Während wir beim Sockel AM4 mit dem Dickschiff des Herstellers, dem X370 XPower Gaming Titanium, unsere Tests begonnen haben, fangen wir beim Sockel 1151 (v2) am anderen Ende des Lineups an. Denn das MSI Z370 PC PRO könnte man durchaus als Budget- bzw. Einstiegs-Mainboard bezeichnen. Die Platine der PRO-Serie richtet sich dabei eigentlich an den professionellen Einsatz, was man auch an der Ausstattung erkennt. Das Design fällt ebenfalls schlicht aus. Wir zeigen euch, was man von dem Mainboard in Kombination mit Intels Coffee Lake CPU erwarten kann und inwieweit sich der Preis äußert.
Dass das MSI Z370 PC PRO der PRO-Serie zugehörig ist, erkennt man schnell. Nicht weil es nicht auf herausstechende Gaming-Farben setzt oder der Name sehr knapp gehalten ist, sondern vor allem an den Anschlüssen. Denn die Serie richtet sich eher an den produktiven Einsatz, als an den Zocker. Daher hat der Hersteller der Hautplatine auch eher angestaubte Anschlüsse wie PS/2 und Header für einen Serial- und Parallel-Port spendiert. Nichtsdesto trotz soll aber auch Casual-Gaming nicht ganz vernachlässigt werden. Woran merkt man das? Natürlich daran, dass eine RGB-Beleuchtung selbst bei einem Workstation Mainboard vorzufinden ist.
Der Ausrichtung sei Dank, ist das Mainboard mit knapp 110 EUR ein eher günstiger Vertreter, verwendet laut dem Hersteller aber langzeitstabile Komponenten. Es ist sogar die Sprache von hohem OC durch die gegebene Spannungsversorgung. Auch diesen Aspekt wollten wir also beleuchten.
Lieferumfang
Bilder der OVP und des Zubehörs sind wir euch leider schuldig. MSI hat uns das Mainboard in einer neutralen Verpackung zukommen lassen. Bis auf die Treiber-CD und Blende wurde nichts weiter in den Karton gelegt. Aber wesentlich mehr hätten wir auch bei einer Retail-Version nicht vorfinden können. Denn hier wäre zusätzlich noch die Anleitung sowie SATA-Kabel vorhanden gewesen.
Die Spezifikationen
Was kann man beim MSI Z370 PC PRO besonders hervorheben? Vielleicht das es gerade auch eine Vielzahl an älteren Anschlüssen bedienen kann. Denn die Platine bietet bspw. einen PCI Steckplatz, sowie Header für Parallel- sowie Serial Port. Damit nicht genug. Am Backpanel sind neben PS/2 mit DVI-D und VGA auch noch zwei angestaubte Grafikausgänge vorhanden. Darüberhinaus wird aber auch an aktuellen Anschlüssen eigentlich (fast) alles geboten. USB 3.1 Gen.1 und Gen.2 sind z. B. vorhanden. Der schnellere Port sogar als Typ-C und mittels ASM3142 auch tatsächlich schnell. Weiterhin sind zwei M.2 Steckplätze für sowohl SATA- als auch NVMe-Laufwerke vorhanden. An für sich also eine gute Balance aus Neu und Alt. Alle Fakten im Überblick liefert die folgende Tabelle.
MSI Z370 PC PRO - im Überblick | |
---|---|
Mainboard-Format | ATX |
Bezeichnung | MSI Z370 PC PRO |
Sockel | LGA 1151 |
Straßenpreis | ~110€ |
Hersteller-Homepage | www.msi.de |
Chipsatz-Eckdaten | |
Chipsatz | Intel Z370 Chipsatz |
Speicherbänke und Typ | 4x DDR4 bis zu 4000+MHz (OC) - Dual Channel |
Arbeitsspeicher (RAM) | max. 64 GB |
SLI / CrossFire | - / 2-Way (x16/x4) |
Phasen | 4 + 1 (VCC + VCCGT) |
Stromanschlüsse | 1x 8-PIN 1x 24-PIN-ATX |
Features-Keyfacts | |
PCI-Express | 2x PCIe 3.0 x16 (1x x16 / 1x x4) 3x PCIe 3.0 x1 |
PCI | 1x |
Serial-ATA-, SAS- und ATA-Controller | 6x SATA 6G 1x M.2 PCIe x4 Gen 3.0 und SATA - 2242, 2260, 2280, 22110 1x M.2 PCIe x4 Gen 3.0 und SATA - 2242, 2260, 2280 |
RAID | SATA: 0/1/5/10; M.2: 0/1 |
USB | 2x USB 3.1 Gen2 (2x I/O-Panel; Typ-A und Typ-C) 8x USB 3.1 Gen1 (4x I/O-Panel; 4x über Front-Header) 6x USB 2.0 (2x I/O-Panel; 4x über Front-Header) |
Grafikschnittstellen | 1x HDMI 1.4 1x DisplayPort 1.2 1x DVI-D |
Thunderbolt | 1x 5-Pin Header |
LAN | 1x Gb LAN (Intel I219-V) |
WLAN | - |
Audio | Realtek ALC887 3x Analog (3,5mm Klinke) |
Sonstiges | 1x RGB-Header (5050) RGB Beleuchtung (Audio-Bereich & Unter den Ecken) Military Class 5 Komponenten PCIe Steel Armor PS/2 1x TPM-, 1x Serial Port-, 1x Parallel Port-Header |
Der Intel Z370 Chipsatz
Nachdem AMD im vergangenen Jahr mit den Ryzen Prozessoren wieder an die Leistung der Konkurrenz anschließen konnte, hat diese mehr oder weniger kurzerhand ebenfalls ein Update herausgebracht. Die Intel Coffee Lake Prozessoren sorgenten ab dann dafür, dass auch bei Intel mehr als vier Kerne im Mainstream-Sockel erhältlich sind. Da man wieder den Sockel 1151 einsetzte, war eine mechanische Inkompatibilität war zwar nicht gegeben, jedoch hat der Hersteller mit einer leicht geänderten Pibelegung sowie BIOS- und Microcode-Sperren dafür gesorgt, dass die neuen CPUs dennoch ein neues Mainboards erforderlich machten. Der Intel Z370 war somit geboren.
Die Unterschiede zum Intel Z270, dem Vorgänger, sind also eigentlich nicht vorhanden, da es sich tatsächlich nur um einen Refresh handelt. Man spricht auch teilweise davon, dass es sich nur um eine Übergangslösung handelt, bis die "echten" 300er Chipsätze in Escheinung treten. Die folgende Tabelle verdeutlicht noch einmal, dass keine Unterschiede vorliegen, soll aber zugleich einen Überblick über die I/O Konfigiuration des Chipsatzes bieten.
Plattform | 1151 | ||
---|---|---|---|
Chipsatz | B250 | Z270 | Z370 |
Speicher | DDR3L/DDR4 | DDR3L/DDR4 | DDR4 |
PCIe Lanes | 12x Gen 3.0 | 24x Gen 3.0 | 24x Gen 3.0 |
Video Ausgänge | maximal drei | maximal drei | maximal drei |
SATA maximal | 6 | 6 | 6 |
USB 3.1 Gen1 | 6 | 10 | 10 |
USB 2.0 | 6 | 4 | 4 |
AMD CrossFire / Nvidia SLI | - / - | 2-Way / 2-Way | 2-Way / 2-Way |
Wie die Lanes, aber auch die restliche Konfiguration des Chipsatzes auf dem Mainboard getroffen wurde, stellt MSI in der Anleitung selber immer sehr übersichtlich dar. Wie man sieht, findet auf der Platine etwas Port-Switching statt. Manche Anschlüsse teilen sich also die Anbindung, womit nicht beide gleichzeitig genutzt werden können. Dies betrifft zum einen die PCIe- und PCI-Steckplätze. Konkret kann immer nur einer der benachbarten PCIe x1 Steckplätze genutzt werden. Auch der dritte PCIe X1 teilt sich die Anbindung. Hier aber mit dem PCI Steckplatz.
Etwas komplizierter wird es bei den Datenträgern. Auch wird Switching betrieben, wodurch nicht zwangsläufig alle M.2 und SATA Anschlüsse zugleich genutzt werden können. Auch der zweite PCIe x16 Slot kann hiervon betroffen sein. Um etwas Licht ins Dunkel der möglichen Konstellationen zu bringen, soll die folgende Grafik helfen. Wie man sieht, wäre eine vollbestückung dann möglich, wenn der untere PCIe x16 brach liegt, beide M.2 Slots mit PCIe SSD bestückt wären. Dann wären auch alle sechs SATA Anschlüsse funktionsfähig.
Die folgende Darstellung soll die restliche Bestückung der internen Anschlüsse etwas aufdröseln. Wie man sieht, hat man beim Layout das übliche Vorgehen umgesetzt. Beinahe alle Header befinden sich am unteren Rand. Lediglich die beiden USB 3.1 Gen.1 Header haben es an den rechten Rand geschafft. Die Lüfteranschlüsse verteilen sich sinnvoll über das gesamte Layout. Ein Header ist links für den rückseitigen Lüfter, einer an der CPU für den zugehörigen Kühler, zwei oben rechts für Top- und Front-Lüfter sowie ein weiterer am unteren linken Rand. Die Positionierung des Pumpen-Anschlusses ist auch gut gewählt. Hier ist zu beachten, dass maximal 2A bereitgestellt werden können.
Detailansicht / Features
Das Design des MSI Z370 PC PRO würden wir sogar als erfrischend beschreiben. Keine Aufwändigen Kühl- und Verblendungskonstruktionen verhindern die Sicht auf die Platine selber. Dabei ist das PCB schwarz eingefärbt und mit grauen Linien versehen. Warum der Hersteller dies beim MSI B350I PRO AC nicht in dieser Weise umsetzen konnte, bleibt uns dabei immer noch ein Rätsel. Viele der vorhanden Header wurden auch mit kleinen Anschlusstafeln ergänzt, sodass man nicht unbedingt zur Anleitung greifen muss.
Die PCIe Stecker sind sozusagen um einen Slot nach unten verrutscht, da der eigentliche Platz des ersten Slots von einem M.2 Steckplatz belegt wird. Dies hat den Vorteil, dass selbst bei größeren CPU-Kühlern ein Kontakt mit der Grafikkarte im ersten PCIe x16 Slot unwahrscheinlich wird. Dass lediglich dieser Steckplatz mit dem Steel Armor Feature versehen ist, sollte wenig kritisch betrachtet werden. Bis auf Grafikkarten wird eigentlich von keiner Steckkarte eine Belastung ausgeübt, die dieses erforderlich machen sollte. Wie angesprochen, sieht man aber auch an den Slots, dass wir es hier mit einem "Business-Board" zu tun haben. Denn PCI ist ansonsten eigentlich ausgestorben. Die DDR4 Steckplätze nutzen die beidseitige Verrigeleung, was auf Grund des erhöhten Abstands zur Grafikkarte okay geht. MSI spricht davon, dass Taktraten von 4000MHz und mehr möglich sind und eine besonders hohe Kompatibilität gegeben ist. Auch DDR4 Boost wird im Featureset aufgelistet, obwohl es ausnahmsweise mal nicht auf das PCB gedruckt wurde.
Der Platz um den Sockel kann als normal beschrieben werden. Kondensatoren und Spulen sind so flach, dass sie für Kühler kein Problem darstellen. Auch die Kühler der Spannungswandler sind nicht besonders opulent. Was auch erfreulich ist, zumindest wenn man das System aufsetzt, können dadurch die dezenten Kühler und auch der 8-Pin EPS Stecker gut erreicht werden, ohne das man sich auch im eingebauten Zustand die Finger bricht.
Das Board verfügt über zwei M.2 Steckplätze, was sehr erfreulich ist. Noch erfreulicher ist, dass beide das NVMe- und SATA-Protokoll verstehen. Die Platzierung der Slots ist eigentlich gut gewählt, denn zu beiden hat man einen relativ guten Zugriff, auch wenn die Grafikkarte sitzen bleibt. Die SATA Anschlüsse sind zu zwei Drittel gewinkelt und zu einem Drittel stehend ausgeführt. Der Sinn liegt in der Identifikation der Anschlüsse. Die Stehenden funktionieren immer, wohingegen die gewinkelten sich den Anschluss mit den M.2 Steckplätzen teilen.
Am Backpanel findet von links nach rechts gesehen eine kleine Zeitreise statt. Angefangen mit zwei USB 2.0 und PS/2 sowie VGA und DVI-D erwarten einen zunächst eher ältere Vertreter. Darauf folgt ein HDMI (1.4) Anschluss sowie vier USB 3.1 Gen.1 (5Gbps) und eine Ethernet-Buchse. Diese USB Ports entspringen, wie auch die internen, dem Z370 Chipsatz. Im Gegensatz dazu stehen die folgenden Ports. Durch einen ASMedia ASM3142, welcher über zwei 3.0 Lanes am PCH angebunden ist, werden zwei USB 3.1 Gen.2 (10Gbps) gestellt, einmal als Typ-A und einmal als Typ-C. Beim Sound-Ausgang erwartet einen dann wieder einen ältereren Standard. Drei Klinke (3,5mm) als Kunststoffausführung sind für Audioaus- sowie -eingang vorhanden. Ein Realtel ALC 887 ist für diese verantwortlich und bietet, im Zusammenspiel mit dem internen Header, dennoch 7.1 Klang.
Detailansichten ohne Verkleidungen
Viel gibt es nicht zu demontieren. Zudem sind alle Kühler mit lediglich zwei Schrauben fixiert. Daher ist der Job schnell erledigt, mit sehr viel mehr Einsicht wird allerdings nicht belohnt. Zumindest den Spannungsaufbau können wir uns nun genauer anschauen, was auch im nächsten Punkt erfolgen soll.
Spannungsversorgung
Da auch die Prozessoren der achten Generation (Coffee Lake) keine integrierte Spannungsversorgung beherbergen, wie es noch bei Haswell der Fall war, fällt die Aufgabe also auch hier wieder auf die Mainboard-Hersteller zurück. Beim vorliegenden Brett ist MSI zudem etwas tricky. Auf den ersten Blick sieht man den uP9508Q als Hybrid Controller. Ein Datenblatt gibt es vom Hersteller nur zu einem Modell ohne "Q" im Namen und dabei handelt es sich eigentlich um einen analogen Controller, welcher 3+2 Phasen ansteuern kann. Die genauere Betrachtung des Aufbaus legt aber nahe, dass dieser hier als 4+1 arbeitet. Denn der Aufbau der Phasen links vom Sockel ist identisch zu der oberhalb ganz links, während die anderen beiden etwas anders daherkommen.
Die Vcc Phasen bestehen jeweils aus zwei SM4337 als highside und zwei SM4503 als lowside MOSFETs von Sinopower. Die weitere Phase oberhalb des Sockels nutzt den übrigen Kanal des uP9508Q und nutzt einen uP1961 als Doppler. Diese beiden gedoppelten Phasen bestehen aus je zwei SM4503 als lowside und einem SM4337 highside MOSFET. Im Großen und Ganzen handelt es sich bei diesem Aufbau eher um eine Entry-Level-Lösung. Das vom Hersteller versprochene hoche Overclocking Potential dank der vier Phasen finden wir etwas übertrieben bzw. gilt es dieses zunächst noch zu bestätigen.
HiFi-Ausbau
Der Audio-Aufbau wird hier mit dem MSI Audio Boost betitelt. Es kommt jedoch nicht das derzeitige Topmpdell, der ALC1220, zum Einsatz, sondern lediglich ein angestaubter ALC887. Den Aufbau selber hat man jedoch vom restlichen PCB entkoppelt und auch die beiden Kanäle durch die PCB-Layer getrennt. Pro Kanal kommen zwei Nippon Feststoffkondensatoren zum Einsatz. Auch hier trägt der Hersteller etwas dick auf, indem von "Exzellenter Sound in Studio-Qualität" die Rede ist. Besonders mit der eigentlich Zielgruppe, ist diese Aussage eigentlich gar nicht nötig. Gleicher Aufbau ist übrigens fast identisch auf dem MSI B350I PRO AC vorzufinden, welches deutlich weniger Platz zu Verfügung stellt.
Kühler und Blenden
Die Kühler des MSI Z370 PC PRO sind identisch zu denen des MSI Z370-A PRO, zumindest die beiden Spannungswandler-Kühler. Der Mosfetkühler ist insgesamt etwas ausgedehnter. Mit der Abwärme der MOSFETs sollten die Kühler eigentlich keine Probleme bekommen. Die Balance zwischen Masse und Luftigkeit scheint gut gewählt zu sein. Wie üblich gilt dies aber nur dann, wenn etwas Luftbewegung stattfindet. Der Kontakt wird mittels klebriger Wärmeleitpads hergestellt. Beim PCH wird auf Wärmeleitpaste vertraut, welche nicht so stark haftet wie z. B. beim MSI X399 SLI Plus.
Testsystem im Überblick
Unser Mainboards-Testsystem kommt im Großen und Ganzen weiterhin in unveränderter Form zum Einsatz. Das heißt, dass auch hier der offene Aufbau in jedem Test nur durch das jeweilige Mainboard ergänzt wird und der Rest identisch bleibt. Die Basis stellt ein Benchtable von Cooler Master, welcher von uns so modifiziert wurde, dass daran der Radiator der Corsair H115i montiert werden kann. Die Kühlung ist also auch so gewählt, dass hier kein Bottleneck entsteht. Gleiches gilt für das Netzteil. Das be quiet! Dark Power Pro 11 550W ist zwar das kleinste der Serie, stellt aber dank Platinum Effizienz genügen Power zur Verfügung. Beide Aspekte halten den eingesetzten Intel Core i7-8700K mit einer TDP von 95W gut in Schach. Dank offenem Multiplikator muss es nicht zwangsläufig bei den Taktraten von 3,7 bzw. 4,7GHz bleiben, sodass auch das Overclocking-Potential der Testprobanden ermittelt werden kann.
Beim Arbeitsspeicher können wir auf ein 16GB Kit aus dem Hause Corsair Vengeance LPX (CMX16GXM4B3200C16) zurückgreifen. Das mit bis zu 3200MHz taktende und zugleich 16GB (4x4) Quad-Channel-Kit ist für die Mehrheit der Tests bestens geeignet und wird von uns genau so betrieben. Denn am Markt ist eigentlich kein Mainboard mit Z370 Chipsatz vertreten, dass diesen Takt nicht garantiert. Als Datenträger kommen für die M.2 Slots eine Samsung 960 Evo 250GB und für SATA eine Samsung 850 Evo 250GB zum Einsatz. Beide stellen sehr gute Vertreter ihre Zunft dar, da sie schnell, aber auch relativ preiswert sind. Dem Realitätsbezug soll hierdurch Beachtung geschenkt werden. Um auch die USB Anschlüsse fordern zu können setzen wir einen Corsair Voyager GTX mit 128GB (USB 3.1 Gen.1) und eine Sandisk 900 Extreme mit 480GB (USB 3.1 Gen.2) ein.
AMD AM4 Testsystem | ![]() ![]() ![]() | |
Prozessor: | Intel Core i7-8700K (ES) | |
Mainboard: | MSI Z370 PC PRO | |
Kühlung: | Corsair Hydro Series H115i | |
RAM: | Corsair Vengeance LPX 4x4GB (CMX16GXM4B3200C16) | |
Storage: | Samsung 960 Evo 250GB (NVMe PCIe) Samsung 850 Evo 250GB (SATA) | |
Netzteil: | be quiet! Dark Power Pro 11 550W | |
Grafikkarte: | MSI GTX 970 4GD5T OC | |
Betriebssystem: | Windows 10 x64 | |
Grafiktreiber: | 385.41 |
Kühlermontage
Die Kühlermontage auf dem MSI Z370 PC PRO kann man eigentlich dem Test zur Corsair H115i entnehmen. Denn auch beim Sockel 1151 wird immer noch der gleiche Lochabstand genutzt wie beim Sockel 1155. Was man beim Zusammenbau des Systems noch einmal gut sehen kann, ist, dass der Abstand zwischen Sockel und erstem PCIe Steckplatz relaitv groß ausfällt, da dazwischen ein M.2 Steckplatz vorhanden ist. In der vorliegenden Konstellation wäre es mit etwas Fingerfertigkeit auch möglich das Laufwerk bei eingebauter Grafikkarte und Kühler zu wechseln. Postitiv ist der Abstand aber auch daher zu bewerten, da die RAM-Slots auf beiden Seiten verrigelt werden müssen, was in der Vergangenheit ohne Abstand kaum möglich war, wenn die Grafikkarte verbaut war.
Insgesamt würden wir sagen, dass das Board mit den Komponenten unseres Testsystems nicht nur technisch, sondern auch optisch sehr gut harmonieren. Um das Farbenspiel des Mainboards zu demonstrieren, haben wir aber wieder auf die Corsair Vengeance RGB DDR4-3600 zurückgegriffen.
Beleuchtung
Die Beleuchtung des MSI Z30 PC PRO findet eigentlich nur unterhalb bzw. auf der Rückseite des PCBs statt. In den Ecken und der Mitte auf der rechten Seite sind auf Höhe der Bohrung jeweils zwei RGB LEDs angebracht. Vervollständigt wird das Konzepot von mehreren LEDs entlang der Audio-Trennung. Diese wird daher auch durchleuchtet und sorgt damit auch auf der Front für einen kleinen Farbakzent.
Weshalb wir die RGB Speicher von Corsair verbaut haben, sieht man im folgenden GIF. Denn die Farbwiedergabe der Speicherbeleuchtung ist exzellent, wohingegen das Mainboard bei manchen Farben leichte "Probleme" hat. So wirkt Weiß eher wie Türkis, Gelb wie Grün und Pink wie Lila. Alle anderen Farben sind allerdings sehr kräftig und Farbecht. Insgesamt stehen nur die gezeigten Farben zur Auswahl, da man lediglich die Grundfarben mischt. Effekte wie Breathing oder Flashing sind auch vorhanden. Manche werden eventuell den Farbwechsel vermissen.
Lüftersteuerung / Softwarepaket
Command Center
Das von den anderen aktuellen MSI-Mainboards bekannte (z. B. MSI B350I PRO AC, MSI X399 SLI Plus, MSI X299 Xpower Gaming AC etc.) Command Center kommt auch beim MSI Z370 PRO AC quasi in unveränderter Fassung wieder zum Einsatz. Die Features und Stellregler sind ziemlich identisch. Die vier System-Lüfterkanäle, der CPU-Lüfter sowie die Pumpe können weiterhin sehr simpel kontrolliert werden, sei es per feste PWM-Stufe oder per Lüfterkurve. Zudem erhält man eine grafische Übersicht, wie die aktuellen Temperaturen auf dem Mainboard vorliegen.
Neben den reinen Informationen über das verbaute Mainboard, dem Speicher oder der CPU, bekommt auch alle Spannungen, Drehzahlen und Temperaturen angezeigt. Aber nicht nur die Darstellung wird angeboten, sondern auch eine Alarmfunktion, sollten Werte mal ausreißen. Zudem kann man Spannungen auch anpassen.
Der OC Genie 4 ist Softwareseitig auch wieder vorhanden. Wie man sieht, werden hier lediglich die drei übertaktbaren Intel Core I-Prozessoren der 8. Generation und ihre resultierenden Taktraten abgebildet.
MSI RAMDisk
Hierbei handelt es sich um eine abgewandelte Version des „Rapid-Modes“ den Intel etablieren wollte. In der Praxis wird dabei ein Systemabbild von der SSD in den Arbeitsspeicher geladen, dass dann als extrem schneller Daten-Cache herhalten muss. Dadurch sollen sehr hohe Durchsatzraten erzielt werden. Die mitgelieferte Software bietet alle Funktionen, um diese Feature effektiv nutzen zu können.
MSI DPC Latency Tuner
Beim Latency Tuner handelt es sich sozusagen um eine weitere Software, welche das Tweaken des Systems zulässt. Allgemein gesagt können so gut wie alle Paramter die CPU, IGP und den RAM betreffend eingestellt werden - und das alles sehr übersichtlich und komprimiert.
MSI X-Boost
Die o.g. Software stellt eine weitere Möglichkeit dar, die eigene Systemleistung gemäß dem eigenen Bedarfs anzupassen. Man kann zwischen fünf vordefinierten Profilen wählen. Je nach dem welches man auswählt, verschiebt die Software automatisch die Performance in diese Richtung. Datenträger sollen hierdurch bspw. eine um 10% gesteigerte Leistung erzielen.
MSI Mystic Light
Um die Beleuchtung auf dem Mainboard, aber auch des RGB-Headers mit der gewünschten Farbe zu belegen, kommt MSI Mystic Light in der eher gewohnten Variante zum Einsatz, wie sie bspw. auch beim MSI X399 Gaming Pro Cabon AC verwendet wird. Der Funktionsumfang ist allerdings beschnitten, da, wie erwähnt, nur die Grundfarben gewählt werden können. Die LEDs oder Bereiche werden dabei nicht getrennt. Es stehen also nur die Grund- und einfach Mischfarben zur Auswahl. Für eine grundlegende Beleuchtung ist der Umfang sicherlich ausreichend. Die Software ist im übrigen auch in der Lage bspw. die Beleuchtung des Corsair Vengeance RGB RAMs einzustellen, jedoch auch nur in limitiertem Funktionsumfang.
Realtek HD Audio Manager
Das MSI Z370 PC PRO setzt nur auf den Realtek ALC877, genau wie das MSI B350I PRO AC. Nahimic ist hier also genauso Fehl am Platz wie die automatische Erkennung der Impedanz der angeschlossenen Audio-Ausgabegeräte. Der HD Audio Manager stellt die grundlegendsten Funktionen zur Verfügung, kann aber auch durch Soundeffekte und Raumkorrektur etwas Freiheit in die Audiowiedergabe bringen. Gaming Features werden jedoch nicht angeboten.
MSI Network Manager
Der Netzwerkmanager von MSI kann den Datenstrom für den jeweiligen Einsatzzweck anpassen. Das heißt, dass z. B. Streaming-Inhalte präferiert behandelt werden. Insgesamt bietet die Software eine übersichtliche Oberfläche, welche einen Überblick über die Geschwindigkeit des Netzwerke liefert. Hier gibt es eigentlich nichts auszusetzen.
Das UEFI-BIOS
Auch das MSI Z370 PC PRO kommt bzgl. des BIOS ohne Überraschnug daher. Das MSI Click Bios 5 wird über alle Plattformen hinweg verwendet. Wozu sollte man die übersichtliche Strukturierung auch aufgeben. Vorteil ist auch, dass man sich auch schnell zurechtfindet, wenn man vorher ein System mit anderem MSI Mainboard betrieben hat. Den Anfang macht also auch hier eine reduzierte Oberfläche, welche jedoch nicht nur Informationen zu den wichtigsten Komponenten liefert, sondern auch Einstellungen zulässt. Was einem auch direkt ins Auge springt, sind die beiden Buttons für den OC Genie 4 und das XMP Profil. Ohne lange zu suchen, kann man den extra Boost also jederzeit aktivieren.
Erst im Advanced Mode erhält man den vollen Zugriff auf alle Einstellungen der Platine. Die Gliederung wurde auch hier nicht verändert. Unterteilt wird das Bios in Settings, OC, M-Flash, OC-Profile, Hardware Monitor und Board Explorer.
Settings
Der Reiter Settings beinhaltet wieder den größten Umfang bzw. viele Unterkategorien. Hier können Grundlegende Änderungen bezüglich der OnBoard-Komponenten getroffen werden iwe z. B. Geschwindigkeiten von Schnittstellen regeln oder komplett deaktivien. Aber auch die Bootoptionen sind hier vorzufinden. Mit dem Secure Erase+ können Datenträger sicher geleert werden, sollte man sie verkaufen wollen. Einen genauen Einblick in alle Subfenster haben wir im Spoiler versteckt.
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OC
Die OC Sektion ist ebenfalss sehr aufgeräumt. Selbst mit grundlegenden Kentnissen kann man hier erfolgreich etwas Mehrleistung aus dem System kitzeln. Die Frequenz der CPU lässt sich mittels Multiplikator und BCLK verändern. Der Hersteller vermarktet das MSI Z370 PC PRO mit hohem OC Potential und der vorhanden LLC. Sollte man diese verwenden, sollte man beachten, dass eine niedrige Einstellung umgekehrt wirkt. LLC Mode 1 reduziert also den Droop nicht nur geringfügig, sondern legt eine gute Schippe mehr Spannung bei Last auf die CPU. Die Sektion Memory Try It! konnten wir auch erfolgreich nutzen. Mehr dazu im Kapitel Overclocking.
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OC-Profile
Hat man seine Einstellung gefunden und ausgelotet, ist es immer sinnvoll diese abzuspeichern. MSI bietet dafür sechs Speicher-Slots bzw. Profile. Zudem kann man diese auch ex- und importieren. Beim Wechsel der Platine sehr hilfreich.
Hardware Monitor
Hier können Temperaturen, Spannungen und Lüfterdrehzahlen überwacht werden. Zudem lassen sich die beiden Lüfter-Kanäle auch konfigurieren. Neben der Wahl zwischen PWM und DC Ansteuerung, können zudem auch Kurven erstellt werden.
Board Explorer
Per interaktivem Bild visualisiert erhält der Nutzer hier einen Überblick, welche Steckplätze und Header auf dem Mainboard belegt sind und zum Teil auch, was angeschlossen ist.
Benchmarks
Die folgenden Benchmarks sind dazu gedacht, die Grundleistung der Platinen miteinander zu vergleichen. Vor den Benchmarks wurde immer für das jeweilige Mainboard ein frischen Betriebssystem aufgesetzt und alle Einstellungen, bis auf das Speichersetting, auf AUTO gestellt beziehungsweise stehen gelassen.
3DMark (2013)
PCMark 8
PCMark 10
SuperPi
Cinebench R15
AIDA64 - Speicherdurchsatz / Latency
Benchmarks - Datenträger & Schnittstellen
Um auszuschließen, dass das verwendete Layout des Mainboards Engpässe bei den Datenträgergeschwindigkeiten hervorruft, werden alle relevanten Schnittstellen durch schnelle Vertreter der jeweiligen exemplarisch getestet. Die eingesetzten Laufwerke sind nicht unbedingt immer das schnellste der Zunft, jedoch erfreuen sie sich größtenteils einer hohen Beliebtheit, welche auf das Preis/Leistungsverhältnis zurückzuführen ist. Für die M.2 NVMe Schnittstelle haben wir eine Samsung 960 Evo 250GB auserkoren. Zur Seite steht dieser eine Samsung 850 Evo 250GB, welche die SATA Schnittstellen ausreizen soll. Auch die USB-Ports werden überprüft. Hier vernweden wir eine SanDisk Extreme 900 Portable für USB 3.1 Gen.2 (10Gbps) und einen Corsair Voyager GTX (Rev. 2) in der 128GB Version.
M.2 Performance
Die für den Test verwendete Samsung 960 Evo wurde direkt auf der Platine montiert. Ein Shield bzw. Kühler ist hier nicht vorhanden. Die M.2-SSD wurde als sekundäres Laufwerk ins System eingebunden. Die Systempartition hatte die genannten Samsung 850 Evo inne. Der M.2 Slot ist mit vier Lanes am Z370 Chipsatz angebunden, was bei den Kontrahenten ebenfalls der Fall sein wird.
SATA 6G Performance
Um auch die etwas „angestaubte“ Schnittstelle mit in Betracht zu ziehen, wurde die Samsung 850 Evo, an die SATA-6G-Ports des Chipsatzes angeschlossen und mittels AS SSD- und Crystaldisk-Benchmark auf Geschwindigkeit geprüft.
USB-3.1-Gen.2-Performance (10Gbps)
Das MSI Z370 PC PRO realisiert den schnellen USB 3.1 Gen.2 (10Gbps) via eines ASMedia ASM3142. Dieser hat auf anderen Platinen bereits gezeigt, dass die Performance hoch ausfallen kann. Das Board bietet einen Typ-C und einen Typ-A Anschluss am Backpanel, um in den Genuss des schenllen externen Datentransfers zu kommen. Insofern möglich, verwenden wir den Typ-C Stecker, so also hier. Damit die Messung nicht limitiert wird, werden die Tests von der Samsung 960 Evo ausgeführt.
USB-3.1- Gen.1-Performance (5Gbps)
Um auch die Leistungsfähigkeit der USB-3.1-Gen.1-Schnittstelle auf die Probe stellen zu können, kam einmal mehr der Corsair Voyager GTX (Rev. 2) in der 128GB Version, zum Einsatz. Auch dieser musst sich im AS SSD Benchmark CrystalDiskMark beweisen.Hier sind gemischte Ergebnisse eingetreten.
Leistungsaufnahme
Die ermittelten Werte beziehen sich auf das gesamte Testsystem. Wir haben dabei den Stock-Zustand, also so wie der Kunde die neuen Komponenten verbaut, getestet und die Verbrauchsdaten ermittelt. Die protokollierten Werte verstehen sich als Durchschnittswerte, die via 3DMark (2013) ermittelt wurden. Die Werte wurden mit einem Strommessgerät direkt an der Steckdose abgelesen. Je nach Mainboard können diese Ergebnisse stark variieren, da jeder Hersteller unterschiedliche Komponenten verbauen kann.
Overclocking
Hinweis: Erreichte Werte sind nicht allgemeingültig. Mögliche Taktraten und eingestellte Spannungen variieren zwischen CPUs, Mainboards und Netzteilen. Die folgenden Darstellungen sind also nur als Richtwerte zu verstehen. Übertakten geschieht zudem auf eigene Gefahr und wir übernehmen keinerlei Haftung für verursachte Schäden.
OC Genie
Der OC Genie 4 ist ein integriertes OC Profil, welches das System etwas performanter machen soll, ohne dass man dazu groß was einstellen muss. Man kann diese extra Leistung entweder im Bios aktivieren oder aber auch im Command Center. Die Mehrleistung fällt jedoch wirklich nicht sehr hoch aus. Anders als beim MSI Game Boost geht der OC Genie 4 sehr konservativ zu Werke. Jedoch hat man auch nicht das teilweise angetroffene Problem der extermen Spannungen. Auch wenn das Leistungsplus gering ist, schadet eine Aktivierung also nicht.
Manuelles Übertakten
Interessanter wurde es beim manuellen Übertakten. Denn der Hersteller spricht davon, dass mit dem MSI Z370 PC PRO hohe Taktraten erreicht werden können. Wir haben uns beim avisierten Übertakten auf ein recht moderates Ziel geeinigt. Statt also die 5GHz ins Visier zu nehmen, wurde es 4,9GHz. Dies sollte auch mit anderen günstigen Mainboards noch machbar sein. Wie man sieht, konnten wir den Takt mit 1,272V stabil erreichen. Eingestellt wurden dazu 1,28V im Bios, welche durch den Drop bei Last etwas abfallen. Die LLC haben wir dazu auf automatisch belassen. Vom Effekt ausgehend, könnte es sich dabei um den Mode 5 handeln.Die Stabilität wurde zunächst mit dem Benchmark der Intel Extreme Utility (Intel XTU) überprüft, woraufhin ein Custom Run mit Prime 29.4 anstand. Die schnellen Lastwechsel im Intel XTU führte dabei zu Spulenfiepen. Ansonsten war dieses nicht wahrzunehmen.
Auch den Speicher haben wir übertaktet. Zum einen konnte unser Corsair Vengeance LPX Quad-Kit das XMP Profil mit 3200MHz ohne Probleme umsetzen. Zum anderen musste das Board aber auch mit den Corsair Vengeance RGB DDR4-3600 umgehen können. Auch hier machte das XMP keine Probleme. Per Memory Try It! waren 4000MHz bei CL18 möglich, womit der versprochene Takt auch erreicht wurde.
Für eine Einschätzung der benötigten Spannung, haben wir die verschiedenen Probanden in der folgenden Grafik gegebnübergestellt. Hier gilt es noch abzuwarten, wie sich die anderen Mainboards schlagen werden, bevor man eine Aussage bzgl. des vorliegenden Mainboards trifft.
Auswirkungen bei der Leistung und Verbrauch
Natürlich haben wir uns auch wieder angeguckt, wie dier Erhöhung der Taktrate die Leistung der CPU begünstigt. Hier musste der Cinebench R15 herhalten, welcher alle Kerne gleichmäßig auslastet. Der Leistungszuwachs vom Serientakt zum OC-Takt von 4,9GHz ist in folgendem Diagramm dokumentiert.
Dabei haben wir uns auch angeschaut, wie sich die Leistungsaufnahme mit der anliegenden Übertaktung ausgewirkt hat. Beim MSI Z370 PC PRO fällt der zusätzliche Energiehunger scheinbar realtiv gering aus. Wir sind gespannt, wie das auf den folgenden Mainboards aussehen wird.
Insgesamt kann man sagen, dass moderatens Übertakten mit dem MSI Z370 PC PRO durchaus realistisch ist. Die Spannungswandler geben zwar bei sehr schnellen Lastwechseln Töne von sich, allerdings konnten wir das bspw. beim Firestrike nicht ausmachen. Auch die Dimensionierung der Spannungsversorgung und der Kühler ist angemessen. Auch nach langer Last, konnte man die Kühler noch berühren ohne sich Brandblasen davonzuziehen.
Fazit
Wie immer fällt die Bewertung einer Platine etwas schwer, wenn man (noch) keinen Vergleich hat. Insgesamt müssen wir aber sagen, dass das MSI Z3700 PC PRO einen guten positiven Eindruck hinterlässt, gerade wenn man den Preispunkt mit hinzuzieht. Natürlich muss man ein paar Abstriche machen, denn für ~115€ kann man einfach kein Mainboard mit Top-Ausstattung erwarten. Der Einstieg in die Coffee Lake Welt kann aber auch mit dieser Platine zufriedenstellend sein, wenn man sich, wie gesagt, damit abfindet, dass man sich hier am unteren Ende des Lineups bewegt.
Was hat uns also gut gefallen? Das Layout ist für sich genommen gut gewählt. Alle Anschlüsse können gut erreicht werden. Auf Grund der weniger opulenten Kühler kommt man im verbauten Zustand bspw. auch an den EPS-Stecker sehr gut heran, was bei anderen Platinen teilweise Fingerkünste eines Schlangenmenschen erforderlich machen würde. Was uns z. B. auch gut gefallen hat, ist, dass man die immer nutzbaren SATA-Anschlüsse optisch markiert hat. Statt der Orientierung wäre aber eine andere Farbe auch nett gewesen. Apropos Farbe. Das fast schon eintönige Design könnte sich sogar für Custom-Builds empfehlen, welche eher auf eine schlichte Optik setzen wollen. Nettes, aber für ein Mainboard dieser Kategorie eigentlich nicht nötig, ist die RGB Beleuchtung. Vor allem die schlechte Farbwiedergabe und die wenigen Farben an sich veranlassen uns uns zu sagen, dass man es sich hätte sparen können.
Die weitere Ausstattung gefällt uns hingegen ganz gut. Zwei M.2-Steckplätze, USB 3.1 Gen.2 und relativ viele Fan-Header sprechen für sich. Allerdings sollte man damit leben können, dass die Soundkarte eher schwachbrüstig asufällt. Den "exzellenten Studioklang" können wir so nicht bestätigen. Zumindest im Vergleich mit anderen vorliegenden Mainboards klingt der ALC887 einfach weniger gut. Für den Alltag ist er aber durchaus zu gebrauchen. Das andere fragwürdige Versprechen betraf das OC-Verhalten. Hier wurden wir tatsächlich etwas überrascht. Denn wir hatten nicht erwartet, dass das Mainboard sich einfachem Übertakten so problemlos hingibt. Die Abwärme der Spannungswandler konnte dabei adäqut von den Kühlern geschluckt werden. Lediglich das Spulenfiepen bei schnellen Lastwechseln zeigt noch einmal, dass hier etwas gespart wurde.
Letztendlich können wir dem Mainboard schon eine Empfehlung aussprechen. Nämlich vor allem dann, wenn man keine Ansprüche auf das höchste Übertaktungspotential oder den besten OnBoard-Sound hat. Als Workstation-Board ist bestens gewappnet Die Ausstattung ist für den aufgerufenen Preis angemessen, so unsere Meinung. Insgesamt ein günstiger und solider Einstieg in Intels Coffee-Lake-Landschaft. Das Mainboard gibt es auch bei Amazon zu kaufen.
MSI Z370 PC PRO | ||
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Pro | Contra | ![]() |
+ sehr gutes Preis-Leistungsgefüge | - OnBoard Sound schwach |
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