Wischleistung & Akkulaufzeit
Mit insgesamt 30.000 mAh ist der MOVA X4 Pro sehr gut ausgestattet. Der Hersteller gibt an, dass der smarte Modus mit einer Akkuladung bis zu 45 Minuten und der Heißwassermodus immerhin noch 25 Minuten genutzt werden können. Im Smart-Modus soll die Laufzeit ausreichen, um eine Fläche von 350 Quadratmetern zu reinigen. Das haben wir im Detail geprüft: Im smarten Modus haben wir in 37 Minuten knapp 260 Quadratmeter gereinigt. Dabei handelt es sich um eine sehr große Fläche und eine weite Strecke, die zurückgelegt wurde.
Die Test-Reinigungsfahrt endete mit 13 % Akkuleistung bei leichten bis mittelstarken Verschmutzungen. Damit sind wir unter den Herstellerangaben geblieben, sind aber dennoch sehr beeindruckt. In der Praxis zeigt sich, dass es sehr einfach ist, sich mit dem Vortrieb der Bürste vorwärtszubewegen (das Gerät zieht einen fast schon hinter sich her). Zieht man das Gerät hingegen zu sich zurück, arbeitet man gegen diesen Vortrieb, wodurch mehr Kraftaufwand nötig ist. In unserem Testhaushalt mit Tierhaaren, normalem Staub und ein wenig Erde im Eingangsbereich konnte das Gerät vollständig überzeugen. Das heißt, leichte Verschmutzungen werden sofort im ersten Versuch eingesaugt. Häuft sich mehr Schmutz an, ist manchmal ein zweiter Durchgang nötig. Hier hilft vor allem die automatische Schmutzerkennung, die nahezu sofort die Leistung des Motors erhöht und, sobald der Schmutz beseitigt ist, wieder reduziert.
Wir haben den Ultra Modus getestet, der die höchste Stufe des Smart-Modus darstellt. Für unseren Test, in dem wir absichtlich starke Verschmutzungen auf dem Boden aufbringen, war er gut geeignet, um zu zeigen, dass Schmutz, der nicht eingetrocknet ist, sich auch im 1. Versuch vollständig entfernen lässt. Unter realistischen Bedingungen im Alltag war er hingegen nicht nötig, da der smarte Modus so gut funktionierte. Wir empfehlen daher den Ultra-Modus nur wirklich bei Bedarf einzusetzen, wenn beispielsweise der Kaffeesatz heruntergefallen ist. Aufgrund des punktuellen Einsatzes haben wir nicht explizit die Akkulaufzeit getestet. Ähnlich verhält es sich beim Saugmodus. Wir haben 200 mL Wasser verkippt und schon im 1. Durchgang hat der MOVA X4 Pro alle Flüssigkeit aufgesaugt. Für klebrige Flüssigkeiten empfiehlt es sich, im Anschluss den Heißwassermodus zu nutzen.
Der klare Favorit ist der Heißwassermodus, da er mit Abstand die besten Ergebnisse liefert, sobald es sich um mittel- bis sehr starke Verschmutzungen handelt. Laut Hersteller reicht dieser für 25 Minuten Reinigung. Wir hatten nach 30 Minuten noch 16 % Akkuladung. Das heißt, die Herstellerangabe kann in der Praxis sogar übertroffen werden – und das bei hervorragenden Ergebnissen.
Nur in den Fugen blieben leichte Reste davon zurück. Der Ketchup hat sich als hartnäckigerer Gegner herausgestellt. Nachdem nur langsam die Ketchupspur verschwunden war, haben wir die Geheimwaffe des MOVA X4 Pro genutzt: SpotHeat. Auf Knopfdruck haben wir heißes Wasser auf den Fleck aufgebracht und nun konnten wir sehr schnell auch den Ketchup entfernen (drei Durchgänge). Die ca. 10 Quadratmeter große Fläche haben wir innerhalb von 5 Minuten von Sand und Erde befreit und haben auch nur drei Durchgänge dafür benötigt. Lediglich die Rolle mussten wir danach von Hand reinigen, weil die Selbstreinigung der Basisstation es nicht vollständig geschafft hat. Das Reinigen der Natursteintreppe geht mühelos von der Hand. Das Gewicht des Saugers ist spürbar, aber noch nicht störend. Das Ergebnis überzeugt besonders dadurch, dass die Treppe schnell abgetrocknet ist.
Die Kantenreinigung ist gut. Laut Hersteller gibt es einen 0-Millimeter-Rand beim Aufsaugen, was auch annähernd erreicht wird. Beim Wischen hingegen bleibt ein ca. 5–7 mm breiter Rand stehen. Das ist, aufgrund der Aufhängung der Walze, aber auch nicht anders möglich. Wenn der Akku entladen ist, benötigt er ca. 4 Stunden, um wieder 100 % zu erreichen. Da die Laufzeit beim Wischsaugen in der Regel mehr als ausreichend ist, fällt die Zeit der Wiederaufladung nicht weiter ins Gewicht.
Lautstärke
Zur Lautstärke macht MOVA Angaben zu den beiden Selbstreinigungsfunktionen an der Push-In-Basisstation. Beim Einsatz des Wischsaugers waren wir sehr erstaunt, wie leise das Gerät bei leichter Verschmutzung arbeitet (gefühlt deutlich leiser als der leise Selbstreinigungsmodus der Basisstation). Ist die Verschmutzung hartnäckiger, steigt die Saugleistung und damit auch die Lautstärke der Reinigung (außer im Ultra-Modus). Der Heißwassermodus ist genauso laut wie der Smart-Modus. Die Katze in unserem Testhaushalt ist allgemein sehr geräuschempfindlich und hat bisher jeden Staubsauger oder Wischsauger als ihren Erzfeind ausgemacht. Mit dem MOVA X4 Pro hat sie zwar nicht direkt Freundschaft geschlossen, aber statt verängstigt wegzurennen, wird der Neuankömmling mit einer Mischung aus Neugier und Argwohn aus sicherer Distanz von etwa einem Meter begutachtet. Das ist für unsere Katze quasi ein sehr gut mit Sternchen, was den Wischsauger zum idealen Begleiter für Tierhaushalte macht.
Wartung, Pflege und Selbstreinigung des Gerätes
Beide Selbstreinigungsmodi haben uns im Test sehr gut gefallen. Die Selbstreinigung startet nie automatisch, sondern wird über Knopfdruck am Griff gestartet. Der Prozess wird von einem Sprachassistenten begleitet, der die Modi nennt und den Wechsel erklärt. Allerdings war der gründliche Modus doch deutlich lauter und wird deswegen im Alltag vermutlich nur wöchentlich zum Einsatz kommen. Bei dem intelligenten Modus haben wir hingegen keine Bedenken gegen den täglichen Einsatz, auch in den späten Nachtstunden. Wichtiges Detail: Die Selbstreinigung funktioniert nur bei mindestens 20 % Akkustand. Das heißt, wenn man den Nass- und Wischsauger bei beispielsweise 13 % in die Station fährt, dann ist eine Selbstreinigung nicht sofort möglich.
Eine Verbesserungsmöglichkeit wäre, dass der Sprachassistent bei Erreichen des notwendigen Akkustands einen kurzen Hinweis dazu gibt, dass die Selbstreinigung nun wieder möglich ist. Im aktuellen Stand muss man daran denken, dass man die Bürste reinigen lassen möchte. Im Marktvergleich müssen wir das aber als Kritik auf allerhöchstem Niveau einschätzen. Natürlich funktionieren alle Selbstreinigungsmodi nur, wenn sich noch ausreichend Wasser im Frischwassertank befindet. Falls das nicht der Fall ist, meldet sich zeitnah der Sprachassistent mit der Bitte um Nachfüllen.
Der Frischwassertank muss gar nicht gereinigt, sondern nur bei Bedarf nachgefüllt werden. Bei längerer Nichtnutzung sollte dieser dennoch geleehrt werden. Der Schmutzwassertank verfügt über zwei angedockte Filter. Diese fangen groben Schmutz auf und sollten regelmäßig gereinigt werden. Je früher das erfolgt, desto weniger benötigt man externe Hilfsmittel. Falls das doch mal der Fall sein sollte, könnt ihr die beigelegte Bürste nutzen. Der Schmutzwassertank selbst kann in der Toilette wie gewöhnliches Wischwasser entleert werden. Nach einmal Durchspülen ist eine weitere Reinigung meist nicht notwendig.
Im Alltag reichen die beiden Selbstreinigungsmodi der Basisstation für die Bürstenreinigung komplett aus. Nur in Extremszenarien sollte die Bürste aufgrund der schieren Menge von Matsch und Erde manuell gespült werden. Zum Vergleich: Mit einem klassischen Wischmopp hätte man hier schon mehrmals das Wischwasser wechseln müssen, um hier überhaupt allen Dreck aufnehmen zu können.
MOVA gibt als Wechselperiode für Feinfilter und Walzenbürste von 3 bis 6 Monate an. Das Wechseln ist ganz einfach: Der Feinfilter befindet sich am Ende des Schmutzwassertanks und muss nur herausgezogen und neu eingesetzt werden. Zum Wechseln der Bürste entriegelt man die Abdeckung beim Saugkopf und zieht am Bürstengriff. Die neue Bürste setzt sich mit einem hörbaren Klicken ein.
Damit wurden im Kern alle wichtigen Aspekte des X4 Pro dargestellt und wir kommen auf der nächsten Seite zum abschließenden Fazit.