Will man seinen Intel Core Prozessor der neunten Generation übertakten, braucht es eine K-CPU sowie ein Mainboard mit Z-Chipsatz. Die Mainboards mit dem Z390 Chipsatz lassen sich diese Option aber meistens bezahlen. Legt man jedoch nicht so großen Wert auf Optik und braucht nicht das volle Featureset der Plattform, bieten die Hersteller auch immer etwas abgespecktere Platinen an. Mit dem MSI Z390-A Pro begrüßten wir so einen Kandidaten in der Redaktion. Was man vom günstigsten Board des Herstellers mit Z390 Chipsatz erwarten kann, klärt der folgende Test.
Dass günstige Mainboards mit Z-Chipsatz durchaus eine Daseinsberechtigung haben, hatten unssere Tests des MSI Z370 PC Pro und MSI Z370 Gaming Plus bereits gezeigt. Beide ließen einen stabilen Betrieb mit dem Intel Core i7-8700K zu. Lediglich bei der Bestückung waren im Vergleich mit bspw. dem ASUS ROG Strix Z370-F Gaming ein paar Abstriche zu verbuchen. Ein paar von diesen sollten durch die Erneuerung des Z370 zum Z390 bewältigt werden können oder zumindest den Herstellern die Möglichkeit geben, die Ausstattung mit weniger Kostenaufwand zu steigern.
Gemeint ist konkret, dass der Chipsatz nun nativ USB 3.1 Gen.2 bietet und WLAN mittels CNVi einfach zur Verfügung gestellt werden kann. Ein Ausstattungsplus bringt allerdings nichts, wenn man die Vorteile des Z-Chipsatzes nichts ausnutzen kann. Übertakten soll also auch wieder auf der Tagesordnung des Tests stehen. Der Hersteller hat uns hier eine gute Prognose gestellt, der enorme Kühler auf den Spannugswandlern lässt zumindest hoffen, dass es hier nicht zu Engpässen kommt. Was letztendlich erreicht werden konnte, erfährt man weiter am Ende des Tests.
Lieferumfang
Da uns das Board in einer neutralen Verpaclung zugesendet wurde, wurde auch der Lieferumfang nicht in Gänze beigelegt. Erwarten sollte man in der Retail-Verpackung neben der zu sehenden Treiber-CD und dem I/O-Schild noch eine Anleitung sowie SATA-Kabel. Eine M.2 Schraube sollte ebenfalls vorhanden sein. Durch die Ausrichtung der Platine geht der Umfang in Ordnung, auch wenn wir noch immer ein Verfechter der Meinung sind, dass man zumindest so viele SATA-Kabel beilegen kann, sodass alle Anschlüsse der jeweiligen Platine auch genutzt werden können. Denn Datenträgern liegen diese ja ebenfalls nicht bei.
Die Spezifikationen
Ein kurzer Blick auf das "braune" PCB der ATX-Platine verrät eigentlich bereits, dass es sich nicht um ein sogenanntes Gaming-Mainboard handelt. Statt mit viel Optik-Chichi zu blenden, wird das Board im "Industrial Look" präsentiert. Der Grund für solch eine Platine ist vermutlich nämlich nicht, dass man auch unbedingt die OC-Funktionen nutzt, sondern eher das der Chipsatz auch mehr Lanes bereitstellt als der kleinere B360 oder B365 es vermag.
MSI Z390-A PRO- im Überblick | |
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Mainboard-Format | ATX |
Bezeichnung | MSI Z390-A PRO |
Sockel | LGA 1151 |
Preis | 119€ (UVP) |
Hersteller-Homepage | www.msi.de |
Chipsatz-Eckdaten | |
Chipsatz | Intel Z390 Chipsatz |
Speicherbänke und Typ | 4x DDR4 bis zu 4400MHz (OC) - Dual Channel |
Arbeitsspeicher (RAM) | max. 64 GB |
SLI / CrossFire | - / 2-Way |
Phasen | ? + ? (Vcc + VccGT) |
Stromanschlüsse | 1x 8-PIN EPS 1x 6-PIN PCIe 1x 24-PIN-ATX |
Features-Keyfacts | |
PCI-Express | 2x PCIe 3.0 x16 (x16/x0/x4, x8/x8/x4) 4x PCIe 3.0 x1 1x M.2 PCIe E-Key |
PCI | - |
Serial-ATA- und M.2 | 6x SATA 6G 1x M.2 PCIe x4 Gen 3.0 / SATA - 2242, 2260, 2280, 22110 |
RAID | SATA: 0/1/5/10 |
USB | 2x USB 3.1 Gen2 (2x I/O-Panel; Typ-A und Typ-C) 6x USB 3.1 Gen1 (2x I/O-Panel; 4x über Front-Header) 6x USB 2.0 (2x I/O-Panel; 4x über Front-Header) |
Grafikschnittstellen | 1x DVI-D 1x VGA 1x DisplayPort 1.2 |
Thunderbolt | Add-on Card Connector |
LAN | 1x Gb LAN (Intel I219-V) |
WLAN | - (vorbereitet; PCIe E-Key; CNVi) |
Fan-Header | 1x CPU-Lüfter 1x Pumpe 5x System-Lüfter |
Beleuchtung | 1x 5050-Header (JRGB) |
Audio | Realtek ALC892 6x Analog (3,5mm Klinke) |
Sonstiges | PCIe Steel Armor PCIe Steel Slot Optane Unterstützung PS/2 |
Der Intel Z390 Chipsatz
In der Einleitung haben wir bereits davon gesprochen, dass der Intel Z390 natürlich auch etwas betrachtet werden soll. Im Vorlauf waren bereits eigentlich alle Merkmale bekannt, dennoch wollen wir dieses Preview dazu nutzen, die Vorteile oder Vorzüge zu beleuchten. Der Intel Z390 ist im eigentlichen Sinne ein Intel Q370 Chipsatz, welcher den OEMs bereits seit Launch der H310, B360 und H370 Chipsätze verfügbar ist, nur dass der Z390 im Gegensatz dazu als einziger die Overclocking Freigabe bereitstellt.
Im Vergleich zum Vorgänger, dem Intel Z370, gibt es zwar auch Unterschiede, so richtig dramatisch sind diese aber nicht. Zum einen hat man den Fertigungsprozess verkleinert und landet nun auch beim Z390 bei 14nm. Wie wir bereits erwähnt haben, kann es dadurch zu Lieferengpässen kommen, da der Hesteller beinahe alle Produkte nun mit dieser Strukturgröße ausliefert. Weiterhin wurden natürlich die Vorzüge implementiert, welche auch schon die bereits genannten, "echten" Coffee Lake-S Chipsätze erhalten haben Dabei handelt es sich um die native Unterstützung von USB 3.1 Gen2 Anschlüssen sowie CNVi, was eine einfache Anbindung eines WLAN-Adapters (z. B. Intel 9560) mit bis zu 1.73Mbps bietet.
Plattform | 1151 | |
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Chipsatz | Z370 | Z390 |
Strukturgröße | 22nm | 14nm |
Speicher | DDR4 | DDR4 |
PCIe Lanes | 24x Gen 3.0 | 24x Gen 3.0 |
CNVi | - | Ja |
Video Ausgänge | maximal drei | maximal drei |
SATA maximal | 6 | 6 |
USB 3.1 Gen2 | - | bis zu 6 |
USB 3.1 Gen1 | 10 | bis zu 10 |
USB 2.0 | 4 | 14 |
AMD CrossFire / Nvidia SLI | 2-Way / 2-Way | 2-Way / 2-Way |
Wie man der Tabelle entnehmen kann, halten sich die Änderungen also wirklich in Grenzen. Die folgende Abbildung zeigt noch einmal genau auf, was alles mit dem Chipsatz, aber auch der CPU möglich ist.
Als nächstes wollen wir uns anschauen, wie MSI den Chipsatz ausnutzt und die Ports und Steckplätze auf dem Z390-A Pro. Das folgende Block-Diagram haben wir der Anleitung entnommen. Wie man direkt sehen kann, kommt eigentlich kaum Lane-Sharing zum Einsatz, was am Vorteil des Z390-Chipsatzes liegt.
![]() | Das wirkt sich ebenfalls positiv auf die Datenträger-Anschlüsse aus. Lediglich der SATA3_2-APort sowie der M.2 Steckplatz teilen sich eine Anbindung bzw. ist der SATA3 Anschluss nicht verfügbar, wenn ein SATA-M.2 Laufwerk eingesetzt wird. Etwas geteilt wird noch, wenn man ein CNVi Modul einsetzt. Die nutzbaren Intel WiFi-Karten rauben dem JUSB2 Anschluss den Anschluss der oberen Stiftreihe um auch Bluetooth anbieten zu können. Ansonsten sind alle Slots gleichzeitig nutzbar. Beim unteren PCIe x16 Steckplatz handelt es sich allerdings nur um ein mechanischen Anschluss mit vier Lanes. |
Wie sich die wichtigsten internen Anschlüsse verteilen, zeigt die folgende Abbildung auf. Beanstanden kann man hierbei nichts. Die Fan-Header sind sinnvoll verteilt und auch ansonsten nimmt man eine übliche Bestückungsposition an.Leider nennt der Hersteller in der Anleitung mal wieder nicht, wie viel Strom die Anschlüsse bereistellen. Man sollte also von maximal 1A ausgehen, was die übliche Größenordnung ist.
Detailansicht / Features
Bei der Beschreibung des MSI Z390-A Pro übertrifft sich der Hersteller selbst. „Inspiriert von der architektonischen Gestaltung mit dem verbessertem Kühlkörper für eine bessere thermische Lösung“ heißt es als Einleitung der Produktseite. Im Vergleich mit dem MSI Z370 PC Pro und Z370-A PRO ist eindeutig eine Vergrößerung des Kühlkörpers ersichtlich, den Zusammenhang mit der Architektur sehen wir allerdings nicht. Auch wenn auf der Seite folgend auch von „Inspirierenden Designs“ die Sprache ist, mit welchen die „MSI Mainboards in viele Systeme hinein[passen]“ sollen, ist dies nicht als Fokus der Pro-Serie einzustufen, vor allem beim vorliegenden Vertreter.
Wie der Hersteller selbst formuliert, liegt deren Hauptaugenmerk auf Funktionalität und Stabilität, auch weil sie für den Business-Einsatz konzipiert sein sollen – und das sieht man hier eben. Das PCB ist zwar Schwarz, die Kupferbahnen allerdings nicht schwarz versiegelt. Somit erscheint das Board braun, so wie es auch schon beim MSI B350I PRO AC der Fall war. Zur Erinnerung: Das MSI Z370 PC PRO hat ein schwarzes Finish erhalten.
Apropos Vorgänger, mit diesem hat das Board schon einiges gemeinsam, allerdings gibt es auch ein paar Neuerungen. Das Layout wurde weitestgehend beibehalten. Die Konstellation aus zwei mechanischen PCIe x16 und vier PCIe x1 Steckplätzen wurde an den selben Orten verbaut. Somit sitzt an Stelle des ersten Slots auch wieder der einzige M.2 Slot auf dem PCB. Dies erlaubt eine Verbauung von größeren CPU-Kühlern, da der Abstand zum Sockel weiter ausfällt. Einen Bonus findet man sozusagen hinter dem untersten PCIe Steckplatz. Hier kann die CNVi Funktionalität des Z390 ausgenutzt werden und im PCIe M.2 E-Key eine WLAN Karte montiert werden.
Des Weiteren stehen sechs SATA-3 Anschlüsse für Datenträger parat. Die vorhandenen USB-Anschlüsse können durch zwei USB 3.2 Gen1 und 2.0 Header erweitert werden. Durch den Thunderbolt Add-On Card Connector können optional zwei Thunderbolt 3 Anschlüsse ergänzt werden, indem man die MSI ThunderboltM3 Erweiterungskarte verbaut. Diese ist aber leider immer noch nicht erhältlich. Dass man dem Board zudem einen RGB-Header spendiert ist zwar nett, für den eigentlich gedachten Einsatz aber eigentlich unnötig. Diejenigen, die ein günstiges Z390 Boards suchen können zumindest für eine einfarbige Beleuchtung sorgen.
Das I/O-Panel zeigt sich insgesamt etwas sparsam bestückt. Der unterschied z. B. zum MSI MPG Z390 Gaming Pro Carbon, ist aber auch nicht sehr groß. Zweimal UBS 2.0, Kombo PS/2 sowie DVI-D und VGA gehören zu den Oldschool-Parts. Ergänzt werden diese durch einen DisplayPort Asugang sowie je zweimal USB 3.2 Gen1 und Gen2, wobei auch ein Typ-C Anschluss vorhanden ist. RJ45 und sechs Klinke-Buchsen gehören wiederrum schon fast zur Standard-Ausstattung. Etwas schade ist, dass man dem PRO-Mainboard keine USB-Flashback Funktion erlaubt. Zudem wäre es begrüßenswert, wenn man mehr USB-Anschlüsse verbauen würde.
Detailansichten ohne Verkleidungen
Wie meistens bei den günstigeren oder "non-Gaming"-Mainboards, hat auch das MSI Z390-A PRO nur wenige entfernbare Elemente verbaut. Konkret lassen sich nur der enorme VRM- sowie der kleine PCH-Kühler von der Platine lösen. Was man darunter in Augenschein nehmen kann, wird folgend dargestellt.
Spannungsversorgung
Die Spannungsversorgung des Boards setzt als Schaltzentrale auf einen up9521p von Semiconductor, welcher ebenfalls beim MSI MPG Z390 Gaming Pro Carbon vorzufinden ist. Der Controller arbeitet hier mit einer 4+1 Konfiguration beziehungsweise 4x2 +1. Erkennen kann man das unter anderem wieder an der Anzahl der Spulen. Insgesamt acht sind für die VCore und eine für die IGPU zu zählen. Da der up9521p keine acht Phasen ansteuern kann, werden also immer zwei zu einer zusammengefasst.
Jede dieser VCore-Phasen besteht aus einem SM4337 (highside) und einem SM4503NH (lowside) MOSFET von Sinopower. Exakt die selben Modelle konnten wir schon auf dem MSI Z370 PC PRO und MSI Z370 Gaming Plus entdecken, auch in der selben Anzahl, jedoch in anderem Zusammenschluss. Um die IGPU kümmern sich ebenfalls zwei SM4503NH und ein SM4337. Der große Wurf gegenüber den entry-Z370 Boards des Herstellers ist das zunächst einmal nicht, wobei man schon sagen kann, dass die Lasten auf dem hier vorliegenden Brett besser verteilt werden sollten.
Interessant ist in gewisser Weise auch wie das Board Energie bezieht. Für die CPU steht dazu en 8-Pin EPS Stecker zur Verfügugng, was nicht ungewöhnlich ist. Allerdings verbaut der Hersteller eine weitere PCIe 6-Pin Buchse um eine stabile Spannungsversorgung der Steckplätze zu gewährleisten. Das unterstreicht einerseits den PRO-Charakter, findet man ab auch bei leistungsstarken Gaming-Boards wie z. B. dem MSI X370 XPower Gaming Titanium wieder.
HiFi-Ausbau
Der HiFi-Ausbau wurde einem kleinen Upgrade unterzogen. Statt des ALC887, welcher noch auf dem MSI Z370 PC PRO verbaut wurde, kommt hier nun der ALC892 zum Einsatz. Rein technisch unterschieden sich die beiden Chips nicht sonderlich, allerdings verfügt der ALC892 auch über "Content Protection" wodurch Audio-Material von DVDs, Bluerays etc ohne Verluste abgespielt werden können, was beim ALC887 nicht der Fall ist. Flankiert wird er von vier goldenen Nippon Kondensatoren. Einen zusätzlichen Verstärker gibt es nicht, dies wird vom Codec selbst übernommen.
Kühler und Blenden
Eine der größten Änderungen, im wahrsten Sinne, hat der Kühler der Spannungswandler erfahren. Der einfache Block wurde deutlich vergrößert und legt sich nun in gewisser Weise in den Luftstrom eines CPU-Turm-Kühlers, insofern einer vorhanden sein sollte. Gleichzeitig übernimmt er dabei beinahe die Rolle eines I/O-Covers. Unserer Meinung nach dürfte diese Art der Kühlung gerne häufiger anzutreffen zu sein, wenn schon auf echte Finnen-Kühler oder Heatpipes verzichtet wird. Der PCH-Kühler fällt hingegen extrem klein aus. Da der Z390 einer kleineren Fertigung als der Z370 entspringt und nur 6W TDP vorweist, ist die geringe Größe jedoch kein Problem.
Testsystem im Überblick
Unser Mainboards-Testsystem kommt im Großen und Ganzen weiterhin in unveränderter Form zum Einsatz. Das heißt, dass auch hier der offene Aufbau in jedem Test nur durch das jeweilige Mainboard ergänzt wird und der Rest identisch bleibt. Die Basis stellt ein Benchtable von Cooler Master. Die Kühlung ist mit der Noctua NH-U12A so gewählt, dass hier kein Bottleneck entsteht. Gleiches gilt für das Netzteil. Das be quiet! Dark Power Pro 11 550W ist zwar das kleinste der Serie, stellt aber dank Platinum Effizienz genügen Power zur Verfügung. Beide Aspekte halten den eingesetzten Intel Core i5-9600K mit einer TDP von 95W gut in Schach.
Beim Arbeitsspeicher können wir auf 16GB aus einem Corsair Dominator Platinum RGB DDR4-3200 CL14 Kit zurückgreifen. Als Datenträger kommen für die M.2 Slots eine Samsung 960 Evo 250GB und für SATA eine Samsung 850 Evo 250GB zum Einsatz. Beide stellen sehr gute Vertreter ihre Zunft dar, da sie schnell, aber auch relativ preiswert sind. Dem Realitätsbezug soll hierdurch Beachtung geschenkt werden. Um auch die USB Anschlüsse fordern zu können setzen wir einen Corsair Voyager GTX mit 128GB (USB 3.1 Gen.1) und eine Sandisk 900 Extreme mit 480GB (USB 3.1 Gen.2) ein.
Zur Kühlung wurde erneut der Noctua NH-U12A eingesetzt. Das Haltesystem verläuft knapp oberhalb der Kondensatoren und Spulen, was jedoch auch bei jedem anderen Kühler keine Probleme verursachen würde. Insgesamt bietet das Board genügend Freiraum in alle Richtungen. Wie man der Seitenansicht entnehmen kann, würde auch der hintere A12x25 keine Probleme bereiten, obwohl der Spannungswandler-Kühler so groß ausfällt. Das Design sollte empfänglich für den Luftstrom des CPU-Kühlers bzw. dessen Lüfter sein.
Beim Verbauen der weiteren Komponenten ergaben sich ebenfalls keine Probleme. Evtl. macht es aber Sinn, dass man ein M.2 Laufwerk vor der Montage des Kühlers verbaut und auch den zusätzlichen PCIe 6-Pin Stecker einstöpselt. Die Beleuchtung des RGB-Headers ist serienmäßig übrigesn mit weiß belegt.
Lüftersteuerung / Softwarepaket
MSI Dragon Center
Wie auch beim MSI MPG Z390 Gaming Pro Carbon, darf auch das MSI Z390-A PRO mit der Dragon Software kontrolliert bzw. konfiguriert werden. Noch anders als beim Command Center, bleibt die Farbgestaltung sogar identisch. Beim Vorgänger erhielt die Software für die Pro-Serie immer den gleichen Farbanstrich wie das Bios, also Schwarz-Grau-Grün, statt wie bei den Gaming-Serien Schwarz-Rot-Weiß. Der Aufbau der Software ist eine leichte Umstellung zum Vorgänger, bietet aber eigentlich nun einer bessere Struktur und Übersichtlichkeit.
Die eigentlich wichtigste Funktion bzw. Funktionen, wird hinter dem Leistungs-Button versteckt. Hier kann man entweder vordefinierte Profile auswählen oder sich ein eigenes anlegen. Genau hier beginnt dann erst so richtig der Spaß der Software. Beinahe alle Funktionen des Command Centers sind hier gebündelt.
In der ersten Zeile kann man sich Informationen zu seiner verbauten Hardware abrufen. In der zweiten Zeile beginnt dann die Konfiguration einzelner Aspekte. Statt Game Boost findet man hier den OC Genie 4 vor, welcher jedoch den selben Effekt bewirkt. Auch der Fast Boot kann aktiviert werden. Zusätzlich kann man Spannungen nicht nur überwachen, sondern auch einstellen sowie Warnungen über allerlei Parameter festlegen. Der RAM-Sektion wurde ebenfalls eine ganze Zeile gewidmet, sodass man auch im laufenden Windows-Betrieb noch Einstellungen vornehmen kann. In der letzten Zeile wird man Herr über die Lüfter im System, zumindest über diejenigen, die am Mainboard angeschlossen sind. Bei der Einstellung bleibt sich der Hersteller treu und bietet eine Graphen basierte sowie drei feste PWM Stufen an. Kleinschrittigere Anpassungen sind also weiterhin nicht möglich.
Auf der Hauptseite der Software hat der Hersteller weitere Funktionen verarbeitet, welche sonst auf verschiedene Programme verteilt waren. So findet Eyerest, was sich sonst in der Gaming App versteckte, den Gaming LAN Manager, welcher sonst eine stand-alone Software war, sowie den XBoost für Datenträger aus der gleichnamigen Software. Zudem lässt sich auch der Super Charger hier aktivieren. Wie man insgesamt sieht, eine gebündelte Fassung aller einzelner Programme wie noch bspw. beim MSI Z370 Tomahawk der auch MSI B360 Gaming Pro Carbon.
MSI Mystic Light ist ebenfalls vorhanden, muss aber nachinstalliert werden. Die Oberfläche ist wie bei der einzlenen Software (z. B. MSI B450M Mortar) anzutreffen. Beim vorliegenden Mainboard ist die Auswahl der Effekte jedoch begrenzt. Dies liegt darin, dass das Brett lediglich einen 5050-Header vorweist, also keine digitalen Dioden ansprechen kann bzw. muss. Für kompatiblen RAM mit Beleuchtung kann die Software dennoch dienlich sein.
Realtek HD Audio
Um etwas am Klang zu verändern, braucht es das Realtek Control Center, welches man über den Microsoft Store beziehen muss. Im Grunde hat sich zu der früheren Software nichts geändert. Und auch im Vergleich zur Realtek HD Variante gibt es nur wenig Unterschiede. Man kann weiterhin die Lautsprecher- oder Kopfhörer-Konfiguration verstellen und bspw. auch eine Kopfhörervirtualisierung einschalten. Diese funktioniert allerdings mehr schlecht als recht. Insgesamt kommt die Leistung des Audio-Aufbaus nicht an die besseren, z. B. eines MSI X470 Gaming M7 AC, heran. Im kurzen Test konnte das beyerdynamic MMX300 Gen. 2 zumindest nicht wirklich ausgereizt werden. Es fehlt einfach an "Dampf". Was Klang-Nuancen kann man mittels integriertem Equalizer etwas feintuning vornehmen.
Das UEFI-BIOS
Beim Bios hat sich an sich seit einigen Generationen nichts mehr am generellen Aufbau geändert, was sich auch drin zeigt, dass seit dem Wechsel von Z97 zu Z170 Chipsatz weiterhin das sogenannte Click Bios 5 statt 4 verwendet wird. Auch bei Mainboards anderer Sockel (vg. z B. MSI X299 Gaming M7 ACK, MSI X399 SLI Plus und MSI B450M Mortar) wird das gleiche Prinzip benutzt, wodurch man sich Plattformübergreifend immer schnell zurechfindet. Im Gegensatz zu den Gaming-Serien, ist die Oberfläche bei der PRO-Serie jedoch schwarz-weiß, statt schwarz-rot. Bereits im sogenannten EZ Mode sind ein paar grundlegende Einstellung zu treffen und mehrere Informationen einsehbar.





Tiefer dringt man ins Bios jedoch erst dann ein, wenn man sich in den Advanced Mode begibt. Auch hier der Aufbau bekannt, nur unterscheiden sich die Boards häufig durch die mittig platzierte Grafik. Im Folgenden werden die einzelnen Sektionen genauer abgebildet, wobei diese eigentlich keine Überraschungen bereithalten. Man könnte quasi sagen "kennt man eins, kennt man alle".
Unter Settings sind Einstellungen zu den PCIe-Steckplätzen un den verbauten Komponenten zu treffen. Konkret kann man unter Advanced die Generation der Lanes einstellen und den Audio sowie Netzwerk-Chip de- oder aktivieren. Auch die SATA-Schnittstellen werden hier konfiguriert. Die Bilder verraten eigentlich sehr gut, was hier Phase ist.


















Deutlich interessanter dürfte für die meinsten der Overclocking Abschnitt sein. Auch hier gibt es viel zu ergründen, sieht man sich alle Subkategorien an. Grundsätzlich ist das Board schon sehr umfangreich mit Optionen versehen. Ist man im Besitz einer CPU mit K-Suffix, kann man diese auf verschiedene Weisen beschleunigen. Entweder hebt man den All-Core Turbo an, jeden Kern für sich oder legt neue Turbo-Stufen je nach Auslastung fest. Eine Übertaktung mittels BCLK ist ebenfalls möglich, was durch die Aktivierung des XMP auch bereits automatisch im kleinen Maß erfolgt (100MHz zu 100,8MHz) Auch der Uncore-Bereich kann übertaktet werden. Beim RAM trifft man auf umfangreiche Subtiming-Einstellungen sowie eine etwas reduzierte Liste mit hinterlegten Settings (Memory Try It!). Eine Wiederholung des Bootvorgangs bei nicht erfolgreichem RAM-Übertakten kann in der Anzahl nicht festgelegt werden. Die Spannung kann im Gegensatz zu den AM4 Geschwistern (vgl. z. B. MSI B450I Gaming AC) auch per Adaptive- und Override-Mode sowie per Offset angepasst werden. Was bei den CPU-Einstellungen auffällt, ist, dass MSI der verbauten CPU schon bereits sehr viele Freiheiten gibt. Um die Turbo-Stufen ausfahren zu können, gibt das Board kurz- und langfristig 255W frei. Insgesamt also erstmal fast keine Veränderungen zum MSI MPG Z390 Gaming Pro Carbon, außer einem etwas geringerem Stromlimit (256A vs. 193A) der CPU sowie einem anderen CPU Lite Load Mode (Mode_8 vs. Mode_11.













Hat man einen stabilen Betrieb seiner OC-Settings ausgelotet, kann man diese wie immer in einem der sechs Profil-Slots ablegen. Das ist in vielerlei Hinsicht noch immer eine sehr gute Funktion. Auch das Ex- und Importieren der Profile kann Hilfreich sein, sollte man z. B. aufgrund eines Defekts das Board mal wechseln müssen. Dann braucht man mit dem neuen Unterbau nicht erneut bei 0 beginnen.
Der Hardware-Monitor ist die im Bios inneliegende Lüftersteuerung. Die sieben Kanäle können hier mit einer Kurve versehen werden oder "Smart" geregelt werden. Auch muss man hier bestimmen, wie die angeschlossenen Lüfter oder auch Pumpe angesteuert werden - per PWM oder DC (Gleichspannung). Interessanterweise, bietet das MSI Z390-A PRO sogar eine Option (MOS) mehr als das MSI MPG Z390 Gaming Pro Carbon. Hierrüber lässt sich die Lüfterkurve also an eine Richt-Temperatur mehr anpassen bzw. angleichen.
Im Board Explorer kann man noch einmal Bildhaft verfolgen, welche Steckplätze seines Mainboards man womit bestückt hat. Über den Sinn oder Unsinn kann man sich streiten. Einen positiven Nutzen könnte dieser haben, wenn man als Fremder eine Diagnose des Systems durchführen soll. Dann würde man hier einen sehr schnellen Überblick erhalten, ohne den Rechner öffenen zu müssen.
Benchmarks
Die folgenden Benchmarks sind dazu gedacht, die Grundleistung der einzelnen Platinen miteinander zu vergleichen. Vor den Benchmarks wurde immer für das jeweilige Mainboard ein frischen Betriebssystem aufgesetzt und alle Einstellungen, bis auf das Speichersetting, auf AUTO gestellt beziehungsweise stehen gelassen.
Auch hier müssen wir wieder darauf hinweisen, dass die Z370 Mainboards mit 3200 MHz RAM-Takt betrieben wurden, die beiden B360 Mainboards können hingegen nur mit maximal 2666 MHz betrieben werden. Zudem kam auf den Z370 Boards noch ein i7-8700K zum Einsatz, während bei den Boards mit Z390 Chipsatz ein i5-9600K verwendet wird.
3D Anwendung
Kommen wir also zum interessanten Part, den Benchmarks. Da es sich um das zweite Z390 im Testfeld handelt, sind nun also auch zweimal die gleichen Grundvoraussetzungen vorhanden. Erstaunlicherweise setzt sich das MSI Z390-A PRO direkt im ersten Test gegen das MSI MPG Z390 Gaming Pro Carbon durch, und das in der suggerierten Paradedisziplin. Der Physic Score im Firestrike ist deutlich höher, was dazu führt, dass der Gesamt Score höher ausfällt. Die höhere Thread-Zahl des Intel Core i7-8700K schlägt sich jedoch weiterhin durch, sodass beinahe alle anderen Boards besser abschneiden.
System-Leistung
Der Trend des ersten Benchmarks setzt sich auch bei den Systemleistungs-Tests weiter fort. In allen vier Teil-Tests konnte das andere Z390 Board im Feld leicht geschlagen werden. Natürlich liegt man größtenteils noch immer hinter den anderen Boards mit dickerer CPU zurück, jedoch ist nicht jede Teildisziplin davon stark betroffen. Erstaunlich ist das Ergebnis jedoch schon.
CPU-Leistung
Die Benchmarks, welche auf die reine CPU-Leistung aus sind, offenbaren, dass diese eigentlich nicht für die höheren Punktzahlen in der obigen Tests verantwortlich sein kann. Denn es herrscht beinahe ein Gleichstand zwischen dem MSI Z390-A PRO und dem MSI MPG Z390 Gaming Pro Carbon.
AIDA64 - Speicherdurchsatz / Latency
Der AIDA64 Benchmark könnte ein klein wenig Aufschluss über das bessere Abschneiden in manchen Disziplinen erklären. Denn trotz gleicher RAM-Settings, fällt der Schreibdurchsatz auf dem MSI Z390-A PRO signifikant besser aus als auf dem MSI MPG Z390 Gaming Pro Carbon. Beinahe werden die Boards mit vierfach Bestückung eingeholt.
Benchmarks: USB 3.1 Gen1/2 / SATA / M.2
Um auszuschließen, dass das verwendete Layout des Mainboards Engpässe bei den Datenträgergeschwindigkeiten hervorruft, werden alle relevanten Schnittstellen durch schnelle Vertreter der jeweiligen exemplarisch getestet. Die eingesetzten Laufwerke sind nicht unbedingt immer das schnellste der Zunft, jedoch erfreuen sie sich größtenteils einer hohen Beliebtheit, welche auf das Preis/Leistungsverhältnis zurückzuführen ist. Für die M.2 NVMe Schnittstelle haben wir eine Samsung 960 Evo 250GB auserkoren. Zur Seite steht dieser eine Samsung 850 Evo 250GB, welche die SATA Schnittstellen ausreizen soll. Auch die USB-Ports werden überprüft. Hier verwenden wir eine SanDisk Extreme 900 Portable für USB 3.1 Gen.2 (10Gbps) und einen Corsair Voyager GTX (Rev. 2) in der 128GB Version.
M.2 Performance
Das MSI Z390-A PRO bietet einen Einbauplatz für M.2 NVMe SSDs. Die eingesetzte Samsung 960 Evo 250GB findet ihren Ort der Bestimmung zwischen CPU und Grafikkarte vor.
Beim Lesen zeigen sich keine Auffälligkeiten und die Ergebnisse schwimmen sozusagen im Feld der anderen Boards. Beim Schreiben schleicht sich allerdings ein kleiner Leistungsknick ein. Hier wird sowohl bei CrystaldiskMark als auch AS SSD der letzte Platz eingenommen.
SATA 6G Performance
Um auch die etwas „angestaubte“ Schnittstelle mit in Betracht zu ziehen, wurde die Samsung 850 Evo, an die SATA-6G-Ports des Chipsatzes angeschlossen und mittels AS SSD- und Crystaldisk-Benchmark auf Geschwindigkeit geprüft. Hier gab es keine Überraschung. Auf den ersten Blick könnte man meinen, dass die Performance geringer ausfällt, allerdings sind die Unterschiede auch unter Messtoleranz zu verbuchen.
Die etwas schlechteren Ergebnisse beim Schreiben auf dem NVMe Laufwerk zeigen sich bei der SATA Schnittstelle nicht. Hier ist alles im Soll.
USB-3.1-Gen.2-Performance (10Gbps)
Eine der Neuerungen des Z390 Chipsatz ist der native USB 3.1 Gen2 Support. USB Typ-A und -C können also auch ohne Zusatzchip auf hohe Übertragungsraten kommen. Um diese auszukosten kommt wie immer die SanDisk Extreme 900 Portable zum Einsatz.
Da der B360 und Z390 Chipsatz nativ USB 3.1 Gen2 unterstützen, ist der Vergleich untereinander natürlich besonders interessant. Insgesamt fallen die Ergebnisse jedoch sehr gemischt aus, wobei sich die Boards mit genannten Chipsätzen in etwa in einem Bereich von ±50 MB/s bewegen. Deutlicher fällt die Streuung bei den Boards mit zusätzlichem Chip aus, welche zum Teil aber auch mal deutlich schnellere Übertragungsraten bieten, aber auch mal geringere.
USB-3.1-Gen.1-Performance (5Gbps)
Um auch die Leistungsfähigkeit der USB-3.0-Schnittstelle auf die Probe stellen zu können, kam einmal mehr der Corsair Voyager GTX (Rev. 2) in der 128GB Version, zum Einsatz. Auch dieser musst sich im AS SSD Benchmark CrystalDiskMark beweisen. Eine leichte Tendenz zugunsten des B360 Chipsatz kann man hier schon erkennen, klammert man den Schreibwert unter AS SSD aus. Das Biostar und MSI Board mit B360 ordnen sich nämlich ansonsten immer oben ein.
Beim etwas langsameren USB Anschluss zeigen sich wieder deutlich weniger Unterschiede. Bis auf kleinere Ausreißer, liegen beinahe alle Boards gleich auf, was auch genau so eintreten sollte.
Leistungsaufnahme
Die ermittelten Werte beziehen sich auf das gesamte Testsystem. Wir haben dabei den Stock-Zustand, also so wie der Kunde die neuen Komponenten verbaut, getestet und die Verbrauchsdaten ermittelt. Die protokollierten Werte verstehen sich als Durchschnittswerte, die via Cinebench R15 und 3DMark (2013) ermittelt wurden. Die Werte wurden mit einem Strommessgerät direkt an der Steckdose abgelesen. Je nach Mainboard können diese Ergebnisse stark variieren, da jeder Hersteller unterschiedliche Komponenten verbauen kann. Zudem kommt hier wieder die unterschiedle CPU zum Tragen. Dass der i5-9600K etwas sparsamer als der i7-8700K zu Werke geht, sollte klar sein.
Im Idle liegt das MSI Z390-A PRO zwar leicht über dem MSI MPG Z390 Gaming Pro Carbon, jedoch weiterhin deutlich unterhalb der meisten anderen Boards. Der etwas durstigere Trend wird unter 2D Belastung bzw. einer Multithread-Anwendung fortgestetzt. Hier werden etwa 9W mehr abgerufen. Dass der Kühler des Z390-A PRO so groß ausfällt, hat also schon seine Berechtigung. Denn die erhöhte Leistungsaufnahme dürfte auch in eine höhere Wärmeentwicklung resultieren. Wird nicht die CPU hauptsächlich gefordert, sondern das gesamte System im GPU-Limit, ist das Board wieder auf einem Niveau wie die anderen.
Overclocking
Hinweis: Erreichte Werte sind nicht allgemeingültig. Mögliche Taktraten und eingestellte Spannungen variieren zwischen CPUs, Mainboards und Netzteilen. Die folgenden Darstellungen sind also nur als Richtwerte zu verstehen. Übertakten geschieht zudem auf eigene Gefahr und wir übernehmen keinerlei Haftung für verursachte Schäden.
OC Genie
Der OC Genie 4 ist eine Funktion, welche im Bios mit nur einem Klick aktiviert werden kann. Hierdurch werden die Turbo-Stufen leicht angepasst und auch die Spannung leicht erhöht. Die Taktstufen des Intel Core i5-9600K sind folgend aufgelistet. Sie entsprechen genau dem, was der Game Boost auf dem MSI MPG Z390 Gaming Pro Carbon bewirkt hat. Für andere Prozessor-Modelle fallen die Stufen anders aus.
Ausgelastete-Kerne | Serie | OC-Genie |
1 | 4,6GHz | 4,7GHz |
2 | 4,5GHz | 4,6GHz |
3 | 4,5Ghz | 4,6GHz |
4 | 4,4GHz | 4,5GHz |
5 | 4,4GHz | 4,5GHz |
6 | 4,3GHz | 4,4GHz |
Noch einmal getestet haben wir diesen nicht, da die Leistungsausbeute auf dem anderen MSI Brett mit Z390 Chipsatz schon nicht sehr vielversprechend war. Wer sich dafür interessiert, kann es hier noch einmal nachlesen.
Manuelles Übertakten
Als Ziel galt es wieder die magische 5GHz Grenze auf allen Kernen zu durchbrechen. Dies konnte mit einer Spannung von 1,264V stabil erreicht werden. Die Load Line Calibration wurde hierzu auf LLC3 gestellt. Beim MSI MPG Z390 Gaming Pro Carbon war dazu etwas mehr Spannung nötig. Im Cinebench R15 führte der erhöhte Takt zu 1232 Punkten, was etwas geringer als beim anderen Board ist. Trotz geringer Spannung fällt die Leistung mit 163W jedoch sogar wieder etwas höher aus, was man jedoch auch bereits bei der Messung der Energieaufnahme hätte vermuten können. Den Firestrike schloss das Mainboard mit diesen Settings den Physic Test mit 16501 Punkten ab, was etwas höher als beim Kontrahenten ist. Was auch noch aufgefallen ist, ist, dass der BCKL immer bei 100,8MHz lliegt und daher der resultierende Takt wie auch schon beim MSI MPG Z390 Gaming Pro Carbon leicht höher ausfällt. Dort wurde dies jedoch erst durch das XMP des RAM ausgelöst und auch angekündigt. Hier ist das nicht der Fall. Eine Takt-Stufe höher wurde auch probiert. Für 5,1 GHz brauchten es 1,275W um Benchmarks stabil durchlaufen zu lassen. Die Cinebench R15 Leistung stieg nur marginal an, dafür explodierte quasi die Leistungsaufnahme. Hier konnte in der Spitze 219W gemessen werden, im Mittel aber eher immer noch sehr hohe 178W.
Zum RAM-OC musste wieder der Corsair Dominator Platinum RGB DDR4-3200 CL14 mit Samsung B-Dies herhalten. Er zeigte sich auf dem Z390-A PRO erfreulich Taktfreudig. Ohne weiteres konnten die 4000 MHz mit CL17 betrieben werden und auch 4133 MHz mit CL18 wurden sofort geschluckt. Gleiches galt auch noch bei 4266 MHz bei CL18, was beim anderen Z390 Boards zu Problemen führte. Starke Leistung, wenn man bedenkt, dass OC sicherlich nicht auf der eigentlichen Priorisierung des Mainboards liegen sollte.
Temperaturen
Die Temperaturen haben wir, wie beim MSI MPG Z390 Gaming Pro Carbon auch, ohne OC aufgezeichnet, da nicht jedes Mainboard mit den selben Spannungen stabil läuft. Viel mehr interessiert uns die Ausgangslage,um abschätzen zu können, ob noch Spielraum nach oben besteht. Dazu wurde die CPU mit Prime 95 (29.3) 30min lang belastet und dabei die Temperaturen mit Aida 64 geloggt. Trotz maximaler Drehzahl von 1400 U/min erreichte der heißeste Kern nur 69°C und der Turbo-Takt wurde bis zu letzt voll ausgeschöpft. Viel interessanter sind aber die Temperaturen des Boards. Der Sensor der MOSFETs spukte maximal 76°C aus, es ist also noch Luft nach oben vorhanden. Vor allem dann, wenn man den Luftstrom Richtung Kühler noch etwas erhöht bzw. die erwärmte Luft aktiv absaugt. Die anderen Sensoren des Boards lagen zwischen 30 und 34°C, waren also sehr unbedenklich.
Fazit
Das MSI Z390-A Pro ist augenscheinlich ein eher einfaches Mainboard. Dies erkennt man daran, dass der Hersteller beinahe auf jegliches Chi-chi verzichtet. Selbst das PCB erhält keine schwarze Farbe, wodurch man sich schon ein wenig in alte Tage zurückversetzt fühlt. Anders als bei den Vorgänger-Platinen der selben Serie wächst beim Z390-A Pro jedoch der Kühler der Spannungswandler enorm an. Dies ist in erster Linie nicht für ein hohes OC so gewählt, sondern soll im eigentlichen Aufgabenbereich, dem professionellen Einsatz, für einen stabilen Betrieb sorgen. Gleiches gilt für den PCIe Slot mit Steel Armor sowie der zusätzlichen 6-Pin PCIe Stromversorgung für Erweiterungskarten. Passend zum tristen Look, verzeichtet man übrigens auch auf eine Beleuchtung. Ein 5050-RGB-Header kann bei Bedarf aber dann doch etwa Licht ins Dunkel bringen.
Einfach ist das Board jedoch auch, schaut man sie die Ausstattung an. Nur ein M.2 Steckplatz ist vorzufinden, was bei den Hauptplatinen mit dem dickeren Chipsatz eher selten der Fall ist. Die Lanes des Z390 werden beinahe alle an die PCIe Slots weitergegeben und für SATA und USB-Anschlüsse verwendet, wodruch aber auch kaum Lane-Sharing zu verbuchen ist. Schon ein wenig erfreulich, aber ein zweiter M.2 Slot hätte es doch schon sein dürfen. Der untere kurze Steckplatz ist für CNVi WLAN-Karten vorgesehen. Gering ist auch die Anzahl der USB 3.2 Gen2 Anschlüsse. Da der Chipsatz bis zu sechs stellen könnte, sind nur zwei harter Tobak.
Anders sieht es jedoch bei der Performance aus. Hier gibt es eigentlich nichts zu bemängeln. Alle Parameter sind auf einem Niveau mit dem MSI MPG Z390 Gaming Pro Carbon oder sogar darüber. Gleiches gilt auch beim OC. Die CPU konnte zwar mit ähnlichen Werten betrieben werden, allerdings konnte der RAM einfacher noch schneller betrieben werden. Die Temperaturen waren dabei im Rahmen, der MOSFET-Kühler sollte aber schon in gewisser Weise angeströmt werden. Zudem erhält man auch hier die neue Dragon Software, welche alle vorherigen in einer praktisch vereint.
Mit knapp 120€ ist das MSI Z390-A Pro im Preisvergleich an vierter Stelle vorzufinden. Der Abstand zum günstigsten Board, dem ASRock Z390 Phantom Gaming 4S beträgt dabei auch nur ~8€. Dieses bietet zwar mehr der sogeannten Gaming-Features, dafür aber auch einen deutlich kleineren Kühler. Ohne es getestet zu haben, würde wir dem MSI Brett eine bessere Langzeit-Performance zuschreiben. Wer ohne Klimbim auskommt und keine Optik-Spielereien oder einen zweiten M.2 Slot verzichten kann, der ist mit dem hier gezeigten Board gut aufgehoben. Bei wem es etwas mehr von allem sein darf, der muss z. B. beim MSI MPG Z390 Gaming Pro Carbon rund 60€ drauflegen. Kann man wiederum auf OC verzichten könnte auch das MSI B360 Gaming Pro Carbon eine Option sien, welches gleichviel kostet, dafür aber mit allerlei Extras bzw. mehr Anschlüssen bestückt ist. Das Mainboard ist auch bei Amazon erhältlich.
MSI Z390-A Pro | ||
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+ gute Verarbeitung | - nur einmal M.2 |