Gehäuse mit 5.25"-Schacht etablieren sich wieder im Markt (...) so zeigt auch Silverstone wie man ein Laufwerk geschickt im Gehäuse unterbringen kann. Der RL08 Miditower bringt neben dem genannten Schacht auch ein invertiertes Innenleben, RGB-Lüfter und eine großzügige Seitenwand aus Glas mit sich. Die ausgereiften Staubfilter machen das Gehäuse umso interessanter.
Das RL08 ist der neueste Ableger der mATX-Gehäuse aus dem Hause Silverstone. Während man das äußerliche Erscheinungsbild auffrischte, ließ man den invertierten Innenraum auf Basis des LD01 bestehen. Als Neuerung dürfte aber in jedem Fall die RGB-Lüfter in der Front sowie den Schacht für ein CD-Laufwerk nicht vergessen. Die Mesh-Abdeckung und der dahinter liegende Staubfilter sollen den Staub im Betrieb die Schranken weisen. Auch für das Netzteil ist entsprechender Filter montiert. Im unteren Bereich ist eine Netzteilabdeckung, integriert, die Stromversorgung und 3.5" Laufwerke verdeckt. Das Gehäuse kostet ca. 95 Euro (Stand 15.01.2020) und mit den ersten Eckdaten scheint es seinem Preis gerecht zu werden - oder etwa doch nicht? Der nachfolgende Test wird es zeigen...
Lieferumfang & Technische Daten
Der Lieferumfang besteht aus einer Garantie-Karte und den Schrauben, die für den Einbau der Hardware notwendig sind. Zumindest hat man einen Aufsatz für die Abstandshalter beigelegt. Im Vergleich zu anderen Gehäusen dieser Preisklasse fällt das Zubehör eher marginal aus. Das NZXT H400 bspw. enthält neben einer Bedienungsanleitung auch Kabelbinder.
Silverstone RL08 | ||
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Mainboard-Format(e) | Mini-ITX, Micro-ATX, ATX | |
Bezeichnung | RL08 | |
Formfaktor | Midi-Tower | |
Preis-Gehäuse | ca. 95€ | |
Hersteller-Homepage | www.silverstonetek.com | |
Sonstige Eckdaten | ||
Laufwerke | 1 x 5,25 Zoll 3 x 3,5 Zoll 2 (+3) x 2,5 Zoll | |
Lüfter | Vorinstalliert Rückseite: Front: Optional Front: Deckel: Rückseite: |
2x 140mm, 2x 120mm |
Radiator-Support | Front: Deckel: Rückseite: | 1x 280mm, 240mm, 120mm 1x 280mm, 240mm, 120mm 1x 120mm |
max. CPU-Kühler-Höhe | max. 168mm | |
max. GPU-Länge | 345mm | |
max. Netzteil-Länge | 160 - 220mm | |
Material-Gehäuse | Stahl-Blech, Kunststoff, Glas | |
Gewicht | ca. 6.24 kg | |
Maße | 391 x 217 x 433 mm (B x L x H) | |
Sonstiges | invertiertes Mainboard-Tray RGB Lüfter in der Front besonders feine Staubfilter Platz für CD-ROM Laufwerk | |
Farbe | Schwarz-Rot (auch in Weiß-Schwarz verfügbar) |
Impressionen Außen
Ein großes, leicht abgedunkeltes Tempered-Glas-Element an der Hauptseite verdeckt das Innenleben des Systems. Bei entsprechender Beleuchtung der Komponenten wird diese auch nach Außen wahrnehmbar sein. Die Front besteht aus einem gelochten Stahlgitter, nahezu unsichtbar ist der Einschub für das 5.25 Zoll Laufwerk.
Passend zur Rückseite ragt ein kleiner Teil dieser bis über Front hinaus. Dieses Stahlrohr ("steel pipe") hat nicht nur einen Einlass an der oberen Öffnung, sondern beinhaltet auch das I/O-Panel. Die Abdeckung der Rückseite ist eine einfache Stahlblech-Platte.
Im Top ist es schon fast unüblich nicht auch einen Montage-Platz für Lüfter und Radiatoren anzubieten. Einrieselnder Staub soll von einer magnetischen und gelochten Stahlblech-Matte aufgehalten werden. Um mal auf das I/O-Panel zurückzukommen, neben dem weiß beleuchteten Start-Button befindet sich eine LED für die Aktivitäts-Anzeige, zwei USB 3.0 Buchsen und zwei 3.5mm Klinke Buchsen auf dem abstehenden Belüftungsschacht.
Sowohl das Tempered-Glas-Seitenteil als auch jenes aus Stahlblech, sind durch Schrauben mit recht großem Drehrad gesichert. Bei den Abdeckungen der PCI-Slots hat man darauf geachtet, viel Lüft zirkulieren lassen zu können. Die einzelnen Löcher sind im Vergleich zum Corsair Carbide 275Q riesig. Da der Lüfter unterhalb der Grafikkarte sitzt, muss eine passive Zirkulation stattfinden können - warme Luft steigt nun mal nach oben.
Bevor der Innenraum unter die Lupe genommen wird, ein Blick noch unter das Gehäuse. Schnell ist zu erkennen, dass die Füße eine etwas kleinere Auflagefläche haben, als sie zunächst angenommen. Zumindest sind diese gummiert und sollten auch so einen sicheren Stand ermöglichen. Das Netzteil ist von einem sehr feinen Staubfilter vor dreckiger Luft geschützt. Dieser kann eingeschoben und für die regelmäßige Reinigung herausgezogen werden. Die vier Schrauben auf der Unterseite haben in diesem Moment den Festplattenkäfig im Inneren an Ort und Stelle gehalten.
Impressionen Innen
In diem Schritt nähern wir uns dem Innenleben von der Rückseite. Der Mechanismus zum Öffnen und Schließen des Seitenteils ist leider kein besonderer, immerhin hat man einen Griff dafür angebracht. Eine Dämmung war zwar nicht zu erwarten, könnte aber problemlos nachgebessert werden.
Im oberen Bereich des Mainboard-Trays befindet sich eine herausnehmbare 2.5 Zoll Festplattenhalterung für bspw. zwei SSD's. Gesichert mit einer einzelnen Rändelschraube kommt diese Halterung dem Konzept des be quiet! Silent Base 601 bzw. des Pure Base 500 nahe. Hätte man das Mainboard-Tray noch etwas anders gestaltet, so hätte sicherlich auch eine weitere Halterung eingebaut werden können. Neben einiger Ösen für das Befestigen von Kabeln sind zwei Velcro-Straps bereits vormontiert und halten die Kabel des I/O-Panels. Im unteren Bereich sind innerhalb der Netzteilabdeckung der Festplattenkäfig und der Stauraum für das Netzteil und entsprechende Kabel untergebracht.
In der Front sind zwei RGB, an der Rückseite ein schwarzer 120mm Lüfter untergebracht. Das Netzteil sowie der Festplattenkäfig sind von einer großzügigen Abdeckung verdeckt. Unterhalb des Einschubs für das CD-ROM Laufwerk sind zwei große, gummierte Durchlässe für Kabel. Ebenso befindet sich einer im mittleren, hinteren Bereich der PSU-Abdeckung. Damit die Grafikkarte im gedrehten Einbau nicht durchhängt, ist ein Stützmechanismus verbaut worden. Da diese nicht auf einer Schiene, sondern nur zwei Löcher zur Verfügung stehen, kann er auch nur an zwei Position eingesetzt werden. Je nach Aufbau das Mainboards ist dies entsprechend nötig. Beim Sharkoon PURE STEEL RGB, ein Budgert-Gehäuse mit ausgiebiger RGB-Beleuchtung, hat man dies aber etwas besser gelöst.
Die Front lässt sich wie bei den meisten Gehäusen in einem Zug mit Hand von unten nach oben lösen. Dahinter befinden sich der Einschub für das ODD-Laufwerk sowie ein weiterer Staubfilter. Ob die dahinterliegenenden RGB-Lüfter noch genug Leuchtkraft haben, um von Außen wahrgenommen zu werden, zeigt sich auf die nächsten Seiten. Der Staubfilter ist ebenfalls magnetisch angebracht.
Bei der Wahl der Lüfter setzt man bei der Rückseite auf einen HA1225L, ein eher unbedeutendes Modell. Die Frontlüfter hingegen sind Silverstone's CoolCox, eine Rechereche zu mehr Informationen über die Lüfter blieb jedoch ohne Ergebnis. Allerdings gibt es das Unternehmen CoolCox, ggf. hat man sich zu einer Partnerschaft zusammengetan, denn dieses produziert Lüfter.
Hardware-Einbau
Das 5.25 Zoll Laufwerk konnte problemlos im Gehäuse untergebracht werden. Dazu muss die Front abgenommen und das Laufwerk eingeschoben und dann mit Schrauben fixiert werden. Es stellt sich jedoch heraus, dass dann nur noch ein Lüfter bzw. maximal ein 140mm Radiator im Top verbaut werden kann. Bei Bedarf kann auch der Luftschacht sowie die Halterung für das Laufwerk selbst demontiert werden.
Während bei den SSD's geschraubt werden muss, können die 3.5" Laufwerke einfach per Schließmechanismus mit der Halterung verbunden werden. Das erspart etwas Zeit und dank der Gummidämpfer an den Stiften, werden so auch weniger Vibrationen übertragen.
Montiert wird die 2.5" Halterung mit einer einzigen Rändelschraube. Die 3.5" Laufwerke werden wie gewohnt in den Festplattenkäfig bis zum hörbaren "Klick" eingeschoben. Zum Herausnehmen muss der Rahmen am Griff etwas zusammengedrückt werden.
Der Einbau der restlichen Hardware, in der Reihenfolge: Netzteil, Mainboard samt Kühler & Grafikkarte erwies sich als einfach. Der Grafikkarten-Halter ist bereits auf der richtigen Höhe montiert gewesen. Das Verkabeln der Komponenten ging ebenso gut von Statten.
Damit man die Buchsen am Netzteil besser erreicht, wurde dieser um eine Position nach vorne versetzt. Kabel mit einem größerem Durchmesser konnten problemlos im Bereich der Front, der etwas tiefer als der Rest des Mainboard-Trays ist, mit den beiden Velcro-Straps fixiet werden. Die Kabel der Lüfter wurden relativ mittig an den Ösen befestigt. Hier wären Kabelbinder sehr hilfreich gewesen.
Bevor es an den Leistungstest geht wird überprüft, ob nicht auch die ein oder andere AiO-Wasserkühlung im Gehäuse untergebracht werden kann.
Einbau einer Wasserkühlung
Laut Hersteller-Angaben können im Deckel Radiatoren in den Bauformen von 120mm bis 280mm verbaut werden. Dass ab 120mm aufwärts kein 5.25" Laufwerk mehr eingebaut werden kann, veranschaulichen die Bilder. Theoretisch lassen sich auch sehr dicke Wärmetauscher verbauen, jedoch muss man auf den Abstand zur Grafikkarte achten. Mit dem 30mm starken Modell aus dem Hause AlphaCool mit montierten Lüftern sind nur noch wenige Zentimeter Platz.
Gleichauf zum Top können auch in der Front bis zu 280mm große Radiatoren verbaut werden. Mit etwas Glück kann dann auch noch das CD-Laufwerk genutzt werden. Die Beschränkung in der Front stellt hauptsächlich die nicht abnehmbare Netzteilabdeckung dar. Insgesamt stehen ca. 70mm zwischen Rahmen und Abdeckung zur Verfügung.
Beleuchtung
Die LED-Lüfter in der Front können, zusammen mit dem passenden Mainboard oder Controller, in verschiedenen Farben leuchten. Insgesamt kommen die gezeigten Farben sehr kräftig zum Vorschein. Geschmackssache ist allerdings das Gitter des Staubfilters, dass die sonst tolle Optik etwas runter zieht.
Testsystem vorgestellt
Unsere Gehäusetests werden nach einem standardisierten Prinzip durchgeführt. Wie wir testen kann wie gewohnt in unseren Artikeln, Wie wir testen, nachgelesen werden. Auf diese Art und Weise ist eine Vergleichsmöglichkeit aller Testberichte im Bereich von Gehäusen gegeben.
AMD AM4 µATX-Gehäuse Setup | ![]() ![]() ![]() | |
Prozessor: | AMD Ryzen 5 1400 (Retail) - Turbo off | |
Mainboard: | MSI B350M Mortar | |
Storage: | Corsair MP500 240GB M.2 NVMe | |
Kühlung: | be quiet! Shadow Rock TF2 | |
RAM: | 2x8GB Corsair Vengeance LPX @ 2666MHz | |
Netzteil: | be quiet! Straight Power 11 550W | |
Grafikkarte: | MSI Radeon RX 580 Gaming X | |
Betriebssystem: | Windows 10 Pro x64 | |
Grafiktreiber: | - |
Overall-Rating
Das Overall-Rating ist eine Zusammenfassung aller Temperaturen und Messwerte. In der Summe ergibt sich daraus ein Leistungsindikator hinsichtlich der Kühlleistung eines jeden Gehäuses. Wir sind aktuell bemüht die Vergleichsbasis aufzufüllen, so dass alle ermittelten Werte auch in Relation zueinander stehen.
Kurze Auswertung
Mit 62°C unter 12V und 70°C unter 7V scheint die Kühlleistung zunächst ausreichend, aber nicht optimal zu sein. Die Betrachtung der Komponenten im Detail wird zeigen, wer vom invertierten Aufbau profitiert.
Lautstärkemessung
Gemessen wird mit einem Schallpegelmessgertät "PCE 318". Dieses sitzt festgeschraubt auf einem Stativ und erfasst die Lautstärke 50cm entfernt von der Gehäusefront. Der von uns genutzte Messraum liegt unter 30 Dezibel Grundlautstärke und ist subjektiv beurteilt, mit absoluter Stille zu bezeichnen. Um eine Ausgangsbasis zu haben, wurden zu Beginn die Werte des offenen Aufbaus gemessen, also auf einem Benchtable. Diese folgen später mit in den ersten Berichten und bleiben dauerhaft in der Übersicht bestehen.
Kurze Auswertung
Der Betrieb unter 7V Lüfterspannung wird von uns als sehr angenehm wahrgenommen, ein leichter Luftzug ist zu hören. Dreht man die Lüfter voll auf, so macht sich das Gehäuse schon eher bemerkbar. Spielt man auf einer humanen Lautstärke Musik ab, so ist das Gehäuse unter 7V definitiv nicht wahrzunehmen.
Temperaturmessung
Um unser Testsystem auf Temperatur zu bringen, kommen die Tools AIDA64 (5.50), Furemark (1.17.0) und Prime95 (v28.5) zum Einsatz. Prime95 läuft im "Maximum-Heat-Test", jedoch aber nur mit vier Threads, da sonst die Haswell-CPU einen thermischen Reißaus erleben würde. Des Weiteren ist der Turbo-Modus im UEFI-BIOS deaktiviert worden. Furmark 1.17.0 wird im Custom-Modus (1280x720 - non Fullscreen) betrieben. Die beiden zuletzt genannten synthetischen Last-Tools laufen parallel 30 Minuten lang.
Nach Abschluss der Messverfahren werden die Werte mittels AIDA 64 notiert. Aus den in den Testläufen ermittelten Daten wird dann die Temperatur der CPU, in Abhängigkeit zur Umgebungstemperatur, die zuvor mit Hilfe eines separaten Thermometers gemessen wurde, ermittelt und dokumentiert. Um realistische Werte "wie man es gewohnt ist" zu bekommen, haben wir in unseren Tabellen jeweils 22 Grad Celsius Umgebungstemperatur hinzugerechnet. Als Maßeinheit wird dann logischer Weise auf Grad Celsius gesetzt. Natürlich ist das angewandte Verfahren nicht vor Messtoleranzen gefeit, was also Schwankungen im Bereich von 0,5 Grad Celsius bei den gemessenen Temperaturen möglich macht.
Temperaturmessung 7V
Natürlich ist auch eine solche Datenmenge nicht vor Messtoleranzen gefeit und so sind Schwankungen im Bereich von 0,5 Grad Celsius bei den gemessenen Temperaturen möglich. Diese Temperaturmessung haben wir auch bei einem offenen Aufbau angewandt, um die Kühlleistung mit dem des verbauten Zustandes vergleichen zu können.
Kurze Auswertung
Während die CPU meist der Hitzkopf der kleinen Gehäuse ist, präsentiert sich das RL08 mit dem genauen Gegenteil: Die Grafikkarte im oberechen Bereich der Hauptkammer wird ganz schön ins Schwitzen gebracht. Ratsam ist es in jedem Fall, einen weiteren Lüfter - möglichst in der Nähe der Grafikkarte, zu installieren.
Temperaturmessung
Um unser Testsystem auf Temperatur zu bringen, kommen die Tools AIDA64 (5.50), Furemark (1.17.0) und Prime95 (v28.5) zum Einsatz. Prime95 läuft im "Maximum-Heat-Test", jedoch aber nur mit vier Threads, da sonst die Haswell-CPU einen thermischen Reißaus erleben würde. Des Weiteren ist der Turbo-Modus im UEFI-BIOS deaktiviert worden. Furmark 1.17.0 wird im Custom-Modus (1280x720 - non Fullscreen) betrieben. Die beiden zuletzt genannten synthetischen Last-Tools laufen parallel 30 Minuten lang.
Nach Abschluss der Messverfahren werden die Werte mittels AIDA 64 notiert. Aus den in den Testläufen ermittelten Daten wird dann die Temperatur der CPU, in Abhängigkeit zur Umgebungstemperatur, die zuvor mit Hilfe eines separaten Thermometers gemessen wurde, ermittelt und dokumentiert. Um realistische Werte "wie man es gewohnt ist" zu bekommen, haben wir in unseren Tabellen jeweils 22 Grad Celsius Umgebungstemperatur hinzugerechnet. Als Maßeinheit wird dann logischer Weise auf Grad Celsius gesetzt. Natürlich ist das angewandte Verfahren nicht vor Messtoleranzen gefeit, was also Schwankungen im Bereich von 0,5 Grad Celsius bei den gemessenen Temperaturen möglich macht.
Temperaturmessung 12V
Natürlich ist auch eine solche Datenmenge nicht vor Messtoleranzen gefeit und so sind Schwankungen im Bereich von 0,5 Grad Celsius bei den gemessenen Temperaturen möglich. Diese Temperaturmessung haben wir auch bei einem offenen Aufbau angewandt, um die Kühlleistung mit dem des verbauten Zustandes vergleichen zu können.
Kurze Auswertung
Auch bei 12V sieht es für die Grafikkarte nicht besser aus. Zumindest die NVMe SSD kann etwas aufatmen, auch die restlichen Temperaturen sind etwas niedriger. Der Prozessor hat durch den Aufbau nun mal das Glück, kalte Luft von unten ziehen zu können. Scheinbar geht das Konzept bei den Temperaturen für die Grafikkarte nicht ganz auf. Ein weiterer Lüfter im Top dürfte das Verhalten aber wohl komplett ändern und zum Besseren wenden.
Fazit
SilverStone setzt beim RL08 auf einen Vorgänger auf und ändert kleine Details ab. Äußerlich ziert das Gehäuse ein roter Luftkanal, die Meshfront und die Tempered-Glas-Seitenwand. Um dem Nutzer alle Möglichkeiten offen zu halten, kann auch ein CD-Laufwerk verbaut werden. Zwei sehr feine Staubfilter sorgen für einen Staubfreien Innenraum, auch das Top ist von einer Mesh-Matte verdeckt. Bei der Kühlung werden zwei 120mm RGB Lüfter in der Front, sowie ein 120mm Modell ohne Beleuchtung an der Rückseite verbaut. Mit dem passenden Mainboard oder RGB-Controller lassen sich die Lüfter entsprechend steuern.
Der Innenraum des Gehäuses ist invertiert, sodass die Grafikkarte oben und der Prozessor unten sitzt. Außerdem haben Rück- und Vorderseite ihren Job getauscht, was neue Möglichkeiten für die Präsentation des eigenen Systems ermöglicht. Nicht jeder kann sein Gehäuse rechts von sich hinstellen, dass es aber auch in beide Richtungen gehen kann, zeigen vorallem die Tower-Gehäuse aus dem Hause be quiet - u. a. das Dark Base Pro 900 rev. 2 und das Dark Base 700.
Im Inneren unterstützt ein Grafikkartenhalter die Komponente und verhindert, dass sich diese zu sehr verbiegt. Im Leistungstest allerdings mussten wir feststellen, dass der invertierte Einbau und die Platzierung der Lüfter von Werk aus der Tod für die Grafikkarte sein kann. Besonders bei hitzefreudigen Modellen sollte man stets ein Auge auf die Temperatur haben oder gleich einen Lüfter nachrüsten. DANN dürften die Temperaturen bei der GPU deutlich besserer Ergebnisse zu Tage bringen, als das von uns gemessene. Im Overall-Rating und bei der Lautstärke allerdings macht das Gehäuse einen guten Eindruck.
Das Verlegen der Kabel und der Einbau der Hardware gestaltet sich dank der Gestaltung des Innenraumes und der Nutzung der Velcro-Straps als simpel. Wer plant, Wasserkühlung im Gehäuse unterzubringen, sollte besser bei AiO-Lösungen bleiben. Zwar gibt es mittlerweile Mounting-Systeme um bspw. Behälter und Pumpe am Lüfter zu befestigen, jedoch ist der Platz insgesamt recht beschränkt. Radiatoren bis 280mm im Top und in der Front sind allerdings durchaus Möglich. Bei großen Netzteilen sei darauf hingewiesen, dass der Festplattenkäfig unter der Netzteilabdeckung zwar verschoben werden kann, dann aber ggf. nicht mehr genug Platz für einen Radiator in der Front vorhanden ist. Wer ein CD-Laufwerk verbauen will kann maximal 120mm Radiatoren verbauen.
Preislich siedelt SilverStone das Gehäuse bei guten 95 Euro an. Ein wahrlicher Schnapper, verglichen mit anderen mATX-Gehäusen, wie dem Cooler Master MasterBox NR400 für ca. 58 Euro oder dem NZXT H400 für gute 100 Euro, ist das RL08 dann doch wieder nicht. Für Tempered-Glas, RGB und den invertierten Einbau kann man zwar solch einen Preis verlangen, jedoch darf man den Aspekt der Leistung nicht vergessen. Das Gehäuse bietet eine gut Grundlage, bedarf aber bei der Lüfterbestückung noch ein klein wenig Anpassungen. Im Grunde genommen ist das auch der einzige richtige Kritikpunkt den man dem RL08 attestieren kann.
SilverStone RL08 | ||
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Pro | Contra | ![]() |
+ einfache Montage / Demontage der Seitenwände | - aber Grafikkarte wird sehr warm |