Der be quiet! Dark Rock Pro 5 stellt den direkten Nachfolger des beliebten be quiet! Rock Pro 4 dar, den wir bereits 2018 im Test hatten. Einher ging auch die Vorstellung des nochmals teurere Dark Rock Elite (zum Test), der aber nicht im Fokus dieses Artikels steht. Wir wollen wissen, ob der Kauf des besagten Dark Rock Pro 5 lohnt, oder nicht.
Der Dark Rock Pro 5 tritt in die Fußstapfen des überaus erfolgreichen und mehrfach ausgezeichneten Dark Rock Pro 4 (zum Test) und bietet enorme Kühlleistung bei geringer Lautstärke für alle gängigen Consumer-Plattformen, so jedenfalls lautete der Vorsatz vom Hersteller zum Zeitpunkt der Markteinführung. Inzwischen haben sich schon einigen Meinungen und Testergebnisse in der Welt breitgemacht, was aber kein Grund ist, die Leistung nicht selbst auf den Prüfstand zu stellen.
Der be quiet! Dark Rock Elite, den wir ebenfalls im Einzeltest schon vorgestellt haben, geht hier noch ein Stück weiter und möchte noch mehr „Features“und abermals bessere Kühlleistung bieten. Für den potentiellen Käufer mündet das letztlich in einem höheren Kaufpreis. Bei den UVPs unterscheiden sich beide Kühler, auch wenn diese schon merkbar unterboten wurden, liegen die Straßenpreise für den Dark Rock Pro 5 bei rund 90 Euro und für den Elite bei circa 104 Euro – eine stattliche Ansage!
Laut Hersteller war das selbst gesteckte Ziel nicht einfach, die hohen Leistungsstandards des Dark Rock Pro 4 zu übertreffen. Mit dem Dark Rock Pro 5 habe man die Anforderung aber dennoch gemeistert, die eigens gestellte Messlatte noch höher zu legen. Durch die Nutzung der Leistung der Silent Wings Lüfter und die Ergänzung der Ausstattung durch einen integrierten Geschwindigkeitsschalter zur Priorisierung von Kühlungs-Performance oder besonders leisem Betrieb, ist ein Luftkühler entstanden, der Multithreading-Aufgaben und deren Anforderungen gerecht wird, so be quiet! selbst.
Um auch einen validen Vergleich mit dem Vorgänger und natürlich auch dem nochmals teureren „Elite“ zu ziehen, haben wir die drei Kühler im direkten Vergleich antreten lassen und auf den Prüfstand gepackt.
Dark Rock Pro 4 - Dark Rock Pro 5 - Dark Rock Elite
Der Lieferumfang fällt 1:1 so aus, wie es auch beim Dark Rock Elite der Fall ist. Er beinhaltet neben der ausführlich bebilderten Montageanleitung, Sockelhalterungen für alle gängigen AMD- und Intel-Plattformen, sowie eine kleine Tube an Wärmeleitpaste. Natürlich kommt auch wieder ein be quiet typischer Schraubendreher mit beim Käufer an. Die technischen Eckdaten finden sich wie immer in der folgenden Tabelle. Auf der nächsten Seite geht es weiter mit den Detailbetrachtungen des Kühlers.
CPU-Kühler im Überblick | |
Modell | be quiet! Dark Rock Dark Pro 5 |
TDP | 270 Watt |
Maße | 136x168x124mm (BxHxT) |
Heatpipes | 6 mm (7x) |
Gewicht | 1292 Gramm (inkl. Lüfter) |
Material | Aluminium, Kupfer (Kühlerboden) |
Kompatibilität | AMD: AM5, AM4 Intel: LGA 1700, 1200, 115x, 20xx |
Lüfter-Modell | Silent Wing |
Maße | 120 x 120 x 27 mm |
Drehzahl | 400 - 2000 / 1700 U/min (Quiet Mode) 400 - 1500 / 1300 U/min (Performance Mode) |
Lautstärke | 15,1 / 25,9 / 32,3 db(A) - Performance-Mode 8,9 / 16,3 / 23,3 db(A) - Quiet-Mode |
Luftdurchsatz | 52.5 / 89.1 | 68.7 / 116.6 |
Spannungsbereich | 12 VDC |
Beleuchtung | - |
Preis | 99,90 EUR (UVP) |
Garantie | 2 Jahre Garantie |
Hersteller-Homepage | https://www.bequiet.com/de |
be quiet! Dark Rock Pro 5 im Detail
Der Kühler hat in seiner grundlegenden Formgebung ein sehr schlüssiges Design erhalten, unterscheidet sich aber funktional und optisch im Vergleich zum Dark Rock Elite. Das Top-Modell bekommt als Frontlüfter gewissermaßen ein proprietäres System mit Halteschiene. Der Dark Rock Pro 5 setzt beim äußeren Lüfter weiterhin auf die bewährten Halteklammern. Im Umkehrschluss könnte man hier auch einen anderen Lüfter positionieren. Wie vom Vorgänger gewohnt, sitzt auch in der Mitte des Doppeltower-Kühlers wieder ein Lüfter. Wie dieser aber angebracht und befestigt wird, ist grundlegend neu entwickelt worden.
Ein Zusatzdeckel hält magnetisch - darunter der Schalter für Performance- und Quiet-Mode
Beim Dark Rock Pro 5 sitzen ein 135 mm und ein 125 mm Lüfter am Kühlblock. Beim Elite hat man hier zwei 135 mm Ableger verbaut. Namentlich spricht be quiet! vom Silent Wings Lüfter, ohne ihn genau auf eine Modellnummer zu spezifizieren. Die Lüfter selbst haben auch wieder einige nennenswerte Aspekte inne. Der 6-Pol-Motor mit Fluid-Dynamic-Lager soll eine maximale Geräuschkulisse von 23,3 dB(A) (Quiet-Modus) und max. 32,3 db(A) (Performance Modus) erzeugen. Für das Ändern des Betriebsmodus steht unter der Top-Abdeckung des Kühlers ein kleiner Schalter zu Verfügung. Hinter den beiden Geschwindigkeiten verbirgt sich eine jeweils anders eingestellte PWM-Kurve. Zudem drehen die Lüfter entweder bis maximal 2000 / 1700 Umdrehungen pro Minute (Performance) oder bis zu 1500 / 1300 Umdrehungen pro Minute (Quiet).
Die Lüfter selbst werden nutzerfreundlich am Kühlkörper angebracht. Gerade der mittlere Lüfter wird sehr komfortabel angebracht, sitzt er doch fest am oberen Deckel, muss dafür aber auch nicht fummelig am Kühlkörper befestigt werden. Eine Arretierung erfolgt dann über das Cover sowie den Spitzen der Heatpipes, welche gewissermaßen den Weg vorgeben.
Der vordere wird, wie schon erwähnt, mit Halteklammern befestigt. Auf Grund der Tatsache, dass hier ein 120 mm Modell verwendet wird, gibt es deutlich weniger „Probleme“ höher aufbauende RAM-Module zu verwenden. Der Elite kann hier zwar seine Lüfterposition mittels der Schiene variieren, was aber Leistungsveränderungen mit sich bringt. Sicher in keinem großen Maße, aber man verschiebt den Lüfter aus seiner idealen Position.
Auf Hochglanz polierte Bodenplatte - auch für Flüssigmetall geeignet
Der Doppel-Towerkühler setzt auf einen Materialmix aus Aluminium und Kupfer. Die kompletten Kühlfinnen bestehen aus Aluminium und wurden mit einer Keramikbeschichtung überzogen. Das Endergebnis sieht und fühlt sich sehr wertig an. Im direkten Vergleich mit dem Dark Rock Pro 4 sind hier die Unterschiede erkennbar. Für den Wärmetausch auch verantwortlich sind die sieben Heatpipes mit 6 mm Durchmesser. Mit 168 mm in der Höhe und insgesamt 1,29 Kilogramm ist der Dark Rock Elite ein massiver Kühlbock, der mit einer TDP von 270 W spezifiziert wurde.
Leicht versetzter Aufbau mit Aussparung im Bereich des äußeren Lüfters
be quiet! Lüfter mit "aktueller Silent Wings Technologie - so beschreibt sie der Hersteller
Die Anschlusskabel sind ebenfalls sehr nutzerfreundlich gestaltet und werden in einer Art Daisy Chain zusammengeschaltet und dann final als 4-PIN-Stecker am Mainboard angeklemmt. Die Kabelstränge selbst sind kurzgehalten, sodass kein unnötiges Kabelgewirr erzeugt wird.
Auf der nächsten Seite fahren wir mit der Montage fort, ehe es dann in den Praxistest geht und der Kühler seine Leistung unter Beweis stellen muss.
Lieferumfang & Kühlermontage
Wie der Kühler ist auch das Montagematerial in Schwarz getaucht. Insgesamt hinterlässt alles einen sehr guten Eindruck. Es ist alles Nötige vorhanden, was es für die erfolgreiche Montage im System benötigt. Nett zu erwähnen ist der Karton, der das Zubehör frei zugänglich macht und dies nicht umständlich aus einer gequetschen Box entfernt werden muss.
- Intel: LGA1700, LGA1200, LGA1151, LGA1150, LGA1155, LGA2066, LGA2011(-3)
- AMD: AM4, AM5
Montage auf Sockel AM5
Für die Montage auf den Intel-Mainstream-Sockeln braucht es die beiliegende Backplate. Diese wird von hinten aufgelegt, sodass die Gewinde-Stifte auf der Vorderseite weit hinausstehen. Hier steckt man dann die beiden Brücken auf und fixiert sie mit den vernickelten Muttern. Jetzt kann schon der Kühler aufgelegt und fixiert werden. Im Falle einer AMD-Platine wie abgebildet, es handelt sich dabei um das MSI B650 Edge WiFi, geht dies trotz der vergleichsweise vielen Chipkühler sehr gut von der Hand und es offenbaren sich keine Kompatibilitätsprobleme.
Am Kühler selbst muss der mittlere Lüfter herausgenommen werden. Der mitgelieferte Schraubendreher passt dann perfekt in der Anwendung, um die beiden Schrauben am Befestigungskit anzuziehen. Nettes Detail, die Schrauben sind fest an der Halterung angebracht und müssen nicht fummelig eingerastet werden. Etwas komplizierter wird es dann beim Finden des passen RAMs. Die verwendeten Kingston Fury Beast passen perfekt unter den Lüfter.
Wie auf den Abbildungen zu sehen, verfügt der Kühler über eine Art Top-Cover, das magnetisch an der Halterung darunter befestigt wird. Die gesamte Produktanmutung in diesem Umfeld ist sehr wertig und suggeriert auch einen hohen Gegenwert für den ebenfalls hohen Kaufpreis.
Testsystem vorgestellt: Hardware
Um valide Ergebnisse bei den Kühler-Tests aufzeigen zu können, kommt immer dasselbe System zum Einsatz, an welchem keine Veränderung getroffen werden. Die Basis stellt das Corsair Carbide 678C dar. Dieses bietet sehr viel Platz für große Radiatoren oder Luftkühler und ist bereits ab Werk mit drei ML140 Lüftern bestückt. Diese kommen bei den Luftkühler-Tests auch immer zum Einsatz, bei den Tests einer Wasserkühlung wird der Lüfter in der Front demontiert. Zudem wird im Top das Mesh-Gitter eingesetzt, statt der Dämmplatte. Genaueres zum Gehäuse kann man im zugehörigen Test nachlesen.
Eingezogen ist hier ein AMD AM4-System. Konkret befindet sich ein AMD Ryzen 7 1700X mit einer TDP von 95W im Sockel des MSI B450 Tomahawk Max, welcher mit fixierten 3,5GHz bei 1,25V betrieben wird. Dadurch wird die automatische Übertaktung mittels XFR umgangen und dennoch in etwa die typische Wärmeabgabe des Achtkerners erreicht. Der CPU zur Seite steht ein 16 GB RAM-Kit. Die beiden Riegel der Corsair Vengeance LPX bauen relativ flach, womit zu keinem Zeitpunkt mit Kompatibilitätsproblemen zu rechnen ist. Damit das Grundsystem als leise bezeichnet werden kann, kümmert sich um die Bildausgabe eine MSI Radeon RX 5700 XT Gaming X, bei welcher sich die Lüfter ohne Grafiklast nicht drehen.
Mit Energie wird das System durch ein Corsair RM650 versorgt. Das Netzteil ist mit einer 80 PLUS Gold Effizienz zertifiziert und mit einem 135 mm Lüfter versehen. Dieser springt aber nur dann an, wenn er benötigt wird, ansonsten ist der Energiespender komplett lautlos. Ergänzt wird das Netzteil durch ein Corsair Pro PSU Cable Kit mit einzeln ummantelten Kabeln. Das Betriebssystem nimmt Platz auf einer Corsair MP510 mit 240 GB. Durch den Einsatz einer M.2 SSD werden weitere unnötige Kabel eingespart. Neben Windows 10 Pro ist eigentlich nur iCUE und Prime 95 als Software zu nennen. Denn als Lüftersteuerung kommt ein Corsair Commander Pro zum Zuge. Dieser kann Lüfter nicht nur mit PWM oder Spannung drehzahlgenau regeln, sondern bietet zudem auch externe Temperatursensoren. Weiterhin lassen sich in der Software die Temperaturwerte der Hardware darstellen und auch loggen.
Kühlertestsystem im Detail vorgestellt | ||
Prozessor | AMD Ryzen 7 1700X | ![]() ![]() ![]() ![]() |
Mainboard | MSI B450 Tomahawk Max | |
Storage | Corsair MP510 240 GB | |
RAM | 16 GB Corsair Vengeance LPX DDR4-3200 | |
Netzteil | Corsair RM650 | |
Grafikkarte | MSI Radeon RX 5700 XT Gaming X | |
Gehäuse | Corsair Carbide 678C | |
Controller | Corsair Commander Pro | |
Wärmeleitpaste | Arctic MX-4 | |
sonstiges | ||
Testverfahren Hardware
Damit die CPU in jedem Test gleich beansprucht wird, kommt Prime 95 v29.8b6 mit Custom Einstellungen zum Einsatz. Gewählt wird 8K FFT, was die höchste Heizleistung erzeugt. Zudem wird immer der gleiche Speicherbereich getestet, also ein Haken bei FFTs in-place gesetzt. AVX2 sowie AVX werden deaktiviert. Die Zeit wird auf 120min eingestellt, sodass genügend Zeit für den Run zur Verfügung steht.
Während die Gehäuselüfter bei 400 U/min fixiert werden, wird die Drehzahl der Lüfter oder die Lüfter auf dem Kühler oder Radiator variiert. Zunächst wird die höchste Drehzahlstufe eingestellt und das System eingeheizt. Ändert sich die Temperatur der CPU nicht weiter, wird mit dem Loggen der Messwerte begonnen. Nach etwa einer Minute wird die Drehzahl um 200 U/min gesenkt und diese Stufe wieder so lange beibehalten, bis sich die CPU-Temperatur nicht weiter verändert. Auch dieser Zustand wird dann ~1min geloggt. Insgesamt wird der Prozess so lange durchgeführt, bis die Lüfter keine Veränderung mehr zulassen. Zu jeder Zeit wird auch die Raumtemperatur mit zwei externen Sensoren ermittelt und ebenfalls geloggt.
Insgesamt erhält man somit einen Datensatz, aus dem sich die Differenz zwischen Raum- und Prozessor-Temperatur sehr genau bestimmen lässt und das für ein breites Drehzahl-Spektrum. Für jede Stufe wird auch der Schalldruckpegel ermittelt, allerdings werden hierfür auch Gehäuselüfter noch weiter gedrosselt und zudem die Front-Tür des Gehäuses geschlossen, welche während des Testdurchlaufs sonst offen steht.
Messwerte: Temperatur
Wie bereits eine Seite zuvor geschrieben, wurden alle Kühler unter identischen CPU-Bedingungen getestet. Die ermittelten Testergebnisse entsprechen ausschließlich denen der Komponenten unseres Testsystems. Abweichende Konfigurationen dieser Hardware-Zusammenstellung haben unausweichliche Änderungen, der von uns erzielten und dargestellten Messwerte zur Folge. Neben der Fixierung des Takts sowie der Spannung des Prozessors, wurde auch die Drehzahl der Lüfter im Gehäuse auf 400 U/min fixiert, so ergibt sich eine ideale Vergleichsgrundlage aller Modelle.
Für die Wertermittlung und Interpretation dieser ist es wichtig zu nennen, dass wir gleich die drei eingangs benannten Kühler durchgemessen haben. Zum einen die beiden neuen Kühler, sowie auch den Dark Rock Pro 4, da die Messwerte aus 2018 stammten, war hier keine Validität mehr gegeben, um diese auch auf Augenhöhe zu bewerten.
Dark Rock Pro 4 - Dark Rock Pro 5 - Dark Rock Elite
Auch wenn der Dark Rock Pro 4 nochmal von uns nachgemessen wurde, wollen wir die Testergebnisse der beiden neuen Kühler primär für sich allein bewerten, haben aber dennoch immer die Werte des älteren Modells im Hinterkopf.
Der Dark Rock Pro 5 und Elite werden grundlegend mit Quiet- und Performance-Modus beworben, bei denen der vordere und mittlere Lüfter jeweils andere Drehzahlen an den Tag legen. In unserem Fall haben wir dieses System ausgehebelt und zum Zwecke der Vergleichbarkeit mit fixen Werten gearbeitet.
Das Wichtigste bei einem Top-Kühler dieser Gattung ist doch, wie gut performt er. Ganz pauschal kann man sagen, dass der Dark Rock Pro 5 in unserem Umfeld und mit dem hier aufgezeigtem Vergleichsportfolio sehr gut dasteht. Der Elite agiert nochmal ein wenig besser, kommt aber auch nicht an die Spitzenmodelle von Noctua heran.
Wie man wunderbar sehen kann, habe beiden „5er-Modelle“ einen deutlich sichtbaren Leistungsvorteil gegenüber dem Dark Rock Pro 4. Gerade im niedrigen Drehzahlbereich wird dies mit mehreren Grad sichtbar und ist oftmals ein entscheidender Faktor, wenn es um einen guten Mix aus Lautstärke und Leistung geht. Lautstärke ist ein gutes Stichwort, auf der nächsten Seite betrachten wir die Messwerte dieser Kategorie.
Messwerte: Lautstärke
Gemessen wird mit einem Schallpegelmessgerät "PCE 318" und aus 50 Zentimeter Abstand zum linken Seitenteil des Gehäuses. Dabei wird die Front-Tür geschlossen. Die drei im Gehäuse verbauten 140 mm Lüfter werden auf 400 U/min fixiert. Die Lüfter auf der Grafikkarte sowie im Netzteil stehen still.
Zusammenhang von Lautstärke und Kühlleistung
Die beiden vorherigen Seiten liefern zwar schon Messwerte, aber so richtig interessant wird es erst, wenn man die Messung der Temperaturen mit den gemessenen Lautstärke-Werten in Zusammenhang bringt. Hier offenbart sich sozusagen die Effizienz der Kühler. Folgend wird also die Kühlleistung bzw. die Temperaturdifferenz zwischen CPU und Raumluft über der erzeugten Geräuschkulisse aufgetragen.
Nimmt man nur das Balkendiagramm zur Hand, um die Lautstärke des Dark Rock Pro 5 zu beurteilen, dann landet der Kühler bzw. der Lüfter immer im vorderen Drittel. Bis circa 1000 Umdrehungen ist dieser quasi gar nicht aus dem System herauszuhören und hat auch generell ein angenehmes Arbeitsgeräusch. Im darüber liegenden Drehbereich ist dieser wahrzunehmen, aber auf einem wirklich sehr angenehmen und nicht störbaren Niveau. Wer hier eine sauber austarierte PWM-Lastkurve in seinem Anwendungsszenario hinterlegt hat, der bekommt einen super leisen Lüfter mit guter Leistung geboten.
Generell bewegen sich die drei mehrfach genannten be quiet! Kühler auf einem ähnlichen Niveau. Unterschied machen hier aber die beiden neueren Ableger, da sieht deutlich schneller drehende Lüfter innehaben. Die beiden beim Dark Rock Pro 4 haben bekanntlich 1400 U/min als Obergrenze gehabt, was den Kühler als solchen auch gewissermaßen leistungsmäßig limitiert hatte, auch wenngleich der Mix aus Leistung und Akustik im Fokus stand. Auf der nächsten Seite kommen wir dann zum abschließenden Fazit.
Fazit
Die beiden neuen CPU-Kühler aus dem Hause be quiet! sollen der nächste große Wurf sein. Im Kern lässt sich dies auch bestätigen. Die Kühler wurden effektiv weiter entwickelt bzw. im Fall des Elite als Produkt nochmal weiter „oben“ positioniert. Für die Mehrheit der Käufer wird aber vermutlich der Dark Rock Pro 5 das Produkt der Wahl sein.
Gerade auch bei diesem kommen etliche Aspekte zum Vorschein, die sich nicht nur auf die reine Leistung beziehen, sondern das Gesamtprodukt verbessert haben. Das wäre zum einen die reine Materialgüte und die deutlich verbesserte sowie auch komfortablere Montage am Mainboard, die nun wirklich innerhalb von wenigen Augenblicken abgeschlossen ist. Preislich geht man natürlich in höchste Gefilde, in der mitunter auch schon AiOs angesiedelt sind. Letztlich ist es aber wohl eine subjektive Entscheidung, welche Kühlung verbaut wird. Leistungsmäßig im Zusammenspiel mit der erzeugten Betriebslautstärke kann der Kühler auf jeden Fall punkten. Ein sehr leiser und zugleich performanter Betrieb ist möglich.
In Summe können wir dem Kühler eine deutliche Empfehlung aussprechen, auch wenn der Kaufpreis kein Schnäppchen darstellt. Das Produkt als solches ist sehr überzeugend ausgelegt und wird eine breite Käuferschaft finden.
be quiet! Dark Rock Pro 5