Als wir von dem MSI X399 SLI Plus Mainboard erfahren haben, betitelteten wir es als Budget-Basis für AMDs Threadripper CPUs. Und auch nach etwas verstrichener Zeit stellt die Platine von MSI die günstigste Basis für ein Threadripper-System dar. Das bedeutet allerdings nicht, dass man hier nur Billigware erhält. Man darf dabei nämlich nicht außer acht lassen, dass das Mainboard trotzdem noch immer ~285€ kostet. Für diesen Preis erhält man dann aber auch alle Vorzüge der AMD HEDT Prozessoren bzw. der Plattform. Ein Multi-GPU Betrieb kann quasi ohne Abstriche aufgebaut werden bzw. dabei auf eine schnelle Anbidung der M.2 Laufwerke verzichten zu müssen.
Ein SLI Plus Modell des Herstellers findet man auch bei allen anderen aktuellen Plattformen. Rein optisch haben die Geschwistermodelle aber nicht unbedingt viel mit dem vorliegenden Exemplar gemeinsam. Die Ähnlichkeit zum anderen MSI X399 Mainboard, dem X399 Gaming Pro Carbon AC, ist dabei wesentlich größer. Bleiben wir nun aber beim SLI Plus. Um dem Namen gerecht zu werden, sind die PCIe X16 Steckplätze mit dem sog. Steel Armor versehen. Nichtsdestotrotz können alle vier Steckplätze für ein Multi-GPU, also auch 4-Way SLI und CrossFire, benutzt werden. Elektrisch sind allerdings nicht alle mit 16 Lanes angebunden.
Angesprochen hatten wir, dass es sich um eine Budget-Platine handelt. Dies wird u.a. ersichtlich wenn man die M.2 Steckplätze begutachtet. Statt aufwändige Kühler zu verbauen, findet man hier lediglich ein M.2 Shield vor. Eine auffällige Optik hat man sich trotz der Preisorientierung nicht nehmen lassen. Drei Bereiche des Mainboards werden durch RGB LEDs illustriert. Zwei Header für 12V und 5V RGB LEDs machen es möglich, dass man noch mehr Licht ins Gehäuse bringt. Auch ansonsten muss man nicht auf allzuviel verzichten. Was konkret vorzufinden ist erklären wir im nachfolgenden.
Lieferumfang
Der Lieferumfang passt irgendwie zur Preisgestaltung, dürfte aber, auch wenn es sich um die günstigste Platine des Sockels handelt, größer ausfallen. Natürlich sind eine Bedienungsanleitung, Treiber CD und die obligatorischen SATA-Kabel enthalten. Darüberhinaus findet man ein SLI-HB Brücke passend für die Steel Armor Steckplätze sowie ein RGB-Verlängerungskabel. Als besonders könnte man noch das Montage-Kit für einen großen Lüfter für verschiedene Bereiche des Mainboards hervorheben.
Die Spezifikationen
Neben dem risiegen Sockel TR4 mit den 4094 Pins, sind natürlich auch die acht DIMM- sowie die vier PCIe X16 Steckplätze sehr markant. Erstere laufen im Quad-Channel-Interface (egal welche CPU verbaut wird) und verkraften laut MSI mit OC bis zu 3600MHz. Bei den PCIe Slots sind der erste und dritte elektrisch mit 16 Lanes und der zweite sowie vierte mit acht Lanes angebunden. Dazwischen quetschen sich drei M.2 Steckplätze, welche entweder mit PCIe 3.0 x4- (auch mit NVMe) oder SATA-Laufwerken bestückt werden können. Darüberhinaus bietet das X399 SLI Plus acht SATA3- sowie eine Vielzahl an USB-Ports. Zur Netzwerkanbindung findet man lediglich einen GB-Ethernet-Anschluss (Intel I211) vor. Zur Audioausgabe ist der bekannte MSI Aduio Boost 4 vorhanden, welcher auf einen Realtek ALC1220 Codec setzt und den Ton an die fünf Klinke- oder/und der Toslink-Buchse ausgibt.
MSI X399 SLI Plus - im Überblick | |
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Mainboard-Format | ATX |
Bezeichnung | MSI X399 SLI Plus |
Sockel | LGA TR4 |
Preis | ~ 285€ |
Hersteller-Homepage | www.msi.de |
Chipsatz-Eckdaten | |
Chipsatz | AMD X399 Chipsatz |
Speicherbänke und Typ | 8x DDR4 bis zu 3600MHz (OC) - Quad Channel (auch ECC) |
Arbeitsspeicher (RAM) | max. 128 GB |
SLI / CrossFire | 4-Way Nvidia-SLI 4-Way AMD-CrossFireX |
Phasen | |
Stromanschlüsse | 2x 8-PIN 1x 6-PIN 1x 24-PIN-ATX |
Features-Keyfacts | |
PCI-Express | 4x PCIe 3.0 x16 (x16/x8/x16/x8) 2x PCIe 3.0 x1 |
PCI | - |
Serial-ATA-, SAS- und ATA-Controller | 8x SATA 6G 1x M.2 PCIe 3.0 x4 (32 Gb/s) & SATA - 2242, 2260, 2280, 22110 2x M.2 PCIe 3.0 x4 (32 Gb/s) & SATA - 2242, 2260, 2280 |
RAID | RAID 0, 1, 10 |
USB | 3x USB 3.1 Gen.2 - (1x Typ-A und 1x Typ-C am I/O Panel; 1x Typ-C über Front-Header) 12x USB 3.1 Gen.1 - (8x am I/O-Panel, 4x über Front-Header) 6x USB 2.0 (2x am I/O-Panel, 4x über Front-Header) |
Grafikschnittstellen | - |
Thunderbolt | - |
LAN | 1x Gb LAN (Intel I211) |
Wireless | - |
Audio | Audio Boost 4 (Realtek ALC1220) |
Sonstiges |
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Der X399 Chipsatz
Theoretisch würden die Lanes der Threadripper Prozessoren schon für ein lauffähiges System mit kaum Abstrichen ausreichen. Der neue AMD X399 Chipsatz erweitert den Funktionsumfang auf den zugehörigen Mainboards aber noch einmal deutlich. Mit der CPU wird der Chipsatz über 4x PCIe 3.0 Lanes verbunden. Der Chipsatz selber stellt dann acht SATA III 6Gb/s Anschlüsse, zwei USB 3.1 Gen2, sechs USB 3.1 Gen1 und sechs USB 2.0 sowie weitere zehn PCIe 2.0 Lanes bereit.
Sockel | TR4 | 2066 |
Prozessor-Unterstützung | Ryzen Threadripper | Intel Kaby Lake-X / Skylake-X |
PCIe-Lanes | 64x PCIe 3.0 | bis zu 44x PCIe 3.0 |
USB 3.1 Gen1 | 8 | - |
SATA- / M.2-Ports | frei konfigurierbar | frei konfigurierbar |
X399 | X299 | |
Verbindung zwischen CPU und PCH | 4x PCIe 3.0 | DMI 3.0 |
PCIe-Lanes des PCHs | 8x PCIe 2.0 | 24x PCIe 3.0 |
Sata-6-GBit/s-Ports | 8 | 8 |
USB-3.1-Gen.2-Ports | 2 | - |
USB-3.1-Gen.1-Ports | 6 | bis zu 10 |
USB-2.0-Ports | 6 | bis zu 14 |
Egal für welche CPU des Sockel TR4 man sich entscheidet, diese stellt immer 64 PCIe 3.0 Lanes parat und ist nicht wie bei Intel limitiert. Damit übertrifft man die Top-Modelle von Skylake-X, also der direkten Konkurrenz, um ganze 20 Lanes. Somit haben die Mainboard-Hersteller noch mehr Möglichkeiten ihre Hauptplatinen mit allerlei Anschlüssen zu versehen, welche zudem eine hohe Geschwindigkeit bzw. Bandbreite bereitstellen. Vier dieser Lanes sind jedoch immer für den Chipsatz X399 reserviert, welcher damit verbunden wird. Mit den übrigen, können die Hersteller mehr oder weniger frei verfügen.
Die Laneverteilung auf dem MSI X399 SLI Plus
Viel braucht man hier allerdings gar nicht erklären. Alle Anschlüsse auf dem Mainboard agieren getrennt voneinander. Denn rechnet man einfach mal zusammen, was wir theoretisch an Lanes verteilen, erkennt man, dass die Summe aufgeht. Für die Grafikkarten gehen insgesamt 2x 16 und 2x 8 Lanes drauf, also 48. Zudem stehen drei M.2 mit je maximal vier Lanes parat, also noch einmal 12 Lanes. Somit sind die 60 Lanes der AMD Threadripper komplett verteilt. Die restlichen Anschlüsse werden demnach vom X399 gestemmt. Dieser liefert die acht SATA Ports, die beiden PCIe X1 2.0 Steckplätze und noch einmal zusätzliche USB Anschlüsse zu den acht USB 3.1 Gen.1 (5Gbps) der CPU.
Detailansicht / Features
Obwohl es sich beim MSI X399 SLI Plus um ein Mainboard für AMDs HEDT Sockel TR4 handelt, wirkt es irgendwie nicht sehr opulent. Die Platine wirkt auf den ersten Blick ungewöhnlich aufgeräumt, obwohl eigentlich sehr viele Bauteile vorhanden sind. Zum Teil mag dies wohl an den relativ schlanken Kühlern und Blenden wirken. Wahrscheinlich aber auch an der sehr schlichten Farbgebung.
Der Chipsatzkühler baut sehr flach, um Kollisionen mit verbauten Grafikkarten zu vermeiden. Um die Optik etwas aufzulockern ist auf der Oberseite ein spiegelndes Element angebracht worden, welches im Betrieb auch zum Leuchten gebracht werden kann. Gleiches gilt für die I/O-Blende. Das Muster, welches etwas an Sonnenstrahlen erinnert, findet man so auch im BIOS wieder.
Der Spannungswandlerkühler fällt besonders schmal aus, dafür aber recht hoch aus. Durch den großen Sockel ist zwangsläufig nicht besonders viel Platz für große Kühler vorhanden. Der Kühler sitzt dabei so nah am Rand, dass er mit einer Aussparung versehen werden musste, damit die Verschraubung nicht verdeckt wird.
Umrahmt wird der mächtige Sockel von den acht Speicherbänkken. MSI spricht auch hier davon, dass der DDR4 Boost vorhanden ist, welcher den Speicher exakter ansprechen soll. Das Quad-Channel Interface im Zusammenspiel mit bis 3600MHz (OC) sollte Speicherbandbreitenengepässe obsolet machen. Dass die Slots jedoch so nach am Sockel angeordnet sind, könnte bei ausladenden Kühlern für Probleme sorgen. Noctua hat bspw. (noch) keinen NH-D15 TR4 herausgebracht, was vermutlich auch mit den Platzproblemen zusammenhängen könnte.
Dem Namen nach handelt es sich um ein Mainboard für Nvidias SLI. Jedoch wird natürlich auf dem Mainboard auch Crossfire unterstützt. Beide Technologien können dabei mit vier Grafikkarten betrieben werden, auch wenn nur zwei Steckplätze mit den Steel Armor versehen sind, welcher nicht nur eine bessere mechanische Sicherheit bieten soll, sondern auch als EMI Schild fungiert. Angebunden sind die Steckplätze mit 16, 8, 16 und 8 Lanes direkt an der CPU. Für ein Dual-System hat man also mehr als genügend Platz zwischen den beiden Grafikkarten. Zwischen den PCIe 3.0 x16 Steckplätzen befinden sich die drei M.2 Ports sowie zwei PCIe 2.0 X1 Steckplätze. Wie man sieht, ist nur ein M.2 Shield vorhanden. Dieses fällt mittlerweile etwas massiver aus, als es noch in den ersten Generationen vorhanden war (bspw. MSI X370 XPower Gaming Titanium). Weitere Datenträger können über die acht SATA Steckplätze verbunden werden. Warum hier jedoch nicht alle seitlich gewinkelt vorliegen, können wir uns nciht erklären.
Trotz des geringen Platzes ließ es sich MSI nicht nehmen den OnBoard Taster und den Gaming Boost Drehregler auf der Platine zu platzieren. Auch eine 2-Digi Debug Code LED wurde angebracht, sodass man neben dem Debug LEDs, eine weitere, noch genauere Anzeige bei etwaigen Problemen hat. Auch der USB 3.1 Gen.2 (10Gbps) Header für die Front ist hier vorzufinden. Des Weiteren wurden zwei USB 3.1 Gen.1 (5Gbps) sowie zwei USB 2.0 Header verbaut. Der untere Rand der Platine stellt weiterhin drei Fan-Header bereit, sodass man insgesamt vier System-Fan-Header, einen Pumpen-Header sowie einen für den CPU-Kühler nutzen kann. Um die RGB Beleuchtung des Mainboards zu erweitern, stehen zwei RGB-Header bereit. Bei einem handelt es sich um den regulären 5050-Header für 12V LEDs, der andere ist uns in dieser Form neu. Er händelt 5V LEDs, welche scheinbar zwei Datenleitungen aufweisen. Wir halten hier noch Rücksprache mit MSI, welche Produkte hierdurch unterstützt werden. Der Hersteller hat aber insoweit mitgedacht, dass der 12V Anschluss zunächst mit einer Kappe versehen ist, damit man nicht versehentlich einen 5V Strip durch Überspannung zerstört.
Das Backpanel wirkt auf den ersten Blick sehr vollgestopft aus. Warum man jedoch die beiden Taster nicht auch mit unter der Blende verschwinden lässt, bleibt ein Rätsel. Die Taster dienen zum einem dem CMos Reset und zum anderen für das MSI Flashback+ Tool, welches das BIOS retten kann, ohne dass dabei Hardware verbaut sein muss. In der Vergangenheit hat sich gezeigt, dass dies wirklich tadelos funktioniert.
Des Weiteren findet man zwei USB 2.0, acht USB 3.1 Gen.1 (5Gbps) von welchen zwei als VR Ready bezeichnet werden sowie zwei USB 3.1 Gen.2 (10Gbps) als Typ-A und Typ-C. Auch ein PS/2 Anschluss hat es noch auf das Mainboard geschafft. In Hinblick, dass das Mainboard auch in einer Workstation benutzt werden könnte, eventuell vertretbar. Desweiteren ist ein Ethernet Anschluss sowie der digitlae und die analogen HiFi-Ausgänge vorhanden.
Detailansicht ohne Verkleidungen
Eine richtige Offenbarung gibt es beim "Ausziehen" des MSI X399 SLI Plus nicht. Denn viel wird eigentlich nicht verdeckt. Im folgenden wollen wir natürlich nicht auf die Erklärung zum Spannungsaufbau verzichten, was eine Demontage des Mainboards natürlich unumgänglich macht. Wer sich aber zuvor gefragt hatte, wo die CMos-Batterie zu finden ist, der wird unter der I/O-Blende fündig. Auf Grund des geringen Platzes ist diese hier hochkant an der Rückseite der Audio-Anschlüsse angebracht.
Spannungsversorgung
Die Spannungsversorgung baut auf dem IR35201 PWM-Controller auf. Es handelt sich dabei um einen 8-Kanal Controller, welcher hier jedoch nur fünf Kanäle steuern muss. Warum nur fünf obwohl offensichtlich 10 MOSFETs verbaut sind? Auf der Rückseite befinden sich fünf IR3599 Doppler, welche je zwei der IR3555M MOSFETS zusammenfassen. Insgesamt kümmern sich also fünf echte Phasen um die Spannung der CPU.
Wer hier die SoC Versorgung vermisst, liegt richtig. Diese befindet sich links neben den Speicherbänken. Ein IR35204 (3+1 PWM Controller) steuert hier drei IR3555M MOSFETs, welche ohne Kühlung auskommen müssen. Auch wenn hier, wie auch bei den CPU Phasen bis zu 60A pro Spannungswandler fließen können, werden diese bei weitem nicht os stark belastet, wie die CPU Phasen. Um den theoretischen Strom jedoch liefern zu können, setzt MSI auf zwei 8-Pin Stecker für die CPU. Dass diese hauptsächlich hier ihren Dienst verrichten müssen demonstriert der weitere 6-Pin Anschluss, welcher die PCIe Steckplätze mit zusätzlicher Energie speisen soll.
HiFi-Ausbau
Beim HiFi Ausbau kommt der Realtek ALC1220 zum Einsatz, welcher aktuell wohl den besten OnBoard Soundchip darstellen sollte. Um die Qualitäten des Chips auszuspielen, setzt MSI weiterhin auf hochwertige Chemi-Com Kondensatoren, welche für einen warmen Klang sorgen sollen. Desweiteren wird ein Audio OP Verstärker in Form des Texas Instruments OPA1652 eingesetzt. Dieser ermöglich es, auch sehr hochohmige Kopfhörer einzusetzen.
Kühler und Blenden
Wie gesagt, viel Verkleidung ist auf dem MSI X399 SLI Plus nicht vorzufinden. Die Elemente sind alle verschraubt und hinterlassen einen guten Eindruck. Der Chipsatzkühler sitzt nicht nur durch die vier Schrauben sehr fest, die Wärmeleitpaste wirkt beinahe wie Kleber. Die Spannungswandler werden von einem schlanken Voll-Aluminium-Kühlblock auf Temperatur gehalten. Für einen gleichmäßigen Anpressdruck sorgt eine Backplate, welche auch etwas der Abwärme durch das PCB aufnimmt.
Testsystem im Überblick
Das gesamte Testsystem wird als offener Aufbau realisiert und durch die zu testenden Mainboards immer ergänzt. Bei der Stromversorgung wird auf ein be quiet! Dark Power Pro 11 550W gesetzt. Als CPU kommt ein AMD Threadripper 1950X zum Einsatz. Der aktuell stärkste Porzessor des Sockels TR4 wird in 14Nm gefertigt und verbirgt unter dem enormen Heatspreader 16 Kerne. Der Basistakt der CPU beträgt 3,4GHz, kann aber in Stufen auch bis zu 4,2GHz erreichen. Die TDP wird von AMD mit 180W angegeben, mittels des offenen Multiplikators lässt sich diese aber auch leicht egalisieren.
Beim Arbeitsspeicher können wir auf ein 16GB Kit aus dem Hause Corsair Vengeance LPX (CMX16GXM4B3200C16) zurückgreifen. Das mit bis zu 3200MHz taktende und zugleich 16GB (4x4) Quad-Channel-Kit ist für die Mehrheit der Tests bestens geeignet, wird für die Tests der TR4 Mainboards jedoch mit 2666MHz und damit in den Spezifikationen von AMD betrieben. Als primärer Datenträger kommt ein Samsung 850 Evo 250GB zum Einsatz, welche durch ein Samsung 960 Evo 250GB ergänzt wird, damit der M.2 Steckplatz auch an seine Grenzen geführt werden kann.
AMD Sockel TR4 Testsystem | ![]() ![]() ![]() | |
Prozessor: | AMD Threadripper 1950X | |
Mainboard: | MSI X399 SLI Plus | |
Kühlung: | be quiet! Silent Loop 360 | |
RAM: | Corsair Vengeance 4x4GB (CMX16GXM4B3200C16) | |
Storage: | Samsung 960 Evo 250GB (NVMe PCIe) Samsung 850 Evo 250GB (SATA) | |
Netzteil: | be quiet! Dark Power Pro 11 550W | |
Grafikkarte: | MSI GTX 970 4GD5T OC | |
Betriebssystem: | Windows 10 Pro x64 (1709) | |
Grafiktreiber: | 385.41 |
Kühlermontage
Die Kühlermontage beim Sockel TR4 ist denkbar einfach und ähnelt etwas der vom Sockel 2066. Denn auch hier sind am Rand des Sockel-Rahmens Gewindehülsen eingelassen, welche also eine direkte Verschraubung ohne zusätzliche Backplate erlauben. Der Sockel selber übernimmt hier nämlich die Funktion einer Backplate. Dabei muss man drauf achten, dass die Gewindehülsen oben und unten verschiedene Abstände untereinander haben, was sich auf die Ausrichtung des jeweiligen Kühlers auswirkt. Um eine Temperaturlimitierung zu vermeiden, sezten wir in unseren AMD TR4 Mainboard-Tests auf die be quit! Silent Loop 360 AiO Wasserkühlung mit dem TR4-Kit.
Hat man das Kit am Kühlblock befestigt, kann der Kühler auch bereits aufgelegt werden und über Kreuz verschraubt werden. Bei der Nutzung der AiO gibt es keinerlei Platzprobleme. Mit einem Luftkühler könnte es zwischen MOSFT-Kühler, aber auch mit der Grafikkarte werden. Ohne zu viel zu spoilern, können wir aber an dieser Stelle sagen, dass alle aktuell erhältlichen Luftkühler auf dem X399 SLI Plus monitert werden können.
Beleuchtung
Wir hatten Anfangs bereits erwähnt, dass das SLI PLus auch auf dem Mainboard über RGB-Zonen verfügt. Im folgenden sieht man eine einfache Farbdartellung zur Ortung der Bereiche. Konkret ist der Kühler des Chipsatzes und die I/O-Blende mit einer Beleuchtung versehen. Zudem befinden sich auf der Rückseite des Mainboards auf höhe der SATA Anschlüsse mehrere RGB LEDs, welche einen Hintergrundbeleuchtung erzeugen. Per Mystic Light sind insgesamt 17 Effekte und 16.7Mio Farben möglich. Die Steuerung kann dabei über die Software am PC erfolgen oder aber per App am Smartphone.
Lüftersteuerung / Softwarepaket
MSI bietet nun seit einiger Zeit mit dem MSI App Manager eine Software an, welche einen Überblick und Zugriff auf die gesamte installierte Software des Herstellers bietet. Zudem bietet er die Möglichkeit, auch hier direkt Updates durchzuführen.
Command Center
Das von den anderen aktuellen MSI-Mainboards bekannte (z. B. MSI X299 XPower Gaming AC) Command Center kommt auch beim MSI X399 SLI Plus quasi in unveränderter Fassung wieder zum Einsatz. Die Features und Stellregler sind ziemlich identisch, jedoch wurde das Farbdesign von rot und grau geändert. Also warum etwas ändern was gut funktioniert und läuft? Mit dieser Software hat der Anwender die Möglichkeit, die integrierte Lüftersteuerung leicht und zugänglich zu steuern. Mal auf die reine Funktionalität beschränkt, kann die Software von MSI als sehr zugänglich, funktional und einfach zu handhaben verstanden werden. Lüfterkurven können per Graphen angelegt oder feste Drehzahlen in PWM-Stufen fixiert werden. Zudem erhält man eine grafische Übersicht, wie die aktuellen Temperaturen auf dem Mainboard vorliegen.
Neben den reinen Informationen über das verbaute Mainboard, dem Speicher oder der CPU, bekommt auch alle Spannungen, Drehzahlen und Temperaturen angezeigt. Aber nicht nur die Darstellung wird angeboten, sondern auch eine Alarmfunktion, sollten Werte mal ausreißen. Zudem kann man Spannungen auch anpassen.
Der Gaming Boost ist Softwareseitig auch wieder vorhanden. Wie man sieht, werden heir auch direkt alle Takstufen alle CPUs des Sockels angezeigt. Denn mehr als drei Prozessoren gibt es aktuell für den Sockel TR4 nicht.
MSI RAM Disk
Hierbei handelt es sich um eine abgewandelte Version des „Rapid-Modes“ den Intel etablieren wollte. In der Praxis wird dabei ein Systemabbild von der SSD in den Arbeitsspeicher geladen, dass dann als extrem schneller Daten-Cache herhalten muss. Dadurch sollen sehr hohe Durchsatzraten erzielt werden. Die mitgelieferte Software bietet alle Funktionen, um diese Feature effektiv nutzen zu können.
MSI X-Boost
Die o.g. Software stellt eine weitere Möglichkeit dar, die eigene Systemleistung gemäß dem eigenen Bedarfs anzupassen. Man kann zwischen fünf vordefinierten Profilen wählen. Je nach dem welches man auswählt, verschiebt die Software automatisch die Performance in diese Richtung.
MSI Gaming Lan Manager
Der MSI Gaming Lan Manager ist auch ein Programm, welches Gamern zugutekommt. Ist er aktiviert, werden Spiele automatisch gegenüber anderen Anwendungen priorisiert und können somit mehr Bandbreite nutzen. Man hat aber auch die Möglichkeit, die Einstellungen den eigenen Bedürfnissen anzupassen und kann somit Priorisierung und Bandbreite für einzelne Anwendungen gezielt vorzunehmen.
MSI Mystic Light
Das MSI Mystic Light ist kein spezielles Tool für Mainboards, sondern kommt bei allen MSI Produkten mit variabler RGB-Beleuchtung zum Einsatz. Wir haben es beispielsweise auch schon beim MSI GH70 Gaming Headset kennengelernt. Es bietet einem die Möglichkeit die volle Kontrolle über alle Beleuchtungselemente zu erhalten. Auf dem vorligenden Mainboard betrifft dies die I/O-Blende sowie den Chipsatzkühler. Zudem hat man auch noch einen Header für RGB-Equipment zur Auswalh. Alle besagten Teile können mit vielen Effekten und Leuchtfarben versehen werden - natürlich auch getrennt voneinander. Besonders interessant ist der Rainbow Effekt, welcher alle Elemente wie wild mit bunten Farben belegt.
Realtek HD Audio Manager
Das MSI X399 SLI Plus setzt zwar auf den Realtek ALC1220, wie bspw. X370 XPower Gaming Titanium, X299 Gaming M7 ACK und X299 XPower Gaming AC, jedoch kommt hier leider nicht die Nahimic 2 Software zum Einsatz. Der etwas einfachere Sound Manager liefert allerdings auch viel Umfang um den Klang des Audio Boost 4 anzupassen bzw. vollends auszureitzen. Der Soundchip in Verbindung mit dem Kopfhörerverstärker erkennt dabei sogar, welche Impedanz die angeschglossenen Kopfhörer aufweisen, um hier die perfekte Ansteuerung zu gewährleisten.
Das UEFI-BIOS
Ebenso wie beim Command Center, könnte man auch hier sagen "Never touch a running system". Die Struktur des BIOS ist immer noch sehr einfach und alle Optionen sind schnell zu finden. Auch wenn die Struktur identisch ist, wollen wir den Einblick in die verschiedenen Bereiche des Bios nicht verwehren. Den Anfang macht die vereinfachte Benutzeroberfläche, welche eher Informationen liefert, als dass tiefgreifende Veränderungen getroffen werden können.
Gelangt man in den Advanced Mode, erhält man den tieferen Eingriff in das BIOS. Die Struktur ist dabei, wie erwähnt, eindeutig von den anderen Mainboards wiederzuerkenne.
Settings
Hier kann man alle erdenklichen Anpassung bzgl. der Konfiguraion des Boards treffen. Dies umfasst auch Boot Settings etc. Neu ist hier eine Option für die Nutzung mehrer PCIe Grafikkarten. Wie man sieht, denkt MSI hier sogar speziell an Miner von Kryptowährung. Da es sehr viele Unterkategorien gibt, haben wir zur besseren Übersicht die Unterkategorien im Spoiler untergebracht.
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OC
Hier dürfte für die meisten Besucher des Bios die wichtigsten Einstellungen verborgen liegen. Durch die vielen Updates des Bios sind hier immer mehr Einstellungen hinzugefügt worden, insbesondere was die Konfiguration des Speichers betrifft. Hier können mittlerweile viele Eingriffe in die Timings getroffen werden, was nicht nur mehr Übertaktungsspielraum, sondern auch eine stabile Feinabstimmung ermöglicht.
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Damit man seine Einstellungen für verschiedene Szenarien immer present hat, kann man bis zu sechs OC Profile anlegen und Speichern auch die Option zum Ex- und Importieren ist möglich. So kann man auch beim Wechsel der Platine ohne viel Arbeit zu seinen gewohnten Einstellungen zurückfinden.
Hardware Monitor
Hier können nicht nur Temperaturen und Spannungen beobachtet werden, sondern auch die Lüfterkurven für verschiedene Anschlüsse auf der Platine getroffen werden. Die sechs Lüfterkurven können dabei entweder an die Temperatur der CPU oder des Chipsatzes gekoppelt werden.
Board Explorer
Hier kann man nachverfolgen, welche Anschlüsse der Platine belegt sind. Dazu fährt man einfach mit der Maus über einen Bereich des Mainboards und erhält dann unten die Informationen über die verbaute Hardware und dessen Features.
Benchmarks
Vor den Benchmarks wurden das jeweiliges System immer auf den gleichen Stand gebracht. Konkret heißt das, dass bei jedem Einsatz eines Mainboards zunächst ein frisches Betriebssystem aufgesetzt wurde und anschließend lediglich die aktuellsten Treiber installiert wurden. Auf Software der Hersteller wurde zu diesem Zeitpunkt noch verzichtet, um etwaige Einflüsse von Boostfunktionen (z. B. MSI X-Boost) zu vermeiden. Der Serienbetrieb betrifft auch das Setting des AMD Threadripper 1950X. Es wurde also weder der Creativ noch der Gaming Mode aktiviert.
3DMark (2013)
PCMark 8
PCMark 10
SuperPi Mod
Alternatives Programm SuperPi Mod
Cinebench R15
AIDA64 - Speicherdurchsatz / Latency
Leistungstechnisch schneidet das MSI X399 SLI Plus nahezu identisch mit dem X399 Gaming Pro Carbon AC ab. Die Reihenfolge wechselt dabei ab und zu, jedoch sind im Alltage eigentlich keine Unterschiede spürbar. Die ASUS Platine wechselt dabei auch öfter das Ranking und setzt sich ab und zu an die Spitze, manchmal aber auch an das Ende des Testfeldes.
M.2 Performance
Natürlich soll die Messung der M.2-Schnittstelle nicht fehlen. Die für den Test verwendete Samsung 960 Evo wurde direkt auf der Platine montiert und mit dem M.2-Shield Frozr versehen. Die M.2-SSD wurde als sekundäres Laufwerk ins System eingebunden. Die Systempartition hatte die genannten Samsung 850 Evo inne. Da beide M.2 Slots identisch angebunden sind, stellen wir folgend auch nur die Werte eines Slots dar.
Der exemplarische Test eines M.2 Steckplatzes zeigt, dass eigentlich keine Unterschiede zwischen den verschiedenen Platinen besteht. Verwunderlich ist dies eigentlich nicht, da alle drei das Laufwerk direkt an die CPU anbinden.
SATA 6G Performance
Um auch die etwas „angestaubte“ Schnittstelle mit in Betracht zu ziehen, wurde die Samsung 850 Evo, an die SATA-6G-Ports angeschlossen und mittels AS SSD-Benchmark auf Geschwindigkeit geprüft.
Der SATA3 Anschluss wird von allen Platinen eigentlich vollends ausgereizt bzw. das verwendete Laufwerk an seine Grenzen getrieben. Insgesamt scheinen die beiden MSI Platinen allerdings geringfügig besser abzuschneiden.
USB-3.1-Gen2-Performance (Typ-C Stecker)
Oftmals wird darauf hingewiesen, dass die nochmals schnellere Schnittstelle in Form von Zusatzchips verlötet ist, aber nur selten wird auch die reelle Geschwindigkeit nachgemessen. Im Testbericht zur SanDisk Extreme 900 Portable haben wir umfangreich dokumentiert was notwendig ist, um das volle Leistungsvermögen eines solchen Laufwerks mittels USB-3.1-Schnittstelle abzurufen. Um eine Limitierung auszuschließen, haben wir die Corsair Neutron XT des vorherigen Testsystems durch die schneller Samsung 960 Evo ersetzt. Verwendet haben wir den CrystalDiskMark und AS SSD Benchmark.
Wie man den Graphen entnehmen kann, schneiden die Geschwisterplatinen beinahe identisch ab. Das ASUS ROG Zenith Extrem bietet hingegen in allen Belangen etwas mehr Geschwindigkeit am neuen USB Standard.
USB-3.1-Gen1-Performance
Um auch die Leistungsfähigkeit der USB-3.0-Schnittstelle auf die Probe stellen zu können, kam einmal mehr der Corsair Voyager GTX (Rev. 2) in der 128GB Version, zum Einsatz. Dieser musst sich im CrystalDiskmark beweisen.
Beim USB 3.1 Gen.1 Test schneiden die Platinen ähnlich gleichmäßig wie beim SATA3 Test ab. Unterschiede sind hier ebenso wenig zu spüren.
Leistungsaufnahme
Overclocking
Hinweis: Erreichte Werte sind nicht allgemeingültig. Mögliche Taktraten und eingestellte Spannungen variieren zwischen CPUs, Mainboards und Netzteilen. Die folgenden Darstellungen sind also nur als Richtwerte zu verstehen. Übertakten geschieht zudem auf eigene Gefahr und wir übernehmen keinerlei Haftung für verursachte Schäden.
Die AMD Ryzen Prozessoren des Sockel AM4 kommen alle mit freiem Multiplikator daher. Gleiches gilt auch für die Ryzen Threadripper CPUs. Ins Auge fassen sollte man eine Übertaktung aber wirklich nur dann, wenn man eine sehr gute Kühlung und ein starkes Netzteil verbaut hat. Man darf nicht vergessen, dass alle Prozessoren des Sockels eine TDP von 180W haben und das bereits beim Serienbetrieb. Will man die Leistung weiter erhöhen, steigt auch auch die Leistungsaufnahme und vor allem auch die Abwärme extrem an.
Beim vorliegenden Mainboard gibt es wieder, MSI typisch, verschiedene Heransgehensweisen. Zum einen kann man den klassischen Weg bestreiten und die Änderungen im BIOS vornehmen. Etwas eleganter und vielleicht auch zeitgemäßer ist aber die Nutzung der AMD Ryzen Threadripper Master Software. Hier kann man Änderungen in Echtzeit während des Windowsbetriebs vornehmen. Noch einmal einfach ist es, die spezielle MSI Lösung zu wählen. Den MSI Gaming Boost haben wir bereits auf etlichen Mainboards angetroffen. Man kann hier entweder per Drehregler auf dem Mainboard oder aber auch virtuell in der Software oder im BIOS verschiedene Leistungsstufen wählen, welche wiederrum immer einen bestimmten Takt vorgeben.
Gaming Boost
Wie angesprochen, kann der Gaming Boost an verschiedenen Stellen ausgewählt werden. Im folgenden sieht man die drei Bereiche, wo dies möglich ist. Zur besseren Ansicht, haben wir die Regler- und resultierenden Taktstufen noch einmal tabellarisch dagrgestellt.
Stufe | 1900X | 1920 | 1920X | 1950X |
---|---|---|---|---|
0 | 3,8~4,0 GHz | 3,2~3,8 GHz | 3,7~4,2 GHz | 3,7~4,2 GHz |
1 | 4,15 GHz | 3,55 GHz | 3,85 GHz | 3,75 GHz |
2 | 4,2 GHz | 3,6 GHz | 3,9 GHz | 3,8 GHz |
4 | 4,25 GHz | 3,65 GHz | 3,95 GHz | 3,85 GHz |
6 | 4,3 GHz | 3,7 GHz | 4,0 GHz | 3,9 GHz |
8 | 4,35 GHz | 3,75 GHz | 4,05 GHz | 3,95 GHz |
10 | 4,4 GHz | 3,8 GHz | 4,1 GHz | 4,0 GHz |
11 | 4,5 GHz | 3,9 GHz | 4,2 GHz | 4,1 GHz |
Manuelles Übertakten
Beim manuellen Übertakten haben wir uns etwas anders an die Marterie herangewagt, als noch beim Sockel 2066 (siehe z. B. MSI X299 XPower Gaming AC) oder AM4. Da wir das Potential nur schwer abschätzen konnten, aber auch die Kühlung und Spannungsversorgung nicht zu sehr fordern wollten, sollte das Übertakten hier durch die Spannung vorgegeben werden. Konkret haben wir die Spannung auf 1,35V fixiert und ausgelotet, welcher Takt hiermit maximal stabil läuft. Beim vorliegenden Kandidaten konnten wir einen Takt von 3,95V auf allen 16 Kernen erreichen. Vergleicht man das mit unserem AMD Ryzen 1700X, ist der Wert wirklich erstaunlich. Vergleichswerte sind allerdings noch mangelware, werden aber nachgereicht.
Auch haben wir wieder geschaut, wie sich das Taktplus auf die Leistung auswirkt. Herhalten musste wieder der Cinebench R15, welcher sehr gut mit der Kernzahl skaliert. Der Zuwachs viel etwas gering aus, was aber auch daran liegt, dass der 1950X auch mit Werkssettings bei 3,7GHz auf allen Kernen boosted.
Um noch aufzuzeigen, das mit den Threadrippern nicht zu spaßen ist, haben wir auch die geänderte Leistungsaufnahme festgehalten. Der geringe Leistungszuwachs wird, wie zu sehen, mit einer beträchtlichen Menge zusätzlicher Energie erkauft. Hier muss man wirklich abeschätzen, ob sich das Taktplus wirklich rentiert.
Fazit
Zugegebenermaßen fällt es immer schwer ein Produkt zu bewerten, wenn man noch keine Vergleichsbasis hat. Aus unserem Preview des ASUS ROG Zenith Extreme ist allerdings eine weitere Platine zumindest durch die Hände bzw. vor die Linse gekommen. Hier hätte man aber einen Vergleich der Extreme, da die beiden Platinen den Anfang und das Ende der Preisgestalltung bilden. Aber nun wieder zum vorliegenden Mainboard.
Das Lineup für AMDs Threadripper wächst nur schleppend weiter. Umso erfreulicher war die Nachricht, dass mit dem MSI X399 SLI Plus eine Budget-Platine ins Rennen geschickt wird. Zwar sind ~285€ kein Pappenstiel, aber man muss sich auch vor Augen führen, dass es sich hier um eine HEDT-Plattform handelt. Betrachtet man bspw. beim Sockel 2066 den Einstieg mit dem ASUS TUF X299 Mark 2, dann erscheint der Preis aber oaky zu sein. Und dies zeigt sich eigentlich auch bei der Bestückung. Denn auch wenn das Mainboard etwas spartanisch wirkt, ist zumindest die I/O-Konfiguration in keiner Weise beschnitten. Das heißt alle Lanes der Threadripper CPUs werden auch genutzt um entweder Grafikkarten (oder sonstige Erweiterungskarten) und M.2 Laufwerke anzubinden. Sehr erfreulich.
Beim Speicher wird nicht nur der MSI DDR4 Boost eingesetzt, sondern auch noch etwas Spielraum geliefert, die Bandbreite noch weiter zu erhöhen. Gleiches gilt für den CPU-Takt. Die Spannungsversorgung setzt auf hochwertige Bauteile von IR und dürfte ebenso etwas Spielraum für Übertaktung liefern. Der Kühler könnte unserer Meinung nach größer ausfallen, auch wenn der Platz an dieser Stelle wohl kein anderes Konstrukt zulassen würde. Eine Erweiterung mittels Heatpipe wäre auf jeden Fall eine Alternative. Schade ist auch, dass keine bessere Vorbereitung für Wasserkühlungen getroffen wurde (z. B. Wasserpumpen-Header). Denn der Abwärme einer Threadripper-CPU tritt man wohl am effektivsten mit eben dieser entgegen. Auch ist es schade, dass kein WLAN Modul verbaut wird.
Ansonsten verhält sich das Mainboard regelrecht unaufällig, sieht man mal von der RGB Beleuchtung ab. Dies muss man aber keineswegs negativ auffassen. Denn BIOS und Software machen einen ausgereiften Eindruck, was auch an dem Vorlauf auf den anderen Plattformen liegen mag. Somit erhält man auch mit dem Einstiegsmainboard für Sockel TR4 ein solides Mainboard.
MSI X399 SLI Plus | ||
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+ vergleichsweise günstig | - MOSFET-Kühler etwas klein |
Das MSI X399 SLI Plus bietet alle Vorzüge der Plattform und es kommen insgesamt kaum Abstriche auf Grund des günstigen bzw. günstigsten Preises statt. Klar wäre ein WLAN Modul wünschenswert gewesen, aber nichts desto trotz handelt es sich bei diesem Mainboard um den günstigesten Einstieg in die Plattform und erhält daher unseren Preis-Leistungs-Award. Die Gesamtleistung und Ausstattung ist in unseren Augen auch soweit geglückt, dass wir zudem den Silber-Award vergeben.
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