Mit dem neuen EIZO FlexScan EV3450XC hat der japanische Monitor-Spezialist ein weiteres Office-Highlight in den Markt gebracht, welches nun abermals weitere technische Spitzenhighlights ergänzt wurde, wie schon die kleineren Modelle zuvor. Das 34 Zoll Display ist leicht gebogen, bietet eine WQHD-Auflösung, 5 Jahre Vor-Ort-Tausch-Garantie und natürlich die gewohnte EIZO-Qualität.
Das EIZO Monitore kann, muss nicht weiter erläutert werden. Auch an dieser Stelle haben wir schon zahlreiche Geräte aus vielen Größen- und Ausrichtungsumfeldern vorgestellt. Das neueste Modell, welches für den Office-Bereich vorgesehen ist, treibt es mit den Funktionen und der Detailversessenheit abermals auf die Spitze. Bevor wir dazu kommen, aber erst einmal die groben Eckdaten: Ein 34,1 Zoll großes IPS-Display mit einem ganz seichten Biegeradius und der gewohnten Standfußflexibilität möchte sich für den potenziellen Käufer ins rechte Licht rücken.
Die anliegende WQHD-Auflösung von 3440 x 1440 Pixel ist auf dieser Panelgröße inzwischen geläufig. Im Umkehrschluss ergibt sich daraus eine Pixeldichte von soliden 109 ppi. Bei der Bildwiederholrate ist man dafür aber klassisch mit 60 Hz auf einem IPS-Panel unterwegs. Der hier vorstellige EIZO FlexScan EV3450XC zählt aber nicht zu den bekannten Gaming-Derivaten, sondern richtet sich klar an Büro- und Heimanwender, die Wert auf einige bestimmte Produktaspekte legen. In der jüngeren Vergangenheit hatten wir mit den EIZO Modellen FlexScan EV2795 (zum Test) oder dem FlexScan EV2781 (zum Test) oder dem FlexScan EV2740X (zum Test) ähnliche Monitormodelle in der Vorstellung.
Der EV3450XC bietet ein breites Ausstattungsspektrum, welches man nicht direkt erahnen würde. Als weitere positive Keyfacts können in dieser Aufzählung die zahlreichen USB-C-Anschlüsse genannt werden, die als Kombiport agieren. Jene übermittelt beim Anschluss eines Notebooks bspw. Strom (bis zu 94 Watt), Daten inkl. LAN und natürlich auch das Bildsignal. Kombiniert wird dieser Umstand mit einem internen KVM-Switch, sodass man u. a. zwei Geräte am Monitor mit einer Maus und Tastatur gleichzeitig nutzen kann.
Ganz spannend ist aber auch die integrierte Webcam mit 5 Megapixel, die man, wie vom Notebook-Bereich bekannt, auch mit einem Verschluss physisch abblenden kann. Mikrofone mit Rauschunterdrückung gehören ebenfalls zum Feature-Set. Lautsprecher hat der Monitor im Übrigen auch verbaut bekommen. Garniert werden diese wichtigsten Eckdaten mit einer 5-Jahre langen Garantie nebst Vor-Ort-Austauschservice, sollte mit dem Gerät unerwarteterweise etwas sein. Gerade für Unternehmen oder all diejenigen, die sich keinen Produktiv-Ausfall leisten oder können wollen, sicher eine große Sicherheit. Preislich setzt der Monitor allerdings gewohnt hoch an und hat aktuell einen „Straßenpreis“ von rund 1030 Euro vorzuweisen. Wahlweise gibt es den EV3450XC in Schwarz und auch in Weiß.
Nachfolgend haben wir nochmal alle wichtigen Kennziffern niedergeschrieben, ehe es auf der nächsten Seite mit den Detailbetrachtungen weitergeht. Zum Lieferumfang zählen der Kaltgerätestecker, ein USB-C-Kabel und die üblichen Beipackzettel.
Monitor im Überblick | |
Bezeichnung | EIZO FlexScan EV3450XC |
LCD-Größe | 34,1 Zoll |
Panel | IPS |
Curved | nein |
Auflösung | 3.440 x 1.440 |
Pixeldichte | 109 ppi |
Bildformat | 21:9 |
Blickwinkel | 178° vertikal |
Helligkeit | 300 cd/m² |
Bildwiederholrate | 60Hz |
Reaktionszeit | 5 ms GtG |
Kontrast | 1000:1 |
Video-Anschlüsse | ▪ 2x HDMI ▪ 1x DisplayPort ▪ 1x USB-C (mit Displayport 5 GB/s) - PD 94 W |
USB-Anschlüsse | ▪ 2x USB-C 3.1 (Downstream (10 GB/s) - PD 15 W ▪ 1x USB-C 3.0 (Downstream 5 GB/s) - PD 15 W ▪ 2x USB-A 3.0 (Downstream 5 GB/s) ▪ 2x USB-A 3.0 Typ-B (Downstream 5 GB/s) |
Audio-Anschlüsse | ▪ 2x 3,5mm Kopfhöreranschluss |
sonstiges | ▪ 1x RJ45 Netzwerkanschluss ▪ 1x KVM-Switch ▪ 1x integrierte WebCam - Megapixel (physischer Verschluss) + Mikrofon ▪ 2x 4W Lautsprecher |
Gewicht | 12,1 kg Panel inklusive Standfuß |
Energieverbrauch | Standby: 0,5W - max: 220 Watt (max. Helligkeit + alle Signal- und USB-Ports typisch: 23 Watt |
Netzteil | intern |
Ergonomie | Höhenverstellung: 195 mm Neigung: -5° - 35° Drehung: -90° - 90° Pivot-Funktion: Nein |
Vesa-Standard | 100 x 100 mm |
Preis | 1198,- EUR |
Garantie | 5 Jahre Garantie, Vor-Ort-Austauschservice |
Hersteller-Homepage | www.eizo.de |
Detailansicht
Kennste einen, kennste alle – könnte man umgangssprachlich sagen. Was damit gemeint ist, ist die optische Aufbereitung des Gerätes, was wie viele anderen EIZO-Familienmitglieder mit der fast identischen Standfuß-Optik daherkommt. Das schlichte Gehäuse-Design sorgt eher für Understatement als für unnötige Effekthascherei, was natürlich klar auf den B2B-Markt abzielt und keinerlei Bling-Bling-Applikationen vorsieht.
Ganz klar im Fokus steht auch wieder die sehr flexible Nutzung mittels Standfuß, der in vielerlei Richtungen variiert werden kann. Die Gesamthaptik kann als hochwertig und dem Preis angemessen bewertet werden. Das IPS-Panel wurde nahezu rahmenlos in das Gehäuse eingefasst und hat ein mattiertes Coating erhalten. Der sehr schlanke Aufbau prädestiniert das Gerät gerade für Multimonitor-Lösungen, auch wenn es bereits im 21:9-Format verhältnismäßig ausladend dimensioniert ist.
Der Fuß verfügt über eine Mechanik, womit das Panel seitlich um bis zu 90° Grad gedreht werden kann. In der Höhe lassen sich bis zu 195 mm verstellen, sowie auch bei der Neigbarkeit nach vorn (5°) und nach hinten (35°) dürfte jeder Anwender seine passende Position finden. Eine Pivot-Funktion wird bei diesem Gerät allerdings nicht angeboten. Die Montage dessen geht auch sehr einfach von Statten und bedarf kein weiteres Werkzeug. Der Fuß selbst fällt kompakt aus, sodass in diesem Bereich auch noch Platz vorhanden ist, der genutzt werden kann.
Für die angeschlossenen Kabel gibt es wieder Führungen, durch diese geordnet verlegt werden können. Kabel wäre das nächste Stichwort, denn das Anschlusspanel bietet einige Punkte, über die gesprochen werden kann. Jenes bietet mit zwei HDMI und einem Displayport-Stecker drei klassische Bildeingänge. Hinzu kommen noch etliche USB-Ports in Form von drei USB-3.0 (Downstream), die mittels USB-Typ-B-Stecker zum PC verbunden werden müssen, sodass der Monitor als Hub fungieren kann. Viel eleganter kann aber auch mittels des USB-C-Steckers (3.0) agiert werden. Der Hauptanschlussbereich wird in Richtung des Standfußes gerichtet und kann mit einer Blende verschlossen werden.
Um unnötige Platzverschwendung in Form eines externen Netzteils zu vermeiden, wurde jenes erfreulicherweise intern verbaut. Einher geht auch der Umstand, dass EIZO dedizierten Power-Schalter verbaut, sodass auch wirklich kein Strom mehr verbraucht wird. Letztlich steht dies auch voll mit den Hersteller-Vorsätzen im Einklang, nachhaltig und ökologisch bedacht die Produkte zu produzieren und zu nutzen.
Jener Anschlussport ist nämlich nicht nur ein subtiler Datentransport, sondern agiert in diesem Maße, wie und wofür dieser Stecker ursprünglich konzipiert wurde. Am effektivsten lässt sich hier vorgehen, wenn man darüber ein externes Notebook anschließt. Dann kann nämlich das Bildsignal, der Ladestrom (bis 94 Watt) und auch das Netzwerksignal übertragen werden. Netzwerksignal? Ja, genau, denn der Monitor bietet einen dedizierten RJ45-Stecker, der dann über das beschriebene Kabel durchgeschliffen wird und tendenziell potenter ist, als die Funkübertragung.
Um die Funktionsweise aber noch weiter vertiefend zu erklären: EIZO positioniert den Monitor dahin gehend, dass er mittels des integrierten KVM-Switchs gleich zwei PCs betreiben kann. Beispielsweise den beschriebenen Weg über das Notebook (Arbeits-PC) und gleichzeitig den privaten PC. Beide Geräte können dann komfortabel mit einer Maus und Tastatur betrieben werden, es ist lediglich ein schnelles Umschalten am Monitor selbst notwendig. Die primären Anschlüsse sind an der Rückseite nach unten ausgeführt. Weitere Stecker in Form von gleich zwei 3,5 mm Klinkenstecker, einen USB-A 3.0-Port und einen weiteren USB-C-Stecker sind nochmal seitlich ausgeführt.
Ein weiteres Highlight stellt die fest verbaute 5-Megapixel-Kamera dar, die natürlich auch verschlossen werden kann. Mit hinzu kommt ein Mikrofon, welches aktiv mit Rauschunterdrückung arbeitet, um etwaige Umgebungsgeräusche zu reduzieren. Im Büroalltag ein sehr nützliches Feature, wie wir meinen. Im weiteren Verlauf des Artikels wird nochmal auf die Bild- und Ton-Qualität eingegangen.
Die Steuerelemente am Gehäuse haben berührungsempfindliche (elektrostatisch) Tasten, links neben dem Power-Button, welche nur durch Striche auf dem Gehäuse angedeutet wurden, um sie überhaupt finden zu können. Zu Beginn erscheint diese Art der Steuerung etwas ungewohnt, bewährt sich aber innerhalb kürzester Zeit. Nach dieser kurzen Eingewöhnungszeit geht die Bedienung aber in "Fleisch und Blut" über.
Positiv zu erwähnen sind auch die beiden verbauten Lautsprecher, ja das muss man aktuell leider erwähnen, denn immer mehr Hersteller gehen dazu über, gänzlich auf kleine Membranen zu verzichten. Da sie nach vorn in Richtung des Nutzers gerichtet sind, klingen diese auch nicht so übel, wie man andere Derivate, wobei man ganz klar sagen muss, dass hier keine akustischen Wunder erwartet werden sollten.
Auf der nächsten Seite geht es weiter mit der Menüsteuerung des Monitors.
Alltagsbetrieb / KVM-Switch
Der Monitor ist ganz klar für den Office-Alltag ausgelegt, der mit Online-Meetings versehen ist. Die UltraWide-Auflösung im 34-Zoll-Format bietet dazu auch genügend Bildfläche. Die 3440 x 1440 Pixel haben sich inzwischen als gängige Darstellung etabliert und bieten bei der Dokumentenbearbeitung einige Vorteile.
Die Güte des Panels bzw. der dargestellten Farben richtet sich mitunter auch an anspruchsvolle Anwender, die zum Beispiel viel mit Adobe Premiere oder anderen aufwändigen visuellen Bearbeitungsprogrammen zugange sind. Die sRGB-Farbraumabdeckung stellt hier zudem das passende Farbprofil zur Hand. Das matte Panel vermittelt auch ein exzellentes Bild beim Videoschnitt oder der Bildbearbeitung. Die maximale Helligkeit von 300 cd/m² reicht auch aus, um in hellen Arbeitsumgebungen zu bestehen. Die Auto-Eco View Funktion, welche mittels eines Sensors das Umgebungslicht ermittelt und die Bildschirmhelligkeit automatisch regelt, spart Energie spart und liefert immer die richtige Einstellung. Praktisch: Die Helligkeitssteuerung lässt sich korrigieren bzw. an die persönlichen Bedürfnisse anlernen.
Als Besonderheit spendiert EIZO dem FlexScan EV3450XC noch einen KVM-Switch bzw. eine Dockingstation, wie wir es in der Vergangenheit schon bei einigen anderen Modellen gesehen haben. Somit ist es zum Beispiel kinderleicht, einen stationären Office-PC und ein mobiles Notebook zusammen am Monitor zu betreiben und die gleiche Peripherie zu verwenden. Durch die zwei USB-Upstream-Anschlüsse können bis zu zwei stationäre Computer mittels des USB-C-Anschlusses auf die gleiche Peripherie zugreifen, die an dem Monitor angeschlossen ist. Somit ist der Hardware-Aufwand deutlich geringer zu halten, da nur eine Maus und eine Tastatur für bis zu drei Computer gebraucht wird.
Aber nicht nur der KVM-Switch wertet den EIZO auf, auch die integrierte Dockingstation bringt einen hohen Mehrwert mit. Gerade für Berufstätige, die Mobil häufig unterwegs sind, aber zuhause auf einen vielleicht leistungsstärkeren PC nicht verzichten möchten, ist diese Lösung sehr praktisch im Alltag. Mit nur einem Kabel (USB-C) ist das mobile Notebook mit dem Monitor verbunden, wird darüber mit bis max. 94 Watt aufgeladen, kann auf Internet oder Netzwerkfunktionen zugreifen ohne WLAN nutzen zu müssen (vorausgesetzt ein Ethernet-Kabel ist mit dem Monitor verbunden) und nutzt auch noch die verbundene Peripherie für eine komfortablere Bedienung. Der im Monitor integrierte Netzwerkanschluss steigert auch die Sicherheit im Unternehmen, denn so kann sichergestellt werden, dass sich bspw. kein Außendienst-Mitarbeiter etc. über das WLAN mit dem Firmennetzwerk verbinden muss. Es ist so keine weitere (kostspielige) Dockingstation nötig bzw. das Notebook kinderleicht mit dem USB-C-Anschluss verbunden.
Menüanzeige / Steuerung
Die Oberfläche des Menüs selbst ist intuitiv, der Kontrast aus dunklem Hintergrund und heller Schrift bietet eine gute Lesbarkeit und es stehen dem Nutzer viele Einstellungen zur Verfügung. Für die Farbwiedergabe stehen die vorgefertigten Modi sRGB, USER1, USER2, Paper, Movie und DICOM. Aber auch Funktionen wie ECO, Overdrive, Interpolation, OSD-Sprachen werden hier angeboten und lassen keine Wünsche offen.
Interessant ist der PbyP-Menüpunkt, welcher die Bild-in-Bild Funktion des Eizos regelt. Dort können das Format und der Eingang der jeweiligen Seite des Bildschirms bestimmt werden und so gleichzeitig eben zwei Computer genutzt werden, die Auflösung von je 1920 x 1080 gibt das bei der Größe her.
Wer jetzt den Monitor hochkant, also mit der Pivot-Funktion nutzen möchte, der kann hier auch das OSD entsprechend drehen, sodass nicht der Kopf quer gehalten werden muss, sondern das Menü auch passt. Insgesamt sind alle Informationen und Einstellungen dahingehend vorhanden, die man von einem Monitor dieser Güteklasse erwarten kann.
Monitortestsystem
Unser Monitortestsystem besteht aus einem Intel Core i9-12900K- auf einem MSI Z690 Uni-Fi und einer MSI RTX 3080 Ti Suprim X. Beim RAM setzen wir auf die Corsair Dominator Platinum DDR5.
Messungen
Natürlich möchten wir unsere Aussagen auch mit Messwerten untermauern und greifen auf eine verlässliche und transparente Bewertungsgrundlage bei den Messungen zurück. Bei allen Messungen kam das X-Rite i1 Display Pro Kolorimeter zum Einsatz. Damit ist es möglich, den Monitor zu kalibrieren, zusätzlich können auch unter präzise definierten Angaben verlässliche Vergleichsbasen geschaffen werden, um zum Beispiel Kontrast- oder Helligkeitswerte ermitteln zu können.
Helligkeit / Kontrast
Als Ausgangsbasis haben wir uns für das Normlicht-Profil CIE Lichtart D65 entschieden. Alle Messungen werden von uns bei eingestellten 100 % Helligkeit, 50 % Kontrast und Gamma 2 in den Monitoreinstellungen miteinander verglichen, natürlich nach einer Aufwärmzeit von ca. einer halben Stunde.
Bei unseren Messungen zeigt der EIZO Monitor, dass er die „Versprechen“ vom Datenblatt einhält. Als Spitzenhelligkeit ließ sich ein Wert von 343 cd/m² erzielen. Der Kontrast- und Schwarzwert auf einem ausgezeichneten Niveau einzuordnen. Der ermittelte Weißpunkt ist perfekt getroffen. Die beiden Game-Profile sind bereits sehr ausgewogen und lassen keinen Grund zu Anpassungen, wie wir gleich beim ICC-Profil sehen werden.
Die Blickwinkelgenauigkeit gibt sich so wie man es von einem IPS-Panel erwartet und bietet keinen Anlass zur Kritik. Gerade mit dem Wissen im Hinterkopf, dass das Panel sehr flexibel verstellt werden kann ein sehr wichtiger Aspekt, der für die gestellten Aufgaben sehr gut umgesetzt wird.
Auch die Ausleuchtung gibt sich verhältnismäßig gut bis sehr gut. Im langzeitbelichteten Foto kommen sehr gut Lichtquellen des Monitors bzw. des Panels zur Geltung. Wie wir auf der nächsten Seite auch messbar aufzeigen können, sie die Abweichungen im sehr geringen Bereich einzuordnen.
Farbraumabdeckung
Wie gut die Darstellung des sRGB-Farbraum vom jeweiligen Monitor abgebildet werden kann, kann von unseren 3D-Grafiken abgelesen werden. Die Messergebnisse werden dazu in einem sogenannten ICC-Profil abgespeichert, sodass wir mit einem entsprechenden Viewer (ICC-View) ein Modell dazu erstellen können. Es kommt wieder das bereits o.g. genannte Normlicht-Profil CIE Lichtart D65 bei 160cd/m² sowie eine Leuchtdichte nach ISO 3664 condition P2 zum Einsatz. Die Tonwertkorrektur wird mit dem 2.2 Gamma-Standardprofil versehen. Nachfolgend die Messung mit dem Monitor-Setting „Gamer 1“ erstellt wurde.
Monitorprofil User1
Bereits im User1-Profil bekommt man sehr solide Farbtreue geboten, die nahe an den sRGB-Farbdefinitionen angelehnt ist.
sRGB-Profil
Wirklich „perfekt“ wird das Messergebnis aber erst dann, wenn man das im Monitor hinterlegte sRGB-Profil auswählt. Die Messungen zeigen auf, dass die Farbkalibrierung seitens des Werkes perfekt im definierten Farbraum zu finden ist.
Bildhomogenität
Die Bildhomogenität wird in drei Abstufungen (Weiß – 255, Grau- 128 und Dunkel-63) bei maximaler Helligkeit geprüft. Im Ergebnis werden dann etwaige Farbabweichungen in den jeweiligen Bereichen sichtbar. Hier kann aufgezeigt werden, ob das Panel gleichmäßig ausgeleuchtet wird. Die Ausleuchtung gemäß dieser Übersicht geht vollkommen in Ordnung. Die aufgezeigten Abweichungen sind alle im Toleranzbereich und nicht zu erkennen.
Leuchtdichte-Weiß
Leuchtdichte-Grau
Leuchtdichte-Dunkelgrau
Inputlag (Eingangsverzögerung - BtW)
Mit dem 4K HDMI Video Signal Lag Tester von Leo Bodnar wird die Verzögerung gemessen, die ein Videosignal benötigt, bis es vom Eingang auf dem Monitor angezeigt wird. Diese Verzögerung wird allgemein als Eingangsverzögerung bezeichnet. Die Eingangsverzögerung (Input Lag) ist ein Nebeneffekt der Signalverarbeitung durch den Skalierer im Monitor sowie der internen Elektronik des Bildschirms.
Mit unseren gemessenen 1,1ms (BtW) in FullHD rangiert sich der LG 27GR93U ganz vorn mit ein. Auch wenn die Messung am HDMI-Eingang vollzogen wurde, ist diese auch auf den Displayport übertragbar. Diese Messung folgt auch keinem Standard oder ist in irgendeiner Weise mit anderen Messungen (Hochgeschwindigkeitskameras) vergleichbar. Im Alltag ist eine merkbare Verzögerung während des Spielbetriebs, wie die Messungen es unterstreichen, nicht spürbar. Ehrlicherweise aber nicht messen konnten, da entsprechendes Equipment nicht vorhanden ist.
Leistungsaufnahme
Auch den Verbrauch des Monitors möchten wir unter die Lupe nehmen und aufgrund eines Messgeräts-Wechsels, auch hier unsere Bedingungen etwas angepasst. An dieser Stelle möchten wir keine Vergleiche mehr mit anderen Geräten herstellen, was durch die verschiedenen Größen, Auflösungen und möglichen Helligkeitsunterschiede auch kaum einen nennenswerten Mehrwert bietet. Wir werden ab sofort die Leistungsaufnahme in verschiedenen Bereichen ermitteln, dafür steht uns ein Voltcraft Energy Logger 4000 zur Verfügung.
Neben dem Standby-Verbrauch wird der maximale Verbrauch (max. Helligkeit, FreeSync bzw. G-Sync an) ermittelt. Des Weiteren loggen wir die Leistungsaufnahme in einer üblichen Arbeitsumgebung (Helligkeit bei 160cd/m²) und auch eventuelle Sonderfunktionen, wie zum Beispiel eine zusätzliche Beleuchtung oder eine vorhandene Quick-Charge-Funktion werden, falls vorhanden, mit in die Ergebnisse einfließen.
Kostenauflistung
Kostenaufstellung - EIZO FlexScan EV2740X | |
Monitor mit einem Verbrauch von: | 28 Watt |
Dauer: | 4 Stunden am Tag |
Dieser Verbrauch findet an: | 5 Tagen in der Woche statt |
Strompreis: | 0,33 € pro kWh |
Zeitperiode | Stromverbrauch | Stromkosten |
pro Tag: | 0,16 kWh | 0,04 € |
in der Woche: | 1,11 kWh | 0,18€ |
in 4 Wochen: | 4,42 kWh | 0,74€ |
im Jahr: | 57,51 kWh | 9,61€ |
in 5 Jahren: | 307,32 kWh | 48,05€ |
Fazit
Das die Produkte von EIZO allesamt auf einem hohen Niveau einzuordnen sind, dass sollte allgemein bekannt sein. Selbstredend setzt auch der FlexScan EV3450XC genau da an und überzeugt mit zahlreichen Detail- und Feature-Lösungen, die insgesamt betrachtet ein extrem durchdachtes Konzept ergeben.
Das 34-Zoll-Panel mit einer WQHD-Auflösung liefert in der Praxis überzeugende Ergebnisse an. Zwar ist es nicht ganz so leuchtintensiv wie etwaige andere Modelle aus dem EIZO-Umfeld, bietet dafür viel Bildfläche mit einer perfekten Farbdarstellung die dann letztlich auch in Audio- und Videobearbeitung zum Einsatz kommen kann. Das Kerngebiet bleibt ganz klar das produktive Arbeitsumfeld. Für eine bessere Ergonomie ist das Display sogar leicht gebogen.
Denn dank der vielen Vernetzungsmöglichkeiten wie mit einem KVM-Switch, LAN-Port und einem USB-C-Steckplatz inklusive Power-Delivery bis zu 94 Watt ergeben sich interessante Nutzungsmöglichkeiten für den Office- und Heimbereich. Ein passendes Beispiel wäre hier natürlich der RJ45-Netzwerkstecker, mittels des der Monitor in der Lage ist, einen Netzwerkzugang an das per USB-C angeklemmte Notebook durchzuschleifen, sollte bei diesem nur noch eine Funkverbindung zur Verfügung stehen. Aber auch die fest und elegant verbaute Webcam mitsamt Mikrofon setzt hier einen neuen Meilenstein. Selbstredend mit visuellem „Sicherheitsverschluss“.
Weiterhin können wir den geringen Stromverbrauch sowie die integrierten Mechanismen anführen, mit denen das Gerät in der Lage ist, auch automatisch auf die Umgebung zu reagieren und den Verbrauch zu senken.
Die 5 Jahre Garantie inklusive eines Vor-Ort-Austausch-Service unterstreichen seitens des Herstellers nochmal den Anspruch an das eigene Gerät, was man bereits von anderen Modellen aus dem FlexScan-Portfolio kennt. Wenn man Kritik anführen kann oder möchte, dann wäre hier der vergleichsweise hohe Preis von rund 1050 Euro zu nennen, was dieser Monitor aktuell kostet. Betrachtet man all die genannten Features, ist das Gesamtpaket aber fair bezahlt und bekommt entsprechend auch eine gute Gesamtwertung.
EIZO FlexScan EV3450XC
- hohe Verarbeitungsqualität
- UHD-Auflösung
- Standfuß bietet einige flexible Einstellungen
- intern verbautes Netzteil
- 5 Jahre Garantie mit Vor-Ort-Service
- Farbwiedergabe / sRGB-Farbräume
- KVM-Switch
- LAN-Port für externe Geräte (Notebook)
- USB-C mit 94 Watt PD
- sehr hoher Preis
- geringer Lieferumfang (Kabel)