Mit dem NZXT H6 Flow RGB hat der Hersteller seit kurzem ein ATX-Gehäuse auf dem Markt, welches für sehr viel positives Aufsehen gesorgt hat. Es folgt dem „Aquarium-Muster“ und will zugleich aber auch ein sehr gutes Airflow-Setup mit toller Usability und Lichteffekten bieten. Ob dieses Vorhaben in der Praxis aufgeht, haben wir umfangreich geprüft.
Das H6 Flow (RGB) wird es grundlegend in vier Kombinationen und zwei Farbausführungen geben. Dabei muss man zwischen dem H6 Flow, ohne RGB und die RGB-Version unterscheiden. Beide Gehäuse haben jeweils eine Weiße und eine schwarze Farbausführung spendiert bekommen. Die UVPs beider Versionen, unabhängig von der Farbe, belaufen sich auf 119.99 und 144,99 Euro für die RGB-Version. Der aktuelle Straßenpreis bewegt sich auch ungefähr auf gleichem Niveau.
Was hat das Gehäuse also grundlegend zu bieten? Zunächst einmal das vollwertige ATX-Format (eATX und größer wird nicht unterstützt), einen werkzeuglosen Aufbau bei den Seitenverkleidungen, die mit sehr viel Echtglaselementen umgesetzt wurden und natürlich drei in der Front vorinstallierten 120 mm RGB-Lüfter.
Der Hersteller selbst sieht hier beispielsweise ein Lian Li O11 Air Mini oder ein Corsair 4000D RGB Airflow (zum Test) als direkten Konkurrenten mit ähnlichen Produkt-Features bzw. ähnlichem Preispunkt. Innerhalb des NZXT-Universums platziert man das Gehäuse oberhalb des H5 Mini-ITX-Cases und unterhalb des H7, welches mit klassischen Maßen ohne Abschrägung im Frontbereich auskommt. Das ist auch ein spannender Punkt, denn das H6 bietet ein sehr markantes Doppelkammer-Design, welches platztechnisch und bei der Montage der Hardware einige Vorteile mitbringen soll, aber auch thermisch davon profitieren will. Ob der Plan aufgeht, werden wir im Laufe des Beitrags erörtern.
Lieferumfang
Der Lieferumfang des Gehäuses fällt überschaubar aus. In einer kleinen Pappschachtel befinden sich etliche Kabelbinder, der klassische Beipackzettel mit zahlreichen, gut bebilderten Hinweisen und natürlich noch ein Schwung an Montageschrauben für die verschiedenen Einbau-Szenarien. Wiederverwendbare Velco-Stripes befinden sich bereits vorinstalliert im Gehäuse, dazu aber dann gleich mehr.
Gehäuse im Überblick | |
Bezeichnung | NZXT H6 Flow RGB |
Mainboard-Formate | Mini-ITX, Micro-ATX, ATX |
Formfaktor | ATX |
Gewicht | 9,4 Kg |
Laufwerke | 1 x 3,5 Zoll 2 x 2,5 Zoll |
Lüfter | Front: 3x 120 mm (3x vorinstalliert) Heck: 1x 120 mm Top: 3x 120 mm / 2x 140 mm Boden: 2x 140 mm |
Radiator-Support | Top: max. 280 mm Heck: max. 120 mm |
max. CPU-Kühler-Höhe | 163 mm |
max. GPU-Länge | 365 mm |
max. Netzteil-Länge | 200 mm |
Material Gehäuse | Stahl, ABS-Kunststoff, Glas |
Maße | 287 x 435 x 415 mm (B x H x T) |
sonstiges | Staubfilter in Boden 1x USB-C (3.1) + 2x USB 3.0 (Typ-A) |
Ausführungen | Schwarz, Weiß |
Preis | 144,99 EUR (UVP) |
Garantie | 2 Jahre Garantie |
Hersteller-Homepage | https://nzxt.com/ |
Impressionen Außen
Die Anmutung und der grundlegende Aufbau sehen zunächst relativ unspektakulär aus, bis man den Korpus ein wenig dreht. Denn NZXT hat hier eine Schräge integriert, hinter der gleich drei 120 mm RGB-Lüfter platziert worden sind und für hohen Airflow sorgen sollen. Bevor wir hier gleich alles sezieren sei der Hinweis erlaubt, dass das H6 komplett Werkzeuglos und mit einfachen Handgriffen komplett zerlegt werden kann. So soll die Usability in allen Anwendungsbereichen profitieren, aber darauf gehen wir auf der nächsten Seite noch mal detaillierter ein. Der Gehäuse-Body misst 287 x 435 x 415 mm (B x H x T) und fällt vergleichsweise kompakt aus.
Die generelle Umsetzung und Materialanmutung können als erstklassig bezeichnet werden. Der Farbmix zwischen Kunststoff und Metall ist auch hier perfekt getroffen, dass muss man klar lobend erwähnen. Auch vermittelt der Korpus als Ganzes eine gewisse Güte und Robustheit. Werfen wir den Blick in die „Hauptkammer“ kommt hier ganz klar das Konzept des „Aquariums“, wie man aktuell zu sagen pflegt, zum Einsatz. Dabei setzt NZXT bei den beiden Glaselementen auf Tempered Glas.
Für sicheren Stand sorgen für große Füße, die zusätzlich mit Gummibelägen ausgestattet sind. An der Unterseite befindet sich das gleiche Lochgitter wie an den Außenteilen. Am gesamten Gehäuse hat man leider gänzlich auf feinmaschige Staubgitter verzichtet, dem sollte man sich grundlegend bewusst sein. Das I/O-Panel fällt kompakt aus: Zwei USB 3.0 Typ-A-Stecker und USB-C-3.1 Port hat man für die Datenübertragung implementiert. Ebenfalls bekommt man als Anwender noch einen 3,5 mm Klinkenstecker sowie einen beleuchteten Power-Button geboten. Das Gehäuse in Gänze ist angenehm ruhig, unaufgeregt und vergleichsweise einfach gestaltet. Was zunächst etwas abwertend klingen mag, ist ausdrücklich positiv zu verstehen. Denn bekanntlich ist weniger dann doch wieder mehr und legt zugleich den Fokus auf das Wesentliche. Das schafft das H6 wunderbar und ausgesprochen gut zu vermitteln.
Die Seitenelemente sind alle ganz einfach abnehmbar. Das Glaselement an der Hauptseite wird mittels kleiner Drucknasen gehalten bzw. unten dann in eine Art Führung gelegt. Ähnlich ist es auch beim Stahlelement auf der Rückwand umgesetzt. Das macht das Entfernen zum Kinderspiel und vermittelt abermals ein wertiges Gefühl.
Erst beim Blick auf die Rückseite wird deutlich, was hier beim Gehäuse eigentlich umgesetzt wurde. Die Rede ist dabei von einem Doppelkammer-System, welches schon vor etlichen Jahren von einigen Herstellern aufgegriffen wurde. Hier wäre beispielsweise ein Corsair Carbide Air 540 oder das kleinere Corsair Carbide Air 240 (zum Test) zu nennen. NZXT hat an dieser Stelle wieder das Konzept seinerseits aufgegriffen, wie auch schon einige Hersteller ihrerseits. Corsair hat mit den 6500D und den 2500D Modellen neuen Gegenspieler vorgestellt, um hier mal nur ein Beispiel zu nennen. Es gibt aber auch noch eine ganze Reihe anderer am Markt (z. B. das Hyte Y70) und die bevorstehende Computex im Juni wird auch noch die eine oder andere Überraschung bereithalten.
Seitenteil wird nur mit einer Rändelschraube fixiert
Unterseite mit großen Standfüßen und Gummielementen
Alle Abdeckungen können ganz einfach herausgenommen werden. Sie sind mit kleinen runden Haltenasen perfekt fixiert und garantieren einen super Halt. Dank dieser leichten Anwendung profitiert man als Anwender natürlich deutlich davon, gerade beim Zusammenbau des Systems wird vieles erleichtert und ist deutlich einfacher zu erreichen. Genau auf diese Punkte gehen wir auf den nächsten beiden Seiten ein.
Impressionen Innen
Wie schon angesprochen, lassen sich die Seitenteile ganz einfach entfernen. Zunächst müssen die beiden seitlichen großen abgenommen werden, ehe man an die kleineren Elemente gelangt. Das trifft dann auch für den Deckel und die Verblendung von den Frontlüftern zu, die auf diesem Wege dann wirklich ganz einfach erreicht werden können. Leider befindet sich auch hier kein Staubschutzgitter dahinter. Natürlich sieht das für die Optik und Lichteffekte besser aus, bringt aber deutlich höheren Pflegeaufwand mit sich.
Lüfter sind bereits vormontiert - RGB versteht sich
Die verbauten Lüfter kommen als 120 mm Ausführung daher und werden mit 1300 Umdrehungen die Minute spezifiziert. Als Lautstärkewert agiert NZXT hier mit 26.1 dbA sowie einem Durchsatzwert von 93,73 m² pro Stunde, unter Volllast versteht sich.
Ganz einfach zu entfernen - der Deckel
Das H6 ist ein Doppelkammer-Gehäuse mit durchdachtem Anwendungsdesign. Das Netzteil wird dabei in einer höheren Position verbaut und darf / sollte die 200 mm nicht überschreiten. Für das Verlegen von Kabel sind zahlreiche Durchführungen und Velco-Stripes vorhanden, die dieses Unterfangen natürlich deutlich vereinfachen. Direkt darunter befindet sich ein herausnehmbarer HDD / SSD-Schacht für 3,5 und 2,5 Zoll Laufwerke. Eine klassische HDD kann nur einmal verbaut werden, direkt darunter dann die beiden 2,5 Zoll-Geräte. Die Datenträger werden ganz klassisch am Rahmen verschraubt und erhalten keinerlei Entkopplung.
Das große Kabelbündel für die Frontlüfter ist bereits sinnig angeschlossen und in Reihe geschaltet, sodass nur noch die Verbindung zum Mainboard bzw. einer Stromquelle erfolgen muss. Eine großzügig dimensionierte Aussparung für weitere Netzteilkabel ist ebenfalls vorhanden bzw. wurde mit den Klettverbindern kombiniert, sodass ein sauberes Verlegen im Innenraum möglich ist.
An vielen Stellen schon vorbereitet - Velco Stripes zum besseren Verlegen der Kabel
Herausnehmbar: Der Halterahmen für SSD und HDD
Wenn man vorhat, eine All in One Wasserkühlung zu verbauen oder weitere Lüfter, dann kann dies entweder im Boden oder dem Top-Bereich umgesetzt werden. In beiden Fällen kommt man sehr gut und luftig an die Einbauposition heran. Im unteren Bereich können bis zu zwei 140 mm verbaut werden. Gleiches gilt auch für den Deckel, nur dass sich hier auch gleich drei 120 mm Ausführungen verbauen lassen. Zum Thema Wasserkühlung gehen wir auf der nächsten Seite nochmal ausführlicher ein.
Frei zugänglich - der Top-Bereich im Gehäuse
Hardware-Einbau
Der Einbau der Hardware geht wirklich einfach und vor allem schnell von Statten. Wie schon einige Seiten zuvor angesprochen, fällt das Gehäuse wenig „verspielt“ oder gar zu komplex aus, als, das es bei der Montage zahlreiche Abhängigkeiten gibt. Eher das Gegenteil ist der Fall. Wie auf den Abbildungen gut zu erkennen, sitzt das Netzteil in höherer Position und bekommt dank des „gittrigen“ Seitenteils auch genügend Frischluft. Die Anschlusskabel ließen sich wunderbar am Rahmen fixieren bzw. verlegen.
Die Laufwerke haben wir im Halterahmen darunter angebracht, der für die Montage entfernt und auch ohne Werkzeug dann wieder eingesetzt und fixiert werden kann. Leider gibt es keine Art der Entkopplung, sodass etwaige Schwingungen von HDDs direkt an den Rahmen übertragen werden. 2,5 Zoll Laufwerke werden hier ebenfalls untergebracht.
Stromkabel der Laufwerke sind gut zu verlegen - Rahmen wird per Rändelschraube fixiert
Genügend Platz für weitere Kabelstränge vorhanden
Sehr angenehm ist auf jeden Fall die gute Vorinstallation der Kabel rund um die Lüfter zu bewerten. Hier hat man bereits im Werk alles sehr sauber an den Controller verlegt und angeschlossen, was die restlichen Stränge um so besser unterbringen lässt. Wer es bei einem Standard-System belässt, der wird hier zu kaum einem Zeitpunkt in Schwierigkeiten kommen alle Kabel zu verlegen, Platz ist nämlich mehr als genug vorhanden.
Großer Kabelstrang - aber alles vorbereitet und in Reihe geschaltet
Das fertige Montage-Ergebniss ist schnell erreicht und dank der in der Front verbauten Lüfter ergibt sich auch direkt ein schickes und ggf. buntes Gesamtergebnis, welches schick aussieht und mit ganz wenigen Parametern nochmals deutlich aufgewertet werden kann. Zum Beispiel einer Wasserkühlung. Auf diesen Aspekt gehen wir auf der nächsten Seite nochmal genauer ein.
Wasserkühlung - Radiatoren
Hinsichtlich möglicher Wasserkühlungskombinationen bekommt man auch ein paar Möglichkeiten geboten. Primär sollte man aber auf All-in-one-Lösungen setzen, da hier die Radiatoren überwiegend kompakter sind und dann auch bedenkenlos verbaut werden können. Im Deckel passen maximal 360 mm Ausführungen, im Boden 240 mm Derivate. In der Frontposition ist nicht wirklich Platz dafür vorhanden und der Hersteller sieht das auch nicht direkt vor.
Für die Top-Montage kommt natürlich der leicht abnehmbare Deckel sehr gelegen, da man so sehr bequem alles verschrauben und verlegen kann. Eine gewisse Verschiebemöglichkeit ist dank der Schlitze ebenfalls vorhanden und man muss sich nicht auf vordefinierte Löcher verlassen.
Die Gehäusegröße scheint perfekt auf die Schlauchlängen von AIOs ausgelegt zu sein. Denn im verlegten Zustand muss man diese nicht quetschen oder gar strecken, das passt alles super zusammen. Damit wären wir mit dem grundlegenden Einbau fertig und kommen jetzt auf den nächsten Seiten zu den Messungen des Gehäuses.
Testsystem vorgestellt
Unsere Gehäusetests werden nach einem standardisierten Prinzip durchgeführt. Wie wir testen, kann wie gewohnt in unserem Gehäuse-Testsystem nachgelesen werden. Auf diese Art und Weise ist eine Vergleichsmöglichkeit aller Testberichte im Bereich von Gehäusen gegeben.
Gehäuse Testsystem mit AMD Ryzen CPU | ||
Prozessor | AMD Ryzen 7 2700X | ![]() ![]() ![]() ![]() |
Mainboard | MSI MPG X570 Gaming Edge WiFi | |
Storage | OCZ Vector 180 - 240GB | |
Kühlung | be quiet Dark Rock 4 | |
RAM | 2x 8GB HyperX Fury RGB DDR4-3200 | |
Netzteil | be quiet! Straight Power 11 650W | |
Grafikkarte | MSI Radeon RX 5700 XT Gaming X | |
Gehäuse | be quiet! Pure Base 500 FX | |
Betriebssystem | Windows 10 | |
Wärmeleitpaste | Arctic MX-4 | |
Grafikkartentreiber | Adrenalin 19.11.1 | |
Temperaturmessung
Um Bild der thermischen Fähigkeiten eines Gehäuses aufzuzeigen, haben wir zwei Lastszenarien, oder besser gesagt zwei Betrachtungsweisen derer dokumentiert. Grundlegend wird für die Tests die Kombination aus Furmark (@ 1024 x 768px – non Fullscreen) + Prime95 „Custom“ (mit 8 Threads weitere Einstellung siehe Screenshot) gleichzeitig betrieben, was im Umkehrschluss einen sehr guten Mix aus Systemauslastung und Praxisnähe darstellt.
- Messung 1: Maximale Drehzahl
- Messung 2: 800 U/min (wird im Mainboard-BIOS eingestellt, der Wert)
Dieser Prozess wird jetzt 20 Minuten lang betrieben. Einmal erfassen wir dabei den Averange-Wert (AVG) über die 20 Minuten, sowie in einem separaten Ablauf den Delta T Wert, also die Differenz des Messwertes und der Raumtemperatur. Nach Abschluss der Messverfahren werden die Werte aus AIDA 64 abgelesen. Als Maßeinheit wird logischerweise auf Grad Celsius gesetzt. Natürlich ist das angewandte Verfahren nicht vor Messtoleranzen gefeit, was also Schwankungen im Bereich von 0,5 Grad Celsius bei den gemessenen Temperaturen möglich macht.
Lautstärkemessung
Gemessen wird mit einem Schallpegelmessgerät "PCE 318". Dieses sitzt festgeschraubt auf einem Stativ und erfasst die Lautstärke 50 cm entfernt von der linken Gehäuseseite. Der von uns genutzte Messraum liegt unter 30 Dezibel Grundlautstärke und ist subjektiv beurteilt, mit absoluter Stille zu bezeichnen. Um eine Ausgangsbasis zu haben, wurden zu Beginn die Werte des offenen Aufbaus gemessen, also auf einem Benchtable. Diese folgen später mit in den ersten Berichten und bleiben dauerhaft in der Übersicht bestehen.
Overall-Rating
Das Overall-Rating ist eine Zusammenfassung aller Temperaturen und Messwerte. In der Summe ergibt sich daraus ein Leistungsindikator hinsichtlich der Kühlleistung eines jeden Gehäuses. Wir sind aktuell bemüht, die Vergleichsbasis aufzufüllen, sodass alle ermittelten Werte auch in Relation zueinander stehen.
Das Rating ist ein Mischfaktor aus allen ermittelten Werten und zeigt auf, wie das Gehäuse rangiert. Ich fasse es mal so zusammen, bei komplett reduzierter Lüfterdrehzahl bewegt sich das Gehäuse im Mittelfeld, hat aber auch einige Ausreißer mit hohen Temperaturen, wie die Einzelmessungen auf den folgenden Seiten zeigen werden. Lautstärkemäßig ist es aber leise unterwegs. Bei maximaler Lüfterdrehzahl bekommen wir schon deutlich bessere Werte, die abermals durch einen auspustenden Lüfter aufgewertet werden könnten.
Kurze Bewertung
Wie zu erwarten war, sind die ermittelten Scores im Bereich von 800 Umdrehungen eher im hinteren Bereich zu finden, da rückwärtig kein Lüfter ab Werk verbaut ist. Das sollte man natürlich ändern und dürfte deutlich bessere Werte erhalten und man hat das avisierte Airflow-Monster, was NZXT auch bewirbt.
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Lautstärkemessung
Die Beurteilung der Lautstärke könnte unterschiedlicher nicht ausfallen. Im komplett herab geregelten Modus auf 800 Umdrehungen pro Minute ist das System ein absoluter Leisetreter. Selbst wenn man die Systemlast anlegt und die Grafikkartenlüfter beginnen zu agieren, bleibt der der Korpus und seine verbauten Hardware-Komponenten angenehm ruhig. Die Unterschiede in diesem Messbereich bzw. auch Ergebnisumfeld ist sehr marginal und nicht mehr genau differenziert heraus hörbar, was an sich schon für das ruhige Verhalten spricht.
Wie die Ergebnisse zeigen, sind die Werte bei heruntergedrehten Lüftern sehr angenehm einzuordnen. Hier kommt wieder Grundpegel zum Tragen. Gänzlich anders ist dies dann aber bei maximalen Umdrehungen der Gehäuselüfter der Fall, was aber so gut wie bei jedem Gehäuse-Testkandidaten dann aber auch auszumachen war. Was trotz der Lautstärke für die Lüfter spricht, ist das grundlegende Laufverhalten, was nicht krächzend, hochtonig oder anderweitig nervig ist. Bei voller Drehzahl sind die Lüfter aber deutlich hörbar.
Temperaturmessung 800 U/min
Selbst in diesem geringen Drehbereich der Lüfter kann man hier eigentlich nur ein Lob aussprechen. Denn bei diesem Regelbereich wurden Werte ermittelt, die allesamt im oberen Bereich einzustufen sind und hatten wir in diesem Maße nicht wirklich erwartet. Die Lüfter agieren angenehm leise und könnte, gemessen an diesen Temperaturen, eigentlich noch weiter heruntergeregelt werden, ohne das die Hardware einen Temperaturstau befürchten muss.
Temperaturmessung max. U/min
Bei maximaler Drehzahl fällt der Sprung zwar nicht mehr proportional aus, bringt in Summe aber immer noch sehr gute Temperaturen zu Tage. Wie fast immer gilt auch hier, fügt man dem Setup noch ein, zwei langsam drehende Ventilatoren hinzu, ergibt sich vermutlich ein erstklassiger Airflow der im Mix aus Lautstärke und Leistung sehr gut zusammenpasst. Unter Volllast sind die Lüfter allerdings keine Leisetreter, dessen sollte man sich bewusst sein.
Fazit
Unerwartet gut! Das wäre so die erste Reaktion, die man aus dem Bauch heraus formulieren kann. Das Gesamtprodukt ist NZXT wahrlich gelungen. Dazu zählen zahlreiche Details, auf die man geachtet hat und dem Anwender auf jeden Fall einen großen Nutzwert dürften bringen. Rein auf die „Out of the Box“ Kühlleistung gibt es ebenfalls eine große Überraschung. Mit dem abgeschrägten Frontbereich wollte der Hersteller das bekannte Hitzestau-Problem von Glas-Gehäusen aus dem Weg räumen, was wahrlich gelungen erscheint. Die Lüfter sind unter Volllast natürlich deutlich hörbar, bieten aber sehr viel Spielraum bei der Findung des passenden Regelbereichs.
Aber auch bei der Verarbeitung sowie zahlreichen kleinen Details, bspw. der leichten Entnahme der Seitenteile merkt man, dass sich hier im Vorfeld sehr intensiv Gedanken gemacht wurde. Das Doppelkammer-System birgt zudem sehr viel Platz für eine einfache Montage und lässt das Gehäuse in Gänze recht kompakt und nicht so riesig wirken wie manch anderes System. Ein wenig Kritik muss sich das H6 auf Grund des Fehlens von Staubschutzgittern gefallen lassen, die sind leider nirgends vorhanden. Das I/O-Panel ist am unteren Gehäuserand platziert, was in gewisser Weise den Nutzen auf dem Tisch vor suggeriert. Aber will man solch schickes Gehäuse nicht ohnehin dauerhaft sehen?
Der Preis erscheint auch angemessen: Rund 140 Euro muss man aktuell dafür auf den Tisch legen und bekommt zugleich ein sehr spannender Mix aus Optik und Leistung. Für Gehäuse ohne RGB-Lüfter werden aktuell rund 115 Euro fällig. In Summe können wir eine klare Empfehlung für das NZXT H6 aussprechen, sofern es denn zum eigenen Anforderungsprofil passt.
NZXT H6 Flow RGB
- sehr durchdacht und mit etlichen Funktionen
- Doppelkammer-Design bietet viel Platz
- sehr einfache und angenehme Montage
- modernes und sinniges I/O-Shield
- Verkleidungen sehr einfach zu entfernen
- AiO Wakü-Montage möglich
- RGB-Lüfter ab Werk verbaut
- Lüfter können auch sehr leise betrieben werden
- vergleichsweise gute Kühl-Performance
- keine HDD-Entkopplung
- keinerlei Staubschutzgitter vorhanden
- kein Reset-Knopf