Detailansichten ohne Verkleidungen
Natürlich waren wir beim B360 gespannt, was uns unter den riesigen Kühlern erwartet. Da sie allesamt verschraubt sind, geht eine Demontage schnell von der Hand und es werden einem alle Einblicke gewährt. Besonders interessant ist natürlich der Spannungsaufbau, auch wenn mit dem B360 kein Overclocking betrieben werden kann.
Denn schon die Rückseite ist recht interessant anzusehen. MSI hat hier drei Bereiche mit dichen Markierungen versehen, welche nicht in Kontakt mit den Gehäuse-Abstandshaltern gelangen sollen. Die Positionen entsprechen dem µATX Format, weshalb man also kontrollieren sollte, ob alle Halter an den richtigen Stellen sitzen, nämlich denen für das ATX Format.
Folgend haben wir die Bereiche mit angebrachten bzw. aufgebrachten RGB LEDs abgebildet. Zum einen betrifft dies den Audio-Bereich, welcher von hinten durchleuchtet wird, zum anderen sind über die gesamte Länge auf der rechten Unterseite Dioden angebracht. Auch der PCH-Kühler wird durch vier LEDs etwas beleuchtet. Zur Verdeutlichung: Es handelt sich um LEDs welche 16.8 Millionen Farben darstellen können, nicht nur sieben.
Spannungsversorgung
Kommen wir zum Spannungsaufbau. Dabei handelt es sich fast um eine Fusion des MSI Z370 Tomahawk und MSI Z370 PC PRO bzw. Z370 Gaming Plus. Einen deutlichen Unterschied gibt es bei Herrn der Phasen. Die Kontrolle übernimmt hier nämlich ein Richtek RT3607BC. Dieser kann maximal vier Vcc und zwei VccGT Phasen ansteuern. Wenn man die Spulen anguckt, fällt einem auf, dass man jedoch insgesamt zehn zählt. Dass heißt, der Controller spricht je zwei Phasen gemeinsam an, es handelt sich hier also um einen 4x2 + 2 Aufbau.
Konkret bestehen die Phasen jeweils aus einem SM4337 als highside und einem SM4503 als lowside MOSFET, welche von Sinopower kommen. Die weiteren beiden Phasen oberhalb des Sockels bestehen aus je zwei SM4503 als lowside und einem SM4337 highside MOSFET. Wenn man genau hinschaut, sieht man eine Eigenheit. Denn hier sind auch drei Treiber (4P=4K) vorzufinden. Einer ist für die vierte Vcc Phase zuständig und die beiden anderen für die beiden VccGT Phasen. Wer sich nun fragt, warum die linken Phasen keine Treiber nutzten, diese sind im Controller integriert.
Für ein Z370 Mainboard mit Übertaktungsfunktionen gilt dieser Aufbau auch noch eher als Low-Mainstream-Lösung. Für ein B360 Mainboard wird er ausreichend sein, zumindest haben wir diese Erfahrung bereits mit anderen, ähnlichen Z370 Mainboards machen können. Die großen Kühler sollten dabei sehr gut mit der Abwärme zurechtkommen.
HiFi-Ausbau
Beim HiFi-Ausbau setzt MSI auf einen Realtek ALC1220, welcher aktuell zu den besten OnBoard-Lösungen gehört. Den Aufbau betitelt der Hersteller mit Audio Boost 4. Neben dem Codec ist auch ein Operations- bzw. Kopfhörer-Verstärker von Texas Instruments (OPI1652) verbaut und wird durch mehrere Kondensatoren von Nippon abgerundet. Softwareseitig fährt MSI mit Nahimic 2+ auch das aktuelle Optimum auf.
Kühler und Blenden
Und noch einmal können wir nur betonen, dass die Kühler seit längerer Zeit wieder richtig massiv ausfallen. Vor allem der Kühler der seitlichen bzw. der Vcc Phasen ist besonders ausladend. Damit die Hebelwirkung nicht zu groß wird, hat er Gummi-Puffer spendiert bekommen welche sich auf den Gehäusen der Backpanel-Anschlüsse abstützen. Im Vergleich zu den getesteten Z370 Mainboards mit ebenfalls vierphasigem Aufbau, gefällt uns diese Kühllösung insgesamt besonders gut. Bei den Wärmleitpads hat man zu der extrem feuchten Varianten gegriffen, welche wir auch schon beim Tomahawk vorgefunden hatten. Der Mosfet-Kühler fällt auch verhältnismäßig groß aus, der Kontakt zum B360 wird über schmierige Wärmeleitpaste hergestellt.