Die Corsair H115i haben wir in der Redaktion schon eine gute Weile in Betrieb. Denn bei allen bisherigen und noch folgenden Mainboard Tests des Sockel AM4 und 2066 kam sie bzw. kommt sie zum Einsatz. Egal ob AMDs Ryzen 1700X oder Intels i7-7800X, Engpässe gab es auf Grund der Kühlung dabei nie. Auch die simple Montage war ein Entscheidungsgrund, hier die angesprochene Corsair AiO zu nutzen. Um nun aber eine konkrete Einordnung der Leistung und Lautstärke der komplett-Wasserkühlung zu erhalten, musste sie unseren standardisierten Testparcours durchlaufen. Im gleichen Zug haben wir auch das kleinere Modell in Form der H100i v2 die Benchmarks beackern lassen.
Corsair bietet nun bereits seit einiger Zeit komplett Wasserkühlungen an, welche man häufiger mit dem Namen All-in-One-Kühler (AiO) Bezeichnet. Zurzeit werden AiOs mit Single- sowie Dual-Radiatoren angeboten. Je nach Modell nehmen diese dann entweder 120mm oder 140mm Lüfter auf. Genau hier liegt auch fast der einzige der Unterschied der beiden Testsamples. Während die Corsair H100i v2 zwei 120mm Lüfter verwendet, sind es bei der Corsair 115i zwei 140mm Lüfter. Das übrige Design der beiden Kühleinheiten ist ansonsten nahezu identisch. Ob gesleevte Schläuche, Pumpengehäuse oder Zierleisete am Radiator, bei beiden sind die typischen Erkennungsmerkmale der Corsair Hydro Series vorzufinden. Die Unterschiede zwischen H115i und H110i GT, welche wir bereits im Test hatten, sind offensichtlich durch eine andere Kühler-Pumpen-Einheit und ein anderes Montagesystem gegeben.
In unverkennbaren Farbschema, kommen beiden AiO Wasserkühlungen sicher verpackt daher. Nicht nur Verpackung und Loop sind sich dabei sehr ähnlich, der Lieferumfang ist sogar beinahe identisch. Beide Verpackungen halten das gleiche Montagematerial für Intel sowie AMD Sockel bereit. Bei unseren Testmustern ist das AM4 Kit noch nicht enthalten. Auf der Homepage von Corsair lässt sich dieses für 12,37€ (inkl. Versandkosten) nachordern, insofern man wie wir eine ältere Variante der AiOs bereits besitzt. Bei den neueren Chargen ist das Kit nun enthalten. Wer sich die Kühler-Pumpen-Einheit genauer anschaut, erkennt hier auf jeden Fall Parallelen zur Arctic Liquid Freezer 240 oder Thermaltake Water 3.0 Riing RGB 360, welche über die gleiche Aufnahme der Montagerahmen verfügen. Wie der Treiber der Wasserkühlungen verrät, wird hier in allen Fällen auf eine Lösung von dem OEM Produzenten Asetek zurückgegriffen. Gerade dieser Umstand macht die Leistungseinstufung der beiden Corsair Produkte gegenüber der Konkurrenz noch interessanter.
Das letzte Bild zeigt noch einmal deutlich den Größenunterschied. Aber nicht nur die Abmessung der Lüfter unterscheidet sie untereinander. Die Rotorblätter haben eine leicht unterschiedliche grau Tönung und auch das Rotordesign ist nicht identisch. Die breiten Blätter der H100i v2 (oben) sind wohl eher auf mehr Druck ausgelegt, wohingegen die schmaleren Blätter der H115i (unten) mehr Durchzug verursachen dürften.
Corsair Hydro Serie - Übersicht | |||
Modell | H115i | H100i v2 | H80i v2 |
Radiatorgröße | 280mm | 240mm | 120mm |
Radiatordicke | 26mm | 30mm | 49mm |
Radiatormaterial | Aluminium | ||
Leistungsangaben Pumpe | |||
Material (Kühlerboden) | Kupfer | ||
Geschwindigkeit (U/min) | 2880 U/min (Performance Mode) | ||
Stromanschluss | SATA-Stecker | 3-PIN | |
Weitere Details | |||
RGB Beleuchtung | √ | ||
Corsair Link | √ | ||
Mitgelieferte Lüfter | |||
Corsair SP1X0L | 2x 140mm | 2x 120mm | 2x 120mm (Sandwich) |
Drehzahl @ 100% PWM (U/min) | 2000 | 2435 | |
Abmessungen, Preise, Garantie | |||
Größenangaben ink. Lüfter | | | |
Garantie | 5 Jahre | ||
Straßenpreis | 132 EUR | 103 EUR | 87 EUR |
Detailansicht
Die Loops überzeugen optisch eher mit Understatement. Die Farbe Schwarz ist sehr dominant und wird nur durch zwei Silberne Kunststoff-Applikationen aufgelockert. Eine davon befindet sich jeweils an den Seiten des Radiators. Die Zierleiste befindet sich dort wie eine Art Inlay in einer passenden Bucht. Auch wenn der Radiator im Gehäuse verschwindet, finden wir es nett, dass Corsair auch hier einen optischen Tupfer setzt. Hierdurch wirken die Wärmetauscher auch nicht so billig, wie es bei anderen AiOs der Fall ist. Ansonsten sind an den beiden Radiatoren keine Besonderheiten zu finden. Die Anschlüsse der Schläuche sind gerade ausgeführt und sind nicht modular.
Eine Nachfüllöffnung ist nicht vorhanden. Der Hersteller scheint also darauf zu vertrauen, dass während der fünf jährigen Garantiezeit keine Flüssigkeit durch Verdunstung verschwindet oder ein Wechsel der selbigen von Nöten wäre. Interessant ist, dass der Flächenunterschied der beiden Radiatoren durch eine unterschiedliche Dicke scheinbar versucht wird auszugleichen. Denn beim 240mm Modell ist dieser 4mm dicker, als beim 280mm Modell. Für die Lüfter bedeutet dies aber auch, dass ein geringfügig höherer Strömungswiederstand vorhanden ist, welcher überwunden werden muss.
Die Schläuche sind in beiden Fällen durch ein sehr engmaschiges Sleeve versehen. Auch wenn der Einsatz von Stoff hier Flexibilität suggeriert, sind die Schläuche eher steif und störrisch zu verlegen. Enge Radien sind damit nicht möglich. In Verbindung mit einer Schlauchlänge von ~37cm, könnte sich in kleinen Gehäusen damit das eine oder andere Problem ergeben. Wir nehmen an, dass die strapazierfähigen Schläuchen einer Absicherung vor Schäden und Knicken geschuldet sind.
Die Anbringung an der Kühler-Pumpen-Einheit spielt hier auch eine entscheidende Rolle. Denn während bei manchen Konkurrenzprodukten die Schläuche in drehbaren Anschlüssen münden, treffen sie hier geradlinig und fest auf den Kühler. Hinderlich ist dies nicht nur bei der Montage generell, sondern vor allem dann, wenn man den Kühler auf dem Sockel gemäß des Schriftzugs orientieren möchte. Wir konnten feststellen, dass für einen waagerechten Schriftzug eine Anbringung des Radiators im Deckel mit den Anschlüssen nach hinten gerichtet die optimalste Lösung ist.
Der Kühler selber ist, wie angesprochen, bis auf eine kleine Ausnahme bei beiden Modellen identisch. Die eigentlich runde Bauform wird von einem achteckigen Kunststoffgehäuse verborgen, welche auf dem Top eine weitere silberne Applikation vorweist. Hier ist auch die RGB-Beleuchtung untergebracht. Per Corsair Link lässt sich der Schriftzug und der Spalt darüber und darunter in verschiedenen Farben zum Leichten bringen.
Schaut man sich den Kühler von unten genauer an, so sieht man, dass das Gehäuse mit Schaumstoff gefüllt wurde. Wir nehmen an, dass dies etwaige Vibrationen auf das Gehäuse dämpfen soll. Das verwendete Material des Gehäuses wirkt etwas billig. Auch wird hier offensichtlich, warum dem Lieferumfang keine Wärmeleitpaste beiliegt. Denn diese ist bei beiden Wasserkühlungen bereits aufgetragen. Wir haben diese natürlich zwecks der Vergleichbarkeit entfernt und im Test durch die Arctic MX-4 ersetzt. Unter der Paste erwartet einem ein leicht geschliffener Kupferboden. Wir hätten uns an dieser Stelle eine Vernickelung gewünscht. Nicht wegen der Optik, sondern weil man dann einerseits auch Flüssigmetall Wärmeleitpaste verwenden könnte und vor allem, weil damit chemisch Prozesse zwischen dem Aluminium-Radiator und dem Kupfer-Boden vermieden werden könnten.
Kommen wir zu einem der wenigen Unterschiede. Während die H100i v2 nur zwei Anschlusskabel nach außen führt, sind es bei der H115i drei. Während das Kabel zum Anschluss der beiden Lüfter bei beiden identisch scheint, macht das weitere bei der H100i v2 einen besseren Eindruck. Denn die Stromführenden Kabel mit SATA Stecker der H115i wirken sehr filigran und wenig belastbar. Zudem ist es realtiv kurz gehalten, was ein ordentliches Verlegen erschwert. Da mittlerweile sehr viele Mainboards einen Pumpen-Header bereithalten welcher eine höhere Stromstärke verträgt als die normalen Fan-Header, finden wir die Lösung der H100i v2 zeitgemäßer, leicheter zu verkabeln und optisch ansprechender.
Weiterhin verfügt der Kühler über einen Micro-USB Anschluss. Dieser wird genutzt, damit die AiO per Corsair Link bedient werden kann. Erforderlich ist dafür ein freier USB 2.0-Header auf dem Mainboard. Richtig elegant finden wir die Lösung nicht. Da hier eigentlich kein Strom geführt werden sollte, könnte die Konstruktion insgesamt filigraner ausfallen.
Montage des Kühlers
Der Zusammenbau bzw. die Vorbereitungen gestalten sich insgesamt sehr einfach. Das Vorgehen entspricht in Zügen der Montage einiger Luftkühler, nur das man hier wesentlich besser an die Schrauben kommt. Auch eher ungeübte Hände dürften dank der verständlichen Anleitung nicht vor eine unlösbare Aufgabe gestellt werden. Die etwas steifen Schläuche sind vielleicht der einzige Kritikpunkt bei der Montage ins Gehäuse. Bei unserem Testobjekt, dem Phanteks Enthoo Luxe, ist jedoch so viel Platz vorhanden, dass auch der Einbau in das Gehäuse keine Probleme beherbergt.
Vormontiert ist jeweils die Halterung für die unterstützten Sockel von Intel. Der Wechsel auf die beiliegende AMD Halterung ist schnell erledigt. Man muss dazu einfach den Rahmen etwas nach links drehen, wodurch man diesen direkt entfernen kann. Die andere Halterung wird einfach wieder mittels leichter Drehung nach rechts arettiert. Kommen wir aber zur Montage beim vorliegenden Testsystem: Für den Sockel 1155 muss der Wechsel des Rahmen nicht erfolgen. Das heist, bis auf die Verschraubung der beiden Lüfter kann bzw. muss man zunächst nichts weiter vorbereiten. Um den Kühler auf den Mainboard anzubringen, wird zunächst die Backplate von hinten aufgelegt. Diese besitzt bewegliche Gewindebuchsen, welche eventuell auf den richten Abstand für den jeweiligen Sockel verschoben werden müssen. Hat man diese also aufgelegt, reichen die Buchsen durch die Löcher der Hauptplatine. Zum festen Sitz, schraubt man hier nun von der Vorderseite die passenden "Bolzen" ein. Diese besitzen auf beiden Seiten Gewinde.Der nächste Schritt sieht dann die Montage des Radiators mit vormontierten Lüftern an den vorgesehenen Platz vor. Die beiligenden Schrauben erfüllen dabei ihren Zweck problemlos.
Legt man nun den Kühler auf, kann man diesen nun von Hand mittels der Rändelmuttern endgültig befestigen. Traut man der Kraft seiner Finger nicht viel zu, kann man unterstützend auch einen Schraubendreher benutzten. Aber auch dann sollten die vier Muttern nur handfest angezogen werden. Wir raten zudem dazu, die Muttern über Kreuz festzuziehen um einen gleichmäßigen Druck auf die CPU zu erhalten. Hat man diese Schritte abgearbeitet, fehlt nur noch der Anschluss der Kabel. Beide vorliegenden Kühler besitzen zwei 4-PIN Lüfteranschlüsse an einem Verlängerungskabel. Schaut man genau hin, so erkennt man, dass nur je ein Anschluss das Tachosignal weiterleitet.
Einen Unterschied zwischen der H115i und H100i v2 besteht jedoch bei der Stromversorgung. Während die H100i v2 die benötigte Energie über einen einzigen 3-PIN Lüfterstecker bezieht, kommen bei der H115i zwei Stecker zum Einsatz. Über einen 3-PIN Lüfterstecker wird das Tachosignal der Pumpe an das Mainboard weitergegeben. Den Strom bezieht sie über einen SATA-Stromstecker. Wir vermuten, dass Corsair einer Überbelastung des Mainboard Lüfteranschlusses durch die größeren Lüfter vermeiden wollte. Es gitl aber auch anzumerken, dass die verwendeten Kabel der H100i v2 dicker und robuster wirken, als die der H115i.
Eine Montage der Corsair H115i auf dem Sockel AM4 kann man sich in einem der bisherigen Mainboard Reviews (z. B. MSI B350 Tomahawk) anschauen. Im Großen un Ganzen erfolgt sie dort identisch, nur dass man die AMD Backplate weiterhin benutzt.
Testsystem vorgestellt: Hardware
Unser komplettes Testszenario haben wir im seperaten Artikel nochmals aufgelistet. Nachfolgend nochmal ein kurzer Abriss des Ganzen. Beginnen wir zuerst mit dem reinen Hardware-Part. Unsere Wahl beim Gehäuse fiel folgerichtig auf das Phanteks Enthoo Luxe, da diese eine schier unendliche Anzahl von Montagemöglichkeiten für Lüfter und Kühler bietet. Gestellt wurde das Gehäuse von unserem Partner Caseking. Als einer der wenigen ATX-Gehäuse am Markt, kann es im Auslieferungszustand und ohne weitere Anpassung, Radiatoren mit einer Größe von bis zu 360 Millimeter aufnehmen. Also genau richtig für kommende All-in-One-Kühlungen.
Trotz der scheinbaren Größe wird mit dem Phanteks Luxe ein Gehäusetyp dargestellt, welcher als guter Richtwert für die meisten Leser angesehen werden kann. Neben all den praktikablen Funktionen, bietet das Gehäuse auch einiges fürs Auge. Im Inneren wurde alles auf maximale Flexibilität getrimmt, so dass der Kühlerwechsel ohne weiteres von Statten gehen kann. Das hervorragende Kabelmanagement tut sein Übriges dazu bei.
Die Steuerung aller Lüfter wird von einer Scythe Kazemaster übernommen. Die Lüfterumdrehungen sind ebenfalls fixiert, dazu aber später mehr. Für die erste Montage stand der Noctua NH-D15 Modell. CPU-Kühler können im Übrigen mit einer Gesamthöhe von bis zu 193 Millimeter verbaut werden – also mehr als genügend Platz. Als Gehäuselüfter verwenden wir die ab Werk verbauten Phanteks Lüfter in der Front (200mm), auf der Rückseite (140mm) und im hinteren Top-Bereich (140mm).
Intel Z77 Lukü-Hardware Setup | ![]() ![]() ![]() | |
Prozessor: | Intel Core i5-2500K (Retail) | |
Mainboard: | ASUS P8Z77-V LE | |
Storage: | WD Caviar Blue 320GB (WD3200AAJS) | |
RAM: | 8GB Kingston HyperX Genesis (KHX1866C9D3K3) | |
Netzteil: | be quiet! Straight Power 10 - 700W | |
Grafikkarte: | ASUS HD 7970 DirectCU II | |
Betriebssystem: | Windows 7 x64 | |
Grafiktreiber: | - | |
Wärmeleitpaste | Arctic MX-4 |
Testverfahren Hardware
Die Belastung des Prozessors übernimmt Prime 95 v27.6 (In-place large FFTs), ein forderndes Belastungsprogramm, welches eine recht gleichbleibende Belastung der CPU bietet. Der Prozessor wird 20 Minuten lang belastet, am Ende der Belastungszeit wird für 5 Minuten die Durchschnittstemperatur der CPU-Kerne eins bis vier durch AIDA64 5.20.3400 ermittelt. Die Steuerung der Lüfter realisieren wir mit einem Scythe Kazemaster. Die im Gehäuse beiden im Gehäuse verbauten 140mm Lüfter werden auf 600 U/min fixiert. Die am Kühler verbauten Lüfter regeln wir ebenfalls auf einen Festwert von 1000 U/min herunter.
Aus den in den Testläufen ermittelten Daten errechnen wir dann die Temperatur der CPU in Abhängigkeit zur Umgebungstemperatur. Um realistische Werte "wie man es gewohnt ist" zu bekommen, wurden in den Tabellen jeweils 22 Grad Celsius Umgebungstemperatur hinzugerechnet. Somit sind die Angaben in den Tabellen Grad Celsius Angaben. Natürlich ist auch eine solche Datenmenge nicht vor Messtoleranzen gefeit und so sind Schwankungen, im Bereich von 0,5 Grad Celsius bei den gemessenen Temperaturen möglich.
Messwerte: Hardware
Die ermittelten Testergebnisse entsprechen ausschließlich denen der Komponeten unseres Testsystems. Abweichende Konfigurationen dieser Hardware-Zusammenstellung haben unausweichlich Änderungen der von uns erzielten und dargestellten Messwerte zur Folge. Wir messen in zwei Szenarien:
Intel Core i5-2500K @ 3,40Ghz Case-Lüfter: 600 U/min, Radiator-Lüfter 1000 U/min
Intel Core i5-2500K @ 4,40Ghz Case-Lüfter: 600 U/min, Radiator-Lüfter 1000 U/min
Während sich die Corsair H115i bei Serientakt die Kühlungskrone ergattert, scheint die Corsair H100i v2 hier schon etwas abgeschlagen. Den relativ geringen Unterschied kann man sicherlich der geringeren Kühlfläche zuschreiben. Erstaunt hat uns, dass die H115i hier besser als die H110i GT abgeschnitten hat. Der Wechsel der Pumpe scheint also Früchte getragen haben. Dies ändert sich aber sofort, wenn man der Kühlung mehr Arbeit verschafft. Beim Test mit OC reiht sich auch die H115i etwas weiter nach hinten ins Mittelfeld. Die kleinere H100i v2 fällt deutlich mit der Cooler Master Nepton 240M zurück. Den Abstand zur H110i GT kann die H115i nun auch nicht mehr halten. Bei mehr Abwärme scheint der Vorteil der besseren Pumpe also zu verfliegen. Trotzdem kann man anmerken, dass die H115i nur von AiOs mit Kupferradiator oder mit 360mm Radiator geschlagen wird.
Messwerte: Lautstärke
Gemessen wird mit einem Schallpegelmessgerät "PCE 318" und aus 50 Centimeter Abstand zum linken Seitenteil des Gehäuses. Die beiden im Gehäuse verbauten 140mm Lüfter werden auf 600 U/min fixiert. Die am Kühler verbauten Lüfter regeln wir ebenfalls auf einen Festwert von 1000 U/min herunter. Die Lüfter der H100i v2 wollten diesen fixierten Wert einfach nicht annehmen, weshalb sie bei 1170 U/min betrieben wurden.
Auch wenn die Lüfter sich durch Größe und Design unterscheiden, so haben sie trotzdem gemeinsam, dass sie bei maximaler Drehzahl unerträglich laut sind. Überlässt man der Corsair Link Software die Steuerung per Profil, kann es schon einmal vorkommen, dass die Lüfter spontan auf kleine Lastspitzen und Temperatursprünge reagieren und dann ordentlich losdonnern. Das Balance Profil ist hier noch einigermaßen human und lässt die Lüfter bis maximal 1500 U/min drehen. Besser ist es auf jeden Fall aber, wenn man sich ein personalisiertes Profil erstellt. Denn wie man unseren Lasttests entnimmt, sind auch bei geringen Drehzahlen etwas Kühlungsreserven vorhanden.
Etwas unterscheiden muss man die gemessene, aber auch subjektive Geräuschkulisse. Denn die Lüfter der H100i v2 konnten wir nämlich nicht auf 1000 U/min regeln, sondern nur auf ~1170 U/min. Mit dieser etwas höheren Drehzahl sind sie aber immer noch leise, als die 140mm Lüfter der H115i bei 1000 U/min. Die Lüfter der H115i lassen auch noch etwas geringere Drehzahlen zu, fallen aber auch unangenehm durch das Geräusch der Lager auf. Hier ist bei beiden Modellen also noch etwas Handlungsbedarf gefragt.
Lautstärke der Pumpe
Technisch und optisch sind die beiden Pumpen identisch. Auch bei der Drehzahl werden keine Eingriffe vorgenommen, um ein Modell vielleicht stärker auftreten zu lassen. Per Corsair Link kann jedoch auch sie in zwei Stufen agieren. Im Silent Modus dreht sie mit ~1500 U/min, wohingegen es im Performance Modus ~2900 U/min sind. So richtig erschließt uns dieser Eingriff nicht, denn die Lüfter sind in jedem Fall immer deutlicher zu hören, als es die Pumpe wäre. Zudem arbeitet sie auch bei voller Drehzahl nicht aufdringlich. Allenfalls ein leichtes Pfeifen oder Rattern ist zu hören, aber auch nur bei geöffnetem Gehäuse bzw. dann, wenn der PC ansonsten keine Geräusche von sich gibt.
Gerade durch diesen Umstand trüben die lauten Lüfter natürlich den Gesamteindruck, welcher durch leisere Lüfter oder besser abgestimmten Profilen viel positiver ausfallen würde. Der Pumpe kann man zumindest nicht nachsagen, dass sie die Achilesverse der H100i v2 oder H115i wäre.
Fazit
Dadurch, dass die beiden Wasserkühlungen nahezu identisch in Optik, Technik und Betrieb in Escheinung treten, fällt eine sperate Betrachtung schwer. Um Dopplungen zu vermeiden, folgt eine gemeinsame Betrachtung mit anschließendem Detailfazit.
Die beiden Corsair All-In-One Wasserkühlungen sind insgesamt sehr schick anzusehen. Die Optik ist dabei zwar nicht neu, sondern wurde in ähnlicher Weise auch bei vorherigen Generationen verwendet, aber wozu ändern, wenn man es gut gemacht hatte. Die silbernen Applikationen an Radiator und Pumpe werten die Gesamtoptik schon auf. Auch das schwarze Sleeve der Schläuche kann man als positiv beurteilen. Jedoch muss man auch sagen, dass bei genauerer Betrachtung dann auch ein paar Makel auffallen. Zum Beispiel wirkt das schwarze Kunststoff der Pumpeneinheit eher minderwertig. Auch der Schlauch ist nicht perfekt umgesetzt. Denn dieser ist sehr lang, was in Verbindung mit dem starren Material bei kleineren Gehäusen zu echten Problemen führen kann. Knicke dürften hingegen aber nicht auftreten. Gemeinsam haben die beiden Modelle auch die leise Pumpe, welche lediglich ein sehr geringes Pfeifen oder Rattern aufweisen kann. Aus dem System ist dies aber eigentlich nicht wahrnehmbar. Bei der Drosslung, ist sie dann wirklich nicht mehr zu hören.
Das Montagesystem ist zwar keine Neuheit und kommt bei vielen AiOs mit Asetek Pumpe zum Einsatz, es ist aber einfach zu verbauen und wirkt trotzdem stabil. Die Kompatibilität mit allen aktuellen Sockeln von AMD und Intel ist super. Wir meinen wirklich alle. Denn das Montagesystem nimmt auch den beiliegenden Montagering der AMD Threadripper CPUs auf.
Gut ist auch die Corsair Link Software. Sie lässt eine Steuerung der Pumpe und der Lüfter zu. Dabei kann man die Drehzahlen auch an beliebige Temperaturen der verbauten Hardware koppeln. Auch die Beleuchtung des Corsair Schriftzugs im Pumpendeckel lässt sich hier einstellen. Diese kann auch dazu genutzt werden, eine "Warnung" anzuzeigen. Was uns nicht so gut gefällt, ist, dass man mehr oder weniger dem Zwang unterliegt die Software zu installieren. Denn ohne diese agieren die Pumpen nur bei der geringeren Drehzahlstufe. Auch der Anschluss mittels des eher weniger eleganten Micro-USB Steckers könnte in unseren Augen besser erfolgen. Dieser mag einfach nicht zum Rest passen.
Kommen wir zur Einzelbetrachtung der Corsair H115i. Die 140mm Lüfter sind so ausgelegt, dass sie maximal mit einer Drehzahl von 2000 U/min arbeiten. Im Performance-Modus nimmt sich die Kühlung auch die Freiheit diese abzurufen. Damit wird sie wirklich extrem laut und dürfte in diesem Modus nur für Übertakter geeignet sein. Drosselt man die Lüfter hingegen auf unter 1000 U/min, werden sie in ihrer Lautstärke auch angenehmer. Die Kühlleistung ist dabei immer noch ansprechend und braucht sich nicht verstecken. Im Vergleich zur H100i v2 finden wir die Lösung der Anschlüsse nicht ganz so elegant. Gerade wenn man eine aufgeräumte Optik erreichen möchte, ist das zusätzliche, relativ kurze Kabel wirklich störend.
Corsair H115i | ||
Wasserkühlung Testberichte | Hersteller-Homepage | Bei Amazon kaufen |
Pro | Contra | |
+ Adäquate Leistung | - laute Lüfter (auch geregelt) |
Wie gerade angepsorchen, kann man bei der Corsair H100i v2 die Umsetzung mit den Anschlusskabeln als gelungener beurteilen. Bei der Lautstärke ergibt sich jedoch auch ein ähnliches Bild wie bei der H115i. Denn auch hier ist die maximale Drehzahl der beiden 120mm Lüfter im Alltag sicherlich eher weniger zu gebrauchen. Jedoch sind auch sie bei halbierter Geschwindigkeit noch ausreichend performant und zudem wesentlich leiser. Positiv sind die kleinen Bleche vor den Lammelen hinter den Gewinden. Eine Beschädigung wird hier auch bei zu langen Schrauben verhindert. Sehr gut. Die Leistung der Kühlung ist bei OC nicht mehr so berauschend. Jedoch muss man sich auch vor Augen führen, dass zumindest die Abwärme immer direkt aus dem Gehäuse befördert wird. Das kommt den anderen Komponenten sicherlich zugute.
Corsair H100i v2 | ||
Wasserkühlung Testberichte | Hersteller-Homepage | Bei Amazon kaufen |
Pro | Contra | |
+ ausreichende Leistung | - laute Lüfter bei Vollast |
Lesezeichen - Weitere interessante Testberichte:
▪ Test: be quiet! Silent Loop 360mm
▪ Test: be quiet! Silent Loop 280mm
▪ Test: Thermaltake Water 3.0 Riing RGB 360
▪ Test: Arctic Liquid Freezer 240
▪ Test: Cooler Master Nepton 280L und 240M
▪ Test: Thermaltake Water 3.0 Ultimate
▪ Test: Fractal Design Kelvin S36
▪ Test: Fractal Design Kelvin S24
▪ Luftkühlung Testsystem vorgestellt
▪ 4x GTX 980 Wasserkühler im Test
▪ FAQ: Aufbau einer Wasserkühlung