Mit der Sharkoon Skiller Mech SGK3 hat der Hersteller eine interessante Low-Budget Tastatur im Programm. Die hier vorgestellte Sharkoon Skiller SGK5 ist bei den Features etwas besser aufgestellt, kommt allerdings im Gegenzug mit Membran-Schaltern daher, ist im gleichen Zug aber auch noch einmal deutlich günstiger. Wir haben uns besagtes Keyboard vor die Brust genommen.
Deutlich günstiger heißt hier, dass es die Sharkoon Skiller SGK5 bereits ab ~36€ gibt, die Skiller Mech SGK3 kostet hingegen ~60€, welche damit auch schon zur günstigeren Sorte der mechanischen Tastaturen gehört. Das liegt aber auch daran, dass sie beinahe keine Extras bereithält, was bei der Skiller SGK5 anders aussieht. Hier erhält man bspw. eine Handballenauflage, dedizierte Makro-, Multimedia- und Beleuchtungs-Tasten sowie Profil-Tasten. Auch eine RGB-Beleuchtung darf natürlich ebenfalls nicht fehlen.
Viel findet man im Karton nicht vor, aber enthalten ist auch eine Handballenauflage, was bspw. bei der HyperX Alloy Core RGB nicht der Fall ist, welche ebenfalls mit Membran arbeitet und ab ~52€ erhältlich ist.
Details der Sharkoon Skiller SGK5
Dass es sich bei der Sharkoon Skiller SGK5 um eine Gaming-Tastatur handeln soll, sieht man unschwer. Ja, es gibt auffälligere Eingabegeräte, aber dezent ist die SGK5 nicht wirklich. Das liegt zum einen daran, dass man sich etwas von der typisch rechteckigen Grundform wegbewegt und zudem auch daran, dass sie sehr viele Sondertasten vorweist. Vorzufinden sind an den Seiten und der oberen Seite.
Grundsätzlich setzt der Hersteller bei der Tastatur auf Kunststoff. Das Gesamte Gehäuse besteht aus dem Material, wie auch die Handballenauflage. Welches Material man bei den Kappen einsetzt nennt man nicht, aber man kann in dieser Preisklasse von ABS ausgehen. Nur die oberen Tasten für die Makros sowie Profilwahl sind aus festem Gummi gefertigt. Gummi findet man auch unter alle Tasten wieder. Denn wie bereits angesprochen handelt, es sich um eine Rubber Dome Tastatur. Allerdings bietet man dennoch ein N-Key Rollover, was nur relativ wenige Konkurrenzprodukte bieten. Von Besonderheit ist auch, dass die Kappen mit 7mm Höhe recht flach ausfallen.
Da das komplette Gehäuse aus Kunststoff besteht und keine Metall-Grundplatte wie sonst bei mechanischen Tastaturen verbaut ist, gibt es auch etwas "flex". Dies tritt nicht nur auf, wenn man sie mit den gummierten Aufstellern höherlegt, sonder auch dann, wenn sie auf den flachen Gummi-Stoppern liegt. Man muss das Biegen aber auch schon etwas herausfordern, bei alltagäglicher Nutzung bzw. dem Gaming sollte das eigentlich nicht vorkommen.
Sondertasten bietet die SGK5 wirklich zuhauf. So kann die Beleuchtung bspw. am linken Rand über dedizierte Tasten eingestellt werden. Multimedia-Tasten befinden sich am rechten Rand und lassen eigentlich auch keine Wünsche offen. Die Lautstärke wird dabei über den linken Drehregler verstellt, der rechte ist für die Helligkeit der Beleuchtung zuständig. Getroffene Einstellungen lassen sich in drei Profilen anlegen, welche man direkt auswählen kann. Eine zugehörige Status-LED informiert über das aktivierte. Ähnlich viele Befehlseingaben lässt auch die Corsair K55 RGB (siehe auch Corsair K57 RGB Wireless) zu, welche dabei aber etwas aufgeräumter wirkt.
Wie diese, verfügt auch die Skiller SGK5 über eine Hanballenauflage. Hier wird sie aber praktischer per Magneten angeheftet und nicht eingeklipst. Neben den dedizierten Tasten, gibt es aber auch noch Zweitbelegungen. So lassen sich die Pfeiltasten auch auf WASD legen, es sind Shortcuts zu E-Mail, Desktop und dem "Computer" vorhanden. Auch für die Beleuchtung sind noch weitere Funktionen zugeordnet. F1 bis F6 bzw. S1 bis S6 lassen eine Einstellung der verschiedenen Beleuchtungszonen zu.
Software
Wie auch bei eder Sharkoon Light² 200 fällt die Software der Tastatur mit ~21MB recht schlank aus. Dabei bietet sie eigentlich alle nötigen Funktionen. So lassen sich beinahe alle Tasten neu belegen. Neben Keyboard-Tasten kann man auch Maustasten, Mediatasten, Makros usw. auf einzelne Tasten legen. Makros lassen sich im zweiten Reiter anlegen. Bei der Aufnahme werden alle Tastatur-Eingaben aufgenommen, wobei man auch Verzögerungen und Maus-Befehle einfügen kann. Die Beleuchtung lässt sich ebenfalls konfigurieren. Das erfolgt hier recht einfach. Schade ist aber, dass die Zonen nicht per Bild visualisert werden. Aber durch das Anwenden werden die Einstellungen recht schnell übernommen, sodass man das Ergebnis direkt live sehen kann. Im letzten Reiter lassen sich noch einmal grundlegende Einstellungen treffen. Insgesamt gefällt die Software ganz gut. Ich persönlich finde sie übersichtlich, wobei die Gliederung auch typisch ausfällt.
Praxis
Wie immer heißt es, Rubberdome muss man mögen oder eben nicht. Ich bin persönlich kein Fan mehr dieser Schalter-Technik, muss ich gestehen. Das habe ich auch schon bei der Corsair K57 RGB Wireless angemerkt. Im Vergleich mit bspw. der Logitech G15, welche meine letzte Tastatur dieser Art war, hat sich aber schon etwas getan. Der Druckpunkt der Tasten wirkt nicht schwammig, sondern bietet sogar ein leichtes Feedback. Man hat zwar nicht einen richtig spürbaren Auslösepunkt wie bei Cherry MX Brown Schaltern, aber diesen kommt die verwendete Membran am nächsten. Auf keinen Fall sind die Schalter als linear zu bezeichnen. Nicht warm wurde ich mit den oberen Schaltern. Sie lösen erst nach sehr festem Druck aus, was für mich nicht ganz verständlich ist. Bei den Profil-Schaltern ist es nicht noch halbwegs verständlich, damit man nicht aus versehen auslöst, aber bei den Macros macht es meiner Meinung nach wenig Sinn. Die Idee mit den Drehreglern finde ich eigentlich nicht schlecht, aber die Umsetzung könnte besser sein. Es gibt keinen Anschlag, was nicht so schlimm ist, aber die Stufung ist sehr fein gewählt, wodurch man ggf. etwas mehr rumdrehen muss. Das gilt aber nur für die Beleuchtung, die Lautstärke lässt sich "knackig" verstellen.
Bei der Bedienung an sich gibt es nicht viel auszusetzen. Man sollte aber schon einen Blick in die beiliegende Anleitung werfen, da man sonst entweder länger braucht um alle Funktion ausfindig zu machen oder sie überhaupt zu verstehen. Die Lage der Tasten ist okay, wobei ich die Platzierung der Makro-Tasten am linken Rand als typischer bzw. praktischer ansehe. Ergonomisch gefällt die Tastatur hingegen gut. Der Anstellwinkel der Handgelenke fällt durch die Ablage gering aus und lässt damit auch längere Sessions gut zu. Aus meiner Sicht dürfte sie vorne aber noch etwas flacher ausfallen. Die Aufsteller sorgen eigentlich dafür, dass sie erst in waage liegt und nicht nach hinten weg kippt.
Die Beleuchtung wird auf der SGK5 nicht so bombastisch umgesetzt. Kann aber auch sein, dass ich hier von meiner Corsair K70 Mk2 RGB Low Profile in Verbindung mit iCUE etwas verwöhnt bin. Aber auch die K57 RGB Wireless kann mehr und leuchtet dank der Capellix LEDs kräftiger. Bei der SGK5 reichen die Helligkeit der Dioden nicht aus, dass die Beschriftung vollends ausgeleuchtet wird. Und das, obwohl ja kein Stempel im Weg ist. Im Grunde werden die Tasten eher umleuchtet, als ausgeleuchtet. Das sieht auch gut aus, aber im hellen Raum verliert der Effekt an Wirkung. Folgend ein paar Eindrücke der Farben.
Die Verarbeitung kann insgesamt betrachtet als okay bezeichnet werden. An der Tastatur konnte ich keine Mängel feststellen, außer, dass das Kabel stellenweise etwas aufgeribbelt ist. Bei dem Preis aber vertretbar. Nicht ganz so gut ist, dass die Ablage zwar an beiden Seiten stramm anheftet, aber eben in der Mitte nicht. Hier stimmt daher das Spaltmaß nicht und der Sitz ist nicht zu 100% gegeben. Dadurch kann sie hier bei festerem Druck knacken, wenn sie in die richtige Position springt.
Fazit
Rubberdome Tastaturen sind zwar in der Regel günstiger als äquivalente mechanische Tastaturen, aber das muss nicht unbedingt der entscheidende Grund für den Griff zur Membran-Tastatur sein. Manche mögen das Tippgefühl einfach lieber. Ich gehöre zwar nicht dazu, aber im Vergleich mit anderen Tastaturen finde ich die "Abstimmung" der Sharkoon Skiller SGK5 ganz okay. Es gibt einen leichten Druckpunkt, aber die Tasten lassen sich leicht auslösen. Schwammig ist sie dabei nicht. Dass man die Makro-Tasten mit einem deutlich kräftigerem Widerstand versehen hat, kann aber nicht ganz nachvollzogen werden.
Die Verarbeitung der Tastatur geht für den Preis in Ordnung. Insgesamt fühlt man aber den Unterschied zu einer Tastatur mit Metall-Basis. Hier hat man meiner Meinung nach etwas Potential verschenkt. Der HyperX Alloy Core RGB wurde bspw. auch eine spendiert. Im Gegenzug kann die Skiller SGK5 mit einer Handballenauflage Punkte gut machen. Diese sitzt zwar mittels Magneten sehr fest, allerdings nicht perfekt ausgerichtet. Dennoch bringt sie die Hände in eine angenehme Position. Aus persönlicher Sicht dürfte die Tastatur an der Front etwas flacher ausfallen, aber durch die recht flachen Kappen gelingt das Schreiben und natürlich auch Gamen ohne Probleme. Für beide Aspekte bietet sie viele Zusatztasten und auch Funktionen. Per Software lässt sich das Eingabegerät umfassend konfigurieren, wobei sich beide Welten mit den drei anlegbaren Profilen einfach verknüpfen lassen bzw. zwischen diesen wechseln lässt. Dass die Software dabei recht schlank ausfällt, ist gut. Allerdings gilt sie auch nur für die SGK5. Nutzt man weitere Peripherie des Herstellers braucht man zusätzliche Software.
In der Summe ist die Sharkoon Skiller SGK5 gemessen am Preis, wirklich reichhaltig ausgestattet und liefert sich dabei eigentlich kaum Schwächen. Die vorhandenen Verarbeitungsfehler und etwas schwache Stabilität lassen sich dann auch verschmerzen, sodass sich die Sharkoon Skiller SGK5 den Preis-Leistungs-Award verdient. Kaufen kann man die Tastatur u.a. bei Amazon.
Sharkoon Skiller SGK5