Schonmal vom Mini-Apex gehört? Diesem widmen wir uns in diesem Test. Es handelt sich dabei um das ASUS ROG Maximus XI Gene. Die Bezeichnung hat das Board daher erhalten, weil es wie das Maximus Apex mit unzähligen OC-Funktionen gespickt ist sowie nur zwei RAM-Slots, dies aber alles auf dem Micro-ATX Formfaktor bietet. Neben den Übertaktungsfunktionen will das Brett auch bei der weiteren Ausstattung der Oberklasse gerecht werden. Gelingt dies? Ihr erfahrt es im folgenden Artikel!
Ja, manchmal ist es schwierig aus der Bezeichnung der ASUS Mainboards schlau zu werden. Ohne weitere Kenntnisse dürfte wohl kaum einer wissen, für welchen Sockel das ASUS ROG Maximus XI Gene kreiert wurde. Auflösung: Es handelt sich um ein Mainboard für den Sockel Intel LGA1151 (v2). Damit unterstützt es die Intel Prozessoren der achten und neunten Generation. Dank des verbauten Intel Z390 Chipsatzes wird natürlich auch die Übertaktung der K-CPUs nicht ausgeschlossen. Und genau hier liegt eigentlich auch fast das Augenmerkt des Boards.
Selbst bei einem kurzen Blick auf das µATX Board sollten die vielen Schalter und Anzeigen aufgefallen sein. Diese sollen OCler Herzen höherschlagen lassen und somit auch ein bärenstarkes System mit kleinem bzw. kleinerem Fußabdruck ermöglichen. Dies schlägt sich aber auch im Preis nieder. Mit ~330€ ist es fast dreimal so teuer wie das zuletzt untersuchte MSI Z390-A PRO.
Lieferumfang
Die Box des XI Gene hält nicht nur Nützliches bereit, sondern auch ein kleines Bonbon. Auf einem großen Bogen sind einige Sticker enthalten, um den Rest des Systems im ROG Style aufzupimpen. Als besonders könnte man auch das ROG DIMM.2 Modul bezeichnen, welches nicht nur zwei M.2 PCIe Datenträger aufnimmt, sondern diese auch mit dicken Kühlern versieht. Eine Antenne für das WLAN-AC Modul liegt auch bei. Darüber hinaus sind zwei SATA-Kabel enthalten, also mal wieder weniger als Anschlüsse, Anleitung, Treiber-DVD und ein langes Verlängerungskabel (80cm) für den RGB-Header. Insgesamt also eigentlich zufriedenstellend.
Die Spezifikationen
Schaut man sich die technischen Aspekte an, könnte man aus dem Auflisten gar nicht mehr rauskommen. To much to list, könnte man fast sagen. Nennen wir also zunächst markante Fakten. Das Maximus XI Gene verfügt zwar nur über zwei RAM-Slots, diese werden jedoch mit bis zu 4800+ MHz angegeben. Der dritte, ähnlich aussehende Slot nimmt das DIMM.2 Modul auf und kann bei Bedarf somit die Anzahl der M.2 Laufwerke von zwei auf vier erhöhen. Das liefern selbst die wenigsten ATX Mainboards. Dafür sind aufgrund des Formfaktors die Erweiterungs-Slots beschränkt. Hier findet man einen PCIe x4 sowie x16 vor. Alles weitere wird auf den folgenden Seiten vorgestellt, auch wenn die folgende Tabelle schon einige Informationen verrät.
ASUS ROG Maximus XI Gene - im Überblick | |
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Mainboard-Format | µATX |
Bezeichnung | ASUS ROG Maximus XI Gene |
Sockel | LGA 1151 |
Preis | ~330€ |
Hersteller-Homepage | www.asus.de |
Chipsatz-Eckdaten | |
Chipsatz | Intel Z390 Chipsatz |
Speicherbänke und Typ | 2x DDR4 bis zu 4800MHz+ (OC) - Dual Channel |
Arbeitsspeicher (RAM) | max. 64 GB |
SLI / CrossFire | - / - |
Phasen | 5x 2 + 2 (Vcc + VccGT) |
Stromanschlüsse | 2x 8-PIN EPS 1x 24-PIN-ATX |
Features-Keyfacts | |
PCI-Express | 1x PCIe 3.0 x16/x8 1x PCIe 3.0 x4 |
Serial-ATA- und M.2 | 4x SATA 6G 2x M.2 PCIe x4 Gen 3.0 - 2242, 2260, 2280, 22110 (ROG DIMM.2) 2x M.2 PCIe x4 Gen 3.0 - 2242, 2260, 2280 |
RAID | SATA: 0/1/5/10 |
USB | 5x USB 3.1 Gen2 (3x Typ-A; 1x Typ-C, 1x über Front-Header) 6x USB 3.1 Gen1 (4x I/O-Panel; 2x über Front-Header) 6x USB 2.0 (2x I/O-Panel; 4x über Front-Header) |
Grafikschnittstellen | 1x HDMI 1.4b |
Thunderbolt | - |
LAN | 1x Gb LAN (Intel I219-V) |
WLAN | Intel Wireless-AC 9560 |
Fan-Header | 2x CPU-Lüfter 1x AiO-Pumpe 1x Pumpe 4x System-Lüfter |
Beleuchtung | 2x Zonen 1x 5050-Header (JRGB) |
Audio | ROG SupremeFX S1220A 5x Analog (3,5mm Klinke) 1x Toslink |
Sonstiges |
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Der Intel Z390 Chipsatz
In der Einleitung haben wir bereits davon gesprochen, dass der Intel Z390 natürlich auch etwas betrachtet werden soll. Der Intel Z390 ist im eigentlichen Sinne ein Intel Q370 Chipsatz, welcher den OEMs bereits seit Launch der H310, B360 und H370 Chipsätze verfügbar ist, nur dass der Z390 im Gegensatz dazu als einziger die Overclocking Freigabe bereitstellt.
Im Vergleich zum Vorgänger, dem Intel Z370, gibt es zwar auch Unterschiede, so richtig dramatisch sind diese aber nicht. Zum einen hat man den Fertigungsprozess verkleinert und landet nun auch beim Z390 bei 14nm. Wie wir bereits erwähnt haben, kann es dadurch zu Lieferengpässen kommen, da der Hesteller beinahe alle Produkte nun mit dieser Strukturgröße ausliefert. Weiterhin wurden natürlich die Vorzüge implementiert, welche auch schon die bereits genannten, "echten" Coffee Lake-S Chipsätze erhalten haben Dabei handelt es sich um die native Unterstützung von USB 3.1 Gen2 Anschlüssen sowie CNVi, was eine einfache Anbindung eines WLAN-Adapters (z. B. Intel 9560) mit bis zu 1.73Mbps bietet.
Plattform | 1151 | |
---|---|---|
Chipsatz | Z370 | Z390 |
Strukturgröße | 22nm | 14nm |
Speicher | DDR4 | DDR4 |
PCIe Lanes | 24x Gen 3.0 | 24x Gen 3.0 |
CNVi | - | Ja |
Video Ausgänge | maximal drei | maximal drei |
SATA maximal | 6 | 6 |
USB 3.1 Gen2 | - | bis zu 6 |
USB 3.1 Gen1 | 10 | bis zu 10 |
USB 2.0 | 4 | 14 |
AMD CrossFire / Nvidia SLI | 2-Way / 2-Way | 2-Way / 2-Way |
Wie man der Tabelle entnehmen kann, halten sich die Änderungen also wirklich in Grenzen. Die folgende Abbildung zeigt noch einmal genau auf, was alles mit dem Chipsatz, aber auch der CPU möglich ist.
Beim ASUS ROG Maximus XI Gene geht insgesamt einen etwas anderen Weg, als die zuletzt getesteten Mainboards. Das erste mal kommt sozusagen die dritte Konfiguration der CPU-Lanes zum Einsatz. Es steht also eigentlich ein PCIe x16 Slot zu Verfügung, dieser wird jedoch auf acht Lanes beschränkt, kommt der DIMM.2 zum Einsatz. Die dort eingesetzten SSDs werden also direkt an die CPU angebunden. Da es ansonsten nur noch den PCIe x4 Steckplatz sowie die anderen beiden M.2 Slots gibt, kommt kein weiteres Lane-Sharing zum Einsatz. Dies liegt auch daran, dass die M.2 Sockel keine SATA-Laufwerke aufnehmen und ohnehin nur vier SATA3-Anschlüsse verbaut sind.
Auch das Layout wollen wir uns noch einmal zu Gemüte führen. Denn trotz wenig Platz, hat der Hersteller einige coole Anschlüsse verbaut. So findet man insgesamt sieben 4-Pin Lüfter-Anschlüsse, von denen sechs jeweils 1A liefern. Einer kann sogar 3A bereitstellen, weshalb er sich für Wasserkühlungs-Pumpen eignet. Hier sind die Temperatursensor-Eingänge für Luft und zweimal Wasser ebenfalls interessant, ebenso der Flow-Meter-Header. Gut gelöst ist auch, dass die unteren Header allesamt abgewinkelt sind. In Micro-ATX Gehäuse wie bspw. dem Corsair Crystal 280X ist dies notwendig, da man im Boden sonst keine L140mm Lüfter verbauen könnte. Ansonsten sorgt dies auch für ein aufgeräumten Look. Schade ist, dass der USB 3.2 Gen1 Header nicht auch gewinkelt aufgebracht wurde. Insgesamt macht das Layout eigentlich alles richtig. Kritik könnte man daran äüußern, dass die beiden EPS-Stecker eventuell schwer zugänglich sind, auf den darunterliegenden Fan-Header trifft das auf jeden Fall zu. Bei der Platzierung der PCIe Steckplätze hat sich der Hersteller für mehr Platz zwischen CPU-Sockel und Grafikkarte entschieden, wodurch diese dann aber auch um einen Slot näher zum Rand des Boards rutscht. 2-Slot Pixelbeschleuniger sollten aber in den meisten Micro-ATX Gehäusen weiterhin ihren Platz finden.
Detailansicht / Features
Das ASUS ROG Maximus XI Gene aka Mini-Apex nimmt sich dem Micro-ATX Format an und misst dabei 244 x 244mm. In der Regel verfügen Mainboards mit dieser Größe, wie bspw. das Biostar Racing B360GT3, über vier DIMM-Slots. Da das Gene sich jedoch an Übertakter richten soll, verbaut der Hersteller lediglich zwei Slots. Die reduzierte Anzahl wird damit begründet, das so keine Interferenzen zwischen den Steckplätzen entstehen, welche einem hohen RAM-Takt im Wege stehen würden. Der dritte benachbarte Steckplatz mit ähnlicher Optik nimmt den DIMM.2 Adatper auf, welcher weiter unten zur Sprache kommt. Konventionell ist das Board auch in Sachen PCIe Steckplätze nicht unterwegs. Hier bietet man einen x4 (Z390) und einen x16 (CPU) Steckplatz an, mehr nicht. Die M.2 Steckplätze, welche sich sonst auch oft um die Erweiterungsplätze tummeln (vgl. MSI B450M Mortar), sind hier auch nicht anzutreffen. Wo sich diese verbergen, erfährt man im weiteren Verlauf.




Wie gesagt, liegt der Fokus des Boards beim Übertakten. Auch wenn wir damit schon etwas der nächsten Seite vorweg nehmen, wollen wir hier schon erwähnen, dass der Spannungsaufbau identisch zum ASUS ROG Maximus XI Extreme gestaltet ist. Die Kühlung der insgesamt 10 Phasen übernehmen zwei per Heatpipe verbundene, geschlitzte Kühlblöcke, welche etwas an das ASUS ROG Strix X299-XE Gaming erinnern. Die benötigte Energie wird über zwei 8-Pin EPS Stecker bereitgestellt. Wirklich bewusst wird einem die Ausrichtung, schaut man sich die obere rechte Ecke an. Hier befinden sich vier OnBoard Taster (Power, Reset, Safe Boot, Retry Button) sowie drei Schalter (MemOK! II, Slow Mode, Pause). Zudem befindet sich hier auch die sogenannte Q Code LED (2-Digi Anzeige) und Status-LEDs verschiedener Bereiche (CPU, DRAM, VGA, Boot, Kondensation). Ein Jumper aktiviert hier zudem den LN2 Mode. Weitere auf dem Board verteilte Jumper können bspw. auch die Beleuchtung deaktivieren. Für Wasserkühlungs-Nutzer dürften der Temperatur-Sensor- (x2) sowie Flow-Meter-Anschlüsse interessant sein, wie auch der 3A Anschluss für eine Pumpe. Auch hier zieht das kleine Brett also gleich mit deutlich größeren Kalibern.Spannungsmesspunkte sind am unteren Rand übrigens auch vorhanden.
Angedeutet wurde, dass sich die M.2 Slots etwas verstecken. Würde der Schriftzug des Kühlers nicht darauf hinweisen, könnte man glatt übersehen, dass sich zwischen den RAM- und dem DIMM.2-Slot zwei Steckplätze für NVMe SSDs befinden. Diese können 42 bis 80mm lang sein und teilen sich bei der längsten Auslegung eine Schraube zur Arretierung. Anschließend kann man den Kühler mit zwei weiteren Schrauben anbringen. Dies jedoch nur dann, wenn die SSD keinen eigenen Kühler besitzt. Die Patriot Viper VPN100 zeigt dies exemplarisch. Aufgefallen ist beim Verbauen der beidseitig bestückten SSD zudem auch, dass diese aufgrund des Gummi-Quaders auf dem Mainboard zum Durchbiegen verleitet wird.
Zwei zusätzliche M.2 NVMe Datenträger können über das DIMM.2 Modul ergänzt werden. Dieses sorgt zudem dafür, dass die SSDs in diesem Fall direkt an die CPU angebunden werden. Das Modul selbst schluckt zwei Laufwerke bis 110mm Länge und verfügt ebenfalls über zwei massive Aluminium-Kühler. Optisch macht der Adapter auf jeden Fall was her.
Kommen wir zum Backpanel, welches mit einer integrierten Blende versehen ist. Natürlich verfügt das Maximus XI Gene auch über Taster zum Zurücksetzen des Bios sowie die Bios Flashback Funktion, welche unserer Meinung nach auf allen Boards ab der Mittelklasse vorzufinden sein sollte. USB 2.0 und PS/2 sind zwar Relikte aus vergangenen Zeiten, werden in OC-Kreisen aber noch häufig genutzt. Schneller iwrd es mit den vier USB 3.2 Gen.1 (5Gbps) sowie den vier USB 3.2 Gen.2 (10 Gbps) Anschlüssen, von denen iener als Typ-C ausgelegt ist. Beide USB Generationen können intern per Header erweitert werden. Die beiden Antennen-Gewinde führen zum Intel 9560, welcher per CNVi angebunden ist und per 5GHz Band bis zu 1,73Mbps stemmt. Bluetooth 5 wird ebenfalls hiermit geliefert.
Detailansichten ohne Verkleidungen
Das Tear-Down des ASUS ROG Maximus XI Gene dauert ein wenig, da die Kühler sowie Blenden ordentlich per Schrauben gesichert sind. Nackt sieht es dann immer noch ziemlich vollgestopft aus. Bei dem abgelieferten Feature-Set aber auch kein Wunder. Besonders zum Vorschein kommen bei dieser Ansicht die abgewinkelten Anschlüsse am unteren Rand.
Spannungsversorgung
Hier wird es wirklich interessant. Denn das Maximus VI Gene nutzt den identischen Spannungsaufbau wie das Maximus XI Extreme. Die Steuerung übernimmt der Digi+ ASP1405I Controller. Dieser muss sich um sechs Phasen kümmern, wobei insgesamt doppelt so viele MOSFETs und Spulen vorhanden sind. Jede der Phasen besteht nämlich aus je zwei einzelnen Phasen. Gedoppelt wird hier aber nichts. Für die VCore stehen somit insgesamt fünfmal zwei Phasen bereit. Als MOSFETs verwendet der Hersteller IR3555, welche Treiber sowie Schottky Diode bereits enthält.
HiFi-Ausbau
Zum Einsatz kommt einmal mehr der SupremeFX S1220A, bei welchem es sich um einen aufgebohrten ALC1220 handelt. Dieser bietet noch einmal etwas mehr Leistung und soll für eine lineare Klangabstimmung sorgen. Kombiniert wird der COdec mit fünf Nichicon Kondensatoren sowie einem Operationsverstärker für den Front-Panel-Header. Dadurch soll das verwendete Headset in keine Engpässe laufen. Und in der Tat kann das eingesetzte beyerdynamic MMX300 Gen2 sein Potential gut ausfahren und mit kräftigem Klang überzeugen.
Kühler und Blenden
Die Kühler der Spannungsversorgung bilden durch die Heatpipe Verbdinung eine Einheit. Dadurch, dass man die Blöcke geschlitzt hat, wird deren Oberfläche etwas vergrößert, was natürlich dem Abtransport der Wärme dienlich sein soll. Kontakt nehmen die beiden Kühler nicht nur mit den MOSFETs auf, sondern auch mit den Spulen, wie man an den Wärmeleitpads erkennen kann. Der PCH-Kühler ist recht dezent. Ein Großteil seiner Fläche wird auch für optische Zwecke "missbraucht". Optische Zwecke hat auch die Blende oberhalb des I/O-Terminals. Hier wurde eine weitere Beleuchtungszone integriert. Das Live Dash OLED Display gönnt man dem Gene also nicht.
Testsystem im Überblick
Unser Mainboards-Testsystem kommt im Großen und Ganzen weiterhin in unveränderter Form zum Einsatz. Das heißt, dass auch hier der offene Aufbau in jedem Test nur durch das jeweilige Mainboard ergänzt wird und der Rest identisch bleibt. Die Basis stellt ein Benchtable von Cooler Master. Die Kühlung ist mit der Noctua NH-U12A so gewählt, dass hier kein Bottleneck entsteht. Gleiches gilt für das Netzteil. Das be quiet! Dark Power Pro 11 550W ist zwar das kleinste der Serie, stellt aber dank Platinum Effizienz genügen Power zur Verfügung. Beide Aspekte halten den eingesetzten Intel Core i5-9600K mit einer TDP von 95W gut in Schach.
Beim Arbeitsspeicher können wir auf 16GB aus einem Corsair Dominator Platinum RGB DDR4-3200 CL14 Kit zurückgreifen. Als Datenträger kommen für die M.2 Slots eine Samsung 960 Evo 250GB und für SATA eine Samsung 850 Evo 250GB zum Einsatz. Beide stellen sehr gute Vertreter ihre Zunft dar, da sie schnell, aber auch relativ preiswert sind. Dem Realitätsbezug soll hierdurch Beachtung geschenkt werden. Um auch die USB Anschlüsse fordern zu können setzen wir einen Corsair Voyager GTX mit 128GB (USB 3.1 Gen.1) und eine Sandisk 900 Extreme mit 480GB (USB 3.1 Gen.2) ein.
Das kleine Micro-ATX-Mainboard wirkt zwar etwas verloren auf dem Benchtable, hat es aber Faustdick hinter den Ohren. Für einen kurzen Funktionstest haben wir zunächst den Noctua NH-L9x65 aufgeschnallt. Zudem kann man somit die Beleuchtung etwas besser betrachten. Ohne weitere Einstellungen, leuchtet diese übrigens auch im Standby-Zustand, was folgend sieht.
Mit dem Wechsel des Kühlers und dem Einsetzen der GPU wird das System dann vollständig. Hier stellten wir mal wieder fest, dass die beiden EPS Stecker mit großem Kühler in einem Gehäuse kaum noch erreichbar sein dürften. Zudem fällt der Platz zwischen Noctua NH-U12A und dem Corsair Dominator Platinum RGB wirklich sehr knapp aus. Zwischen Lüfterklammern und Heatspreader passt nicht mehr viel. Was man auch noch anmerken könnte, ist, dass man die Beleuchtung des PCH-Elements beim Einsatz eines Luftkühlers kaum noch wahrnimmt.
Was wirkich sehr gut gefallen hat, sind mal wieder die OnBord-Taster. Man mekrt hier wirklich, dass sich das Gene auf einem Benchtable am wohlsten fühlt.
Lüftersteuerung / Softwarepaket
ASUS AI Suite 3
Am AI Suite 3 hat sich eigentlich auch nichts getan. Einziger großer Unterschied zur Software des (bspw.) ASUS ROG Strix Z370-F Gaming ist, dass die TPU I und II nicht mehr vorzufinden sind, daüfor jetzt das AI Overclocking implementiert wurde. Die 5-Way Optimization ist weiterhin Bestandteil. Was sich dahinter verbirgt und was damit erreicht wird, haben wir im Kapitel Overclocking abgebildet. Im Grunde bildet die Software alles zum Thema Überwachung und Overclocking mit laufendem Betriebssystem an. So lassen sich Einstellungen an der Spannungsversorgung und dem Taktverhalten der CPU auch hier vornehmen. Aber auch die Lüftersteuerung findet sich hier noch einmal wieder, wobei sie hier deutlich umfangreicher als im Bios ausfällt. So lassen sich die Lüfter-Anschlüsse den Positionen im Gehäuse zuordnen, Kurven festlegen, Temperaturen zuordnen und das Lüfterverhalten getestet werden. Aber auch ein PC Cleaner sowie die Update Funktion sind im AI Suite 3 vorzufinden.
ASUS AURA
ASUS Aura darf natürlich nicht fehlen, bietet das Maximus XI Gene doch drei Beleuchtungszonen sowie zwei RGB-Header. Der Umfang der Software ist ungefähr vergleichbar mit MSI Mystic Light, bei weitem aber nicht vom Kaliber von Corsair iCUE. So lassen sich die verbauten digitalen RGB Dioden zum Beispiel nicht einzeln anwählen. Dies ist bei MSI Boards, z. B. dem MSI X470 Gaming M7 AC, jedoch auch möglich. Dass der Fokus des Gene nicht beim RGB-Geblinke liegt, sieht man aber auch daran, dass keine digitalen Header verbaut sind. Die Effekte mit Farbverläufen sind also nur auf der Platine zu finden, nciht aber an extern angeschlossenen Komponenten. Interessant ist auch, dass durch die Installation Datenpaket für verschiedenen RGB-RAM-Module vorzufinden sind. Der verbaute Corsair Dominator Platinum RGB wollte aber noch nicht angesprochen werden.
ASUS Gamefirst V
Die Software bietet die Mgöichkeit, die Datenströme via WLAN oder/und LAN an seine Bedürfnisse anpassen bzw. die Prioritäten festlegen. Auch eine Analyse der vorhanden Netzwerke lässt sich treffen. Verfügt man über einen kompatiblen ASUS Router, kann man auch ROG First bzw. QoS von hier aus aktivieren.
Mem TweakIt
Im AI Suite 3 könnte der ein oder andere die RAM-Sektion vermisst haben. So ganz kann die Mem TweakIt Software dies auch nicht auffangen. Denn anders als die Software suggeriert, können hier keine Veränderungen vorgenommen werden. Das Vorhandensein des "Tools" begründet der Hersteller damit, dass man seine Einstellungen einfacher teilen kann, indem man einfach Screenshots macht.
Das UEFI-BIOS
Das Bios des ASUS ROG Maximus XI Gene ist im Grunde nicht wirklich anders gestaltet, als bspw. das des ASUS ROG Strix Z370-F Gaming. Was aber schnell auf der Startseite bzw. im EZ Mode auffällt, ist, dass es nicht mehr die verschiedenen OC Profile gibt, sondern diese Rolle vom AI Overclocking übernommen wird. Statt also eines festen Profils, wird die Übertaktung dynamisch vorgenommen, indem die Effektivität des Kühlers bewertet wird und nach dem Durchlauf von Benchmarks Spannung und Multiplikator so lange angehoben werden, wie es die Kühlung zulässt. Eine genaue Erklärung des Prinzips wird ebenfalls im Guide dargeboten (F11). Auf der Hauptseite kann man zudem schnell auf die Lüftersteuerung zugreifen sowie die Bootreihenfolge verändern. Auch das XMP des verbauten RAMs lässt sich aktivieren. Zudem kann man die Beleuchtung des Boards und auch der kompatiblen Aura Komponenten aktivieren oder deaktivieren (F4).










Per F7 kann man zwischen EZ und Advanced Mode wechseln. Hat man dies einmal gemacht, wird man förmlich erschlagen vom Umfang des Bios'. Damit man nicht den Überblick verliert bzw. den Weg zu seinen favorisierten Einstellungen schnell findet, hat der Hersteller wieder eine Favoriten-Liste implementiert. Dies kann durchaus nützlich sein, sucht man zum Beispiel nach den perfekten Settings beim Übertakten und geht den klassischen Weg über das Bios sowie trial & error.
Main
Der "Main"-Tab verrät einem noch einmal in Kürze, mit welcher Bios-Version das Board beschrieben ist und welche CPU verbaut ist. Zudem erhält man kurz aufggezeigt wie viel RAM eingesteckt ist und mit welchem Takt dieser angesprochen wird. Die Sprache der Benutzeroberfläche lässt sich hier ebenfalls ncoh einmal verstellen, wobei dies auch die ganze Zeit am oberen linken Rand erfolgen kann. Andere Funktionen, welche man eventuell auch den Haupt-Funktionen zuordenen würde, findet man (vermutlich) unter "Advanced" wieder.
Extreme Tweaker
Hier wird es wirklich Extreme. Es schon fast wahnwitz, wie viele Optionen ASUS dem Maximus XI Gene spendiert. Es waren 26 Screenshots nötig, um alle Einstellmöglichkeiten abzulichten. Dass das Board wirklich tief in die Overclocking-Materie vordringt, liegt auf der Hand. Laien könnten zwar überfordert werden, können sich aber auch über die Hauptseite entlanghangeln und bereits mit den dort vorhandenen Einstellungen sicherlich gute Ergebnisse erzielen. Noch einfacher wird es, wenn man einfach eines der hinterlegten OC-Profile von bekannten OC-Größen aktiviert. Aber auch die AI OC Funktion kann bereits dafür sorgen, dass deutlich mehr Leistung erreicht wird, als es die Serien-CPU bietet. Wie bereits angesprochen, wird auch das Thema RAM-OC sehr penibel behandelt. Nicht nur die Timings können umfangreich konfiguriert werden, auch die Spannung lässt sich extrem weit aufschlüsseln. Aber auch hier hat der Hersteller wieder verschiedene Profile hinterlegt. Dabei wird nach verbauten ICs unterschieden. Der verwendete Corsair Dominator Platinum RGB mit Samsung B-Dies konnte Raja's Settings prompt übernehmen, wobei die anderen Profile schon recht extreme Spannungen fordern. Hier wird wieder der hang zum Extremen sehr deutlich.


























Advanced
Wie angesprochen, findet man fast alle weiteren Funktionen unter Advanced wieder. Man kann hier schon sagen, dass die Übersichtlichkeit etwas unter der Masse an Justierungen leidet, wobei die Überschriften eigentlich immer auch ganz gut wiederspiegeln in welche Kategorie man geführt wird. Vermutlich werden aber einige Bereiche vom Otto-Normal-Nutzer nie eingesehen werden. Was man konkret vorfindet, wollen wir gar nicht weiter vertiefen. Die folgenden Screenshots zeigen die Funktionen eigentlich bereits sehr ausführlich.























Monitor
Unter Monitor findet man, ach Wunder, das Monitoring der Platine vor. Die einzelnen Sensoren sowie angeschlossenen Lüfter können hier detektiert werden, wobei kein VRM-Sensor vorzufinden ist.
Boot
Der Ablauf des Bootens kann ebenfalls umfangreich eingestellt werden. Ansonsten hält das Kapitel die üblichen Funktionen parat.




Tool
Unter Tools befindet sich die Bios-Aktualisierungs-Funktion (EZ Flash 3 Utility), eine Funktion zum Säubern von Datenträgern (Secure Erase) sowie der Speicher für Bios-Profile. Insgesamt acht Stück können hinterlegt werden. Auch das SPD des RAMs wird hier noch einmal genau aufgezegit. Zudem lässt sich ASUS Armoury Crate de- oder aktivieren. Dabei handelt es sich um einen Funktion, welche nach dem Aufsetzen des OS direkt eine App installieren will, mit welche sich die restliche Software und Treiber des Boards herunterladen und installieren lassen.










Benchmarks
Die folgenden Benchmarks sind dazu gedacht, die Grundleistung der einzelnen Platinen miteinander zu vergleichen. Vor den Benchmarks wurde immer für das jeweilige Mainboard ein frischen Betriebssystem aufgesetzt und alle Einstellungen, bis auf das Speichersetting, auf AUTO gestellt beziehungsweise stehen gelassen.
Auch hier müssen wir wieder darauf hinweisen, dass die Z370 Mainboards mit 3200 MHz RAM-Takt betrieben wurden, die beiden B360 Mainboards können hingegen nur mit maximal 2666 MHz betrieben werden. Zudem kam auf den Z370 Boards noch ein i7-8700K zum Einsatz, während bei den Boards mit Z390 Chipsatz ein i5-9600K verwendet wird.
3D Anwendung
Im 3DMark Firestrike liegt das ASUS ROG Maximus XI Gene in etwa auf dem Niveau des MSI MPG Z390 Gaming Pro Carbon bzw. minimal dahinter, wenn es um die Gesamt-Punktzahl geht. Schaut man sich die Physik-Leistung, also die CPU-Anteile, an, dann liegt es in etwa auf dem Niveau des MSI Z390-A Pro. Da das Gene aber auch hier minimal zurückliegt, macht sich bereits eine Vermutung breit.
System-Leistung
Die System-Leistung fällt ebenfalls nicht wirklich berauschend aus, zumindest wenn man sich den Home und Work Benchmark des PCMark 8 anschaut. Beim Creative Test vermag es die beiden MSI Z390 Platinen immerhin hinter sich zu lassen. Beim PCMark 10 gelingt dies zumindest mit dem GBC. Dass die anderen Boards in Front liegen, liegt natürlich daran, dass dort der Intel Core i7-8700K eingesetzt wurde.
CPU-Leistung
Hier sollte sich nun unsere Vermutung der vorhereigen, eher schwachen Ergebnisse bestätigt werden. Es zeigt sich, dass die Multi-Thread-Leistung der CPU nicht ganz standhalten kann. Zwar sind nur ~20 Punkte Untreschied im Cinebench R15 zu verbuchen, allerdings dauert der Benchmark auch nicht sehr lange. Da das Board mit den Serien-Settings betrieben wurde, gehen wir davon aus, dass ASUS dem Prozessor nicht so viel Spielraum bereitstellt, wie es MSI bei den beiden Z390 Brettern macht, also in gewisser Weise ein Powerlimit vorliegt. In den anderen beiden Disziplinen, welche die SIngle-Core Leistung untersuchen, schlägt sich die Platine wieder beinahe exakt wie die anderen beiden Z390 Bretter.
AIDA64 - Speicherdurchsatz / Latency
Interessant wird es bei der Speicher-Sektion. Hier sollten die dreit Platinen mit Intel Z390 eigentlich wieder auf einem Stand landen, dem ist aber nicht so. Sowohl bei Lese- als auch beim Schreibdurchsatz können sich die beiden MSI Boards leicht absetzen. Das Blatt wendet sich aber, wenn es zur Latenz kommt. Hier setzt das ROG Maximus XI Gene eine neue Bestmarke, woran das Design mit nur zwei RAM-Bänken beteiligt sein dürfte.
Benchmarks: USB 3.1 Gen1/2 / SATA / M.2
Um auszuschließen, dass das verwendete Layout des Mainboards Engpässe bei den Datenträgergeschwindigkeiten hervorruft, werden alle relevanten Schnittstellen durch schnelle Vertreter der jeweiligen exemplarisch getestet. Die eingesetzten Laufwerke sind nicht unbedingt immer das schnellste der Zunft, jedoch erfreuen sie sich größtenteils einer hohen Beliebtheit, welche auf das Preis/Leistungsverhältnis zurückzuführen ist. Für die M.2 NVMe Schnittstelle haben wir eine Samsung 960 Evo 250GB auserkoren. Zur Seite steht dieser eine Samsung 850 Evo 250GB, welche die SATA Schnittstellen ausreizen soll. Auch die USB-Ports werden überprüft. Hier verwenden wir eine SanDisk Extreme 900 Portable für USB 3.1 Gen.2 (10Gbps) und einen Corsair Voyager GTX (Rev. 2) in der 128GB Version.
M.2 Performance
Das ASUS ROG Maximus XI Gene bietet auf der Platine zwei und durch den DIMM.2 noch einmal zwei M.2 Steckplätze. Gebencht haben wir von beiden Paaren jeweils einen, wobei keine großen Unterschiede in der Leistung zu verbuchen waren. Da sich der Einsatz des DIMM.2 jedoch auf die Anbindung der Grafikkarte ausgewirkt hätte, wurden ein M.2 Sockel für die Samsung 960 Evo 250GB auserkoren.
Insgesamt ist die Leistung des Datenträgers jedoch auch eher mau. Dabei ist es egal, ob man mit CrystaldiskMark oder AS SSD bencht. Die NVMe SSD nimmt hier immer einen der hinteren Plätze ein.
SATA 6G Performance
Um auch die etwas „angestaubte“ Schnittstelle mit in Betracht zu ziehen, wurde die Samsung 850 Evo, an die SATA-6G-Ports des Chipsatzes angeschlossen und mittels AS SSD- und Crystaldisk-Benchmark auf Geschwindigkeit geprüft. Hier gab es keine Überraschung. Auf den ersten Blick könnte man meinen, dass die Performance geringer ausfällt, allerdings sind die Unterschiede auch unter Messtoleranz zu verbuchen.
Anders sieht es bei der SATA-SSD aus. Hier zeigt sich das gewohnte Bild und Unterschiede können der Messungenauigkeit zugeordnet werden.
USB-3.2-Gen.2-Performance (10Gbps)
Eine der Neuerungen des Z390 Chipsatz ist der native USB 3.2 Gen2 Support. USB Typ-A und -C können also auch ohne Zusatzchip auf hohe Übertragungsraten kommen. Um diese auszukosten kommt wie immer die SanDisk Extreme 900 Portable zum Einsatz.
Da der Z390 nun nativ für die 3.2 Gen2 Anschlüsse sorgt, sollten die Unterschiede zwischen Platinen mit diesem Chipsatz eigentlich nicht besonders groß ausfallen. Und dies zeigt sich auch in gewisser Weise in den Ergebnissen. Das MSI MPG Z390 Gaming Pro Carbon und MSI Z390-A Pro befinden sich eigentlich immer in direkter Nähe.
USB-3.2-Gen.1-Performance (5Gbps)
Um auch die Leistungsfähigkeit der USB 3.0 / 3.1 / 3.1 Gen1 / 3.2 Gen1 Schnittstelle auf die Probe stellen zu können, kam einmal mehr der Corsair Voyager GTX (Rev. 2) in der 128GB Version, zum Einsatz. Auch dieser musst sich im AS SSD Benchmark CrystalDiskMark beweisen. Eine leichte Tendenz zugunsten des B360 Chipsatz kann man hier schon erkennen, klammert man den Schreibwert unter AS SSD aus. Das Biostar und MSI Board mit B360 ordnen sich nämlich ansonsten immer oben ein.
Auch hier sollten sich eigentlich keine großen Unterschiede auftun. Dennoch setzt sich das Maximus XI Gene von den anderen beiden Z390-Mainboards ab. Schreibend erreicht der USB-Stick sogar neue Bestwerte.
Leistungsaufnahme
Die ermittelten Werte beziehen sich auf das gesamte Testsystem. Wir haben dabei den Stock-Zustand, also so wie der Kunde die neuen Komponenten verbaut, getestet und die Verbrauchsdaten ermittelt. Die protokollierten Werte verstehen sich als Durchschnittswerte, die via Cinebench R15 und 3DMark (2013) ermittelt wurden. Die Werte wurden mit einem Strommessgerät direkt an der Steckdose abgelesen. Je nach Mainboard können diese Ergebnisse stark variieren, da jeder Hersteller unterschiedliche Komponenten verbauen kann. Zudem kommt hier wieder die unterschiedle CPU zum Tragen. Dass der i5-9600K etwas sparsamer als der i7-8700K zu Werke geht, sollte klar sein.
Im Idle Betrieb hat sich das ASUS ROG Maximus XI Gene auf einen Wert von 45W eingependelt und liegt damit schon signifikant über dem MSI MPG Z390 Gaming Pro Carbon und MSI Z390-A Pro mit gleicher CPU-Bestückung. Besorgniserregend ist das aber noch nicht, denn im Gegensatz zu den genannten Platinen ist hier auch eine Wifi 5 Karte verbaut, welche Aktiv blieb bei der Messung. Beim einer reinen Multi-Core-Belastung setzt das Board hingegen eine neue Bestmarke, trotz aktivem Wifi. Einerseits könnte dies für die Effizienz der Spannungswandler sprechen oder aber auch für ein strenges Powerlimit des Bretts. Auch bei einer 3D Belastung zeigt sich das Board effizient. Nicht schlecht.
Overclocking
Hinweis: Erreichte Werte sind nicht allgemeingültig. Mögliche Taktraten und eingestellte Spannungen variieren zwischen CPUs, Mainboards und Netzteilen. Die folgenden Darstellungen sind also nur als Richtwerte zu verstehen. Übertakten geschieht zudem auf eigene Gefahr und wir übernehmen keinerlei Haftung für verursachte Schäden.
Beim Übertakten kann man beim ASUS ROG Maximus XI Gene sozusagen drei verschiedene Wege einschlagen. Beim ersten wird die 5-Way Optimization benutzt, welche während des Windows-Betriebs eingesetzt wird und Schrittweise den Multiplikator sowie die Spannung anhebt. Am Ende hat das Board dann Werte ermittelt, welche man noch immer einmal auf Stabilität testen sollte, aber mit welchen man schon arbeiten kann. Wir haben das Verfahren einmal angewendet und folgendes Ergebnis erzielt. Ermittelt wurden 5,1 GHz bei einer Belastung bis zu drei Kernen. Bis zur Belastung auf allen sechs Kernen werden "nur" 5 GHz angelegt. Die Spannung wurde dazu auf adaptive 1,414V gepusht. Durch die Erfahrungen mit der CPU finden wir den Wert nicht besonders berauschend. Hier sollte man dringendst selbst Hand anlegen.
Das zweite Verfahren ist das AI Overclocking. Die künstliche Intelligenz des Boards soll einem also die Arbeit abnehmen. Hat man diese Funktion aktiviert, ermittelt das Board einen Wert für die Kühlleistung, indem die Temperatur beobachtet wird. Anhand dieser nimmt die Platine nach einem Neustart dann automatisch eigene Anpassungen am Multiplikator und Spannungen vor. Bei uns zeigte sich nach einmaligem Neustart eine Allcore-Frequenz von 5GHz bei 1,288V. Nach weiteren Benchmarks konnte das Board weiter lernen und zeigte nach einem weiteren Neustart dann 5,1GHz bei 1,376V. Das klingt doch schon einmal sehr vielversprechend. Hat man keine Ahnung vom Overclocking oder möchte sich auch einfach nicht damit befassen, erscheint die AI OC Funktion eine interessante Möglichkeit zu sein, um ein gutes Plus an Mehrleistung zu erreichen. Oder man erhält zumindest erst Ansatzpunkte, wie man das manuelle Übertakten angehen sollte.
Der dritte Weg beschreibt natürlich das manuelle Übertakten, wobei man auch hier zwei verschiedene Optionen hat. Entweder man nimmt Einstellungen via AI Suite 3 oder Intel XTU vor oder aber man trifft die Einstellung oldschool-mäßig im Bios. Wir haben uns für die letzte Option entschieden und an die benötigte Spannung für 5GHz angenähert. Benötigt hat der Intel Core i5-9600K hier dafür 1,265V. Ein guter Wert, insofern man das nach drei Boards überhaupt beurteilen kann. Erreicht wurden hiermit 1228 Punkte im Cinebench R15 bei 160W. Da das Board aber ja für OC ausgelegt ist, sollte es diesmal auch etwas mehr sein. Bei 1,3V konnten 5,1GHz und bei 1,365V 5,2GHz stabil erreicht werden. In Kombination mit etwas Speichertuning konnte damit der erste Platz in der CB R15 Liste erreicht werden. Natürlich war hier nicht wirklich Konkurrenz hinterlegt, jedoch schon erstaunlich, dass die 6 Thread CPU den 24 Thread Prozessor schlagen kann.
Dem RAM haben wir natürlich auch Beachtung geschenkt, wie sollte es beim Mini-Apex auch anders sein. Der Corsair Dominator Platinum RGB DDR4-3200 CL14 ist mit Samsung B-Dies bestückt, aber nicht speziell gebinnt. Daher war es interessant zu sehen, wann der Speicher "dicht macht". Wirklich optimiert haben wir den RAM dabei erstmal nicht, sondern nur mit den Haupttimings und eben der Frequenz sowie Spannung gearbeitet. Sehr schnell konnten die 4266MHz erreicht werden, welche auch das MSI Z390-A Pro schaffte. Mit Timings von CL19-19-19-39 konnten auch 4300MHz noch stabil gefahren werden. Für die Settings darüber, musste dann wieder etwas experimentiert werden. Ohne die deutlich höheren Timings noch genauer auszuloten konnten letztendlich 4600 MHz stabil betrieben werden. Immerhin 1400 MHz über der eigentlichen Spezifikation des Speichers.
Temperaturen
Auch die Temperaturen des Boards haben wir analysiert. Dazu wurde eine halbe Stunde Prime 29.3 ausgeführt und mit AIDA64 nach Ende der Laufzeit die Sensoren ausgelesen. Auf die CPU hat das Board nur durch die gewählte Serienspannung und die angewendete Lüfterkurve des Noctua NH-U12A einen Einfluss. Interessanter sind daher die Werte des PCH, VRM und evtl. auch M.2-Laufwerks. Um es kurz zu machen, alles sehr unbedenklich. Die Spannungsversorgung wurde der Software nach nur 56°C warm, was extrem gering erscheint. Zum Vergleich, das MSI MPG Z390 Gaming Pro Carbon erreichte bei selben Test 67°C auf den MOSFETs. Ein kleiner Vorteil des Boards ist beim M.2 Laufwerk zu erkennen. Da dieses nicht unter der Grafikkarte verschwindet und auch nciht mit dem PCH Kühler verbunden ist, bleibt auch die Temperatur der Samsung 960 Evo stabil.
Fazit
Mit dem ASUS ROG Maximus XI Gene zeigt der Hersteller einmal mehr, dass sich ein kompaktes Mainboard bzw. System und Overcloking nicht ausschließen müssen. Mit der opulenten Spannungsversorgung des ROG Maximus XI Extreme ausgerüstet, dürfte das Micro-ATX ebenso für eine Benchmark-Rekordjagd gewappnet sein. Da nur zwei DIMM-Sockel vorhanden sind, könnten die RAM-Taktraten hier sogar höher ausfallen. In unserem OC-Test konnten ließen sich jedenfalls neue Bestmarken mit dem verbauten Corsair Speicher erzielen. Auch beim restlichen Übertakten zeigte sich die Platine ziemlich unbeeindruckt, woebei wir die Grenzen bei weitem nicht angekratzt haben. LN2-Mode und Kondensations-Kontrolle zeigen deutlich wo die Reise mit dem Gene hingehen soll.
Geht man es eine Stufe entspannter an, bietet das Board allerdings auch sehr brauchbare Funktionen. Hervorstechen beispielsweise der Durchflusssensor-Anschluss sowie Header für Wassertemperatursensoren um Ein- und Ausgang zu überwachen. Ein Pumpen-Header mit 3A rundet das WaKü-Paket erfolgreich ab. Durch den hochwertigen Spannungsaufbau bleibt das Brett aber generell schon relativ kühl. Die Aluminium-Bauten auf den M.2 SSDs sorgen auch bei den Datenträgern für eine effektive Wärmeabfuhr. Dass man auf dem Gene bis zu vier NVMe Laufwerke verbauen kann, ist ebenfalls eine stolze Leistung. Man muss hier dann aber ggf. Leistungseinbußen bei der Grafikkarte in Kauf nehmen, da diese dann nur noch mit acht 3.0 Lanes angebunden ist. Lobenswert ist aber auch, dass man einen zusätzlichen Slot zwischen GPU und CPU eingebracht hat, wodurch man auch opulente Prozessor-Kühler oder halt einen LN2-Pot problemlos montieren kann. Und auch wenn man beim OC wenig bewandert ist, hilft einem die Software und hinterlegte Profile auf die Sprünge.
Ansonsten ist die Grundausstattung aber auch gut. Vier USB 3.2 Gen2 Anschlüsse am Backpanel plus Typ-C-Header bietet sonst kein Sockel 1151 Micro-ATX-Board. Wlan-AC und ALC1220 bzw. SupremeFX sind ebenfalls willkommen. Ein wenig schwierig wird es natürlich wieder beim Preis, so wie es eigentlich immer der Fall bei Enthusiasten-Komponenten ist. Mit ~330€ kostet es beinahe doppelt so viel wie das zweitteuerste µATX-Mainboard. Allerdings gibt es auch einfach kein vergleichbares Mainboard. Deswegen kann ASUS den Preis auch mehr oder weniger einfach diktieren. So recht gefallen mag uns das auch nicht, aber in gewisser Weise hat der Preis auch schon seine Daseinsberechtigung. Will man das Beste, muss man einfach tiefer ins Portemonnaie greifen. Wer möchte kann das Mainboard u.a. auch bei Amazon kaufen.
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