Corsair versteht sich als Permium-Hersteller von PC-Komponenten, was sich oft auch bei der Preisgestaltung niederschlägt. Mit dem Corsair HS35 Stereo Gaming Headset schlägt der Hersteller eine etwas andere Richtung ein und dringt in das Einstiegssegment ein bzw. versucht diesen Schritt. Das Headset selbst setzt auf einfachere Materialien als die HS-Geschwister, ist dank analogem Klinke-Anschluss jedoch für Angehörige der PCMasterrace sowie Konsoleros geeignet.
Schaut man sich die Corsair Void Headsets an, so sind diese optisch kaum voneinander zu unterscheiden. Das gleiche galt auch für die Geräte der HS-Serie, bestehend aus HS50, HS60 und HS70 - bis jetzt. Mit dem Corsair HS35 wird die Serie dem Namen nach nach unternerweitert, was man dem Design jedoch nicht direkt entnehmen kann.
Durch den eigenständigen Look könnte es theoretisch auch eine eigene Serie aufspannen, soll es aber nicht. Denn durch das klassischere Design, das abnehmbare Mikrofon sowie dem analogen Anschluss kann man es vielseitig einsetzen: Einsetzbar ist das Headset am PC, der Konsole sowie dem Smart-Device. Passend zu den jeweiligen Konsolen, ist das Headset nicht nur mit bauen, sondern auch mit schwarzen, grünen und roten Farbakzenten erhältlich.
Lieferumfang
Der Lieferumfang ist mal wieder eher spärlich. Enthalten sind nur Dokumentationen zur Garantie und Sicherheit sowie das abnehmbare Mikrofon. Zusätzliche Ohrpolster kann man beim veranschlagten Preis auch nicht erwarten, allerdings dürfte ein Adapter von 4-Pol 3,5mm Klinke zu zweimal 3,5mm Klinke beiliegen, sodass man das Headset auch an älteren Rechnern ohne entsprechender einzelner Buchse genutzt werden kann. Dieser ist aber nur dem Carbon Modell vorenthalten, welches im Preis identisch zu den farbigen ist. Das sollte man beim Kauf beachten!
Schaut man sich die technischen Daten an, so fällt vor allem das geringe Gewicht auf, was auf die Materialwahl zurückzuführen ist. Ansonsten sind die Spezifikationen nicht viel anders als bspw. beim Corsair HS50, wie man der folgenden Tabelle entnehmen kann.
Corsair Headsets im Vergleich | ||
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Bezeichnung | Corsair HS35 | Corsair HS50 |
Typ | Stereo Gaming-Headset, geschlossen | |
Preis | ~ 45 € (UVP) | ~ 65€ (UVP) |
Homepage | www.corsair.de | |
Kopfhörer | ||
Frequenzrate | 20 Hz bis 20 kHz | |
Treibertyp | 50mm Neodym | |
Impedanz | 32 Ohm | |
Kernschalldruckpegel | 113 dB (±3 dB) | 111 dB (±3 dB) |
Mikrofon | ||
Frequenzbereich | 100 Hz bis 10 kHz | |
Empfindlichkeit | -40 dB (±3 dB) | |
weitere Spezifikationen | ||
Verbindung | 1x 3,5mm Klinke (1,5 m) | 1x 3,5mm Klinke (1,8 m) 2x 3,5mm Klinke Adapter |
Gewicht | 250g | 319g |
Besonderheiten |
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Das Äußere - Design und Features
Wie man auf den ersten Blick unschwer erkennen kann, hat Corsair sich beim HS35 was neues einfallen lassen bzw. diesmal nicht das Grundgerüst der anderen HS-Headsets aufgegriffen. Vor allem dürfte hier der Preis die entscheidende Rolle spielen, da das HS35 unterhalb dem Corsair HS50 platziert werden soll. Statt Metall findet man somit also Kunststoff vor.
Diese Änderung findet sich bspw. bei den Scharnieren wieder, welche hier eben aus Kunststoff bestehen, aber auch komplett anders konstruiert sind. Auch die Metallgitter an den Seiten wurden zugunsten des günstigerem, aber auch leichteren Material geopfert. Eine weitere gravierende Änderung betrifft die Polsterung bzw. deren Bespannung. Statt Kunstleder kommt Stoff zum Zuge. Auch hier kann man wieder den Faktor Gewicht nennen, der luftigere Bezug bringt aber auch noch andere Eigenschaften mit sich. Zum einen sollte man nicht so schnell schwitzen, zum anderen fällt die passive Geräuschunterdrückung aber auch geringer aus.
Die Bedienelemente des HS35 sind optisch jedoch wieder identisch zu den Geschwistern. Vorhanden ist ein Lautstärkerad sowie ein Druckschalter zum Stumm-Schalten des Mikrofons. Dieses wird auf der selben Seite des Kopfhörers bei Bedarf eingesteckt, ansonsten wird die Buchse mit einem Silikon-Stöpsel verschlossen. Ohne Mikrofon kann das Headset bzw. der Kopfhörer rein optisch durchaus auch unterwegs benutzt werden. Der passende Anschluss ist mit dem vierpoligen 3,5mm Klinke-Stecker auch bereits vorhanden. Etwas schade ist natürlich auch hier, dass das Anschlusskabel fest angebunden ist.
Insgesamt bietet der Hersteller mit dem HS35 ein durch die knalligen Farben frischeres Headset, was aufgrund der einfacheren Materialien wirklich leicht ausfällt. Die Sparmaßnahmen schlagen sich allerdings auch bei der Steifigkeit nieder. Die Verarbeitung an sich ist zwar sehr gut, aber das gesamte Konstrukt fühlt sich sehr wackelig an und es sind auch Knarz- und Klapper-Geräusche wahrnehmbar. Auf der nächsten Seite geht es mit dem Praxistest weiter.
Praxis & Sitz
Für den Einsatz am PC sind zwei Aspekte zu bedenken. Zum einen ist das Kabel des Headsets mit ~130cm etwas kürzer als üblich (meistens sind mind. 150cm verbaut), zum anderen ist das Gerät mit einem einzelnen vierpoligen 3,5mm Stecker versehen. Dieser Kombi-Stecker kommt bei Smart-Devices sowie bspw. am PS4 Controller oder der Nintendo Switch zum Einsatz. Auch bei neueren Gehäusen wie bspw. dem Corsair Carbide 678C und Crystal 680X RGB ist die passende Buchse vorzufinden. Für ein älteres Gehäuse fehlt der blauen, roten und grünen Version allerdings ein Adapter für getrennte Anschlüsse von Kopfhörer und Mikrofon. Nur bei der Carbon-Version liegt dieser bei.
Kommen wir nun aber zum eigentlich Einsatz. Das geringe Gewicht des HS35 macht sich sofort, als auch nach längerer Nutzung bemerkbar, natürlich im positiven Sinne gemeint. Die 250g werden eigentlich nie wirklich störend, und das obwohl die Ohrpolster etwas flacher und schmaler als bspw. beim HS50 ausfallen. Im Gegenzug fällt die Polsterung des Kopfbands etwas dicker aus. Der Stoff als Bezugsstoff bestätigt die postulierten Eigenschaften. Soll heißen, dass auch bei den sommerlichen Temperaturen die Ohren weitestgehend befreit von Feuchtigkeit bleiben, dafür bekommen die Mitmenschen um einen herum die Wiedergabe des Kopfhörers etwas kräftiger zu hören.
Bei der sonstigen Bedienung gibt es nichts auszusetzen. Das Lautstärkerad erfüllt seinen Zweck ohne kratzen und der Schalter stellt das Mikrofon auf Wunsch stumm, halt so wie es soll. Insgesamt gibt es eigentlich wenig zu meckern, außer, dass sich das Headset schon sehr einfach und nicht sehr stabil anfühlt.
Klangcheck
Das HS35 Stereo wurde in den vom Hersteller vorgesehenen Szenarien ausgiebig ausprobiert. Durch die ähnlichen Spezifikationen zum HS50, war die Erwartungshaltung ziemlich ähnlich. Um es kurz zu fassen, sie wurde nicht enttäuscht. Tatsächlich birgt das HS35 auch akustisch eine hohe Ähnlichkeit zum "großen Bruder". Dies äußert sich darin, dass auch das vorliegende Headset sehr kräftig bzw mit einem Hang zu den tieferen Frequenzen abgestimmt ist. Es ist zwar kein starker Bass vorhanden, aber im Vergleich zu bspw. dem Lioncast LX55 klingt es durch diese Auslegung fülliger bzw. insgesamt einfach nicht so neutral. Insgesamt könnte man sagen, dass der Klang der jüngeren Generation sicherlich sehr gut gefallen wird. Audiophile Gelüste kann das Headset natürlich nicht befriedigen, soll es aber ja auch gar nicht. Wenn es um Spiele geht, liegt das Einsatzgebiet eher auf Action-geladene Titel. Man fühlt sich durch den dominierenden "Bass" einfach mehr in die Szenerie versetzt, als bei flacheren Abstimmungen.
Für kompetitive Spieler dürfte der Klang aber eventuell insgesamt etwas zu tief ausfallen. Natürlich nimmt man Schritte bzw. leise Geräusche auch wahr, allerdings nicht so präzise wie es beispielsweise beim Sennheiser GSP 600 der Fall ist, welches aber auch in einer ganz anderen Preisklasse spielt. Was aber auch direkt im Vergleich zum ebenflass analogen (und wesentlich teureren) beyerdynamic MMX300 Gen.2 auffällt ist, dass das HS35 keinen kräftigen Kopfhörerverstärker benötigt, sondern auch an der Mainboard-Soundlösung (ALC1220) schon laut genug bzw. lauter spielt. Sucht man sich Konkurrenz in einer ähnlichen Preisklasse, können wir nur das Sharkoon SGH3 heranziehen, welches allerdings immer noch ein wenig teurer ist. Hier würden wir das HS35 als Sieger küren, da es zwar etwas bassiger ist, aber auch ein wenig mehr Details an den Tag legt. Insgesamt ist es klanglich tatsächlich nicht deutlich vom HS50 zu unterscheiden.
Mikrofontest und Soundfiles
Den Kenndaten nach gleicht das Mikrofon des HS35 ebenfalls denen der anderen HS-Headsets, optisch jedoch nicht. Es handelt sich um ein Unidirektionales Mikrofon, welches die Umgebungsgeräusche herausfiltern soll. Zudem ist es Discord zertifiziert. Was man darunter versteht, kann man hier nachlesen.
Wie man nachfolgend hört, würde dem Mikrofon ein Popschutz vermutlich gut tun. Ansonsten muss man sagen, dass das Mikrofon für diese Preisklasse einen guten Job abliefert. Der Klang ist relativ hell und nicht so dumpf wie bspw. beim Lioncast LX55. Für die Sprachverständlichkeit ist das förderlich.
Demo Sprachfile |
Corsair HS35 |
Damit ihr einen besseren Vergleich zu anderen Headset-Mikrofonen habt könnt ihr in der folgenden Liste die bisher getesteten Geräte noch einmal hören.
Demo Sprachfiles in der ÜbersichtCorsair Gaming Void Pro RGB Wirelss SE Logitech G633 Artemis Spectrum
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Fazit
Mit dem Corsair HS35 Stereo Gaming Headset bestreitet der Hersteller zum ersten mal den Weg in unteren Preisregionen. Das merkt man recht schnell, befreit man das Headset aus seiner Verpackung. Statt Metall und Kunstleder wie bei den anderen Geräten der HS-Serie, kommen hier beinahe ausschließlich Kunststoff und Stoff zum Einsatz. Das merkt man dann auch recht schnell an der Stabilität. Insgesamt verwindet sich das HS35 mehr als bspw. das HS50. Die einfacheren Materialien wirken sich allerdings auch positiv auf das Gewicht aus. Mit 250g ist es fast 70g leichter als das nächstgrößere Gerät der Serie. Damit man es nicht falsch versteht, das Gerät ist zwar wackelig, die Verarbeitung an sich aber gut. Der Metallbügel im Kopfband ist scheinbar einfach zu dünn gewählt.
Im Inneren arbeitet scheinbar die selbe Basis wie im HS50 und HS70, zumindest was die Treiber angeht. Die 50mm Neodymtreiber werden nicht nur mit beinahe den selben Spezifikationen angegeben, sondern klingen auch recht ähnlich wie im HS50. Durch die geringe Impedanz von 32 Ohm ist das Headset zudem sehr flexibel was die Zuspielung angeht. Der 4-pol Klinken-Anschluss unterstreicht dies noch einmal. Sehr schade ist, dass bei den bunten Modellen kein Adapter auf zweimal Klinke beiliegt, womit das Headset auch an älteren Gehäusen mit separatem Anschluss für Mikrofon und Kopfhörer genutzt werden könnte.
In der Summe liefert das Corsair HS35 eine sehr solide Leistung in Anbetracht des Preises. Durch das Weglassen von Schnickschnack ist das Gerät nicht nur relativ leicht, sondern mit einer UVP von ~45€ auch günstig. Wie auch bei den Geschwistern der Serie erwarten wir zudem, dass auch das HS35 eventuell noch etwas günstiger werden wird. Aber auch ohne Preisrutsch ist stimmen Preis und Leistung.
Corsair HS35 Stereo Gaming Headset | ||
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