Mitte des Jahres 2019 hat MSI neue Mainboards angekündigt, welche sich von einigen vorherigen Modellen nur geringfügig unterscheiden. Um eine höhere Kompatibilität mit den verschiedenen AMD Ryzen Prozessoren zu ermöglichen, wurde den Boards ein größerer Bios-Chip spendiert. Erkennbar sind die Platinen am Zusatz "Max". Exemplarisch musste das MSI B450 Tomahawk Max es mit dem AMD Ryzen 3700X aufnehmen. Kann es mit den X570 Platinen mithalten?
Dass die AMD Zen 2 CPU direkt auf dem Mainboard lauffähig ist, wird vom Hersteller garantiert. Der größere Bios-Chip ermöglicht nämlich eine Kompatibilität zu den Ryzen Generationen 1 bis 3 sowie allen AMD APUs mit Vega Grafik. Ausgeschlossen sind die AMD A-Prozessoren (Bristol Ridge). Bis auf den Bios-Chip gibt es sonst keine bzw. kaum Unterschiede zum MSI B450 Tomahawk. Zwar kann dieses auch mit den neuen CPUs umgehen, allerdings verliert man hier durch das nötige Bios Update die Click Bios 5 Oberfläche. Das ist beim Tomahawk Max eben nicht der Fall.
Ein weiterer kleiner Unterschied ist, dass man beim Max-Board eine Umlackierung der Kühler vorgenommen hat. Statt Silber-Grau sind sie hier nun Schwarz. Im Vergleich mit dem MSI B350 Tomahawk hat sich sowohl optisch als auch technisch schon einiges getan. So gibt es bspw. keine PCI Steckplätze mehr und auch die Anordnung der Slots hat sich im Vergleich mit dem B350 Tomhawk Plus verändert. Zudem wurden die Kühler der Spannungswandler vergrößert.
Die Spezifikationen
Bevor ein genauer Blick auf die Platine geworfen wird, sollen die Spezifikationen kurz überblckt werden. Da es sich um eine B450 Platine handelt, unterliegt das Tomahawk Max natürlich den Fähigkeiten des älteren Chipsatzes. Das heißt z. B., dass weniger "schnelle" PCIe Lanes zur Verfügung stehen. Das führt hier dazu, dass man nur einen M.2 Slot anbietet, welcher mittels vier PCIe 3.0 Lanes an die CPU angebunden ist. Alternativ kann man hier auch eine SATA-SSD verbauen. Ergänzt wird die Datenträger Sektion durch sechs SATA-Buchsen. Die weiteren PCIe-Slots sind nur mit 2.0 Lanes an den Chipsatz angebunden, da dieser nunmal nicht mehr hergibt. Insgesamt macht sich der günstige Kurs des Boards auch beim Netzwerk- und Audio-Ausbau bemerkbar. Die NIC stammt von Realtek (8111H), es gibt kein WLAN (auch keine direkte Vorbereitung) und beim Audio-Codec setzt man auf den schwächeren ALC892. Alles weitere ist in folgender Tabelle festgehalten, wird aber auch noch genauer erörtert.
Das Mainboard im Überblick | |
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Mainboard-Format | ATX |
Bezeichnung | MSI B450 Tomahawk Max |
Sockel | PGA AM4 |
Preis | ~ 100 EUR |
Hersteller-Homepage | www.msi.de |
Chipsatz-Eckdaten | |
Chipsatz | AMD B450 Chipsatz |
Speicherbänke und Typ | 4x DDR4 bis zu 4133 MHz (OC) - Dual Channel |
Arbeitsspeicher (RAM) | max. 64 GB |
SLI / CrossFire | - / 2-Way |
Phasen | 6 (4 CPU + 2 SoC) |
Stromanschlüsse | 1x 8-PIN 1x 24-PIN-ATX |
Features-Keyfacts | |
PCI-Express | 2x PCIe 3.0 x16 1x PCIe 2.0 x16 (x4 Lanes) 3x PCIe 2.0 x1 |
Serial-ATA und M.2 | 6x SATA 6G 1x M.2 PCIe x4 Gen 3.0/ SATA3 - 2242/ 2260 /2280/ 22110 |
RAID | RAID 0, 1, 10 (SATA) |
USB | 2x USB 3.1 Gen2 (2x I/O-Panel; Typ-C + Typ-A) 4x USB 3.1 Gen1 (2x I/O-Panel; 2x über Front-Header) 6x USB 2.0 (2x I/O-Panel; 4x über Front-Header) |
Grafikschnittstellen | 1x HDMI 1x DVI-D |
LAN | 1x Gb LAN (Realtek 8111H) |
WLAN | - |
Audio | Realtek ALC892 6x Analog-out (3,5mm Klinke) |
Fan-Header | 6x 4-Pin (PWM/DC) |
Beleuchtung | 1 Zone (Rückseite rechter Rand) 2x 4-Pin; 12V |
Sonstiges | unterstützt AMD Ryzen 1 bis 3 und alle APUs mit Vega Grafik Steel Armor PCIe Slot USB Bios Flashback Funktion EZ Debug LEDs Game Boost (Automatishe Übertaktung) |
Lieferumfang | Mainboard Treiber DVD Handbuch Quick Installation Guide I/O Blende SATA 6G Kable x2 Gehäuse Sticker Produkt Registrierungs Karte M.2 Schraube x1 |
Detailansicht / Features
MSI spricht beim Kühler-Design von "Extendend". Das trifft beim linken Kühler auch zu, welcher verantwortlich für die CPU-Phasen ist. Insgesamt erinert dieser auch stark an das Konstrukt des MSI B450M Mortar, nur dass eben die Farbe geändert wurde. Auch der Chipsatz-Kühler ist von ähnlicher Beschaffenheit wie beim B450M Mortar, wenn nicht auch sogar identisch. Nimmt man das MSI B350 Tomahawk zum Vergleich hinzu, ist er deutlich weniger masselastig. Da der Kühler weniger Gewicht auf die Waage bringt, hat man sich zudem von einer Verschraubung zurück zu Push-Pins entwickelt. Das reicht zwar theoretisch aus, wirkt aber einfach billiger.
Wichtiger sollte man hier aber einstufen, dass der VRM-Kühler der CPU-Phasen beim Tomahawk (Max) beinahe doppelt so schwer wie beim B350 Tomahawk ist (~65g vs ~115g). Dadurch sollte die Erwärmung deutlich verzögert werden. Die Spannungsversorgung an sich setzt sich aus sechs Phasen zusammen. Diese werden vom Richtek RT8894A angesprochen, wobei vier Phasen für die CPU und zwei für den SoC abgestellt sind. Jede Phase setzt sich noch einmal jeweils aus zwei 4C029N highside MOSFETS und zwei 4C024N lowside MOSFETS zusammen. Es kommen dabei keine Doppler zum Einsatz, beide Paare werden also identisch angesprochen.Damit ist das Board eigentlich schon recht gut aufgestellt und konkurriert hier mit einfachen X470 Platinen. Der Einsatz eines AMD Ryzen 7 3700X mit "nur" 65W TDP sollte also absolut keine Probleme machen und auch die größeren CPUs dürften hier theoretisch keine Komplikationen hervorrufen. Der Temperatur-Test soll hier später für Klarheit sorgen.
Wie angesprochen, sorgt der AMD B450 im Vergleich mit dem neuen AMD X570 natürlich für Einschränkungen in der I/O-Konfiguration. Vor allem bei den PCIe-Slots macht sich das natürlich bemerkbar. Mit 3.0 Lanes wird hier nur der obere x16 Steckplatz. Der untere ist nur mechanisch ein x16 Steckplatz, wird tatsächlich sogar nur mit vier 2.0 Lanes angebunden. Auch die drei PCIe x1 Steckplätze werden mit dem langsameren Standard angesprochen und teilen sich dabei sogar die Anbindung mit dem längerem Steckplatz. Schnelle Erweiterungskarten ala MSI M.2 Xpander Aero können hier eher nicht genutzt werden bzw. ist deren Sinnhaftigkeit fraglich. Jedoch können WLAN-Adapter mit WiFi 6 würde hier nicht in Engpässe laufen und auch aktuelle, interne Soundkarten benötigen eigentlich nur einen x1 Steckplatz, wobei die Geschwindigkeit keine Rolle spielt. Crossfire-X wäre theoretisch nutzbar, allerdings gilt hier eher machbar, als in irgendeiner Weise sinnvoll oder zu empfehlen.
Der Mangel an schnellen Datenleitungen sorgt auch dafür, dass das Tomahawk nur einen M.2 Steckplatz bekommen hat. Dieser kann mit SSDs von 42mm bis 110mm Länge bestückt werden und wird direkt von der CPU befeuert. Bei allen Ryzen CPUs liegt das Maximum also bei vier 3.0 Lanes, bei allen Ryzen APUs bei zwei 3.0 Lanes. PCIe 4.0 spielt hier auch mit Zen 2 CPU keine Rolle. Der M.2 Steckplatz kann auch mit einer SATA-SSD bestückt werden, damit opfert man aber zwei der sechs SATA3-Buchsen, welche sich rechts und unten an der Platine aufhalten. Vorteil gegenüber dem B350 Chipsatz ist, dass man hier auch StoreMI direkt nutzen kann.
Beim Audio-Ausbau geht es eher spartanisch zu. Der ältere Realtek ALC892 Codec wird mit vier Audio-Kondensatoren gepaart. Zumindest hat man den Bereich auf dem PCB vom Rest entkoppelt. Audiophil wird es damit allerdings nicht, aber mit einfachen Headsets kommt der Aufbau schon adäquat zurecht. Alternativ setzt man einfach auf ein Gaming-Headset mit USB-DAC. Getestet haben wir davon schon einige. Der Sparkurs wurde hier sicherlich auch eingeschlagen, um den Gesamtpreis auf einem guten Niveau zu halten. Zudem müssen sich die teureren Boards ja auch in manchen Punkten absetzen können (...)
Zumindest entlässt man die Klänge über die (subjektiv) besseren Metall-Klinke-Anschlüsse, Toslink sucht man aber vergebens. Insgesamt gesehen ist das Backpanel auch eher spartanisch bestückt. Je zwei USB 2.0, 3.2 Gen und 3.2 Gen2 sind vorhanden, wovon einer als Typ-C daherkommt. Dazu gesellen sich ein DVI-D- und ein HDMI-Ausgang, wobei letzterer mit Ryzen APU auch den 2.0 Standard möglich macht. Platz für mehr USB-Ports wäre theoretisch vorhanden. Allerdings werden eigentlich bereits alle USB-Anbindungen von Chipsatz und Ryzen CPU genutzt. Dass die neueren Ryzen 3000 Prozessoren theoretisch mehr Anschlüsse bescheren könnten, spielt hier eher weniger die Rolle, da diese bei einer Ryzen 1000 oder 2000 CPU dann brach liegen würden. Hier umgeht der Hersteller sozusagen Klagen der Nutzer über nicht funktionierende Ports. Braucht man etwas mehr, muss man selbst für Abhilfe schaffen, indem man eine Erweiterungs-Karte verbaut oder muss zu einem Board mit X470 oder X570 Chipsatz greifen.
Auf der folgenden Seite wird noch einmal auf die I/O-Konfiguration im einzelnen eingegangen sowie eine Übersicht geliefert, wo man welchen Header auf der Platine vorfindet.
Die I/O Konfiguration des MSI B450 Tomahawk Max
Aufgrund der verschiedenen Ryzen-Typen, gibt es beim ersten PCIe-Slot (PCIE_E1) die gewohnten Unterschiede in der Anbindung. Das hat allerdings nichts mit dem Board zu tun. Betroffen ist hiervon auch nur der erste Slot, da die anderen am Chipsatz hängen. Hier gibt es maximal PCI-Express 2.0. Zudem kommt sogenanntes Lane-Sharing zum Einsatz. Der zweite mechanische PCIe x16 Steckplatz kann nur mit seinen vollen vier Lanes angesprochen werden, wenn die oberen beiden x1 Steckplätze unbesetzt bleiben. Ist wahlweise einer der beiden bestückt, bleiben für den PCIE_E4 Slot nur noch zwei Lanes über. Der unterste x1 Slot ist immer ansprechbar. Weitere Teilungen gibt es bei dem M.2 Sockel sowie SATA 5 & 6. Wird der M.2 Steckplatz genutzt, werden die SATA-Anschlüsse deaktiviert. Das hängt damit zusammen, dass der Hersteller hier die Option der CPU verwendet. Schöner wäre es gewesen, hätte man diesen Umstand optisch deutlicher gemacht, indem man die betroffenen SATA-Ports separiert hätte.
Interne Anschlüsse in der Übersicht
Die internen Anschlüsse des Boards sind sinnig aufgeteilt. Dies trifft vor allem auf die Lüfter-Anschlüsse zu, welche man in allen wichtigen Bereichen vorfindet. Kritik gibt es an diesen aber dennoch. Noch immer gibt MSI keine Spezifikation für die Anschlüsse an. Wie viel Strom man diesen zutrauen kann, ist also nicht bekannt. Vorsichtshalber sollte hier immer mit maximal 1A kalkuliert werden. Dass kein USB-C Header vorzufinden ist, lässt sich verkraften. Der B450 könnte eh keinen weiteren stellen, weshalb zu einem Zusatz-Chip gegriffen werden müsste, was sich wiederum im Preis niederschlagen würde. Ebenfalls dem B450 geschuldet, gibt es auch nur einen USB 3.1 Gen1 Header. Für die meisten Gehäuse kein Problem, da meist eh nur zwei Anschlüsse am Front-Panel vorzufinden sind. Allerdings ist die Position des Anschlusses nicht die optimalste. Schöner lässt sich das zugehörige Kabel meistens verlegen, wenn sich der Header gewinkelt am rechten Rand befindet. Die beiden RGB-Header sprechen nur analoge RGB-LEDs (12V, 4-Pin) an. Der Hersteller spricht von 2m langen Strippen pro Header, was etwas verallgemeinert ist, da die Dichte der Dioden unterschiedlich ausfällt. Wichtiger ist der Hinweis auf 3A pro Header.
Testsystem im Überblick
Für die Tests der Platinen mit AMD X570 Chipsatz haben wir uns für einen leicht anderen Ansatz entschieden. Und zwar wird das System statt auf einem Benchtable im NZXT H710 verbaut. Dies hat den Grund, dass wir so realistischer das Verhalten der verbauten Lüfter kontrollieren können. Weiterhin wird als Netzteil das NZXT E850 mit CAM-Unterstützung eingesetzt, da dieses eine direkte Kontrolle des Verbrauchs erlaubt. Um den Brettern auf den Zahn zu fühlen wird ein AMD Ryzen 7 3700X (Retail) eingesetzt, welcher im Serienzustand mit bis zu 4,4 GHz takten soll. Die NZXT Kraken X62 mit 280mm Radiator soll dafür sorgen, dass dieser auch erreicht wird. Damit man auch die Übertaktbarkeit in Sachen RAM nachvollziehen kann, wird der Corsair Dominator Platinum RGB DDR4-3200 CL14 verwendet, welcher auf dem ASUS ROG Maximus XI Gene 4600 MHz erreichte, also einen gewissen Spielraum zulässt.
Bei den Laufwerken werden ebenfalls sehr schnelle Vertreter der jeweiligen Zunft eingesetzt. Das System wird auf der Patriot Viper VPN100 1TB (PCIe 3.0 x4) aufgesetzt. Begleitet wird sie von der Corsair MP600 mit ebenfalls 1TB (PCIe 4.0 x4) um die höhere Bandbreite austesten zu können.An den externen Anschlüssen werden weiterhin der Corsair Voyager GTX mit 128GB und die Sandisk Extreme 900 Portable mit 480GB verwendet.
Aufgespielt war bereits das Bios 3.40, welches Agesa 1.0.0.4b beinhaltet. Zum Testzeitpunkt war darüber hinaus nur ein Bios im Beta-Status verfügbar.
Bei der Bestückung gab es keinerlei Probleme. Eigentlich sind alle Anschlüsse gut erreichbar. Dennoch empfieht es sich auch bei diesem Mainboard des EPS-Stecker vor dem Einbau ins Gehäuse einzustecken. Je nach Kühler könnte der Akt nämlich kompliziert werden aufgrund der umliegenden Kühler.
Die Beleuchtung des Boards selbst ist schnell abgehandelt. Am rechten Rand von Oben bis etwa zum ersten PCIe Slot sind auf der Rückseite acht adressierbare RGB-LEDs aufgelötet. Diese sorgen ein klein wenig für Ambiente-Beleuchtung. Hier könnte man schon sagen "ganz oder gar nicht", denn eine effektvolle Beleuchtung sieht anders aus. Dass die Community auch gerne komplett auf Onboard-Beleuchtung verzichtet, zeigt der Zuspruch des MSI MEG X570 Unify. Würde MSI dem nächsten Tomahawk keine Beleuchtung spendieren, wären sicherlich nur wenige böse drum. Zusätzlich könnte man die Beleuchtung mit dem RGB-Header erweitern, dieser spricht aber nur "analoge" LEDs an.
Software
Da es sich im Grunde um ein älteres Mainboard handelt, kommt beim B450 Tomahawk Max das ältere Command Center zum Einsatz, statt des neueren Dragon Centers wie bspw. beim MSI MEG X570 ACE. Viele Worte braucht es hier eigentlich nicht, haben wir die Software bereits bei unzähligen Brettern des Herstellers in Augenschein genommen (z. B. MSI B450M Mortar). Die Oberfläche bleibt identisch. Man kann also die einzelnen Lüfter-Kanäle konfigurieren, alle möglichen System-Parameter überwachen und auch den Game Boost aktivieren.








Eine Zusammenfassung aller Softwares des Boards in einer Oberfläche gibt es also nicht, dafür bietet der MSI App Manager eine Auflistung sowie schnellen Zugriff auf diese. Hat man nicht alles installiert, kann man das hier auch schnell nachholen, wie man folgend sieht. Allerdings wird hier MSI Mystic Light vermisst, das sonst eigentlich auch hier angezeigt werden sollte.

Der Klang wird im App Manager auch ausgespart. Einstellungen können in der Realtek Audio Console getroffen werden, wobei der Umfang sehr dürftig ist. Einen Equalizer gibt es nicht und auch eine Anpassung des Verstärkers an die Impedanz des Kopfhörers wird nicht vorgenommen. Nahimic 3, was man bei den höherpreisigen Brettern des Herstellers nutzen kann (z. B. MSI MEG X399 Creation), bietet hier deutlich mehr Einstellmöglichkeiten.


Die Gaming App bietet für sich gesehen eigentlich nur die Option eins von drei Profil auszuwählen, was sich auf das gesamte System auswirken soll. So werden bspw. die Lüfter anders angesprochen, aber auch das Bild wird verändert. Per Eye Rest kann man das hier auch manuell vornehmen.


Mystic Light ist die RGB-Software des Herstellers. Hier lassen sich die Header und Onboard-Beleuchtung des Boards konfigurieren. wobei die Header nicht getrennt vom Rest agieren. Ist man im Besitz anderer RGB-Komponenten (z. B. Corsair Dominator Platinum RGB oder XPG Spectrix S40G), können diese hier auch auftauchen.



Das UEFI-BIOS
Durch den größeren Bios-Chip, wird beim MSI B450 Tomahawk Max die gewohnte Oberfläche geboten und dennoch alle Ryzen CPUs und Athlon APUs mit Vega-IGP unterstützt. Das ist beim non-Max nicht der Fall. Insgesamt erhält man also die gewohnte Oberfläche, wie man sie auch bei den X470 (Max) und X570 Mainboards vorfindet. Die Startseite hält keine Überraschungen parat. Im Gegensatz zum neueren MSI MEG X570 ACE kann man aber bspw. die Beleuchtung im Bios nicht deaktivieren. Was man hier unter "Help" in Erfahrung bringen kann, ist, dass der Game Boost für eine Anhebung des Basistakts um 600MHz ermöglicht, beim AMD Ryzen 7 3700X also auf 4,2 GHz.





Auch im Advanced Mode erwartet einem zunächst kein ungewohntes Bild. Die Strukturierung ist wie immer angelegt.

Bei den Settings erwartet einen dann ein etwas neues Bild, wenn man noch die älteren Bios Versionen gewohnt ist. Hier wurde nun auch ein AMD Overclocking Bereich eingerichtet, welcher die CPU, das Board sowie den RAM betrifft. Insgesamt gesehen, handelt es sich eigentlich um die selben Funktionen, welche man auch im nächsten Reiter wiederfindet, allerdings zum Teil noch eine Stufe tiefer, in jedem Fall aber sehr verschachtelt. Eigentlich ziemlich ähnlich zu dem selben Bereich wie beim ASRock X570 Phantom Gaming-ITX/TB3. Wenn das die von AMD kommunizierte Angleichung der OC Optionen ist, dann geht die Kritik nicht an MSI, sondern AMD. Was man im Vergleich zum MSI MEG X570 ACE noch erwähnen kann, aber mittlerweile auch klar sein sollte, ist, dass man bei den PCIe-Anbindungen bei der CPU maximal Gen3 und beim Chipsatz maximal Gen2 wählen kann.





































Der OC Bereich ist insgesamt auch wie gewohnt. Unter der Advanced CPU Configuration findet man einen Teil der Optionen wie PBO etc. wie zuvor gesehen wieder. Ansonten lassen sich alle wichtigen Einstellungen treffen. Dafür ist auch die digitale Ansteuerung der Phasen verantwortlich. Load Line Calibration und Strom-Einstellungen lassen sich also ebenfalls festlegen. Die Infinity Fabric bzw. deren Teiler lässt sich bei der Zen 2 CPU ebenfalls einstellen.












Die Lüftersteuerung gibt auch ein gewohntes Bild wieder. Bei jedem Kanal lässt sich zwischen PWM- und DC-Ansteuerung wählen. Zudem kann man zwischen vier Quellen zur Anpassung der eingestellten Lüfterkurven wählen. Für ein Board dieser Preisklasse ist die Funktionalität und Anzahl der Anschlüsse als positiv anzusehen.


Benchmarks
Die folgenden Benchmarks sind dazu gedacht, die Grundleistung der Platinen miteinander zu vergleichen. Vor den Benchmarks wurde immer für das jeweilige Mainboard ein frischen Betriebssystem aufgesetzt und alle Einstellungen, bis auf das Speichersetting, auf AUTO gestellt beziehungsweise stehen gelassen. Der Corsair Dominator Platinum RGB 2x 8GB DDR4-3200 CL14 wurde mit seinem XMP betrieben.
Die Benchmarks liegen immer in folgenden Versionen vor:
- Cinebench R15 - 15.038
- Cinebench R20 - 20.060
- SuperPi - Mod 1.5 XS
- PCMark8 - 2.10.901
- PCMark10 -1.1.1739
- 3DMark - 2.9.6631
- AIDA64 Extreme - 6.00.5100
CPU-Benchmarks
Dass sich das MSI B450 Tomahawk Max aufgrund des neusten Bios bzw. der Agesa 1.0.0.4b nach oben orientieren würde was die Leistung angeht, wurde vorab schon vermutet. Interessant ist, dass sich das mehr an Leistung bei den Single-Core Anwendungen zeigt. Im Cinebench R15 Single und den beiden SuperPi Durchläufen setzt sich das Board durch. Bei den Multi-Core Runs des Cinebench R15 und R20 muss sich die Platine dem ASRock X570 Phantom Gaming-ITX/TB3 geschlagen geben.
System-Benchmarks
Die neue Agesa macht sich auch bei der allgemeinen System-Performance bemerkbar. Zumindest wird davon ausgegangen, dass diese dafür verantwortlich ist, dass die Boost-Mechanismen bei Single-Core Anwendungen besser funktionieren, sodass sich das Tomahawk Max hier in allen vier Disziplinen vor die beiden X570 Bretter setzen kann.
3D-Benchmarks
Bei den 3D-Anwendungen ist kein Trend auszumachen bzw. verwundern die Ergebnisse ein wenig. Nicht nur, weil die Platine bei wenig und viel Grafiklast hinter das ASRock Board fällt, sondern auch, weil der Abstand gar nicht mal so klein ist. Dass das MSI MEG X570 ACE hier wieder nur den hinteren Rang erreicht, liegt am veralteten Bios.
Speicher-Benchmmarks
Bei der Speicherleistung belegt das Mainboard fast durchweg den zweiten Rang. Dass das Mini-ITX Mainboard hier in Front liegt, dürfte an den kürzeren und interferenzfreien Anbindungen liegen. Insgesamt halten sich die Unterschiede aber im Rahmen.
Benchmarks der Datenträger-Schnittstellen
Auch wenn die AMD Matisse CPU (3te Ryzen Generation) hier ihre PCIe Gen4 Lanes nicht nutzen kann, wurde das angepasste Szenario verwendet. Die Samsung 860 Evo musste der Patrtiot Viper VPN100 1TB als Systemlaufwerk weichen. Die Corsair MP600 1TB verweilt diesmal in ihrer Verpackung, da PCIe Gen4 kein Thema beim B450 Tomahawk Max ist. Die externen Anschlüsse werden weiterhin mit der Sandisk Extreme 900 Portable 480GB und Corsair Voyager GTX 128GB überprüft. Da das Testsystem im NZXT H710 montiert wird, kann auch der Typ-C Header getestet werden, insofern vorhanden. Benutzt wurden die Benchmarks in folgender Version und Testabschnitt:
- CrystalDiskMark 6.0.2. - Seq Q32T1
- AS SSD Benchmark 2.0.6821.41776 - Seq
M.2 PCIe 3.0 Performance
Der M.2 Steckplatz des MSI B450 Tomahawk Max sitzt oberhalb des PCIe Slots, sodass das Laufwerk eigentlich gut atmen kann bzw. in den kurzen Tests keine Überhitzung eintreten sollte.
Tatsächlich zeigt sich das Board bei der SSD von der schnelleren Seite. Vor allem bei den Lesewerten kann sich das Brett deutlich absetzen. Ob das alleine an der Agesa liegt, wird sich bei der nächsten Platine zeigen müssen. Wir sind gespannt.
USB-3.2-Gen2-Performance (Typ-C Stecker)
Eine Features des B450 Chipsatzes sowie der AMD Ryzen 7 3700X CPU ist der native USB 3.2 Gen2 Support. USB Typ-A und -C können also auch ohne Zusatzchip auf hohe Übertragungsraten kommen. Beim Tomahawk Max werden die Anschlüsse des Chipsatzes genutzt. Um diese auszukosten kommt wie immer die SanDisk Extreme 900 Portable am Typ-C Port zum Einsatz.
Vor allem im AS SSD Benchmark zeigt sich der Anschluss der Platine als sehr schnell. Aber auch im CrystalDiskMark belegt das Board den ersten Platz.
USB-3.2-Gen1-Performance (5Gbps)
Um auch die Leistungsfähigkeit der USB-3.2-Gen1-Schnittstelle auf die Probe stellen zu können, kam einmal mehr der Corsair Voyager GTX (Rev. 2) in der 128GB Version, zum Einsatz. Auch dieser musst sich im AS SSD Benchmark CrystalDiskMark beweisen.
Beim USB 3.2 Gen1 Anschluss zeigen sich sehr unterschiedliche Ergebnisse, welche nur schwer gedeutet werden können. Zum Teil zeigt sich schon ein sehr deutlicher Unterschied bzw. Leistungsverlust, welcher auch spürbar ausfallen könnte. Beim anderen Benchmark sind diese dann wieder rum nicht vorzufinden.
Leistungsaufnahme
Da das System mittels NZXT E850 betrieben wird, kann die Energieversorgung auch intern kontrolliert werden. Das Netzteil erlaubt es unter anderem die 12V Schiene der CPU auszulesen, sodass man den Energieverbrauch des Prozessors etwas genauer abschätzen kann. Zudem lässt sich die Gesamt-Energieaufnahme mittels NZXT CAM Software auslesen. Zur Kontrolle wird die Leistungsaufnahme des Gesamtsystems zusätzlich mittels Voltcraft Engergy Logger 4000 ermittelt. Die drei Messverfahren kamen in drei Situationen zum Einsatz: Während Windows 10 im Idle-Modus agiert, im Cinebench R15 Single-Core Benchmark und im Cinebench R15 Multi-Core Benchmark.
Je opulenter ein Mainboard bestückt ist, desto höher fällt in der Regel auch die Leistungsaufnahme aus. Das MSI B450 Tomahawk Max kann schon eher als einfach angesehen werden, sodass insgesamt niedrige Werte erwartet wurden, zumindest was die Gesamt-Leistungsaufnahme betrifft. Vorteil ist auch, dass der B450 Chipsatz weniger Leistung benötigt als der X570. Im Idle zeigt sich das bei den Gesamt-Messungen, welche beide niedriger ausfallen und das, obwohl sich die CPU hier scheinbar sogar mehr genehmigt als beim ASRock X570 Phantom Gaming-ITX/TB3 und MSI MEG X570 ACE.
Bei der Belastung eines Kerns zeigt sich das Board ebenfalls von der sparsameren Seite. Zwar braucht die CPU auch hier etwas mehr Juice, aber bei den Gesamt-Messungen reicht es dann doch wieder für den ersten Platz. Dass die CPU hier etwas mehr Leistung fordert, könnte auch den Spannungsphasen geschuldet sein, welche auf den beiden X570 tendenziell hochwertiger sind bzw. effizienter arbeiten.
Bei der Belastung aller Kerne bzw. Threads zeigt sich das gleiche Verhalten. Während es bei der reinen CPU-Leistungsaufnahme leicht zurückliegt, kann es bei der Gesamt-Aufnahme wieder glänzen.
Overclocking
Hinweis: Erreichte Werte sind nicht allgemeingültig. Mögliche Taktraten und eingestellte Spannungen variieren zwischen CPUs, Mainboards und Netzteilen. Die folgenden Darstellungen sind also nur als Richtwerte zu verstehen. Übertakten geschieht zudem auf eigene Gefahr und wir übernehmen keinerlei Haftung für verursachte Schäden.
PBO - Precision Boost Overdrive
Der Precision Boost Overdrive kann auf dem MSI B450 Tomahawk Max in verschiedenen Stufen eingestellt werden. Man kann den Mechanismus aus- oder einschalten und zwischen vier Leistungssteigernden Stufen whälen. Zudem gibt es einen Energiesparmodus. Alle diese Optionen setzen sozusagen ein Powerlimit fest, welches die CPU entweder entfesselt oder einbremst. Folgend kann man das anhand des Serienzustands (Auto) sowie Enable und dem Eco-Modus gut sehen.
PBO Modus | CB R15 Multi Score | CB R15 Multi Leistungsaufnahme CPU | CB R20 Multi Score | CB R20 Multi Leistungsaufnahme CPU |
Auto | 2105 Punkte | 87 W | 4815 Punkte | 88 W |
Enable | 2172 Punkte | 112 W | 4967 Punkte | 117 W |
Eco 45W | 1889 Punkte | 56 W | 4368 Punkte | 56 W |
Aktiviert man das PBO steigt die Leistung in Cinebench R15 und R20 Multi um ~3,3%, was nicht wirklich viel ist, aber kostenlos und ohne gorßen Aufwand. Kehrseite ist aber, dass die Leistungsaufnahme deutlich steigt. Im R15 Benchmark um ~28,7% und im R20 um ~33%. Hier sollte man sich also wirklich überlegen, ob einem der kleine Leistungsgewinn dies Wert ist.
Der Eco-Mode wird seiner Bezeichnung wirklich gerecht. Die Leistungsaufnahme wurde bei gedeckelten 56W für die CPU gemessen, was ~36% weniger als im Serienzustand sind. Die Leistung sinkt im gleichen Schritt um ~10%. Wie man sehen kann, arbeitet die CPU hier als deutlich effizienter. Zum Vergleich: Der AMD Ryzen 7 2700X benötigte auf dem MSI B450M Mortar 189W (Gesamtsystem) für 1819 Punkte, während es beim MSI B450 Tomahawk Max und dem Ryzen 7 3700X im Eco Mode 107W (Gesamtsystem) für 1889 Punkte sind.
Game Boost
Der Game Boost ist ein einfaches Vorgehen um der CPU noch mehr Leistung zu entlocken. Das Board übertaktet die CPU hier automatisch. Beim AMD Ryzen 7 3700X wird der Takt um 600 MHz angehoben. Hiermit wurden im Cinebench R15 199 Punkte im Single-Core- und 2196 Punkte im Multi-Core-Test erreicht. Die Leistungsaufnahme betrug dabei 110W im Multi-Test. Vergleicht man das mit der Leistung des PBO, ist due Umsetzung als sehr positiv zu betrachten. Das war nicht immer so, ging der Game Boost sonst schon mit einer krassen Erhöhung der VCore einher. Hier funktioniert das ganze aber an sich ganz gut, auch wenn man sich auch hier aus dem effizienteren Bereich der CPU herausbewegt.
Manuelles Übertakten
Beim manuellen Übertakten wurde wieder die geringste Spannung für einen All-Core-Takt von 4,2GHz gesucht. Diese wurde mit 1,33V gefunden. Damit liegt das Board auf einem ähnlichen Niveau wie das ASRock X570 Phantom Gaming-ITX/TB3, welches dafür 1,32V benötigte. Insgesamt brachte diese Einstellung fast die exakte Leistung wie der Game Boost. Im Cinebench R15 wurden 2206 Punkte bei 109W Leistungsaufnahme erreicht, also ein minimales Plus. Mit dieser Einstellung erlangt im Single-Core Run jedoch weniger Leistung, da die Boost-Mechanismen ausgehebelt werden. Im CB R20 wurden 5084 Punkte erreicht.
Auch das RAM-OC wurde auf dem Board erprobt. Der Hersteller spricht von 4133 MHz per XMP, was in Ermangelung eines passenden Kits so nicht verifiziert werden konnte. Allerdings ließ sich das verbaute Kit mit 4133MHz betreiben. Darüber hinaus gab es allerdings Probleme, sodass nicht weiter getestet wurde. Das hat auch den Grund, dass die Geschwindigkeit der Infinity Fabric der Zen 2 CPU auch auf dem B450 Board vom RAM bzw. dem Teiler abhängt. Möglich waren Einstellungen wie bspw. DDR4-3600 CL14-14-14-34 oder DDR4-3800 CL18-18-18-38, welche direkt im Bios unter den Memory Try It! Profilen vorlagen. Die Tabelle zeigt, wie sich die verschiedenen Profile auf die Speicherleistung auswirken. Natürlich kann man hier manuell immer noch mehr rausholen, aber es sollte hier nur gezeigt werden, dass MSI sich mit den Profilen mittlerweile etwas mehr Mühe gibt. Bei den Profilen wird dabei auch immer der IF-Takt angegeben, welcher vorliegend immer 1:1 umgesetzt wurde. Das RAM-OC über 3800MHz konnte nicht mehr mit diesem Teiler betrieben werden, sodass die Latenz des Speichers wieder deutlich zugenommen hat bzw. hätte und daher keine Beachtung erfahren hat.
Speicher-Settings | Lesegeschwindigkeit | Schreibgeschwindigkeit | Latenz |
3200 MHz CL14-14-14-34 | 46607 MB/s | 25599 MB/s | 72,3 ns |
3600MHz CL14-16-16-36 | 51282M B/s | 28799 MB/s | 68,1 ns |
3600MHz CL14-15-15-35 | 51746 MB/s | 28799 MB/s | 67,9 ns |
3600MHz CL14-14-14-34 | 51931 MB/s | 28800 MB/s | 68,0 ns |
3800MHz CL18-18-18-38 | 53973 MB/s | 30399 MB/s | 65,6 ns |
Insgesamt bringt das Beschleunigen der IF-Geschwindigkeit hier mehr, als die strafferen Timings. Der Cinebench R15 Multi-Run profitiert im Zusammenspiel mit den festen 4,2 GHz nur wenig. Von 2206 Punkte ging es auf 2212 Punkte. Im 3D Mark Firestrike zeigte sich, dass kein Leistungsplus zu verbuchen ist, was etwas merkwürdig erscheint. Tuning der Sub-Timings sollte hier jedoch einen Schub bringen können. Ein paar echte Ryzen-RAM-Tuning-Profile für Samsung B- oder Micron E-Dies wären schon schön, wobei sich natürlich nicht jedes Speicher-Kit gleich verhält.
Temperaturen
Um die Temperaturen des Mainboards bzw. die Effektivität der Kühler zu prüfen, wurde Prime95 29.8 Small FFTs eingesetzt. Das Tool zur Auslastung der CPU wurde 30min lang laufen lassen und dabei die einzelnen Sensoren via HWinfo64 begutachtet. Die Umgebungstemperatur betrug während des Runs 21°C. Die Lüfter der NZXT Kraken X62, des E850 und die Aer RGB 2 120mm wurden konstant mit ~800 U/min betrieben. Der folgende Screenshot zeigt sehr deutlich, dass das Board keinerlei Probleme mit dem AMD Ryzen 7 3700X hat. Die MOSFETs wurden maximal 49°C warm, haben also noch Luft nach oben, da sie erst ab 80°C weniger Strom liefern können (34A statt 46A). Mit einer etwas aggressiveren Belüftung, angelehnt an die Temperaturen könnte man hier noch weiter entgegenwirken. Zumal man auch die MOSFET-Temperatur in der Lüfter-Konfiguration als Anhaltspunkt wählen kann. Eine CPU mit 105W TDP sollte aber in der Regel auf diesem Board ebenfalls keine Probleme verursachen.
Das Kapitel Lüftersteuerung kann beim B450 Tomahawk Max erfreulicherweise ignoriert werden, da der Chipsatz passiv gekühlt wird. Mit 32°C bleibt er dabei sehr kühl, wobei man auch sagen muss, dass er in diesem Test eigentlich keine Belastung erfahren hat. Last bekommt er nur dann, wenn man die SATA- und USB-Anschlüsse sowie die PCIe-Lanes nutzen würde. Aber auch dann wird der Kühler erfahrungsgemäß nicht zum Problem.
Fazit
Dass MSI nicht bereits die non-MAX Mainboards entsprechend vorbereitet hat, ist in gewisser Weise schon ein ärgerlicher Schachzug, wenn man im Bestzt eines solchen Boards ist. Wobei man ja die Möglichkeit besitzt auch hier die neusten Bios-Varianten aufzuspielen, jedoch ohne Click Bios 5 Oberfläche. Der Vorteil des MSI B450 Tomahawk Max ist dann hier, dass wenn man einen Ryzen Prozessor einsetzen möchte, egal welche Generation und ob mit oder ohne GPU, das Board diese direkt akzeptiert. Das vorliegende Sample war sogar bereits mit dem Bios 3.4 ausgestattet, welches Agesa 1.0.0.4b bereithält und damit viele Optimierungen. Das macht sich beim Betrieb mit dem AMD Ryzen 7 3700X in der Form bemerkbar, dass mit den X570 Brettern im Testfeld nicht nur in Sachen Leistung Schritt gehalten wird, sondern oft auch ein kleiner Vorsprung erarbeitet werden kann. Dabei hält die Platine genügend Leistungsreserven bereit, was der Temperatur-Test offenbart. Der Spannungsaufbau ist auf dem Niveau eines günstigeren X470 Boards und der Kühler so massig, dass die Temperaturen deutlich unter der Schmerzgrenze laufen, auch bei Langzeitbelastung.
Natürlich macht sich der "alte" AMD B450 Chipsatz bei der Ausstattung bemerkbar. Da nur sehr wenige Lanes vorhanden sind, spart man sich einen zweiten, "langsamen" M.2 Steckplatz und belässt es auf den einen, der an die CPU angebunden ist. Die Erweiterung über die Steckplätze würde folglich nur nach PCIe 2.0 erfolgen, was allerdings für WLAN- oder Soundkarten ausreichend wäre. Das Aufgebot an SATA-Ports ist mit sechs okay in Bezug auf die Zielgruppe. Gleiches gilt auch für die Anzahl der USB-Anschlüsse, welche MSI komplett ausreizt, was die zur Verfügungstellung durch CPU und Chipsatz betrifft. Der Realtek NIC und Audio-Codec wirken hingegen wirklich etwas angestaubt, sollten aber für den preisbewussten Nutzer kein Beinbruch sein. Gute Headsets mit USB-DAC gibt es bspw. zu Hauf.
Die Software ist dem Ausgangsprodukt entsprechend etwas älter, hat der Hersteller das Command Center mittlerweile eigentlich durch das Dragon Center abgelöst. Dass die einzlenen Softwares getrennt installiert werden müssen und nicht unter GUI vorzufinden sind, ist etwas schade, aber man kann so auch leicht entscheiden, was man benötigt und was eben nicht. Das Bios bietet alles, was auch die X570 bieten können. Das betrifft auch die neueren OC-Optionen, welche sich leider auch bei diesem Board doppeln und zum Teil sehr verschachtelt vorzufinden sind. Gut ist am Bios auch, dass die hinterlegten RAM-Profile besser abgestimmt erscheinen, was fürher nicht immer der Fall war bzw. den Anschein hatte.
Insgesamt hinterlässt das MSI B450 Tomahawk Max einen sehr guten Eindruck. Das Board ist für alle Ryzen CPUs geeignet und das nicht nur aufgrund der Bios-Kompatibilität. Auch Leistungsmäßig kann es Schritt halten und sollte auch bei mehr Kernen nicht ins Schwitzen geraten. Das alles kombiniert man mit einer erfreulich schlichten Optik ohne viel Bling-bling und zu einem fairen Preis. Das Board ist damit eine klare Empfehlung für diejenigen, die einfach ein flottes System bauen wollen und dabei nicht jeden Chichi der AM4 Plattform benötigen.
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+ vergleichbar kräftige Spannungsversorgung | - Bios wirkt Stellenweise |