gerade Spielszenerien mit vielen Helligkeitsunterschieden profitieren von dem höheren Kontrastumfang. Vegetationsstrukturen werden auch in den dunklen Bereichen erkennbar und dadurch nimmt auch die Grundschärfe des Bildes deutlich zu. Das Bild ist detaillierter in den einzelnen Bereichen, farblich ist es teilweise etwas drüber mit der Sättigung. Gerade der Rotton-Anteil ist recht hoch, aber das kann man dank der möglichen Farbanpassung seinem Geschmack zuträglicher gestalten. Far Cry 5 gewinnt aber grundsätzlich durch das HDR-Panel an Atmosphäre, das Bild bekommt etwas mehr Plastizität verpasst und rundet den Open World Shooter mit einer kräftigeren Darstellung ab. Spielerisch bietet HDR10 aber keine Vorteile und beschränkt sich nur auf die qualitative Aufwertung des Bildes.
Durch die Implementierung von AMDs FreeSync macht der 27UK850 auch beim Gamen eine angenehme Figur. Ein richtiger Spielpartner für ergebnisorientierte Gamer wird er aufgrund der geringen Bildwiederholrate von nur 60Hz und der fordernden 4K-Auflösung dann aber nicht werden. Aber für das ein oder andere Spielchen ist der Monitor locker gut gerüstet und bietet für den Fall vordefinierte Game Presets an. Auch die von LG bekannte Black Stabilizer Funktion ist wieder mit an Bord.
Ein edler Bürobegleiter der sich optisch hervorhebt
Dadurch werden dunkle Bereiche aufgehellt und dem Gamer besser sichtbar gemacht. Da der Monitor aber nicht wissen kann welche dunklen Bereiche jetzt spielentscheidend aufgehellt werden müssen, „erleidet“ das komplette Bild diese Aufhellung und die Kontrastdarstellung nimmt etwas ab. Neben diversen Bildvorgaben kann der Nutzer auch die Reaktion des Panels beeinflussen. Dazu stehen drei voreingestellten Settings zur Auswahl und bietet in der „schnellsten“ Einstellung subjektiv eine reaktionsschnelle Darbietung, auch bei actionreichen Egoshootern.
Messungen
Natürlich möchten wir unsere Aussagen auch mit Messwerten untermauern und greifen auf eine verlässliche und transparente Bewertungsgrundlage bei den Messungen zurück. Bei allen Messungen kam das X-Rite i1 Display Pro Kolorimeter zum Einsatz. Damit ist es möglich den Monitor zu kalibrieren, zusätzlich können auch unter präzise definierten Angaben verlässliche Vergleichsbasen geschaffen werden, um zum Beispiel Kontrast- oder Helligkeitswerte ermitteln zu können.
Helligkeit / Kontrast
Als Ausgangsbasis haben wir uns für das Normlicht-Profil CIE Lichtart D65 entschieden. Alle Messungen werden von uns bei eingestellten 100% Helligkeit, 70% Kontrast und Gamma 2 in den Monitoreinstellungen miteinander verglichen, natürlich nach einer Aufwärmzeit von ca. einer halben Stunde.
Mit den 350cd/m² liegt die Leuchtkraft des LG 27UK850 in üblichen Sphären für ein IPS-Panel. Diesen Wert konnten wir auch in unseren Messungen bestätigen und somit bietet der Monitor ausreichend Leuchtkraft um auch in einer hellen Umgebung bestehen zu können. Der Kontrastumfang liegt minimal unter den angegeben 1000:1, aber innerhalb der Toleranz. Bei der Farbtemperatur bewegen wir uns wieder bei dem Tageslicht üblichen 6500K, natürlich in den Werkseinstellungen. Diese Farbausrichtung kann mit Hilfe des Menüs auch seinen Vorlieben angepasst werden, ob eher warme Farben das Gemüt positiv empfinden oder man auf der kalten Seite der Farbdarstellung seine Präferenz setzt, das Menü kann es richten ;-).
Farbraumdeckung
Wie gut die Darstellung des sRGB-Farbraum vom jeweiligen Monitor abgebildet werden kann, kann von unseren 3D-Grafiken abgelesen werden. Die Messergebnisse werden dazu in einem sogenannten ICC-Profil abgespeichert und so können wir mit einem entsprechendem Viewer (ICC-View) ein Modell dazu erstellen. Es kommt wieder das bereits o.g. genannte Normlicht-Profil CIE Lichtart D65 bei 160cd/m² sowie eine Leuchtdichte nach ISO 3664 condition P2 zum Einsatz. Die Tonwertkorrektur wird mit dem 2.2 Gamma-Standardprofil versehen.
Der 27UK850 kann schon wie bei der Helligkeits- und Kontrastmessung, hier seine Stärken ausspielen und der von LG angegebene sRGB Farbraum wird auch fast vollständig abgebildet. Somit bietet sich der 4K-Monitor auch für die Bild- oder Fotobearbeitung an. Wer sich die animierte 3D-Grafik selbst genau ansehen möchte, der kann das bei ICCVIEW.de machen. Das von uns erstellte Profil kann man sich hier herunterladen (ICC-Profil - zum Download).
Leider eignet sich unsere aktuelle Kombination aus Messgerät und dessen Software nicht, um den BT.2020 bzw. erweiterten HDR-Farbumfang genau erfassen zu können. Aber wir haben nichts unversucht gelassen und diese Abbildung zeigt klar eine Tendenz. Der von uns gemessene Farbraum ist deutlich größer als der des BT.709 Standards und zeigt die Möglichkeiten mit diesem Panel auf.
Bildhomogenität
Die Bildhomogenität wird in drei Abstufungen (Weiß – 255, Grau- 128 und Dunkel-63) bei maximaler Helligkeit geprüft. Im Ergebnis werden dann etwaige Farbabweichungen in den jeweiligen Bereichen sichtbar. Hier kann aufgezeigt werden, ob das Panel gleichmäßig ausgeleuchtet wird.
Leuchtdichte-Weiß
Leuchtdichte-Grau
Leuchtdichte-Dunkelgrau
Weißpunkt
Bei der Ausleuchtung leistet sich der LG auch keinen Schnitzer. Das dargebotene Bild ist in seiner Ausleuchtung sehr homogen. Neigt aber dazu, im oberen Bereich etwas weniger stark auszuleuchten. Der hellste Punkt ist üblicherweise in der Mitte des Monitors zu finden und reduziert sich ungleichmäßig zu den Rändern hin. Die gemessenen Abweichungen sind im Alltag aber nicht wirklich wahrnehmbar und fallen nur dem Messgerät wirklich auf. Subjektiv wurde das wahrgenommene Bild als gut ausgeleuchtet empfunden.
Leistungsaufnahme
Auch den Verbrauch des Monitors möchten wir natürlich unter die Lupe nehmen und aufgrund eines Messgeräts-Wechsel, auch hier unsere Bedingungen etwas angepasst. An dieser Stelle möchten wir keine Vergleiche mehr mit anderen Geräten herstellen, was durch die verschiedenen Größen, Auflösungen und möglichen Helligkeitsunterschiede auch kaum einen nennenswerten Mehrwert bietet. Wir werden ab sofort die Leistungsaufnahme in verschiedenen Bereichen ermitteln, dafür steht uns ein Voltcraft Energy Logger 4000 zur Verfügung. Neben dem Standby-Verbrauch, wird der maximale Verbrauch (max. Helligkeit, FreeSync bzw. G-Sync an) ermittelt. Des Weiteren loggen wir die Leistungsaufnahme in einer üblichen Arbeitsumgebung (Helligkeit bei 160cd/m²) und auch eventuelle Sonderfunktionen, wie zum Beispiel eine zusätzliche Beleuchtung oder eine vorhandene Quick-Charge-Funktion werden, falls vorhanden, mit in die Ergebnisse einfließen.
Die maximale Leistungsaufnahme liegt innerhalb der Spezifikationen des Monitors die LG rausgegeben hat und bewegt sich in den üblichen Kreisen beim Stromverbrauch. Eine Quick-Charge-Funktion oder andere Zusatzfunktion wurde hier nicht mit integriert. Der Standby-Verbrauch liegt mit 0,4 Watt minimal über den angegebenen 0,3 Watt, hält aber noch die EU-Verordnung vom 06.01.2013 ein.
Kostenauflistung
Bei einer Nutzung von fünf Tagen in der Woche je bei 4 Stunden Betriebszeit, kostet einem der Monitorbetrieb bei einer Helligkeit von 160 cd/m² rund 8,44 Euro im Jahr. Bei voller Helligkeit und angeschalteter Beleuchtung auf der Rückseite circa 16,00 Euro. Ein Wert der locker zu verschmerzen ist, da gibt es im Hardwarebereich schwerere Geschütze die den Stromverbrauch und zugleich die Kosten in die Höhe treiben.
Kostenaufstellung - LG 27UK850-W | |
Monitor mit einem Verbrauch von: | 29,00 Watt (aufgerundet) |
Dauer: | 4 Stunden am Tag |
Dieser Verbrauch findet an: | 5 Tagen in der Woche statt |
Strompreis: | 0,28 € pro kWh |
Zeitperiode | Stromverbrauch | Stromkosten |
pro Tag: | 0,008 kWh | 0,002 € |
in der Woche: | 0,15 kWh | 0,04 € |
in 4 Wochen: | 0,58 kWh | 0,16 € |
im Jahr: | 30,16 kWh | 8,44 € |
in 5 Jahren: | 150,8 kWh | 42,22 € |
Fazit
Mit dem LG 27UK850-W bewegt sich der Hersteller noch ziemlich allein im großen Teich der HDR10 fähigen 4K-Monitore. Für etwas über 600,- Euro bekommt man einen sehr guten Bildschirm, der neben seiner erstklassigen Verarbeitung auch mit interessanten Features aufwarten kann. Das verbaute AH-IPS Panel bietet eine Auflösung von 3840 x 2160 Pixel, bildet den sRGB Farbraum fast komplett ab und bietet neben FreeSync dem Nutzer auch noch HDR10. Sicherlich mag die hohe Auflösung bei einer Bildschirmdiagonale von 27 Zoll nicht unbedingt passen wollen, aber in manchen Einsatzzwecken kann sie dienlich sein, für andere Zwecke kann man auf die Skalierungsfunktion vom Betriebssystem zurückgreifen.
Dazu kommt eine nicht 100% ernstgemeinte HDR10 Funktion, die den Alltag im Videobereich oder in rar gesäten PC-Games durchaus bildlich aufpolieren kann, aber die Lichtstärke und das Kontrastverhältnis ist einfach zu niedrig um auch nur ansatzweise die HDR10 Spezifikationen zu erreichen. Somit nettes Features, aber eben nicht wirklich forciert umgesetzt. Sicherlich sind wir uns im Klaren darüber, dass bei einem Anschaffungspreis von knapp über 600,- Euro das auch nicht möglich ist und sehen daher dieses Features eher als nette Beigabe. Der wirkliche Nutzen, und das ist kein wahrlich kein Vorwurf an LG, ist aber eher gering, was an den wenig verfügbaren Quellen an HDR-Material für den PC liegt.
Grundsätzlich ist der LG 27UK850 ein sehr solider Monitor mit einem sehr scharfen und kontrastreichen Panel, welcher auch ernsthafte Bildbearbeitung ermöglicht und dank der Auflösung auch genügend Arbeitsfläche dafür mitbringt. Einziger richtiger Kritikpunkt ist für uns der nicht drehbare Standfuß, das sollte in der heutigen Zeit selbstverständlich sein und wer mit dem Feature „ergonomischer Edge-ArcLine Standfuß“ wirbt, muss mit dieser Kritik auch rechnen. Wer einen sehr hochwertigen, vollausgestatten Monitor mit vielen Ergonomiefunktionen sucht, der kann sich alternativ auch den ViewSonic VP2768 ansehen.
Preis, Verarbeitung und abgelieferte Leistung stehen für uns im Einklang und der LG 27UK850 bekommt von uns eine klare Kaufempfehlung ausgesprochen. Erhältlich ist das vorgestellte Gerät auch bei Amazon.
LG 27UK850-W 4K / HDR10 Monitor | ||
Monitor Testberichte | Hersteller-Homepage | Bei Amazon kaufen |
Pro | Contra | ![]() |
+ umfangreicher Lieferumfang (Kabel) | - Auflösung bei 27 Zoll erfordert Skalierung des OS |
Übersicht weiterer Monitor-Testberichte: