Mit den be quiet! Light Wings hat der Hersteller vor etwas mehr als einem Jahr die ersten eigenen ARGB-Lüfter auf den Markt gebracht. Nun wurde jene Produktreihe um weiße Modelle erweitert, die nur noch als Bundle erhältlich sein werden. Wie diese in der Praxis sich verhalten und welche optischen Effekte man erzielen kann, das haben wir ausführlich im Video und Testbericht dokumentiert.
Es wird die Lüfter wieder in 120 und 140mm Ausführungen geben, bei der weißen Ausführung allerdings nur im Dreierpack. Der preisliche Einstieg erstreckt sich dabei von 69,60 Euro (120mm Ausführungen) bis hin zu 72,90 Euro (jeweils UVPs) für das 140mm Dreierpaket der Light Wings. Vergleicht man die Preise am Markt, rangieren die hier vorgestellten Lüfter weder am unteren noch am oberen Ende des Preisgefüges. Die schwarzen Farbausführungen haben im Laufe der letzten Monate preislich auch schon ein wenig nachgegangen und bewegen sich inzwischen bei recht ansprechenden Kursen. Vielleicht sehen wir hier bei den weißen Modellen künftig ähnliche Summen.
Wie lassen sich Farbeffekte am besten darstellen? Natürlich in Form eines Videos. In den nachfolgenden Minuten möchten wir euch erläutern wie die Lüfter zu handhaben sind, wie sich das Produkt im Allgemeinen gibt und ob der Kauf lohnt.
Wie die nachfolgende Auflistung nochmal deutlich macht, wird es die Light Wings in 120mm und 140mm Ausführung geben, die sich zudem nochmal in eine „klassische“ PWM-Variante und eine „High-Speed-Version“ gliedert. Dabei unterscheiden sich die Umdrehungszahlen sowie die damit verbundene Lautstärke, welche hier nochmal, auch zusammen mit den Preisen, aufgeschlüsselt wurde.
- Light Wings 120mm PWM Triple-Pack: 69,90 Euro
- Light Wings 120mm PWM high-speed Triple-Pack: 69,90 Euro
- Light Wings 140mm PWM Triple-Pack: 72,90 Euro
- Light Wings 140mm PWM high-speed Triple-Pack: 72,90 Euro
Am Beispiel des 120mm „Standardmodells“ haben wir nochmal die Eckdaten im Vergleich zu anderen beliebten Ablegern dieser Zunft gestellt. Technisch betrachtet sind die be quiet! Light Wings 1:1 identisch und unterscheiden sich nur bei der Farbgegbung. Am Beispiel des 120mm-Ablegers wird schon deutlich, dass wir in diesem Fall kein Durchsatzmonster erhalten werden, was aber bei einem beleuchteten Lüfter ohnehin nicht im Fokus steht. Die Light Wings, dass muss man dazu sagen, basieren im Kern auf den Pure Wings 2 Lüfter (zum Testbericht), der nun bereits auch schon seit einigen Jahren am Markt erhältlich ist und in diversen Produkten (Gehäuse und AiO-Kühlungen) von be quiet! zum Einsatz kommt.
Hersteller | be quiet! | ASUS | Arctic | be quiet! | Noctua | Noiseblocker |
Bezeichnung | Light Wings | ROG Strix XF 120 | P12 PWM | Silent Wings 3 PWM | NF-A12x25 | eLoop B12-PS |
Maße | 120 x 120 x 25 mm | |||||
Drehzahl [U/min] | 1700 | 250 - 1800 | 200 - 1800 | 1450 | 450 - 2000 | 400 - 1500 |
Durchsatz [m³/h] | 70,53 | 106 | 95,7 | 80,47 | 102,1 | 98,7 |
Luftdruck [mmH₂O] | 1,66 | 3,07 | 2,2 | 1,79 | 2,34 | 1,47 |
Geräuschpegel [dB(A)] | 20,6 | 22,5 | 0,3 Sone | 16,4 | 22,6 | 21,2 |
Lager | Rifle-Lager | Magnetic Leviatan | hydrodynamisches Gleitlager (FDB) | hydrodynamisches Gleitlager (FDB) | magnetisches hydrodynamisches Gleitlager | magnetisches barometrisches Lager |
Garantie | 3 Jahre | 5 Jahre | 10 Jahre | 3 Jahre | 6 Jahre | 6 Jahre |
Nun könnte man meinen, dass der Hersteller hier den bekannten Rahmen der Pure Wings 2 genommen hat und einfach eine Beleuchtung dran gepackt hat. Im Detailblick wird es deutlich, dass eben jenes nicht der Fall ist. Das Gehäuse respektive der Rahmen, wurde deutlich angepasst und aufgewertet und man defakto einen neuen Lüfter entwickelt. Dieser hinterlässt nun zugleich einen „geschlosseneren“ Eindruck und wurde auch hinsichtlich des Airflows angepasst, was letztlich auch der Geräuschkulisse zugutekommen soll. Die mit sieben Lüfterblättern ausgestattete PWM-Variante giert mit bis zu 1.700 (120mm) beziehungsweise 1.500 (140mm) Umdrehungen pro Minute und soll sich auf Grund der hohen Laufruhe besonders als Gehäuselüfter eignen. Speziell für den Einsatz auf Radiatoren oder Kühlkörpern ist die PWM-high-speed-Variante mit ihren neun Lüfterblättern und einer Drehzahl bis zu 2.500 (120mm) oder 2.200 (140mm) Umdrehungen pro Minute optimiert. Der dicke Rahmen sowie der angepasste Impeller führen zu kürzeren und im Winkel optimierten Lüfterblättern, was zu einem ausgeglichenen Verhältnis zwischen Lautstärke und Leistung führen soll.




Die Lichtleiter der Light Wings sind mit bis zu 20 individuell adressierbaren LEDs ausgestattet (17 LEDs beim 120er Modell), welche über einen Diffusor das Licht in beide Richtungen verteilen. Auf diese Weise können eine besonders gleichmäßige Beleuchtung und schicke Effekte realisiert werden. In den Bildern sieht man die Lichtquellen deutlicher, da diese dahingehend bearbeitet wurden, der reale Eindruck hingegen vermittelt nicht das Gefühl, dass man sofort die Lichtquellen ausmachen kann. Die LEDs sind allerdings nicht einzeln ansteuerbar, sondern nur ganze Presets über bspw. eine Mainboard-Software anwendbar. Die Integration der Beleuchtung kann man durchaus als gelungen bezeichnen. Gerade auch die rückwärtige Ausleuchtung bringt eben das gewisse Etwas noch mit, was aber 2023 auch gefordert wird. Ganz offen gesprochen ist die Anzahl der verbauten LEDs nicht auf dem hohen Niveau einzuordnen wie man es zum Beispiel vom Branchenprimus Corsair gewohnt ist, dafür kosten die Lüfter auch ein Stück weit weniger.
Wirklich gelungen erscheint zudem auch die Farbtreue zwischen den Kunststoffen. Unterschiedliche Farbtöne zwischen Rotorblättern und Rahmen sucht man hier erfreulicher Weise vergebens. Das haben wir bei anderen Produkten, egal bei welchem Hersteller, schon deutlich anders gesehen.
Um mal diesen Ansatz kurz weiter zu verfolgen, ein Dreierpack Corsair QL-Lüfter mit 34 einzeln adressierbaren LEDs kostet aktuell am Markt rund 110 Euro. Die eher als Konkurrenz anzusehenden Corsair LL-Lüfter ordnen sich da schon eher auf Augenhöhe ein, mit einem Tripple-Pack-Preis von ca. 90 Euro – nur das man mal eine preisliche Einordnung bekommt. Ganz 1:1 vergleichen kann man diese Produkte dann aber doch auch wieder nicht, auch auf Grund der unterschiedlichen Zubehör- und Controller-Ausstattung. Als weitere Corsair-Beispiele könnte man auch die Corsair SP Pro nennen, die im 3er-Bundle für rund 50 Euro zu haben sind. Optisch orientieren sich die Light Wings ein wenig an die ebenfalls von uns getesteten Cooler Master MasterFan MF120 Halo, jedenfalls wenn man sich die Rückseite derer anschaut.
Vergleich der Lüfter: Light Wings - Pure Wings 2 - Silent Wings 3 (vRnL)
Kommen wir nochmal auf den Lieferumfang zu sprechen. Beim Triple-Pack ist ja auch der angesprochene ARGB-Hub mit enthalten, mit dem die Synchronisation von insgesamt bis zu sechs ARGB-Komponenten möglich ist. Verwendet man bspw. ein be quiet! Pure Base DX, welches ab Werk bereits mit einer RGB-Beleuchtung ausgestattet ist, kann dieses mitsamt der Lüfter gekoppelt und aufeinander angepasst werden. Die Lüfter lassen sich darüber hinaus auch an Mainboards mit 5V-ARGB-Ausgängen anschließen und über die Mainboard-Software ansteuern (was auch hier im Artikel so gehandhabt wurde). Weiterhin ist eine Reihenschaltung der Signalkabel für die Beleuchtung möglich. Des Weiteren werden ausreichend Montageschrauben, eine bebilderte Bedienungsanleitung und noch eine Klebepad zum Anbringen des Hubs mitgeliefert. Bei den Einzelausführungen sind lediglich noch Montageschrauben enthalten, mehr nicht.
Praxis
Die Montage und den Einbau mitsamt des Controllers haben wir ja bereits hinlänglich im Eingangs verlinkten Video geschildert. Sehr angenehm ist der Umstand, dass der mitgelieferte Hub den 2,5-Zoll-Maßen entspricht und so bequem auf einem Festplattenhalter montiert werden kann. Nerviges Verstecken oder Ankleben am Gehäusechassis entfällt schon mal. In unserem Fall wurden die Lüfter in einem be quiet! Silent Base 802 eingebaut. Die möglichen Farbmodi, Farbdarstellungen und Beleuchtungsqualität sieht man ebenfalls detailliert dargestellt im schon erwähnten Video. Für die Steuerung wurde die MSI Center Software verwendet. Als Mainboard kam ein MSI X570S Carbon Max WiFi zum Einsatz – nur der Vollständigkeit halber aufgezählt.
subjektives Lautstärkeverhalten
Die Lüfter wurden in ihrem allgemeinen akustischen Verhalten im Vergleich zu den Pure Wings 2 deutlich aufgewertet. Allein schon unter dem Aspekt, dass der Rahmen nun deutlich massiver daherkommt, werden weniger „Vibrationen“ erzeugt bzw. übertragen. Das steigert auch zugleich das haptische Empfinden des Rotors, der nicht nur cleaner wirkt, sondern auch mehr Laufruhe ausstrahlt. Im Test hatten wir ausschließlich der PWM-Modelle und nicht die High-Speed-Ausführungen, welche mit mehr Drehzahl auch gleichzeitig mehr Lautstärke erzeugen. Unter 7V agieren die Ventilatoren sehr laufruhig und tendieren in die Richtung des Silent-Betriebes. Sie sind nicht ganz als „unhörbar“ einzustufen, sondern werden je nach Gehäuse sicherlich wahrgenommen werden. Der verwendete Silent Base 802 Aufbau wurde zudem als Airflow-Variante realisiert, sodass dieser Effekt eben deutlich hervorsticht. Beim komplett geschlossenen Gehäuse sieht dürfte dies aber nochmals anders verhalten.
Bei 12 V (140mm Modell) wird der erzeugte Luftstrom zwar wahrnehmbar, aber die Gesamtkulisse rückt niemals so in den Vordergrund wie man es vielleicht erahnen würde. Der Lüfter bleibt, gemessen an der Drehzahl auch hier verhältnismäßig ruhig unterwegs, auch nicht unbedingt (bei Volllast) das Prädikat silent ausgestellt werden kann. Im Vergleich bspw. zum Pure Wings 2 hat man hier aber deutlich nachgebessert und Lüfter leiser bekommen, mit gleichzeitiger RGB-Beleuchtung. An dieser Stelle sei nochmal der Verweis auf das unser Video erlaubt, in dem wir die direkte Gegenüberstellung dazu vornehmen.
Test- und Messsystem
Um auch valide Werte hinsichtlich der Leistungsfähigkeit eines Lüfters liefern zu können, haben wir selbst zum "Bastelmesser" gegriffen und einen Prüfstand kreiert. Dieser verfolgt insgesamt das Ziel, dass die bewegte Luft des Lüfters kanalisiert wird. Misst man dann die Geschwindigkeit der Luftsäule und kennt deren Durchmesser, lässt sich der Volumenstrom berechnen, welchen die Hersteller immer gerne angeben, um die Leistungsfähigkeit ihrer Produkte anzugeben. Zunächst braucht es also eine Idee, was man als Kanal einsetzen kann. Dabei ist zu beachten, dass der Querschnitt nicht größer als notwendig gewählt wurde, denn laut dem Kontinuitätsgesetz ist die Strömungsgeschwindigkeit proportional abhängig vom Durchmesser. Da diese erfahrungsgemäß in geringeren Drehzahlregionen generell nicht hoch ausfällt, sollte man tunlichst vermeiden diese weiter zu verringern, will man das komplette Drehzahlband abdecken. Die komplette Vorstellung des Systems lässt sich auch hier nachlesen.
Bei der Wahl es Kanals ist man natürlich ebenfalls etwas Material gebunden. Über das Internet ließen sich bspw. Acryl-Rohre in verschiedenen Durchmessern ordern, allerdings fand sich im Baumarkt eine simplere Lösung. Genommen wurde kurzerhand ein Kanalgrundrohr DN 125, welches an der Muffe den idealen Durchmesser für 120 mm Lüfter aufweist. Das Rohr verjüngt sich danach zwar etwas, das soll aber nicht weiter stören und auch der eigentliche Venturi-Effekt hierdurch soll vernachlässigt werden. Die Muffe wurde in der Nut durchsägt, wodurch eine gerade Kante zum Aufkleben der Trägerplatte ergeben hat. Für diese wurde zu 4 mm dickem Acrylglas gegriffen, da sich dieses einfach verarbeiten ließ. Denn damit überhaupt Luft in das Rohr gelangen kann, braucht es natürlich eine Öffnung.
Diese wurde an einen alten Alphacool-Lüfter angepasst, da dieser aus dem gesamten Sammelsurium an Lüftern die größte Austrittsöffnung zeigte. Alle anderen Lüfter können somit komplett frei in das Rohr pusten. Ergeben sich Öffnungen zur Front, werden diese abgeklebt. Bei den Corsair QL120 RGB war das bspw. der Fall, bei der Corsair HD120 RGB nicht. Befestigt werden die Lüfter mit Schrauben und Rändelmuttern.
Für den "Drucktest" wurde ein Radiator vorbereitet. Da kein 120 mm Modell vorrätig war, das bei montiertem Lüfter komplett abgeschlossen ist, wurde ein älterer Koolance 480 mm Wärmetauscher auf ein passendes Maß gebracht und neu abgedichtet. Bei diesem ist der Rahmen wie ein Shroud, es geht also keine Luft an ihm vorbei. Die komplette Vorstellung des Systems lässt sich auch hier nachlesen.
Leistung
Bei diesem Test wird der erzeugte Luftstrom der Lüfter in Abhängigkeit des eingestellten PWM-Signals gemessen. Im Grunde wird hierdurch nur das Leistungspotential der Lüfter demonstriert. Sie müssen sich dabei frei blasend und mit nachgeschaltetem Radiator beweisen, sodass man sich eventuell schon ein Urteil über ihren Einsatzzweck bilden kann.
Der Volumenstrom des be quiet! Light Wings 120 PWM fällt ohne Hindernis zunächst recht mittelmäßig aus und hinten raus etwas schwächer, wenn man nur von der eingestellten PWM-Stufe ausgeht. In dieser Darstellung kann man den Corsair QL120 RGB als Konkurrent ausmachen. Man sollte sich hier nicht täuschen lassen, dass der Light Wings 120 PWM vor dem be quiet! Silent Wings 3 120 PWM platziert ist bzw. höhere Werte erreichen konnte. Der Grund ist, dass der Lüfter bei gleicher PWM-Stufe höher dreht. Das erkennt man gut, wenn man das entsprechende Highspeed-Modell zum Vergleich heranzieht.
Mit Radiator als Hindernis zeigt sich eigentlich ein recht ähnliches Bild bzw. Ranking, wobei die Leisutng etwas konstanter ausfällt. Interessant ist hierbei, dass der Light Wings 120 PWM Highspeed mit neun, statt sieben Rotorblättern theoretisch einen etwas höheren statischen Druck aufbauen könnte, was eher für den Einsatz auf einem Radiator spricht. Hier ist es auch interessant den be quiet! Pure Wings 2 PWM zu betrachten. Dieser erreicht im Mittel etwas geringere Werte, wobei natürlich auch hier nicht bei der selben Drehzahl verglichen wird.
Lautstärke
Die Lautstärke wird aus ~35 cm Entfernung gemessen. Die Lüfter sind dabei nicht mehr am Tunnel befestigt, sondern frei stehend an einer Schiene. Somit sollen eventuelle Resonanzen vom Kanal vermieden werden. Der erste Ablauf erfolgt komplett frei, der zweite Ablauf mit vorgeschaltetem Radiator, durch welchen dann sozusagen gemessen wird.
Bei hindernislosem Betrieb ordnet sich der be quiet! Light Wings PWM im besseren Mittelfeld ein was die Lautstärke angeht. Hier wird dann auch bei identischer Drehzahl verglichen. Grob kann man sagen, dass sich der neue Leuchte-Lüfter näher am be quiet! Silent Wings 3 PWM orientiert, als am be quiet! Pure Wings 2 PWM. Die Entkopplung bringt also scheinbar echt einen Vortgeil, aber auch der minimal kleinere Rotor könnte für ein andere Geräuschemission sorgen.
Auf dem Radiator montiert mutiert der Light Wings PWM dann zum Leisetreter und liegt dann hier in etwas auf dem Niveau des Corsair QL120 RGB, welcher aber ebenfalls einen minimal kleineren Rotor besitzt als ein normaler 120 mm Lüfter. Das trifft aber auch bspw. auf den Cooler Master MF120 Halo zu, welcher das nicht zum Vorteil macht. Als Konkurrenz im Testfeld darf aber auch der Cooler Master Sickleflow 120 ARGB nicht vergessen werden, welcher ebenfalls mit einfachem Gleitlager kommt, aber auch noch günstigerem Preis. Bei der Lautstärke wird dieser leicht geschlagen, aber nicht zu vergessen, dass die Konkurrenz einen "vollwertigen" Rotor einsetzt. Die Leistung in Abhängigkeit der Lautstärke wird also richtig interessant.
Lautstärke in Abhängigkeit der Leistung
Zuletzt wird die Lautstärke in Abhängigkeit des Volumenstroms aufgetragen. Hiermit zeigt sich erst so richtig die Effektivität der Lüfter.
Die interessanteste Darstellung bringt auch die wichtigste Erkentnis zu Tage. Die vorherigen, eigentlich recht guten Werte sind in Abhängigkeit zueinander dann doch nicht mehr so berauschend. Grund könnte abermals sein, dass die Leistung aufgrund des kleineren Rotors einfach geringer ausfällt, aber die Lautstärke nicht deutlich geringer als bei der Konkurrenz ausfällt. Im unteren Drehzahlbereich fällt das noch nicht so sehr ins Gewicht. Wird aber immer mehr Luft befördert, steigt die Lautstärke aber auc stärker an. Statt linearem oder quadratischem, gibt es hier fast einen exponentiellen Verlauf der Kurve. Ähnliches zeigte sich auch schon beim MF120 Halo, welcher aber noch schlechter abschneidet. Der Corsair QL120 RGB mit ebenfalls kleinem Rotor schneidet hier besser ab. Und auch der Sickleflow 120 ARGB zeigt sich von einer besseren Seite, zumindest ab höherem Luftstrom.
Mit Hindernis rückt der Light Wings wieder näher an den Rest des Testfeldes heran bzw. liegt im unteren Drehzahlbereich am Rande der Ergebnis-Wolke. Die Leistungsunterschiede sind hier dann insgesamt deutlich geringer. Aber als Performance-Lüfter lässt sich der "normale" Light Wings hier auch nicht identifizieren.
Fazit
Auch im Jahre 2023 sind die Lüfter von be quiet! sicher noch groß gefragt, auch gerade wegen des aktuell anliegenden Preispunktes. Das hier aber Aspekte wie eine magnetisch haltende Verbindung immer mehr eine Rolle spielen und man so sich ein großes Kabelgewirr sparen könnte, steht auf einem anderen Blatt Papier, welches vermutlich erst bei einer nächsten Revision Einzug halten könnte.
Nichtsdestotrotz bekommt der geneigte Käufer nun weiße Farbversionen und kann entsprechend aus das passende weiße be quiet! Gehäuse, oder natürlich auch andere Modelle, mit den Lüftern ausstatten. In jeden Fall scheint hier das geschaffene Ökosystem von dem man ja immer gerne spricht, sehr schlüssig und vollständig zu sein. Einzig der "fehlende" Controller erfordert immer die Steuerung über eine Dritt-Software (...) Die verschiedenen Modellausführungen in Größe und Drehzahl bieten zusätzlich auch für die womöglich meisten Anwendungsfälle auch das passende Produkt an.
Bei der Leistung der Lüfter muss man auch ein klares Statement setzen, diese überzeugen hinsichtlich der Laufruhe auf jeden Fall, auch wenn sie nicht in der Konstellation als Silent-Lüfter durchgehen. Viel mehr muss man den Aspekt betrachten, dass beleuchtete RGB-Lüfter meistens weniger leise agieren, mit den Light Wings bekommt jetzt aber nun das passende Produkt mit diesen Fähigkeiten. Allerdings werden diese als reine PWM-Variante (120mm), nicht als Leistungskracher von der Bühne gehen. Wenn Leistung gefordert wird, in Form von höherer Drehzahl, dann hört man diese dann aber leider auch wieder deutlicher. Das Angenehme bei den 140mm Ausführungen ist u.a. der große Regelbereich und die niedrige Anlaufspannung von 3V die benötigt wird, so kann man seine persönliche Präferenz zwischen Lautstärke und Leistung finden. Was auch wirklich gut umgesetzt wurde ist die generelle Haptik in Verbindung mit der größten Neuheit, der Beleuchtung. Diese sieht wirklich gut aus und mit den 20 verbauten LEDs (17 LEDs bei 120mm Modell) lassen sich nette Lichteffekte erzeugen. Die Farbmodi und Farbdarstellung ist sehr gelungen und weiß zu gefallen. Blickt man jetzt ein wenig zur Konkurrenz und schaut zugleich auf die Preise der be quiet! Lüfter, werden diese vermutlich auch zum Teil über den Preis kommen und auf Kundenfang gehen.
Denn aktuell wird das 3er-Bundle 140mm PWM Light Wings für rund 73 Euro gehandelt. Was in Summe gemessen, einen recht fairen Preis darstellt. Die bereits länger erhältlichen schwarzen Versionen rangieren für das Tripplepack bei rund 60 Euro (120mm) bzw. 62 Euro für die 140mm Versionen. Erhältlich sind die Lüfter in 120mm und 140mm Ausführungen, sowie in zwei Geschwingkeitsausführungen. Verfügbar sind sie ab sofort und können u.a. bei Amazon erworben werden.
be quiet! Light Wings
- hochwertige Produkthaptik & Verarbeitung
- sehr leiser Betrieb möglich
- breites Drehzahlband
- mehrere Modellvarianten erhältlich
- schicke Darstellung der LEDs
- mitgelieferter RGB-Hub, einfache Montage
- vergleichsweise guter Preis (3er Bundle)
- LEDs nicht einzeln adressierbar
- Farbmodi nur über Software steuerbar