Allgemeines
Der MOVA X4 Pro ist ein Nass- und Trockensauger. Das bedeutet: Es handelt sich um ein Gerät, dass ausschließlich für Hartböden (Fliesen, Marmor, Naturstein, Vinyl, Laminat, etc.) geeignet ist. Für Holz oder Parkett ist er explizit auch geeignet, da das aufgebrachte Wasser direkt mit einer Gummilippe aufgefangen und abgesaugt wird. Das Gerät bietet 20.000 Pa Saugkraft. Das resultiert in einem Bodendruck von rund 25 Newton. Der Motor hat eine Nennleistung von 450 Watt. Der Wischsauger wiegt mit leeren Tanks 5,3 Kilogramm. Dazu kommt das Volumen des Frischwasserbehälters mit 760 mL und das maximale Volumen des Schmutzwasserbehälters mit 730 mL. Das Gewicht während der Nutzung gibt man mit 1,1 Kilogramm an, was angenehm leicht ist und wir auch während des Tests bestätigen konnten.
Lift-Free und Push-In-Basisstation
Wie gewohnt dient die Basisstation der Aufbewahrung und zum Aufladen. Die vollständige Ladezeit von 0 auf 100 % beträgt etwa 4 Stunden. Sehr angenehm empfanden wir, dass der Wischsauger nicht angehoben werden musste, sondern in die Station mühelos gefahren werden kann. Durch das Parken des Griffs in die Ruhestellung, geht der Sauger nicht nur in Standby, sondern dockt auch automatisch an die Ladekontakte an.
Man muss sich dabei keine Sorgen machen, dass Wasser auf den Boden läuft, denn erstens gab es keinerlei Undichtigkeit während des Tests und zweitens ist die Station nach hinten geneigt, so dass sich evtl. Restwasser dort sammelt. Apropos Restwasser: Die zwei unterschiedlichen Selbstreinigungsmodi beinhalten auch die Trocknung der Walzenbürste. Die intelligente Selbstreinigung ist KI-gestützt und angenehm leise mit 55 dB(A). Sie beinhaltet eine dreiminütige Bürstenreinigung mit anschließender, KI-gesteuerter Trocknungsphase, die 15 bis 30 Minuten dauert. Dieser Modus ist ideal für die Abendstunden geeignet, wenn man eine zusätzliche Lärmbelästigung vermeiden möchte.
Die Selbstreinigung arbeitet nochmal etwas intensiver. Diese ist insgesamt schneller, aber auch mit 63 dB(A) hörbar lauter. Sechs Minuten benötigt die Reinigung der Bürste, die auch ein Schleudern enthält, und in fünf Minuten wird die Bürste mit heißer Luft getrocknet. Hygiene hat hier für den Hersteller oberste Priorität. So wird kochend heißes Wasser (100 °C) für das Spülen der Bürste verwendet und 90 °C warme Luft für das Trocknen. Damit gehören Bakterien und unangenehme Gerüche der Vergangenheit an. Ein ähnliches Verfahren verwendet im Übrigen auch der Eufy Mach V1 Ultra (zum Test).
Sprachassistent
Der MOVA X4 Pro verfügt über einen Sprachassistenten. Keine Sorge, es handelt sich nicht um Alexa oder Google Home. Der Nass- und Trockensauger hat kein Mikrophon und benötigt auch keine aktive Internetverbindung, ist aber sehr gesprächig. Für die Einrichtung verfügt er über einen separaten Button an der Rückseite des Hauptteils oberhalb des Schmutzwassertanks. Darüber kann man die Lautstärke auf niedrig oder laut stellen oder die Sprachausgabe deaktivieren.
Wenn diese Funktion genutzt werden soll, informiert der MOVA fortan über Statusmeldungen. Das ist praktisch, da der Wischsauger neben vielem anderen den Moduswechsel ankündigt. Wechselt man beispielsweise in den Heißwassermodus, weist der Sprachassistent darauf hin, dass das Wasser nun aufgeheizt wird. Ebenso erhaltet ihr eine Information über einen niedrigen Akku- oder Frischwasserstand. Sehr hilfreich ist auch der Hinweis auf die Reinigung des Schmutzwasserbehälters, sobald die Selbstreinigung abgeschlossen ist. Das ist nur eine Auswahl. Sonst deaktivieren wir eine solche Sprachausgabe meist, aber für den Nass- und Trockensauger hat es sich im Alltag als sehr praktisch erwiesen, immer wieder Feedback vom Gerät zu erhalten.
Bodenreinigung
Der Wischsauger bietet vier Modi. Der erste Modus ist der smarte Modus. Bei diesem wird die Saugkraft anhand der Bodenverschmutzung angepasst. Praktisch bedeutet das: Das Gerät bleibt leise und mit wenig Saugkraft bei geringer Verschmutzung und erhöht hörbar die Umdrehungszahl des Motors und damit auch die Lautstärke, wenn mehr Verschmutzung vorgefunden wird. Dafür stehen drei Stufen zur Verfügung, die auch auf dem Display angezeigt werden. Grün steht für leichte Verschmutzung, es schließt sich Orange für eine mittlere Verschmutzung an und die höchste Stufe wird mit Rot gekennzeichnet. Das Wischen erfolgt in diesem Programm mit kaltem Wasser. Die zweite Option ist der Ultramodus. Dieser benötigt 30 Sekunden zum Starten und saugt dann auf maximaler Stufe. Auch hier kommt kaltes Wasser zum Einsatz. Das nächste Programm ist der Saugmodus. Der Saugmodus ist geeignet, um verschüttete Flüssigkeiten aufzunehmen. In diesem Programm wird die Walzenbürste nicht befeuchtet und lediglich Flüssigkeit vom Boden aufgenommen.
Das Highlight ist der Heißwassermodus, bei dem das Wasser auf 80 °C erhitzt wird. Das erfolgt mittels eines integrierten 270-Watt-starken Durchlauferhitzers. Dazu sind nur 30 Sekunden Wartezeit nötig und das Ergebnis ein besseres Wischen. Dabei wird mit heißem Wasser die Bürste für ein besseres Ergebnis kontinuierlich abgespült. In diesem Modus steht auch der SpotHeat genannte Sprühstoß mit heißem Wasser zur Verfügung. Auch in diesem Programm findet eine intelligente Anpassung der Saugleistung, genauso wie im Smart-Modus statt. Im Lieferumfang befindet sich eine Reinigungslösung, die nicht schäumend ist und über die beiliegende Dosierhilfe bemessen (10 mL pro Füllung) wird bzw. dem Frischwassertank hinzugegeben wird. Die Reinigungsergebnisse damit können überzeugen. Neues Reinigungsmittel kann jederzeit im MOVA-Shop für 12,99 Euro nachbestellt werden.
Walzenbürste
Insgesamt liegen zwei Walzenbürsten dem Gerät bei. Das heißt, es ist schon von Beginn an für Ersatz gesorgt. Sie verfügt über mittellangen Flor und ist angenehm weich. Zusammen mit den 16 Wasserauslässen wird sie immer gut mit Wasser befeuchtet und abgespült. Der im Saugkopf gelegene, gezahnte Bürstenabstreifer hört auf den Namen Tangle-Free-Lösung und sorgt für Verhedderungsfreiheit. Das heißt, dass Haare durchgeschnitten werden, damit sie sich nicht um die Bürste wickeln und die Wischleistung beeinträchtigen.
Gleichzeitig presst sich der Abstreifer auf die Bürste, um Schmutzwasser auszuwringen und groben Dreck von der Bürste zu streifen. Dieses Element besteht aus PPA, ein Kunststoff, der für hohe Temperaturen und starke mechanische Belastung konzipiert wurde. Für eine lange Haltbarkeit wurde die Bürste auf hohe Temperaturen ausgelegt. Dazu passt, dass in der Basisstation die Bürste geschleudert und danach getrocknet wird, um unangenehme Gerüche zu vermeiden.
Handhabung
Der X4 Pro bietet eine gute Ergonomie. Er ist leicht und bewegt sich durch den Bürstenantrieb automatisch nach vorn. Die beiden Mini-Gleiträder haben kaum Widerstand, sind allerdings nicht motorisiert, was in der Praxis aber kein Nachteil ist. Durch Drehen des Griffs, um bis zu 60 Grad, bewegt sich der Wischsauger in diese Richtung. Das ist in der Praxis intuitiv, allerdings würde eine Schwenkbarkeit von 90 Grad für noch mehr Mobilität sorgen. Das Gewicht des Gerätes spielt nie eine Rolle, da man es nicht anheben muss (siehe auch Abschnitt zur Push-In-Basisstation).
Die Behälter befinden sich relativ weit unten am Gerät, so dass man sich zum Entnehmen und Einsetzen herunterbeugen muss. Die Walzenbürste lässt sich schnell und ohne großen Aufwand wechseln. Nimmt man den Nass- und Trockensauger aus der Ladestation, aktiviert man ihn durch Drücken des On/Off-Buttons am Griff. Klappt man den Griff in die senkrechte Position, bleibt der Wischsauger aufrecht stehen und geht in den Standby-Modus. Wenn man nun innerhalb der nächsten 10 Minuten den Wischsauger wieder ausklappt, nimmt er den letztgenutzten Modus wieder auf und man kann die Reinigung fortsetzen.
Das LED-Display ist farbig, groß und zu jeder Zeit während der Benutzung gut ablesbar. Es zeigt den Akkustand (inklusive Ladestatus), den Verschmutzungsgrad, verschiedene Modi und Fehler an. Der Verschmutzungsgrad wird farbig in einem Ampelsystem (grün, orange, rot) dargestellt. Die vier Reinigungsmodi sind mit farbigen, einprägsamen Symbolen hinterlegt. Darunter befinden sich Informationen zum Status der gewählten Selbstreinigung.
Zusatzfunktionen
Sein Aufbau ermöglicht ihn komplett waagerecht zu nutzen. Das heißt, das Gelenk im Saugkopf ist komplett flexibel bis der Rücken des Gerätes auf dem Boden liegt. Apropos Rücken: auch hier hat man mitgedacht und speziell für diese Funktion eine Hartplastikrolle im Hauptteil integriert. Dadurch kommt es weder zu Kratzern noch zu mehr Widerstand im Flachbetrieb. Die Höhe des Saugkopfs beträgt 9 cm und die des Handteils 13 cm. Durch diesen Aufbau kommt der X4 Pro mühelos unter hängende Möbel. Die Saugleistung beträgt weiterhin 20.000 Pa. Dafür hat man die Führung aller Leitungen und die Lage des Motors entsprechend optimiert. Damit das Schmutzwasser bei dieser Verwendung nicht zurückläuft, wurden die internen Anschlüsse so designt, dass der Zufluss von der Oberseite erfolgt. Minimaler Wermutstropfen: Das Volumen des Schmutzwasserbehälters reduziert sich in der Horizontalen von 730 mL auf 600 mL.
Der Bürstenkopf verfügt über mehrere grüne LEDs. Das Licht dient der besseren Sichtbarkeit von Schmutz, Staub und Haaren. Wir begrüßen besonders die Wahl der Farbe Grün, denn dadurch wird die Sichtbarkeit auch bei Tageslicht verbessert. Somit ist diese Funktion nicht nur ein nettes Gimmick, sondern ein echter Mehrwert. Das Licht ist in jedem Modus im Betrieb aktiv.
Der MOVA X4 Pro wartet nicht nur mit Heißwasserwischen auf, sondern bietet zusätzlich den SpotHeat genannten Sprühstoß. Das heißt aus dem Saugkopf kann in einer Breite von etwa 15 Zentimetern heißes Wasser direkt vor den Wischsauger auf den Boden aufgebracht werden. Das Wasser steht nach etwa 10-sekündiger Aufheizphase zur Verfügung. Das ist praktisch, um hartnäckige Verschmutzungen oder eingetrocknete Flecken vorzubehandeln und dann einfacher zu entfernen. Das Wasser hat, wenn es den Boden berührt, laut Hersteller noch ca. 40 °C. Diese Funktion steht ausschließlich im Heißwassermodus zur Verfügung und wird über einen Abzug im Handgriff betätigt.