Praxis- und Klangcheck
Um mit den Quantum Duo in Kontakt zutreten ist nicht viel nötig. Einfach den USB-Eingang nutzen und mit dem PC verbinden, in meinem Fall einen Windows 10 Notebook von Lenovo. Das Betriebssystem erkennt automatisch die USB-Soundkarte und installiert diese automatisch mit der Bezeichnung, Achtung Überraschung: „JBL Quantum Duo“ (…) Somit sind die Lautsprecher direkt einsatzbereit. Wer jetzt noch sein Smartphone über Bluetooth verbinden möchte, muss es auf dem üblichen Weg mit den Lautsprechern „verheiraten“ und kann sich dann bspw. an seinen Streaming-Diensten über die Quantum Duo erfreuen. Für den analogen Zugang steht der 3.5mm Klinkeeingang bereit und somit ist man recht flexibel in der Zuspielung aufgestellt. Eine App-Steuerung oder Software für die Lautsprecher gibt es nicht, somit entfällt auch eine Synchronisierung mit der RGB-Beleuchtung und dem vorhandenen Setup.
In der Gaming-Welt gehört eine RGB-Beleuchtung zum guten Ton und das hat auch JBL wahrgenommen und die Quantum Duo mit einer auffälligen Beleuchtung ausgestattet. Die versch. Modi sind in drei Stufen in der Helligkeit regelbar und bieten Effekte wie z. B. Pulsieren zu den Audiosignalen, wandernde RGB-Effekte etc. Das sieht auf dem Schreibtisch schick aus, denn die Seitenpartie sowie die Front sind von mehreren LEDs beleuchtet und strahln auch auf den Tisch auf dem die Lautsprecher stehen. Die Ausleuchtung selbst wirkt in der Front etwas zurückhaltend, da der Tiefmitteltöner indirekt angestrahlt wird, aber wirkt alles in sich stimmig und kann den Schreibtisch aufwerten. Wem solche Beleuchtungseffekte nicht zusagen, der schaltet sie einfach ab, denn auch ohne Beleuchtung sehen die JBL schick aus, bleiben aber sehr verspielt in ihrem Design.
Klanglich und objektiv die Lautsprecher zu beurteilen, wenn man aus der HiFi-Ecke kommt, ist doch recht schwierig. Das sie für den Gaming-Sektor konzipiert sind, hört man ihnen teilweise an, denn der Tieftonbereich, der überraschend druckvoll vorhanden ist, dominiert leicht das Klangbild. Das stört aber nicht wirklich, denn die Abstimmung passt zur Zielgruppe und die JBL machen Spaß, sind gut abgestimmt und bringen Blockbuster Games wie Assassins Creed Odyssey oder Mortal Kombat 11 kraftvoll rüber, nerven um Beispiel aber auch nicht bei der dudelnden Hintergrundmusik von Age of Empires III Definitive Edition. Ähnlich verhält sich das im Filmbetrieb. Die Duo sind dynamisch und strukturiert unterwegs und verlieren auch nichts aus den Augen, wenn es heiß her geht.
Aber auch bei der Wiedergabe von Musik sind die Quantum Duo souverän unterwegs, wirken bis auf den leicht dominanten Bass sehr neutral abgestimmt und lösen auch Details gut auf, für diese Lautsprecherklasse. Im direkten Vergleich mit den JBL Series 104 müssen sie sich aber geschlagen geben, hier sind die 104er Modelle einfach musikalischer unterwegs und auch beim Abstrahlverhalten besser. Denn die Quantum Duo müssen bei großen Abständen untereinander schon stark eingewinkelt werden, um eine Stereobühne vor dem Hörer aufbauen zu können, das machen die Series 104 deutlich besser.
Größenvergleich: links die JBL Series 104 - rechts die JBL Quantum Duo
Interessant ist die Surround-Funktion die man unten links am Master-Lautsprecher aktivieren oder deaktivieren kann. Diese verleiht den Lautsprecher eine etwas größere Bühne, das Klangbild wird etwas breiter, aber von „Surround“ kann man jetzt nicht sprechen. Wie auch bei einem Stereo-Setup. Warum die Hersteller immer ihre Features solche irreführenden Namen geben müssen, keine Ahnung. Eine Surround-Funktion gibt es jedenfalls nicht an den Quantum Duo, diese Funktion macht das Bühnenbild minimal voluminöser, bietet aber nach meinem Geschmack nur bei der Musikwiedergabe eine klangliche Verbesserung. Bei Filmen oder Videospielen, wo man Effekte eher genau orten möchte, wirkt es zu diffus nach meinem Geschmack. Bei der Gesamtlautstärke halten sich die JBL Quantum Duo3 etwas zurück, hier hätte ich etwas mehr erwartet, gerade wenn man Blockbuster-Titel zockt, darf es ruhig etwas lauter werden. Dafür übersteuern sie aber nicht, wie die meisten Lautsprecher bei voller Lautstärke, sondern navigieren sich auch im Anschlag souverän durch die Audiosignale.