Es ist so weit, das be quiet Dark Base Pro 901 kommt jetzt als weiße Version auf den Markt. Mitte 2023 hat man dieses High End Gehäuse zunächst im klassischen Schwarz präsentiert und es konnte erstklassige Ergebnisse einfahren (wir berichteten ausführlich). Nun kommt die helle Farbausführung mit einigen Detailverbesserungen in den Handel. Wir haben einen ausführlichen Blick darauf geworfen.
Bevor wir starten, aber erstmal ein kleiner Blick in die Historie Gehäuses. Jenes wurde als Dark Base Pro 900 (zum Test) in seiner Urversion schon Mitte 2016 vorgestellt, also vor so ziemlich genau sieben Jahren. Zu diesem Zeitpunkt wurde das Gehäuse auch als Pro und non-Pro-Version angeboten. Zwei Jahre später, also Mitte 2018 folgte dann Dark Base Pro 900 Rev. 2 Ausführung (zum Test), welche zahlreiche Verbesserungen erhalten hatte und grundlegend am Konzept als großes und sehr umfangreich ausgestattetes Gehäuse festgehalten hat. Jetzt weitere fünf Jahre später folgt die nächste Evolutionsstufe, die zahlreiche Neuerungen mitbringt und diese natürlich dem aktuellen Stand der Dinge entsprechen.
Preislich muss man sich für das Gehäuse auf eine UVP von 320 Euro einstellen. Das Riser-Kabel und der HDD-Käfig, auf die im Laufe des Beitrages noch einmal eingegangen wird, sind optional für 60 Euro bzw. 10 Euro erhältlich.
Kommen wir zurück zum Gehäuse. Dieses ist mit drei Silent Wings 4 Lüftern (3x 140 mm) ausgestattet und bietet zahlreiche Features und Funktionen, die in Summe gar nicht so einfach aufgezählt werden können. Dazu zählen ganz grob genannt eine Invertierungsmöglichkeit, E-ATX- und XL-ATX-Kompatibilität, eine ARGB-Beleuchtung, ein Touch-Panel als Steuerelement, eine verbaute Lüftersteuerung, eine vertikale Montage der Grafikkarte (mittels optionaler Riser-Karte) und viele weitere Dinge mehr, die im Laufe der nächsten Seiten erörtert und aufgezeigt werden.
Lieferumfang
Der Lieferumfang des Gehäuses ist sehr breit gefächert und untermauert auch in diesem Detail den Anspruch, ein Premium-Produkt sein zu wollen. So liegen im großen Karton unter anderem ein ODD-Halter, eine weitere Abdeckung fürs Kabelmanagement, eine kleine Box für Schrauben mitsamt Velco-Stripes (natürlich in Weiß) und die sehr umfangreich bebilderte Bedienungsanleitung mit bei. Den Abschluss bildet ein GPU-Halter, der ebenfalls sehr flexibel einstellbar ist. Weitere Details zur Anwendung zeigen wir im Verlauf dieses Artikels.
Nettes Detail - selbst der Überzug wurde hell gestaltet und ist wertig in seiner Ausführung
Neben dem klassischen Lieferumfang liegen auch noch weitere Teile mit im Karton, die für den Umbau des Gehäuses hin zum Airflow-Derivat benötigt werden, sowie ein weiteres Bracket, mit dem sich ein weiterer Montageplatz für einen Radiator schaffen lässt. Mehr dazu auf den nächsten Seiten.
Frontpanel für Meshfront - einfach zu wechseln sowie weitere Teile
Gehäuse im Überblick | |
Bezeichnung | be quiet! Dark Base Pro 901 |
Mainboard-Formate | Mini-ITX, Micro-ATX, ATX, E-ATX, XL-ATX |
Formfaktor | ATX |
Gewicht | 16,3 Kg |
Laufwerke | 2 x 3,5 Zoll 4 x 2,5 Zoll 1 x 5,25 Zoll |
Lüfter | Front: 3x 120 mm / 3x 140 mm (2x vorinstalliert) Heck: 1x 120 mm / 1x 140 mm (vorinstalliert) Top: 3x 120 mm / 3x 140 mm Boden: 1x 120 mm / 1x 140 mm |
Radiator-Support | Front: max. 420 mm / 360 mm / 280 mm / 140 mm / 120 mm Top: max. 360 mm / 240 mm / 120 mm Heck: max. 140mm / 140 mm |
max. CPU-Kühler-Höhe | 190 mm |
max. GPU-Länge | 495 mm |
max. Netzteil-Länge | 288 mm |
Material Gehäuse | Stahl, ABS-Kunststoff, Glas |
Maße | 603 x 245 x 569 mm (L x B x H) |
sonstiges | Staubfilter in Front und Boden 1x USB-C (3.1) + 1x USB 3.0 (Typ-A) RGB-Beleuchtung in der Front, zentral steuerbar |
Ausführungen | Schwarz |
Preis | 319,90 EUR (UVP) |
Garantie | 2 Jahre Garantie |
Hersteller-Homepage | https://www.bequiet.com/de |
Impressionen Außen
Das Design eines Gehäuses ist wohl oftmals mit das ausschlaggebendste Merkmal eines Gehäuses. Beim neuesten „900er“ verhält es sich wohl wie so oft in der Autobranche: Weniger Veränderung ist Mehr. Man kann gewiss sagen, dass das Auftreten inzwischen deutlich erwachsener wirkt, aber keinen wirklichen Innovationsprung durchgemacht hat. Wie wir gleich sehen werden, ist man hier vielen praktikablen Prämissen gefolgt als uneingeschränkt auf die Optik zu setzen. Der Gehäuse-Body misst 603 x 245 x 569 mm (L x B x H) und zählt auf jeden Fall zu den größeren seiner Gattung. Die Front ist flexibel gestaltbar und kann mittels zwei verschiedener Elemente (geschlossen und silent) binnen weniger Momente umgebaut werden. Das gilt auch für weitere Bereiche im Top sowie Innenleben des DB 901.
Wirklich viel Lob verdient hat sich die Ausfertigung bei der Farbtreue zwischen verschiedenen Materialien. In der Vergangenheit war es für Hersteller recht schwierig den perfekten Farbton zu treffen, wenn Kunststoffe und Metall gleichermaßen eingesetzt wurden. Dies hat be quiet! nahezu perfekt umgesetzt und ein tolles Endergebnis abgeliefert. Zudem sieht das Gehäuse bereits unbestückt sehr gut aus, auch wenn es für den einen oder anderen aktuell wenig spektakulär erscheint – Stichwort Glaskasten anderer Hersteller.
Das IO-Panel an der Oberseite bietet ein immenses Funktionsspektrum. Fünf USB-Ports inkl. USB-C-Stecker, Audio-Klinken-Ports, die Steuerelemente zum Starten des Systems und gleich zwei verschiedene Touch-Bereiche. Zu einem zählt die mehrstufige Lüftersteuerung, welche zentral die angeschlossenen Lüfter in fünf Stufen reguliert werden. Pfiffig dabei, die Lüfter müssen nicht zentral zu einem Punkt geführt werden, sondern haben nochmal Unterverteiler spendiert bekommen. Neben der Steuerung hat das neueste Gehäuse auch wieder eine dezente Beleuchtung bekommen, die zum einen synchronisierbar ist und zum anderen auch verschiedene Leuchtmodi sowie Farb-Presets bereithält. Das gesamte Panel ist im Übrigen selbst auch mit einer Hintergrundbeleuchtung versehen, sodass bei dunklen Gegebenheiten auch alles direkt richtig gefunden wird. Zusammen mit dem weißen Grundton wirkt dies sehr edel und schick. Nicht vergessen werden sollte der QI-Charger, der ein Aufladen eines Smart-Device ermöglicht.
Selbige Front kann wie von be quiet! Gehäusen gewohnt, ganz einfach abgenommen werden. Dahinter befindet sich dann das erste Staubschutzgitter von vielen weiteren am Gehäuse. Es sitzt ausgezeichnet, ist arretiert und nicht mit billigen Magnetbändern befestigt. Direkt darunter besteht die Möglichkeit, das Gehäuse mittels beigelegten Zusatzteiles, für ein 5,25 Zoll Laufwerk vorzubereiten. Eine Rarität in diesem Genre, sicher auch eine Nische in der breiten Masse, aber super zu sehen, dass es noch angeboten wird. Alle hier beschriebenen, teils optionalen Schritte, kann man übrigens auch sehr gut in der Bedienungsanleitung nachlesen.
Das Staubschutzgitter an der Unterseite kann nach dem Entfernen der Frontabdeckung bequem herausgezogen und gereinigt werden (siehe Bilder). Nach wenigen Minuten merkt man bereits, dass das Zusammenspiel aus Flexibilität und durchdachter Anwendung bis ins letzte Detail durchgeplant wurde. Blicken wir die nochmal in Richtung des Tops. Hier wird standardmäßig eine Mesh-Abdeckung verbaut, die per Druck aufpoppt und dann entfernt werden kann. Darunter sind wieder werkzeuglos weitere Dämmelemente vorhanden, die sich bei Bedarf herausnehmen lassen. Mit diesem Bereich beginnt auch gewissermaßen der Umbau vom Silent-Gehäuse, hin zum „Airflow-Monster“.
Die beiden zusätzlichen Elemente sind auch mit Dämmmaterial versehen und wollen so der allgemeinen Akustik zuträglich sein. Direkt darunter befindet sich ein weiteres Halte-Bracket für Lüfter und Radiatoren. Es kann komfortabel mit Rändelschrauben gelöst und leicht entnommen werden. So lassen sich also auch etwaige Lüfter oder Wärmetauscher sehr bequem extern montieren und dann final platzieren. Auch hier hat man wieder einen kleinen Lüfter-Hub untergebracht, sodass die angeschlossenen Ventilatoren nur einen kurzen Kabelweg benötigen. Der Hub-Selbst wird über Kontakte mit Strom versorgt und kommt ohne nerviges Kabelgewirr aus.
Auch hier - der Blick fürs Detail - weiße Anschluss- und Kontaktplatinen
Für sicheren Stand sorgen an der Unterseite vier massiv ausgeführte Stahlfüße, die im polierten Aluminium-Look ausgeführt sind. Legt man das Gehäuse auf die Seite, wird auch das an der kompletten Unterseite ausgeführte Staubschutzgitter sichtbar. Wie zuvor erwähnt, jenes kann herausgenommen werden, wenn man die Front abnimmt, was angesprochen unkompliziert von Statten geht. Die beiden Seitenteile sind klassisch ausgeführt und werden mit Rändelschrauben fixiert. Das Tempered-Glas-Element ist sehr massiv ausgeführt, hat punktuell eine Tönung bekommen und wertet das Gesamtkonstrukt deutlich auf.
Damit ist in diesem Bereich alles Nennenswerte betrachtet und wir wenden uns auf den nächsten Seiten weitere Details im Innenleben zu.
Impressionen Innen
Der Innenraum offenbart sich direkt vielversprechend mit unendlich Platz und vielen Möglichkeiten. High End Grafikkarten finden mit einer Länge von bis zu 495 cm Platz, CPU-Kühler können eine Gesamthöhe von 190 mm haben. Damit wären schon erstmal zwei wichtige Parameter geklärt. Der Korpus ist strukturiert gehalten, sehr clean ausgeführt und bietet auch wieder sehr viel Flexibilität. HDD-Käfige können an verschiedenen Stellen montiert werden, Abdeckungen abgenommen und Airflow optimierende Maßnamen realisiert werden – aber gleich mehr dazu.
Wie auch sofort zu erkennen ist, hat man herstellerseitig auch bei den Anschlusskabeln und Endstecker den roten Faden konsequent weitergeführt und alles im passenden Weißton gehalten. Selbst die Kletteverbinder wurden passend umgesetzt. Eine Abdeckung für den HDD-Bereich gibt es ebenfalls. Diese lässt sich ganz einfach einklippen und wieder herausnehmen.
Die gleichen Ersteindrücke lassen sich auch für die Rückseite so beschreiben. Ein strukturierter und durchdachter Aufbau, der clever mit zahlreichen Kabelkanälen und etlichen Halterungen geprägt wird. Die 2,5 Zoll Laufwerke werden wie von allen be quiet! Gehäusen bekannt, auf separate Halter verschraubt und am Chassis verschraubt / eingesteckt. Wie zu sehen, hat man viel Wert auf rückwertigen Platz gelegt, sodass das Verlegen von Kabeln ohne Probleme umsetzbar ist. Unterstützt wird dies von zahlreichen Kabelführungen, die ein sauberes Verlegen weiter unterstützen und vereinfachen. Die mitgelieferten Velco-Stripes sind auch in ausreichender Anzahl vorhanden, um das Unterfangen einfach werden zu lassen.
Zahlreiche Kabelführungen und Abdeckungen - eine weitere liegt im Lieferumfang mit bei
Halterahmen für 2,5 Zoll Laufwerke
Abdeckung am Netzteiltunnel kann herausgenommen oder getauscht werden
HDD-Käfig auf der Rückseite herausziehbar - Werkzeuglose Montage möglich
Kommen wir aber nun zu einem Detail, welches wirklich neu ist. Das ist der Lüfter- bzw. ARGB-Hub. Hier sind bereits alle Stränge ab Werk verlegt, angeschlossen und in Ordnung gebracht. Das bringt einiges an Komfort und Zeitgewinn mit. Denn die primäre Stromversorgung erfolgt dann über einen SATA-Anschluss. Zudem ist die Platine auch die zentrale Steuereinheit für die Beleuchtung der Lüfter und der Streifen in der Front. Hier laufen buchstäblich alle Stränge zusammen und werden die Signale verarbeitet.
Detailarbeit - auch kleine Platinen wurden überall weiß eingefärbt - in diesem Fall das Anschlusspanel für Lüfter
Die „Abdeckungen“ welche man von der Innenseite aus sehen kann, können werkzeuglos entfernt werden und geben Platz für HDD-Rahmen frei, die einzeln zum Kurs von 10 Euro je Stück nachgekauft werden können. Im Lieferumfang sind bereits zwei enthalten, die ab Werk im Netzteiltunnel verbaut sind. Sie entkoppeln die 3,5 Zoll HDDs und lassen sich ohne Werkzeug im Gehäuse unterbringen. Ein schönes Detail, der HDD-Rahmen im unteren Segment ist nur seitlich vorzufinden, nimmt also nicht den ganzen Bereich ein. Also spannend und interessant für eine mögliche Wakü-Montage. Richtig cool wird es, wenn wir uns jetzt das im Lieferumfang zusätzlich mit beiliegende Bracket zur Hand nehmen. Mittels nur drei Schrauben lässt sich das komplett tauschen und so ein weiterer Bereich für Lüfter (und) oder Radiatoren schaffen. Am Seitenteil ist im Übrigen ein passender Lüfterauslass schon vorgesehen und Mesh-Gitter vollendet. Im Bereich der Hardware-Montage auf der nächsten Seite finden sich noch mehr Bilder und Details dazu.
Der Netzteiltunnel ist durchgehend gestaltet und kann auch ganz einfach offengelegt werden. Man nimmt also einfach die Kunststoffblende ab. Jene ist zudem beleuchtet und hat einen kleinen 4-Pin-Stecker spendiert bekommen. Netzteile dürfen im Übrigen bis zu maximal 288 mm lang sein. Platz ist also auch in diesem Bereich mehr als genügend vorhanden.
Wie einleitend schon angedeutet, kann die kleine Abdeckung hinter der Front gegen eine luftigere getauscht werden. Jene liegt dem Lieferumfang mit bei und soll den Zweck erfüllen, Frischluft in weitere Bereiche des Systems zu schieben. Die Lüfter an der Front können problemlos in der Montagehöhe variiert werden, sodass dieser Effekt seine volle Wirkung entfalten kann. Auf der nächsten Seite geht es weiter mit der Montage der Hardware sowie einer Betrachtung der Möglichkeiten im Bereich der Wasserkühlung.
Silent Wings 4 - white
Blicken wir weiter zu den verbauten Lüftern. Hier lässt sich der Hersteller ebenfalls nicht lumpen und verbaut direkt drei der eigenen Top-Modelle Silent Wings 4 in 140 mm (High Speed bis 1900 U/min), die jetzt ganz neu in Weiß gehalten sind. Jene kommen in Kürze auch einzeln auf den Markt. Die dunklen Farbausführungen kosten aktuell rund 23 pro Stück, be quiet! verbaut im Dark Base Pro 901 gleich drei Stück davon ab Werk.
Im Vergleich zur Silent Wings 3 Serie haben die Lüfterblätter nun eine andere Form und weisen zudem einen geringeren Abstand zwischen Lüfterblatt und Rahmen auf. Dieser konnte bei den Silent Wings 4 von 1,2 mm auf nun 1,0 mm verringert werden. Um das Strömungsverhalten zu verbessern, weisen die neuen Lüfter zudem einen trichterförmigen Luftauslass auf, der effektiv dafür sorgt, dass die Luft über einen größeren Bereich verteilt wird. Mit diesen Änderungen will man eine deutliche Verbesserung des statischen Drucks bei einem gleichzeitig niedrigen Betriebsgeräusch erzielt haben.
Unabhängig von den technischen Eckdaten, sehen die Lüfter sehr gut aus. Wie schon beim Gehäuse selber, hat der Hersteller es hier sehr gut hinbekommen, die Farbtreue zwischen den verschiedenen Kunststoffen zu gewährleisten. Farbunterschiede sind keinerlei zu erkennen. Auch die grundlegende Haptik erfreut sich hoher Güte. Wie dies nach langem Betrieb aussieht, dass müssen dann letztlich Langzeittests zeigen.
Perfekt umgesetzter weißer Kabelsleeve
Hardware-Einbau
Der Einbau der Laufwerke erfolgt beim be quiet! Dark Base Pro 901 entweder direkt im Gehäuse, oder man entfernt den Unterbau. Dieser kann auch als Mainboard-Schlitten verwendet werden, auch sogar direkt als Benchtable – je nachdem wie man es betrachtet. Dieses Feature haben wir einige Jahre nicht mehr gesehen und war in High End Gehäusen vergangener Generationen öfter mal zu sehen gewesen. Sehr löblich. Die damit verbundenen Vorteile bei der Montage dürften sich wohl von selbst ergeben.
Um es einmal nur zusammenzufassen, die Möglichkeiten sind auch hier wieder sehr breit gefächert. Man kann bspw. die Grafikkarte ganz klassisch einbauen, oder aber auch vertikal, wie wir schon beim Launch im letzten Jahr im Artikel ausführlich demonstriert haben. Passend dazu bietet be quiet! ja auch das Riser-Kabel an, was aber separat erworben muss und circa 60 Euro kostet. Um mal bei diesem Beispiel zu bleiben, um die GPU in dieser Art und Weise zu verbauen, muss das PCI-Tray gelöst und gedreht werden. Das geschieht auf recht einfachem Wege und stellt keine große Herausforderung dar.
Wer den gewöhnlichen Weg gegen möchte und nicht bereit ist, die 60 Euro extra für das Flachkabel aufzubringen, der bekommt ab Werk eine Grafikkarten-Stütze mitgeliefert. Diese stabilisiert nicht nur den Pixelbeschleuniger, sondern richtet ihn optisch ansprechend aus. Sinnvoll und eigentlich schon ein Must-Have in Zeiten der aktuellen GPU-Generation. Dieser Halter ist flexibel einstellbar auf die Dicke des Kühlers, hält magnetisch am Gehäuserahmen und bietet zugleich auch noch die Verlegeoption der Stromkabel, also sozusagen eine 3 in 1 Lösung, die sehr löblich erwähnt werden muss.
Grundlegend geht der Hardware-Einbau spielend einfach von der Hand, was auch der komfortablen Größen im Innenraum geschuldet ist. Auch Aufbauten mit einem sehr großen CPU-Kühler, wie beim verwendeten be quiet! Dark Rock Elite (zum Test) stellen absolut kein Hindernis dar. In diesem Fall erscheint es fast schon schade, dass dieser nicht in Weiß erhältlich ist.
Die Beleuchtung am Gehäuse, speziell im Fall der weißen Ausführung, sieht wirklich toll aus. Hier lassen sich natürlich quietschbunte Konstellationen, oder aber auch puristisch und edel anmutende Farbmixe kreieren. Der umlaufen Streifen lockert das Gesamtbild auch gekonnt auf.
Sehr angenehm ist auf jeden Fall die gute Vorinstallation der Kabel rund um die Lüfter zu bewerten. Hier hat man bereits im Werk alles sehr sauber an den Controller verlegt und angeschlossen, was die restlichen Stränge um so besser unterbringen lässt. Wer es bei einem Standard-System belässt, der wird hier zu kaum einem Zeitpunkt in Schwierigkeiten kommen alle Kabel zu verlegen, Platz ist nämlich mehr als genug vorhanden. Unser Test-SSD wurde am 2,5 Zoll Rahmen verbaut und entsprechend mit den Anschlusskabeln versorgt.
Schick und sinnvoll: die Beleuchtung am IO-Panel
Sehr angenehm ist auf jeden Fall die gute Vorinstallation der Kabel rund um die Lüfter zu bewerten. Hier hat man bereits im Werk alles sehr sauber an den Controller verlegt und angeschlossen, was die restlichen Stränge um so besser unterbringen lässt. Wer es bei einem Standard-System belässt, der wird hier zu kaum einem Zeitpunkt in Schwierigkeiten kommen alle Kabel zu verlegen, Platz ist nämlich mehr als genug vorhanden.
Schwarz oder Weiß – Ying oder Yang? Bei be quiet! hat man jetzt die Wahl. In beiden Fällen ein sehr schickes, extrem durchdachtes und wertiges Gehäuse. Der Hersteller selbst bietet im Übrigen ein tolles Video an, welches ausführlich die Invertierungsmöglichkeit darstellt, also die Hardware auf den Kopf gedreht zu verbauen:
Wasserkühlung - Radiatoren
Im ursprünglichen Beitrag zum Dark Base Pro 901 hatten wir diesen Bereich schon umfangreich dokumentiert und betrachtet. Abgesehen von der Farbe, hat sich hier nichts geändert. Von daher wurden hier die Bilder 1:1 übernommen.
Hinsichtlich möglicher Wasserkühlungskombinationen wird mehr als genügend Platz geboten. Nicht nur All-In-One Wasserkühlungen finden hier Platz, das Gehäuse ist gewissermaßen dazu prädestiniert, mit Custom-Loops ausgestattet zu werden. Als eines von ganz wenigen dieser Gattung schafft es das Dark Base 901 in der Front den Platz für ein 420 mm Radiator anzubieten. Selbstverständlich ist man als Anwender aber nicht nur auf einen Radi gleichzeitig limitiert, nein, es lassen sich auch parallel weitere montieren, ohne das die Blöcke selbst kollidieren. Die Grundzutaten in diesem Segment sind also ausgezeichnet.
Wie ein paar Seiten zuvor schon angerissen, ist der im Top untergebrachte Halterahmen bestens dafür geeignet aus dem Chassis herausgenommen zu werden, um die Kombination aus Lüfter und Wärmetauscher extern zu montieren. Im Nachgang wird alles bequem eingelegt und arretiert. Im Bereich der eigentlichen HDD-Halterung kann man jetzt das zweite, mitgelieferte Bracket montieren und hier entweder nur Lüfter, oder aber eben besagte Wakü-Kombination verbauen. Es empfiehlt sich bei einer 280 mm Lösung zu bleiben, weil auch gar nicht der Platz für größere vorhanden ist. Einziger Nachteil bei einer Montage an diesem Platz, in der Front kann gleichzeitig kein weiterer Radi untergebracht werden – jedenfalls in der dargestellten Kombination.
komfortable Montage wird hier ganz großgeschrieben
Dank des vielfältigen Platzangebotes hat man zu keiner Zeit das Gefühl hier in der Ausführung limitiert zu sein. Ob nun eine Kombination aus AGB und Pumpe oder ganz klassisch eine Aio, das Platzangebot geht nicht aus.
Dank Wechselrahmen sehr flexibel und vielfältig nutzbar
Radiator in der Front nicht mehr montierbar - eine Wahl muss man treffen
Wer sich für die Montage in der Front entscheidet, der bekommt auch hier wieder Usability anno 2024 geboten. Der Halterahmen kann herausgenommen und alle Baugruppen können extern montiert werden. Dank des kleinen 4-PIN-Hub im IO-Shield-Bereich sind die Anschlusswege der Stromkabel auch komfortabel dimensioniert. Alles wirkt zu Ende gedacht, zahlreiche Use Cases durchgespielt und es bereitet einfach Freude, hier seine Hardware zu verbauen. Das Limit setzt hier wohl nur die eigene Fantasie der Umsetzung. Auf der nächsten Seite werfen wir nochmal einen Blick auf die Leuchtmodi, die uns der Hersteller anbietet.
Testsystem vorgestellt
Unsere Gehäusetests werden nach einem standardisierten Prinzip durchgeführt. Wie wir testen kann wie gewohnt in unserem Gehäuse-Testsystem nachgelesen werden. Auf diese Art und Weise ist eine Vergleichsmöglichkeit aller Testberichte im Bereich von Gehäusen gegeben.
Gehäuse Testsystem mit AMD Ryzen CPU | ||
Prozessor | AMD Ryzen 7 2700X | ![]() ![]() ![]() ![]() |
Mainboard | MSI MPG X570 Gaming Edge WiFi | |
Storage | OCZ Vector 180 - 240GB | |
Kühlung | be quiet Dark Rock 4 | |
RAM | 2x 8GB HyperX Fury RGB DDR4-3200 | |
Netzteil | be quiet! Straight Power 11 650W | |
Grafikkarte | MSI Radeon RX 5700 XT Gaming X | |
Gehäuse | be quiet! Pure Base 500 FX | |
Betriebssystem | Windows 10 | |
Wärmeleitpaste | Arctic MX-4 | |
Grafikkartentreiber | Adrenalin 19.11.1 | |
Temperaturmessung
Um Bild der thermischen Fähigkeiten eines Gehäuses aufzuzeigen, haben wir zwei Lastszenarien, oder besser gesagt zwei Betrachtungsweisen derer dokumentiert. Grundlegend wird für die Tests die Kombination aus Furmark (@ 1024 x 768px – non Fullscreen) + Prime95 „Custom“ (mit 8 Threads weitere Einstellung siehe Screenshot) gleichzeitig betrieben, was im Umkehrschluss einen sehr guten Mix aus Systemauslastung und Praxisnähe darstellt.
- Messung 1: Maximale Drehzahl
- Messung 2: 800 U/min (wird im Mainboard-BIOS eingestellt der Wert)
Dieser Prozess wird jetzt 20 Minuten lang betrieben. Einmal erfassen wir dabei den Averange-Wert (AVG) über die 20 Minuten, sowie in einem separaten Ablauf den Delta T Wert, also die Differenz des Messwertes und der Raumtemperatur. Nach Abschluss der Messverfahren werden die Werte aus AIDA 64 abgelesen. Als Maßeinheit wird logischerweise auf Grad Celsius gesetzt. Natürlich ist das angewandte Verfahren nicht vor Messtoleranzen gefeit, was also Schwankungen im Bereich von 0,5 Grad Celsius bei den gemessenen Temperaturen möglich macht.
Lautstärkemessung
Gemessen wird mit einem Schallpegelmessgertät "PCE 318". Dieses sitzt festgeschraubt auf einem Stativ und erfasst die Lautstärke 50 cm entfernt von der linken Gehäuseseite. Der von uns genutzte Messraum liegt unter 30 Dezibel Grundlautstärke und ist subjektiv beurteilt, mit absoluter Stille zu bezeichnen. Um eine Ausgangsbasis zu haben, wurden zu Beginn die Werte des offenen Aufbaus gemessen, also auf einem Benchtable. Diese folgen später mit in den ersten Berichten und bleiben dauerhaft in der Übersicht bestehen.
Overall-Rating
Das Overall-Rating ist eine Zusammenfassung aller Temperaturen und Messwerte. In der Summe ergibt sich daraus ein Leistungsindikator hinsichtlich der Kühlleistung eines jeden Gehäuses. Wir sind aktuell bemüht, die Vergleichsbasis aufzufüllen, sodass alle ermittelten Werte auch in Relation zueinander stehen.
Das Rating ist ein Mischfaktor aus allen ermittelten Werten und zeigt auf, wie das Gehäuse rangiert. Ich fasse es mal so zusammen, bei komplett reduzierter Lüfterdrehzahl bewegt sich das Gehäuse im Mittelfeld, hat aber auch einige Ausreißer mit hohen Temperaturen, wie die Einzelmessungen auf den folgenden Seiten zeigen werden. Lautstärkemäßig ist es aber verdammt leise, jedenfalls mit Fokus auf die verbauten Gehäuselüfter. Bei maximaler Lüfterdrehzahl bewegen sich die Ergebnisse stets im oberen Drittel, können aber der Erwartung nicht ganz gerecht werden, die drei Frontlüfter mit sich bringen. In Summe ist das Gehäuse unter thermischen und akustischen Aspekten mit einigen Kompromissen zu betrachten.
Kurze Bewertung
Wie zu erwarten war, sind die ermittelten Scores im Bereich von 800 Umdrehungen beim gedämmten Aufbau eher im Mittelfeld zu finden. Öffnet man jetzt die Front sowie andere Bereiche, so ändert sich dieses Verhalten radikal und die Werte dieser theoretischen Berechnung setzen sich im oberen Drittel fest. Wenn die Lüfter bei gesteigerter bzw. maximaler Drehzahl agieren, bekommen wir ein Airflow-Monster serviert, was vollends mit Leistung überzeugt. Welche etwaigen Restriktiven damit verbunden sind, klären wir auf den folgenden Seiten.
Lautstärkemessung
Die Beurteilung der Lautstärke könnte unterschiedlicher nicht ausfallen. Im komplett herab geregelten Modus auf 800 Umdrehungen pro Minute ist das System ein absoluter Leisetreter. Selbst wenn man die Systemlast anlegt und die Grafikkartenlüfter beginnen zu agieren, bleibt der der Korpus und seine verbauten Hardware-Komponenten angenehm ruhig. Die Unterschiede in diesem Messbereich bzw. auch Ergebnisumfeld sind sehr marginal und nicht mehr genau differenziert heraus hörbar, was an sich schon für das ruhige Verhalten spricht.
Wie die Ergebnisse zeigen, sind die Werte bei heruntergedrehten Lüftern im Top-Bereich einzuordnen. Hier kommt wieder Grundpegel zum Tragen. Gänzlich anders ist dies dann aber bei maximalen Umdrehungen der Gehäuselüfter der Fall, was aber so gut wie bei jedem Gehäuse-Testkandidaten dann aber auch auszumachen war. Was trotz der Lautstärke für die Lüfter spricht, ist das grundlegende Laufverhalten, was nicht krächzend, hochtonig oder anderweitig nervig ist. Hier spricht die Qualität des Lüfterlagers klare Bände. Deutlich hörbar sind die Lüfter auf voller Drehzahl aber dennoch. Von schlecht kann hier keine Rede sein, eher davon, welch Leistungsvermögen in ihnen steckt. Die Auflösung dazu gibt es auf der nächsten Seite.
Temperaturmessung 800 U/min
Abgesehen von den Prozessor-Temperaturen kann man hier eigentlich nur ein großes Lob aussprechen. Denn bei diesem Regelbereich wurden Werte ermittelt, die allesamt im oberen Bereich einzustufen sind. Die Lüfter agieren „unhörbar“ und liefern dennoch gute Werte. Völlig neutral betrachtet muss man auch sagen, dass unser verwendeter CPU-Kühler auch „nur“ im Midrange-Segment einzustufen ist. Modelle vom Kaliber eines Dark Rock Pro 4 oder eines Noctua NH-D15S sollten hier den finalen Knacks zu Bestwerten liefern. Auf der nächsten Seite gibt es dann die Auflösung, was die maximale Drehzahl der Lüfter für Werte hervorgebracht hat.
Temperaturmessung max. U/min
Bei maximaler Drehzahl der Gehäuselüfter spiegelt sich im Grunde genommen das gleiche Bild wider, der CPU-Wert kränkelt ein wenig vor sich hin. ABER: die restlichen Komponenten wurden mit neuen Bestwerten gemessen! Selbstredend und ehrlich gesprochen werden solche Werte mit einem hohen akustischen Pegel erkauft, hier gibt es dank des großen Regelbereichs der Silent Wings 4 viel Handlungsspielraum. Kommen wir damit nun zum abschließenden Fazit.
Fazit
Gleich zu Beginn sollte man einmal festhalten, dass be quiet! hier ein Produkt geschaffen hat, welches extrem umfangreich, teils auch komplex, aber nicht kompliziert in der Handhabung ist, sehr viel Möglichkeiten bietet, aber auch sehr performant in der Kühlung zu Werke geht. Der besagte Funktionsumfang ermöglicht es, gewissermaßen für fast jeden Anwender das perfekte Maß für sich selbst zu finden.
Jetzt ist die Frage, wie will man differenzieren, wo ordnet man als potenzieller Käufer das Gehäuse ein? Beginnen wir mit der Optik, diese ist bekanntlich bei jedem eine subjektive Geschmacksfrage. Hier bietet sich der Vergleich mit der Autoindustrie an, die jahrelang dem Motto „weniger ist mehr“ gefolgt ist. Wirklichen designtechnischen Mut lässt das Gehäuse etwas vermissen, auch wenn der Materialmix und die Haptik tadellos daherkommen, ja auch wirklich hochwertig sind. Dies wäre einer, der ganz wenigen Punkte, die man dem Hersteller „ankreiden“ könnte, aber wie zuvor erwähnt, das ist eine persönliche Wahrnehmung.
Die schier endlose Ausstattungsliste muss an dieser Stelle nicht noch einmal heruntergebetet werden, sie spricht einfach für sich. Hier zeigt sich, dass man eine Eier legende Wollmilchsau schaffen wollte, aber ob das von der Käuferschicht auch gewollt ist? Eine deutliche Spezialisierung in einem Bereich wäre eine weitere Überlegung gewesen, aber da kommt wieder der Punkt der mitgelieferten Bauteile ins Spiel, welche das DB 901 vom Silent- zum Airflow-System mutieren lassen. Man darf behaupten, dass dieser Spagat sehr gut gelungen ist.
Neben der Optik, wie so oft im Leben, dürfte wohl auch der Preis einen nicht ganz unerheblichen Grund spielen, ob ein Produkt gekauft wird. Mit einer UVP von 320 Euro steht das Gehäuse zu Beginn sehr stolz dar. Die schwarze Farbausführung rangiert am Markt inzwischen schon bei rund 260 Euro, was eine Tendenz aufzeigt, wohin sich die neue Farbgebung auch bewegen könnte. Apropos Farbe, selbstreden DAS neue „Feature“, wurde hier bis zu in jeden kleinsten Winkel zu Ende umgesetzt, selbstredend auch mit perfekt passenden Farben und sehr wertigen Lüftern, direkt ab Werk. Optisch und Verarbeitungstechnisch ohne nennbare Makel.
Aus unserer objektiven Meinung heraus gibt es keinen nennenswerten Grund zur Kritik. Eine klare Kaufempfehlung unsererseits!
be quiet! Dark Base Pro 901 White
- sehr durchdacht und mit vielen Funktionen
- viele Kühlungsoptionen (auch Wakü- bis 420mm Radi)
- Baugruppen ohne Werkzeug abnehmbar
- viele Leuchteffekte mittels Schalter verfügbar
- Beleuchtung komplett synchronisierbar
- GPU-Halter mitgeliefert
- Möglichkeit für 5,25 Zoll Laufwerk
- invertierbare Hardware-Montage
- herausnehmbarer Mainboardschlitten
- umfangreiche Möglichkeiten für Wakü-Montage
- ab Werk mit Silent Wings 4 Lüfter
- QI-Charger für Smartphone
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