Das MSI Gungnir300R Airflow ist ein ATX-Gehäuse mit großes Show-Charakter und natürlich, wie der Name es schon suggeriert, großem Kühlungsvermögen, jedenfalls wenn es nach Ansicht des Herstellers geht. Des Weiteren kommt dieser Korpus mit ein paar optischen Leckerbissen sowie vier ARGB-Lüfter daher. Was das Gehäuse kann, klären wir umfangreich im nachfolgenden Testartikel.
Wie so viele andere Gehäuse dieser Gattung kommt das Gungnir 300R Airflow in zwei Varianten daher, einmal in schwarzer sowie in weißer Farbausführung. Zudem besteht auch die Möglichkeit, ein komplettes Modell, ohne beleuchtete Lüfter zu kaufen. Für die RGB-Versionen werden aktuell rund 155 Euro fällig, die unbeleuchtete Version (Lüfter) kostet genauso viel. Preislich bewegt man sich damit auf jeden Fall schon im höheren Preissegment, in dem sich auch andere Produkte tummeln, die mit viel Ausstattung aufwarten. Das perfekte Beispiel wäre das NZXT H7 Flow RGB (2024), was wir erst kürzlich vorgestellt haben und preislich auf gleichem Niveau einzuordnen ist.
Was hat das Gehäuse also grundlegend zu bieten? Zunächst einmal das vollwertige ATX-Format bis hin zum eATX-Format, einen überwiegend werkzeuglosen Aufbau bei den Seitenverkleidungen und insgesamt vier vorinstallierte 120 mm RGB-Lüfter (drei in der Front, einer im Heck). Spannend und viel Nutzen verspricht auch der GPU-Halter, der nicht nur schick beleuchtet ist, sondern auch für horizontale und vertikale GPU-Montage vorgesehen ist. Das PCI-Bracket lässt sich ebenfalls flexibel austauschen, es wird sogar ein zweites mitgeliefert. Ein ähnlich modulares System haben wir zuletzt beim neuen be quiet! Light Base sowie dem be quiet! Dark Base Pro 901 gesehen.
Der Hersteller selbst sieht hier beispielsweise ein Lian Li O11 Air Mini oder ein Corsair 4000D RGB Airflow (zum Test) als direkten Konkurrenten mit ähnlichen Produkt-Features bzw. ähnlichem Preispunkt. Innerhalb des NZXT-Universums platziert man das Gehäuse oberhalb des H5 Mini-ITX-Cases und unterhalb des H7, welches mit klassischen Maßen ohne Abschrägung im Frontbereich auskommt. Das ist auch ein spannender Punkt, denn das H6 bietet ein sehr markantes Doppelkammer-Design, welches platztechnisch und bei der Montage der Hardware einige Vorteile mitbringen soll, aber auch thermisch davon profitieren will. Ob der Plan aufgeht, werden wir im Laufe des Beitrags erörtern.
Lieferumfang
Der Lieferumfang gestaltet sich überraschend umfangreich. Ein breites Portfolio an Schrauben, einem Schraubendreher, diverse Kabelbinder, die üblichen Booklets sowie auch ein Wechsel-Bracket für die PCI-Slots wird mitgeliefert. Gerade das zuletzt genannte bietet eines an Flexibilität beim Systembau, wie wir gleich auf den nächsten Seiten sehen werden.
Gehäuse im Überblick | |
Bezeichnung | MSI Gungnir300R Airflow |
Mainboard-Formate | Mini-ITX, Micro-ATX, ATX, eATX |
Formfaktor | ATX |
Gewicht | 10,9 Kg |
Laufwerke | 6 x 2,5 Zoll am Gehäuserahmen 2 x 2,5 Zoll oder 2x 3,5 Zoll |
Lüfter | Front: 3x 120 mm (3x vorinstalliert) oder 3x 140 mm Heck: 1x 120 mm (1x vorinstalliert) oder 1x 140 mm Top: 3x 120 mm oder 3x 140 mm Boden: 2x 140 mm |
Radiator-Support | Top: max. 280 mm Heck: max. 120 mm Front: max. 360 mm |
max. CPU-Kühler-Höhe | 175 mm |
max. GPU-Länge | 360 mm |
max. Netzteil-Länge | 200 mm |
Material Gehäuse | Stahl, ABS-Kunststoff, Glas |
Maße | 505 x 235 x 510 mm (B x H x T) |
sonstiges | Staubfilter in Boden 1x USB-C (3.1) + 2x USB 3.0 (Typ-A) |
Ausführungen | Schwarz, Weiß |
Preis | 155,99 EUR |
Garantie | 2 Jahre Garantie |
Hersteller-Homepage | https://de.msi.com/ |
Impressionen Außen
Die Anmutung und der grundlegende Aufbau sehen auf den ersten Blick sehr solide und wertig aus. Man hat es geschafft, wirklich jedes Bauteil am Gehäuse in Weiß einzufärben. Möchte man ein weißes System zusammenstellen, ist dies hier eine gute Grundlage. Sogar die Schrauben wurden in Silber gehalten, sodass es keine zu großen Farbkontraste gibt. Bei der Usability lässt sich auch einiges positiv erwähnen, so werden die Seitenteile nur mit einer Rändelschraube fixiert und dann ganz einfach herausgedrückt. Weitere Pins halten die Elemente in Position. Der Gehäuse-Body misst 505 x 235 x 510 mm (B x H x T) und fällt für ein Gehäuse dieser Gattung völlig normal aus.
Die generelle Umsetzung und Materialanmutung können als sehr gut bezeichnet werden. Ein paar Abstriche muss das Gehäuse in Details wie dem Farbmix zwischen Kunststoff und Metall hinnehmen. Das flexible Staubgitter auf der Oberseite ist zwar nett und einfach gedacht, will man aber nicht so recht zum ansonsten sehr schicken Gehäuse passen. Abgesehen davon sind keine wirklichen Farbunterschiede zwischen Kunststoff und Metall zu erkennen, hier hat man gute Feinabstimmungen getroffen.
Für sicheren Stand sorgen für große Füße, die zusätzlich mit Gummibelägen ausgestattet sind. An der Unterseite befindet sich das gleiche Lochgitter wie an den Außenteilen. Am gesamten Gehäuse hat man leider gänzlich auf feinmaschige Staubgitter verzichtet, dem sollte man sich grundlegend bewusst sein. Das I/O-Panel fällt kompakt aus: Zwei USB 3.0 Typ-A-Stecker und ein USB-C-3.1 Port hat man für die Datenübertragung implementiert. Ebenfalls bekommt man als Anwender noch einen 3,5 mm Klinkenstecker sowie einen beleuchteten Power-Button geboten, sowie auch einen Reset-Knopf, der leider nicht mehr als selbstverständlich angesehen werden kann.
Das Gehäuse in Gänze ist angenehm ruhig, unaufgeregt und vergleichsweise einfach gestaltet. Was zunächst etwas abwertend klingen mag, ist ausdrücklich positiv zu verstehen. Denn bekanntlich ist weniger dann doch wieder mehr und legt zugleich den Fokus auf das Wesentliche.
Unterseite mit großen Standfüßen und Gummielementen
Die Seitenelemente sind alle ganz einfach abnehmbar. Das Glaselement an der Hauptseite wird mittels kleiner Drucknasen gehalten bzw. unten dann in eine Art Führung gelegt. Ähnlich ist es auch beim Stahlelement auf der Rückwand umgesetzt. Das macht das Entfernen zum Kinderspiel und vermittelt abermals ein wertiges Gefühl.
dezent ausgeführtes IO-Panel mit allen notwendigen Schalterelementen
Flexibles Staubgitter auf der Oberseite hält per Magnetstreifen
Seitenteil wird nur mit einer Rändelschraube fixiert
Auf der nächsten Seite geht es weiter mit den Detailblicken im Gehäuse.
Impressionen Innen
Wie schon angesprochen, lassen sich die Seitenteile ganz einfach entfernen. Der Chassis-Aufbau ist weitestgehend bekannt und wird von vielen Herstellern verwendet. MSI hat einen guten Mix aus Usability und zahlreichen Kabeldurchführungen geschaffen, der optisch dennoch sehr clean erscheint. Beim seitlichen Anblick steht natürlich sehr omnipräsent der GPU-Holder im Vordergrund, der ab Werk auch direkt verkabelt und demzufolge auch beleuchtet ist.
Lüfter sind bereits vormontiert - RGB versteht sich
An vielen Stellen schon vorbereitet - Velco Stripes zum besseren Verlegen der Kabel
Die Rückseite gibt sich ebenfalls sehr aufgeräumt. Alle Kabel, ob nun von den Lüftern oder dem IO-Shield kommend, wurden perfekt in die vorgesehenen Velco-Stripes fixiert und sehr angenehm verlegt. Das sieht nicht nur schick und einladend für das eigene System aus, sondern spart auch eine Menge an Zeit bei der Erstmontage. Blicken wir aber nochmal in den Hauptbereich des Chassis.
Auch rückseitig vorinstalliert - 140 mm Modell ist ebenfalls möglich
Wie schon erwähnt, hat MSI hier in Summe vier 120 mm Lüfter verbaut. An sich sehr lobenswert, zumal diese auch schick beleuchtet sind. Der Gehäuserahmen hätte allerdings auch 140 mm Derivate in der Front und dem Heck zugelassen. Warum man sich dagegen entschieden hat, weiß nur der Hersteller selbst. So wäre sicher noch einiges an Kühlleistung und Laufruhe möglich gewesen. Die Lüfter selbst werden mit Leistungsangaben von 1100 Umdrehungen beziffert. Einen angegebenen Lautstärkewert liefert uns der Hersteller nicht mit. Jedoch lässt sich jetzt schon daraus ableiten, dass der Maximalpegel deutlich im Rahmen bleiben dürfte.
Das große Kabelbündel der vorinstallierten Lüfter wurden bereits erwähnt. Aber auch die Stränge vom IO-Shield wurden alle in Weiß gehalten und auch bereits sauber verlegt. Ein nettes Detail, die Einzeljumpe für die Startbutton sind nicht mehr einzeln, sondern als Bundle-Stecker zusammengeführt worden. Apropos Anschluss, im Gehäuse hat man zudem einen großes RGB- und Lüfterhub installiert, sodass die Anschlussmöglichkeiten nicht ausgehen sollten. Insgesamt lassen sich bis zu 10 Lüfter verbauen. Am Hub selbst können auch diese in der Zahl untergebracht werden, da hier herstellerseitig mit Y-Kabeladaptern gearbeitet wird.
Die wahlweise 2,5 oder 3,5 Zoll Laufwerke können in die beiden Käfige werkzeuglos eingeschoben werden. Eine Entkopplung gibt es allerdings nicht. Für die weitere Montage von 2,5 Zoll Datenträgern stehen sechs weitere Halte-Brackets am Chassis selbst zur Verfügung.
Herausnehmbar: Der Halterahmen für SSD und HDD
Wenn man vorhat, eine All in One Wasserkühlung zu verbauen oder weitere Lüfter, dann kann dies entweder im Boden oder dem Top-Bereich umgesetzt werden. In beiden Fällen kommt man sehr gut und luftig an die Einbauposition heran. Im unteren Bereich können bis zu zwei 140 mm verbaut werden. Gleiches gilt auch für den Deckel, nur dass sich hier auch gleich drei 120 mm Ausführungen verbauen lassen. Zum Thema Wasserkühlung gehen wir auf der nächsten Seite nochmal ausführlicher ein.
Konsequent durchgeführt - Anschlusskabel des IO-Panels
Die Front kann sehr leicht abgenommen werden und man gelangt an die verbauten Lüfter. Diese sitzt auf einem ebenfalls leicht zu entfernenden Halterahmen, der nur mit zwei Rändelschrauben fixiert wurde. Für die Montage von Radiatoren oder Lüfter kann man die notwendigen Schritte also bequem extern vornehmen.
Einen weiteren und vor allem in puncto Flexibilität steigernden Aspekt stellt das PCI-Bracket dar, dass beim Gungnir300R sogar als Wechselversion beiliegt, je nachdem wie man sein System gestalten und einbauen möchte. Die Grundversion kann man ganz einfach drehen, gehalten wird es nur mit einer Rändelschraube und weiteren Bobbeln wie auch bei den Seitenteilen. Wer weniger Slots benötigt, der kann zudem das mitgelieferte einbauen. Dies bietet zudem auch den Vorteil, dass man hier zwei 60 mm Lüfter direkt hinter der GPU verbauen und somit die Abfuhr der Wärmeluft forcieren kann.
Wechselbracket mit weniger Slots und Aufnahmemöglichkeit für Lüfter
Der Umbau selbst geht spielend einfach von der Hand und bietet für viele ein hohes Maß an Flexibilität, was wirklich lobend erwähnt werden kann. Auf der nächsten Seite geht es weiter mit dem Hardware-Einbau ins Gehäuse.
Hardware-Einbau
Der Einbau der Hardware geht wirklich einfach und vor allem schnell von Statten. Wie schon einige Seiten zuvor angesprochen, fällt das Gehäuse wenig „verspielt“ oder gar zu komplex aus, als, das es bei der Montage zahlreiche Abhängigkeiten gibt. Eher das Gegenteil ist der Fall. Wie auf den Abbildungen gut zu erkennen, sitzt das Netzteil in höherer Position und bekommt dank des „gittrigen“ Seitenteils auch genügend Frischluft. Die Anschlusskabel ließen sich wunderbar am Rahmen fixieren bzw. verlegen.
Die Laufwerke haben wir im Halterahmen darunter angebracht, der für die Montage entfernt und auch ohne Werkzeug dann wieder eingesetzt und fixiert werden kann. Leider gibt es keine Art der Entkopplung, sodass etwaige Schwingungen von HDDs direkt an den Rahmen übertragen werden. 2,5 Zoll Laufwerke werden hier ebenfalls untergebracht.
Stromkabel der Laufwerke sind gut zu verlegen - Rahmen wird per Rändelschraube fixiert
magnetisch haltendes Staubschutzgitter mit feiner Struktur
Sehr angenehm ist auf jeden Fall die gute Vorinstallation der Kabel rund um die Lüfter zu bewerten. Hier hat man bereits im Werk alles sehr sauber an den Controller verlegt und angeschlossen, was die restlichen Stränge um so besser unterbringen lässt. Wer es bei einem Standard-System belässt, der wird hier zu kaum einem Zeitpunkt in Schwierigkeiten kommen alle Kabel zu verlegen, Platz ist nämlich mehr als genug vorhanden.
Großer Kabelstrang - aber alles vorbereitet und in Reihe geschaltet
Das fertige Montage-Ergebnis ist schnell erreicht und dank der in der Front verbauten Lüfter ergibt sich auch direkt ein schickes und ggf. buntes Gesamtergebnis, welches schick aussieht und mit ganz wenigen Parametern nochmals deutlich aufgewertet werden kann. Zum Beispiel einer Wasserkühlung. Mystic Light ist hier das Buzzword der Stunde. Mit dem MSI Center lassen sich dann letztlich auch alle Farbmodi synchronisieren und auch bis ins letzte Detail anpassen.
Wasserkühlung - Radiatoren
Hinsichtlich möglicher Wasserkühlungskombinationen bekommt man auch ein paar Möglichkeiten geboten. Primär sollte man aber auf All-in-one-Lösungen setzen, da hier die Radiatoren überwiegend kompakter sind und dann auch bedenkenlos verbaut werden können. Im Deckel passen maximal 360 mm Ausführungen, im Boden 240 mm Derivate. In der Frontposition ist ebenfalls genügend Platz für einen 360 mm Wärmetauscher vorhanden. Im unteren Bereich des PSU-Tunnels ist auch eine Aussparung vorgesehen, sodass auch dickere Modelle verbaut werden können.
Testsystem vorgestellt
Unsere Gehäusetests werden nach einem standardisierten Prinzip durchgeführt. Wie wir testen, kann wie gewohnt in unserem Gehäuse-Testsystem nachgelesen werden. Auf diese Art und Weise ist eine Vergleichsmöglichkeit aller Testberichte im Bereich von Gehäusen gegeben.
Gehäuse Testsystem mit AMD Ryzen CPU | ||
Prozessor | AMD Ryzen 7 2700X | ![]() ![]() ![]() ![]() |
Mainboard | MSI MPG X570 Gaming Edge WiFi | |
Storage | OCZ Vector 180 - 240GB | |
Kühlung | be quiet Dark Rock 4 | |
RAM | 2x 8GB HyperX Fury RGB DDR4-3200 | |
Netzteil | be quiet! Straight Power 11 650W | |
Grafikkarte | MSI Radeon RX 5700 XT Gaming X | |
Gehäuse | be quiet! Pure Base 500 FX | |
Betriebssystem | Windows 10 | |
Wärmeleitpaste | Arctic MX-4 | |
Grafikkartentreiber | Adrenalin 19.11.1 | |
Temperaturmessung
Um Bild der thermischen Fähigkeiten eines Gehäuses aufzuzeigen, haben wir zwei Lastszenarien, oder besser gesagt zwei Betrachtungsweisen derer dokumentiert. Grundlegend wird für die Tests die Kombination aus Furmark (@ 1024 x 768px – non Fullscreen) + Prime95 „Custom“ (mit 8 Threads weitere Einstellung siehe Screenshot) gleichzeitig betrieben, was im Umkehrschluss einen sehr guten Mix aus Systemauslastung und Praxisnähe darstellt.
- Messung 1: Maximale Drehzahl
- Messung 2: 800 U/min (wird im Mainboard-BIOS eingestellt, der Wert)
Dieser Prozess wird jetzt 20 Minuten lang betrieben. Einmal erfassen wir dabei den Averange-Wert (AVG) über die 20 Minuten, sowie in einem separaten Ablauf den Delta T Wert, also die Differenz des Messwertes und der Raumtemperatur. Nach Abschluss der Messverfahren werden die Werte aus AIDA 64 abgelesen. Als Maßeinheit wird logischerweise auf Grad Celsius gesetzt. Natürlich ist das angewandte Verfahren nicht vor Messtoleranzen gefeit, was also Schwankungen im Bereich von 0,5 Grad Celsius bei den gemessenen Temperaturen möglich macht.
Lautstärkemessung
Gemessen wird mit einem Schallpegelmessgerät "PCE 318". Dieses sitzt festgeschraubt auf einem Stativ und erfasst die Lautstärke 50 cm entfernt von der linken Gehäuseseite. Der von uns genutzte Messraum liegt unter 30 Dezibel Grundlautstärke und ist subjektiv beurteilt, mit absoluter Stille zu bezeichnen. Um eine Ausgangsbasis zu haben, wurden zu Beginn die Werte des offenen Aufbaus gemessen, also auf einem Benchtable. Diese folgen später mit in den ersten Berichten und bleiben dauerhaft in der Übersicht bestehen.
Overall-Rating
Das Overall-Rating ist eine Zusammenfassung aller Temperaturen und Messwerte. In der Summe ergibt sich daraus ein Leistungsindikator hinsichtlich der Kühlleistung eines jeden Gehäuses. Wir sind aktuell bemüht, die Vergleichsbasis aufzufüllen, sodass alle ermittelten Werte auch in Relation zueinander stehen.
Das Rating ist ein Mischfaktor aus allen ermittelten Werten und zeigt auf, wie das Gehäuse rangiert. Ich fasse es mal so zusammen, bei komplett reduzierter Lüfterdrehzahl bewegt sich das Gehäuse im Mittelfeld, hat aber auch einige Ausreißer mit hohen Temperaturen, wie die Einzelmessungen auf den folgenden Seiten zeigen werden. Lautstärkemäßig ist es aber leise unterwegs. Bei maximaler Lüfterdrehzahl bekommen wir schon deutlich bessere Werte, die abermals durch einen auspustenden Lüfter aufgewertet werden könnten.
Kurze Bewertung
Wie zu erwarten war, sind die ermittelten Scores im Bereich von 800 Umdrehungen eher im mittleren Bereich zu finden. Wenn man jetzt zum Beispiel im Top einen weiteren Lüfter verbaut, der die warme Luft nach außen saugt, sollten sich die Werte deutlichst verbessern und man hat das avisierte Airflow-Monster.
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Lautstärkemessung
Die Beurteilung der Lautstärke könnte unterschiedlicher nicht ausfallen. Im komplett herab geregelten Modus auf 800 Umdrehungen pro Minute ist das System ein absoluter Leisetreter. Selbst wenn man die Systemlast anlegt und die Grafikkartenlüfter beginnen zu agieren, bleibt der der Korpus und seine verbauten Hardware-Komponenten angenehm ruhig. Die Unterschiede in diesem Messbereich bzw. auch Ergebnisumfeld ist sehr marginal und nicht mehr genau differenziert heraus hörbar, was an sich schon für das ruhige Verhalten spricht.
Als absoluter Silent-Garant kann das Gehäuse bzw. die Lüfter nicht deklariert werden, dazu ist das Grundgeräusch leider zu hoch. Die auf 800 Umdrehungen regulierten Lüfter verrichten dennoch, wenn auch hörbar, ihren Betrieb. Hier könnte man nochmal anführen, dass 140 mm Lüfter die vermeintlich bessere Wahl gewesen wären, weil mehr Laufruhe und Luftdurchsatz impliziert wird.
Temperaturmessung 800 U/min
Die ermittelten Temperaturen sind als durchaus positiv zu werten. Keinesfalls auffällig und überwiegend im Mittelfeld, eher mit Hang hin zum oberen Drittel. Kühlpotential ist auf jeden Fall einiges vorhanden.
Temperaturmessung max. U/min
Bei maximaler Drehzahl sind die Ergebnisse eher enttäuschend und überwiegend auf die 120 mm Lüfter zurückzuführen. Wie schon mehrmals geschrieben, hätte ein größerer Lüfter für deutlich mehr Luftdurchsatz gesorgt und wäre vermutlich auch nochmals leiser zu Werke gegangen.
Fazit
Das MSI Gungnir 300R Airflow ist ein durchdachtes, wertiges, schickes und solides Show-Airflow-Gehäuse mit vielen positiven Aspekten, aber auch mit einigen negativen Details, die grundlegend nicht das Gesamtbild trügen. In Summe hat der Hersteller hier viele gute Sachen implementiert, die man anno 2024 als Nutzer erwartet und die auch dem Kaufpreis gerecht werden.
Leistungstechnisch hätte man sicherlich besser abschneiden können, wenn 140 mm Lüfter implementiert worden wären, dies könnte sicher für weitere Modelle als Feedback mitgenommen werden. Generell lässt sich aber sagen, dass die verbauten 120 mm Lüfter nicht nur schick aussehen, sondern auch recht leise betrieben werden können. Man merkt also schon, es gibt immer ein für und wider. In Summe stechen aber viele Details positiv hervor: perfekt vorbereitete Kabel, der sehr leichte Umbau für die Grafikkartenmontage, Farbdetails auch bei den Kabeln, sowie auch ein umfangreiches IO-Panel bzw. der Lieferumfang.
Wer im MSI-Umfeld das komplette Line-Up sein Eigen nennen möchte, der bekommt mit diesem ATX-Gehäuse einen perfekten Spielpartner der seine Aufgaben in fast allen Bereichen sehr gut umgesetzt hat.
MSI Gungnir 300R Airflow
- sehr durchdacht und mit etlichen Funktionen
- sehr einfache und angenehme Montage
- modernes und sinniges I/O-Shield
- Verkleidungen sehr einfach zu entfernen
- AiO Wakü-Montage möglich
- flexible & nützliche GPU-Halterung
- RGB-Lüfter ab Werk verbaut
- zweites PCI-Bracket
- keine HDD-Entkopplung
- keine Staubschutzgitter für Hauptbereiche
- 140 mm Lüfter wären wünschenswert