Die neue be quiet! Pure Loop 2-Serie erweitert im Unternehmen das Portfolio im Bereich der All-in-One-Wasserkühlungen. Die Pure Loop 2 tritt in die Fußstapfen der Pure Loop (zum Testbericht) an und bietet nun zahlreiche Verbesserungen sowie auch gleich neue Lüfter, die im weiteren Jahresverlauf als Pure Wings 3 PWM erhältlich sein werden. Wir haben das Set im ausführlichen Test gehabt.
Man könnte sich jetzt die Frage stellen, was ist essenziell neu an dem Produkt? Die Antwort dürfte wohl recht simpel ausfallen. Nicht viel, aber dennoch einiges. Bitte was? Also, genau genommen handelt es sich um eine be quiet! Pure Loop 2 FX, nur eben ohne be quiet! Light Wings Lüfter, dafür mit anderen, neuen Modellen. Dabei handelt es sich um die neue Pure Wings 3 Lüfter, die separat bis jetzt nicht vorgestellt wurden bzw. käuflich zu haben sind. Sie sollen sich auch durch einen hohen statischen Druck bei gleichzeitig leisem Betrieb auszeichnen.
Zu den weiteren Verbesserungen führt der Hersteller eine regelbare PWM-Pumpe und eine ARGB-Beleuchtung am Kühlblock mit auf. Um den individuellen Kühlungsanforderungen jedes PCs gerecht zu werden, wird die Pure Loop 2 Serie mit vier verschiedenen Radiatorgrößen erhältlich sein: 120 mm, 240 mm, 280 mm und 360 mm.
Nachfolgend finden sich die entsprechenden UVPs, die inzwischen vom Markt auch schon ein wenig nach unten reguliert wurden:
- be quiet! Pure Loop 2 120 mm: 89,90 Euro
- be quiet! Pure Loop 2 240 mm: 104,90 Euro
- be quiet! Pure Loop 2 280 mm: 114,90 Euro
- be quiet! Pure Loop 2 360 mm: 129,90 Euro
Die Ausrichtung dabei ist klar, man möchte ein preislich attraktives Produkt in den Markt bringen, welches zugleich auch den bestmöglichen Mix aus Performance und Preis bietet und sich selbst im Mainstream-Bereich der Kühllösungen einordnet. Für den ausführlichen Test stand uns zunächst die 360 mm Ausführung zur Verfügung.
Die Pure Loop 2 Kompaktwasserkühlungen sind mit bis zu drei Pure Wings 3 PWM high-speed-Lüftern ausgestattet, die bei maximaler Drehzahl mit maximal 36.8dB(A) angegeben werden. Die Lüfter verwenden außerdem die sog. Closed-Loop-Motor Technologie, auf die wir gleich genauer eingehen werden. Diese überwacht die Lüfterdrehzahl und nimmt automatisch Anpassungen vor, um die Lüfter unabhängig vom Luftwiderstand eines Radiators auf einer konstanten Drehzahl und somit eine gleichbleibende Leistung garantieren wollen. Die Pure Loop 2 Serie setzt darüber hinaus auf eine doppelt entkoppelte Pumpe, was bedeutet, dass Radiator und CPU-Kühlblock entkoppelt an den Schläuchen montiert sind. Die Übertragung von Vibrationen wird reduziert und eine Gummi-Dämpfung im Inneren des Pumpengehäuses sorgt für eine zusätzliche Entkopplung. Wie schon von anderen Produkten von be quiet! bekannt, hat auch das neueste Modell wieder einen Refill-Port erhalten, über den sich mit der Zeit verdunstetes Kühlmittel nachfüllen lässt. Selbiges liegt auf dem Lieferumfang mit bei.
Anders als beispielsweise bei der aktuellen Silent Loop Generation, geht der Hersteller einen simpleren Weg. Statt Kupfer-Radiator und "echte" Fittings, wird bei der Pure Loop Generation nun auf ein typischeres AiO-Design gesetzt. Auch hier greift man wieder zum bekannten Material-Mix, indem man beim Radiator zu Aluminium greift. Die Vergangenheit hat bereits gezeigt, dass dies funktionieren kann, auch wenn die grundlegende Meinung in der Community immer noch eine andere ist.
Doch was bedeutet das im Klartext? Das Radiator- und Pumpendesign hat man nicht verändert. So bleibt weiterhin die Pumpe in Richtung des Radiators ausgelagert und als separates Bauteil sichtbar. In den meisten Fällen sitzt diese oberhalb des Kühlers, durch die Montage direkt am Schlauch will man für eine bessere Entkopplung sorgen. Angeschlossen wird sie mittels 3-Pin-Stecker und sie soll mit 5500 U/min zu Werke gehen.
Durch die geänderte Position der Pumpe hat der Hersteller etwas mehr Spielraum beim Design des Kühlers. Erneut kommt als Abschluss gebürstetes Aluminium zum Einsatz, allerdings nicht schwarz eloxiert. Den gewonnenen Platz im Gehäuse des Kühlers nutzt man dazu, dass eine Beleuchtung einzieht. Wie schon bei der Pure Loop 2 FX ist dieser farbig und veränderbar.
Der Kühlerboden besteht aus Kupfer und ist zudem vernickelt, was ihn zugleich auch für verschiedenste Wärmeleitmittel tauglich macht, beispielsweise Flüssigmetall. Dies liegt dem Lieferumfang nicht bei, dafür wie immer beim Hersteller eine kleine Portion Wärmeleitpaste in einer Spritze. Der Radiator ist hochwertig verarbeitet und mit einem eigenen Schriftzug versehen. Zudem ist auch ein „Nachfüllschraube“ vorhanden, sodass man mittels einfachen Öffnens die Kühlflüssigkeit nachfüllen kann. Das entsprechende Mittel wird ja mitgeliefert. be quiet! spricht davon, dass man nach 2 Jahren nachfüllen sollte.Im Grunde lässt sich aber sagen, dass die Pure Loop 2 eine Pure Loop 2 FX, ohne die be quiet! Light Wings Lüfter ist.
Lieferumfang
Das Montage-System ist ziemlich ähnlich, wenn nicht sogar gleich zu den Dark Rock Kühlern. Das Material ist also komplett schwarz lackiert und auch das Prinzip ist identisch. Dadurch werden alle typischen Intel-Sockel sowie AMD-Sockel unterstützt. Nur für TR4 gibt es keine Halterung. Der Lieferumfang in Summe ist ausreichend gestaltet und neben den bereits genannten Bauteilen, liegen auch wieder genügend Schrauben mit. Zudem ist der Kühler auch für Intels Alder-Lake-S Plattform (Sockel 1700) geeignet, die passenden Halterungen und Schrauben liegen mit bei.
- Intel Socket LGA 1200, 1151, 1150, 1155, 1156, 1366, 1700, 2011, 2011-3, 2066
- AMD Socket AM2(+), AM3(+), AM4, AM5, FM1, FM2(+)
Pure Wings 3 Lüfter
Gänzlich neu bei der hiesigen Pure Loop 2 Ausführung sind die Pure Wings 3 Lüfter, die hier erstmalig zum Einsatz kommen und bisweilen noch nicht einzeln verfügbar sind. Im Vergleich zu den Vorgängermodellen Pure Wings 2 hat man hier deutlich an der optischen Schraube gedreht. Im direkten Vergleich sehen die Lüfter nicht nur hochwertiger aus, sie vermitteln auch eine merkbar erhöhte Haptik.
Laut Hersteller sollen die Lüfter optimal für den Einsatz auf Radiatoren geeignet sein, wo wir wieder bei den Neuerungen wären. Denn, wie ganz klar zu sehen, hat man jetzt um die Lüfterblätter herum um das Gehäuse merkbar abgedichteter gestaltet, was Leckluftstrom verhindern und stattdessen hohen Luftdruck erzielt soll. Angeschlossen werden die Pure Wings 3 mittels 4-Pin-PWM-Stecker, der im Betrieb auch so agiert.
Closed-Loop-Motorsteuerung
Jetzt wird es spannend, die Pure Wings 3 PWM high-speed sind die ersten Lüfter von be quiet!, die mit einer sogenannten Closed-Loop-Motorsteuerung, auch als geschlossener Regelkreis bezeichnet, ausgestattet sind. Diese Technik ist nicht mit dem Begriff „Closed-Loop-Kühler“ zu wechseln, einem Synonym für All-in-One-Wasserkühler. In diesem läuft das Kühlmittel in einem ständigen und geschlossenen Kreislauf. Unter normalen Bedingungen wird nichts entnommen oder zugeführt. Bei der Closed-Loop-Lüftersteuerung hingegen ist der „geschlossene Kreislauf“ eine Rückkopplungsschleife, die dem Steuerkreis die Lüfterdrehzahl übermittelt. Hier wird die Information verarbeitet, um die Lüfterdrehzahl auf den Zielwert einzustellen. Diese Funktion kann beispielsweise mit dem Tempomat eines Autos verglichen werden, bei dem ebenfalls eine bestimmte Zielgeschwindigkeit eingestellt werden kann und der Tempomat sendet entsprechende Signale an den Motor des Autos, um diese zu erreichen.
Ohne fortgeschrittene Physikkenntnisse könnte man annehmen, dass ein Lüfter immer mit seiner Nenndrehzahl oder einem bestimmten Prozentsatz der Nenndrehzahl läuft. Diese Annahme ist in zweierlei Hinsicht fehlerhaft: Erstens hat jeder Lüfter eine Abweichung von etwa 5-10 % seiner maximalen Drehzahl. Diese Abweichung kann mit zunehmender Laufzeit größer werden. Zweitens gilt die Drehzahlangabe nur für freistehende Lüfter ohne Widerstand. Sobald ein Lüfter einem Widerstand ausgesetzt ist, wie einem Lüftergitter oder Finnen eines Kühlkörpers oder Radiators, wird die Lüfterdrehzahl gemäß der physikalischen Lüftergesetze reduziert. Diese besagen, dass Luftstrom und Lüfterdrehzahl proportional zueinander sind. Wenn also dem Luftstrom des Lüfters ein Widerstand oder Hindernis entgegengebracht wird, verringert sich die Drehzahl des Lüfters. Dadurch wird das Verhältnis zwischen Luftstrom und Widerstand ausgeglichen. Die Aufrechterhaltung der Lüfterdrehzahl würde zusätzlichen Strom erfordern.
Die PWM-Lüftersteuerung eines Mainboards folgt einem offenen Regelkreiskonzept. Sie stellt einen bestimmten Prozentsatz der maximalen Drehzahl ein, ändert ihren Arbeitszyklus jedoch nicht auf der Grundlage der tatsächlichen Lüfterdrehzahl – auch wenn heutzutage die meisten Motherboards das Tachosignal der Lüfter auslesen können. Das Prinzip folgt „Einschalten und Vergessen“. Der Closed-Loop-Regler reagiert hingegen auf das Tachosignal, welches ständig mit der Solldrehzahl verglichen wird. Weicht dieser Wert ab, so wird der Strom und dementsprechend Drehzahl angepasst. Dies bringt mehrere Vorteile mit sich. Der Anwender erhält eine stabile Leistung und konstante thermische Bedingungen. Hinzu kommt: Je älter ein Lüfter ist, desto stärker schwankt seine Drehzahl. Da der geschlossene Regelkreis aber immer eine Zielgeschwindigkeit anstrebt, kann das Verhalten eines alternden Lüfters kompensiert werden. Für den Pure Wings 3 PWM high-speed Lüfter wird eine Mindestdrehzahl von 1.600 U/Min empfohlen. Dies ist der Bereich, in dem der Closed-Loop-Regelkreis einsetzt.
Vergleiche zwischen Pure Wings 2 und Pure Wings 3 Lüfter (rechts)
Wie man ableiten kann, hat der Hersteller als ein wenig Hirnschmalz angewendet und in das neueste Produkt integriert. Wie sich das letztlich auch auf die Lautstärke ausgewirkt hat, war natürlich einer der spannenden Fragen die geklärt werden wollten, die wir auf der nächsten Seite nachgegangen sind.
Testsystem vorgestellt: Hardware
Um valide Ergebnisse bei den Kühler-Tests aufzeigen zu können, kommt immer das selbe System zum Einsatz, an welchem keine Veränderung getroffen werden. Die Basis stellt das Corsair Carbide 678C dar. Dieses bietet sehr viel Platz für große Radiatoren oder Luftkühler und ist bereits ab Werk mit drei ML140 Lüftern bestückt. Diese kommen bei den Luftkühler-Tests auch immer zum Einsatz, bei den Tests einer Wasserkühlung wir der Lüfter in der Front demontiert. Zudem wird im Top das Mesh-Gitter eingesetzt, statt der Dämmplatte. Genaueres zum Gehäuse kann man im zugehörigen Test nachlesen.
Eingezogen ist hier ein AMD AM4-System. Konkret befindet sich ein AMD Ryzen 7 1700X mit einer TDP von 95W im Sockel des MSI B450 Tomahawk Max, welcher mit fixierten 3,5GHz bei 1,25V betrieben wird. Dadurch wird die automatische Übertaktung mittels XFR umgangen und dennoch in etwa die typische Wärmeabgabe des Achtkerners erreicht. Der CPU zur Seite steht ein 16 GB RAM-Kit. Die beiden Riegel der Corsair Vengeance LPX bauen relativ flach, womit zu keinem Zeitpunkt mit Kompatibilitätsproblemen zu rechnen ist. Damit das Grundsystem als leise bezeichnet werden kann, kümmert sich um die Bildausgabe eine MSI Radeon RX 5700 XT Gaming X, bei welcher sich die Lüfter ohne Grafiklast nicht drehen.
Mit Energie wird das System durch ein Corsair RM650 versorgt. Das Netzteil ist mit einer 80 PLUS Gold Effizienz zertifiziert und mit einem 135 mm Lüfter versehen. Dieser springt aber nur dann an, wenn er benötigt wird, ansonsten ist der Energiespender komplett lautlos. Ergänzt wird das Netzteil durch ein Corsair Pro PSU Cable Kit mit einzeln ummantelten Kabeln. Das Betriebssystem nimmt Platz auf einer Corsair MP510 mit 240 GB. Durch den Einsatz einer M.2 SSD werden weitere unnötige Kabel eingespart. Neben Windows 10 Pro ist eigentlich nur iCUE und Prime 95 als Software zu nennen. Denn als Lüftersteuerung kommt ein Corsair Commander Pro zum Zuge. Dieser kann Lüfter nicht nur mit PWM oder Spannung Drezahlgenau regeln, sondern bietet zudem auch externe Temperatursensoren. Weiterhin lassen sich in der Software die Temperaturwerte der Hardware darstellen und auch loggen.
Kühlertestsystem im Detail vorgestellt | ||
Prozessor | AMD Ryzen 7 1700X | ![]() ![]() ![]() ![]() |
Mainboard | MSI B450 Tomahawk Max | |
Storage | Corsair MP510 240 GB | |
RAM | 16 GB Corsair Vengeance LPX DDR4-3200 | |
Netzteil | Corsair RM650 | |
Grafikkarte | MSI Radeon RX 5700 XT Gaming X | |
Gehäuse | Corsair Carbide 678C | |
Controller | Corsair Commander Pro | |
Wärmeleitpaste | Arctic MX-4 | |
sonstiges | - | |
Die Beleuchtung ist sehr angenehm, farbintensiv und satt in der Darstellung. Sie kann nicht nur „monoton“ dargestellt werden, sondern auch RGB-Farbtöne präsentieren. Nachfolgend haben wir drei Farbbeispiele festgehalten.
Testverfahren Hardware
Damit die CPU in jedem Test gleich beansprucht wird, kommt Prime 95 v29.8b6 mit Custom Einstellungen zum Einsatz. Gewählt wird 8K FFT, was die höchste Heizleistung erzeugt. Zudem wird immer der gleiche Speicherbereich getestet, also ein Haken bei FFTs in-place gesetzt. AVX2 sowie AVX werden deaktiviert. Die Zeit wird auf 120min eingestellt, sodass genügend Zeit für den Run zur Verfügung steht.
Während die Gehäuselüfter bei 600 U/min fixiert werden, wird die Drehzahl der Lüfter oder die Lüfter auf dem Kühler oder Radiator variiert. Zunächst wird die höchste Drezhalstufe eingestellt und das System eingeheizt. Ändert sich die Temperatur der CPU nicht weiter, wird mit dem Loggen der Messwerte begonnen. Nach etwa einer Minute wird die Drehzahl um 200 U/min gesenkt und diese Stufe wieder so lange beibehalten, bis sich die CPU-Tmeperatur nicht weiter verändert. Auch dieser Zustand wird dann ~1min geloggt. Insgesamt wird der Prozess so lange durchgeführt, bis die Lüfter keine Veränderung mehr zulassen. Zu jeder Zeit wird auch die Raumtemperatur mit zwei externen Sensoren ermittelt und ebenfalls geloggt.
Insgesamt erhält man somit einen Datensatz, aus dem sich die Differenz zwischen Raum- und Proessor-Temperatur sehr genau bestimmen lässt und das für ein breites Drezahl-Spektrum. Für jede Stufe wird auch der Schalldruckpegel ermittelt, allerdings werden hierfür auch Gehäuselüfter noch weiter gedrosselt und zudem die Front-Tür des Gehäuses geschlossen, welche während des Testdurchlaufs sonst offen steht.
Messwerte: Temperatur
Wie bereits eine Seite zuvor geschrieben, wurden alle Kühler unter identischen CPU-Bedingungen getestet. Die ermittelten Testergebnisse entsprechen ausschließlich denen der Komponenten unseres Testsystems. Abweichende Konfigurationen dieser Hardware-Zusammenstellung haben unausweichliche Änderungen, der von uns erzielten und dargestellten Messwerte zur Folge. Neben der Fixierung des Takts sowie der Spannung des Prozessors, wurde auch die Drehzahl der Lüfter im Gehäuse auf 600U/min fixiert, so ergibt sich eine ideale Vergleichsgrundlage aller Modelle.
Beim Betrachten der erbrachten Leistung fällt auf, dass sich die Kühlung gut im Mittelfeld aller Testprobanden platziert und sich keine Ausbrüche leistet. Bei extrem geringer Lüfterdrehzahl fällt die Leistung deutlich ab. Wie sich aber auf der nächsten Seite zeigen wird, hat man im Bereich bis zu 800 Umdrehungen der Lüfter etwas Spielraum, um hier einen guten Mix aus Leistung und Lautstärke zu finden. Somit lässt sich das Kühlkonstrukt auch mit moderater Drehleistung der Lüfter leise betreiben. Im Bereich der maximalen Drehzahl kann sich die H115i RGB Elite nicht ganz absetzen und bleibt „im oberen Drittel hängen“. Unter Betrachtung der Lautstärke auf der nächsten Seite wird auch deutlich, in welchem Kontext unsere Aussage steht.
Messwerte: Lautstärke
Gemessen wird mit einem Schallpegelmessgerät "PCE 318" und aus 50 Zentimeter Abstand zum linken Seitenteil des Gehäuses. Dabei wird die Front-Tür geschlossen. Die beiden im Gehäuse verbauten 140 mm Lüfter werden auf 600 U/min fixiert. Die Lüfter auf der Grafikkarte sowie im Netzteil stehen still.
Wie schon eine Seite zuvor geschrieben, haben die Lüfter in unserm Testszenario das beste Bild bei einem Drehbereich von 600 bis 1000 Umdrehungen abgegeben. Der Mix aus Leistung und Lautstärke ist hier am besten. Auch sind die Lüfter in diesem Fall nicht zu hören, hier ist die Pumpe mit einem minimalen Brummen zu hören, aber nicht die Lüfter. Wer den Ventilatoren mehr Drehzahl geben möchte, der wird auch nicht gleich in eine akustische Schockstarre versetzt.
Selbst bei maximaler Drehzahl, die übrigens bei 2100 U/min definiert ist, sind die Pure Wings 3 auch noch verhältnismäßig leisen. Hier hatten wir schon ganz anderen Kandidaten in der Vorstellung. Unter der Prämisse des Herstellers, dass es sich um eine Mid-Range-Wasserkühlung handeln soll, sind die erzielten Leistungswerte vollkommen in Ordnung und können überzeugen. Auf der nächsten wagen wir noch einen detaillierteren Blick in die Betrachtung zwischen Leistung und Lautstärke.
Zusammenhang von Lautstärke und Kühlleistung
Die beiden vorherigen Seiten liefern zwar schon Messwerte, aber so richtig interessant wird es erst, wenn man die Messung der Temperaturen mit den gemessenen Lautstärke-Werten in Zusammenhang bringt. Hier offenbart sich sozusagen die Effizienz der Kühler. Folgend wird also die Kühlleistung bzw. die Temperaturdifferenz zwischen CPU und Raumluft über der erzeugten Geräuschkulisse aufgetragen.
An Hand dieser Grafik lässt sich auch visuell untermauern, was bereits ein paar Seiten zuvor genannt wurde. Ab einem Drehbereich von 1000 Umdrehungen steigt das Leistungsvermögen nur marginal an und man befindet sich auf einem Plateau. Das Mehr an Lautstärke stand in unserem Testszenario nicht mehr ganz im Verhältnis zur an den Tag gelegten Lautstärke.
Dennoch kann die Pure Loop 2 in 360 mm verhältnismäßig gut abliefern und auch bei Maximalpegel der Lüfter, hält sich die Lautstärke noch im Rahmen. Hier waren auch schon andere Testkandidaten vorstellig, die wirklich sehr unangenehm laut agierten und einen Betrieb mit dieser Lüfterdrehzahl nicht möglich erschien. Auf der nächsten Seite kommen wir zum abschließenden Fazit.
Fazit
Wer genau aufgepasst hat, der wird längst festgestellt haben, dass die Pure Loop 2 eigentlich die Version ist, welche bereits seit letztem Jahr als Pure Loop 2 FX verkauft wird, nur eben mit den besagten be quiet! Light Wings Lüftern. Aber ganz so einfach ist es dann doch nicht in der Aufzählung.
Mit der neuen Pure Loop 2 (ohne FX) führt man nämlich auch direkt neue Lüfter ein. Die Pure Wings 3 sind in dieser Konstellation so ausgelegt, dass sie einen hohen statischen Druck erzeugen und somit bestens für Kühlszenarien ausgelegt sein sollen. Mit einer maximalen Drehzahl von 2100 U/min sind die 120 mm Modelle vergleichsweise „langsam“ unterwegs. Zur offiziellen Vorstellung sollen auch noch weitere Modelle folgen (…) spannend ist es dafür aber auch im Bereich der Geräuschentwicklung. Im Regelbereich von bis zu 1000 U/min sind die neuen Lüfter gewissermaßen nicht aus dem System herauszuhören. Erst darüber beginnen diese ihre Präsenz zu zeigen. Auch bei Volllast unter 2100 Umdrehungen agieren diese immer noch vergleichsweise ruhig.
Leistungsmäßig können wir speziell der 360 mm Ausführung nur Gutes attestieren. Gemeinsam mit den genannten Lüftern kann bei 1000 Umdrehungen ein subjektiv empfundener Silent-Betrieb realisiert werden. Die Lüfter sind nicht wahrzunehmen, bei voller Drehzahl ganz leise die Pumpe. Jene kann aber auch ein wenig reguliert werden. Hier hat man sehr viele Möglichkeiten, sehr perfektes Leistungsdelta zu finden.
Die bekannte und einfache Montage ist weiterhin von Bestandteil, sowie auch die Möglichkeit, etwaig verdunstete Kühlflüssigkeit nachzufüllen. Die Flüssigkeit wird direkt mitgeliefert und am Radiator ist ein entsprechender Fillport mit Gewinde vorhanden. Preislich wird eine UVP von 129 Euro angesetzt. Bereits jetzt hat dieser Kurs nachgegeben und zum Stand (16.10.2023) bewegt sich dieser im Handel bei 120 Euro, Tendenz fallend. Die Konkurrenz ist groß in diesem Segment, dennoch hat die be quiet! Lösung einige nette Aspekte, die für sich sprechen und das Produkt zu einer Empfehlung verhelfen.
be quiet! Pure Loop 2 360 mm AiO