Elgato GreenScreen
Was wäre der Gaming-Stream ohne die Emotionen des Streamers via Audio und Bild? Sich selbst im Stream einzublenden ist mittlerweile gang und gebe. Doch der viereckige Kasten, den man zumeist links oder rechts einblendet, nimmt ordentlich Platz weg. Einer der Hauptgründe, einen GreenScreen (ein Hintergrund mit einer im Aufnahmebild nicht vorkommenden Farbe) zu verwenden, ist das eigene Umfeld nicht zeigen zu müssen. Auch da ist die Palette an Gründen groß: der eine räumt sein Zimmer selten auf, der andere möchte komplett anonym bleiben und andere wiederum möchten sich selbst zwar im Stream darstellen, aber auf ein Minimum reduzieren. Benötigt wird dazu eine gute Lichtquelle, damit möglichst wenig Rauschen im Aufnahmebild entsteht, sowie eine hochauflösende Kamera, eine Software die den grünen Hintergrund durch das Spielgeschehen ersetzt (sog. Chroma Keying) und natürlich der GreenScreen selbst.
Ob Eigenkonstruktion (farbiges Plotterpapier bekommt man schon recht günstig) oder ein fertiger GreenScreen, dass bleibt natürlich jedem selbst überlassen. Die Entscheidung wird jedoch schnell auf einen mobilen GreenScreen fallen, wenn man bspw. so wie ich im Wohnzimmer streamt. Fernsehen gucken hat sich damit schon mal erledigt, sobald der GreenScreen aufgebaut ist, denn der verdeckt schon mal einen Großteil vom TV. Nun gut, das wäre bei der Selbstbau-Variante (die mit zwei Ständern irgendwie fixiert würde) ebenfalls so, aber glaubt mir, der Elgato GreenScreen lässt sich wesentlich komfortabler auf- und abbauen sowie verstauen und ist durch sein Gehäuse sogar staubgeschützt. Wer die Eigenkonstruktion regelmäßig auf- und abbaut, wird auch eine gewisse Menge an Papier verbrauchen (Abnutzung, Knicke). Stoff kann, sofern man ein Bügelbrett besitzt (um die Falten zu entfernen), da schon die bessere Wahl sein. Trotzdem müsste auch dieser immer wieder zusammengefaltet werden, sobald man den GreenScreen abbaut. Auch das ist beim Elgato GreenScreen defintiv besser und zeitsparender gelöst.
Der Elgato GreenScreen kommt, ähnlich wie eine Leinwand für Beamer die sich ausfahren lässt, in einem kompakten Aluminium-Gehäuse. Ein flexibler Tragegriff in der Mitte ermöglicht einen angehmen, ausbalancierte Transport bis zum Zielort. Zunächst sollte man darauf achten, dass der Untergrund möglichst frei und halbwegs eben sein sollte. Für die benötigte Stabilität sorgen zwei große Kunststofffüße, die um 360% gedreht werden können. Damit ist, wie bei mir auf dem Teppich, die Stabilität erstklassig gewährleistet. Bei den Maßen bietet die Leinwand ca. 148cm in der Breite und 180cm in der Höhe, was ausreichend ist, um sich selbst im Bild zu zeigen. Auch mit 9,4kg Gesamtgewicht ist die Konstruktion insgesamt als leicht zu bewerten.
Der "Kasten" ist mit zwei Metallbügeln gesichert. Nach dem Lösen der Beiden kann der Deckel angehoben und nach hinten geöffnet werden. Dem Herausziehen der Leinwand steht nun nichts mehr im Wege. Ein entsprechender Griff dafür ist mittig untergebracht. Ein Hinweis wird an dieser Stelle durch einen Aufkleber gegeben: der GreenScreen darf nur über die Griff in der Höhe verstellt werden. Das liegt daran, da die Konstruktion (inkl. Gasfedern) darauf ausgelegt ist, an dieser Stelle die Kraft aufzunehmen. Vergleichbar ist dies auch mit einer Tür: auch hier ist der Griff meist genau mittig angebracht, damit die Kraft entsprechend verteilt wird. Außerdem kann der GreenScreen so mit genau einer Hand ausgefahren werden - einfacher geht es nicht.
Bei der Wahl des Materials für den grünen Stoff setzt man auf reines Polyester (Dacron von DuPont), da es sehr stabil ist, wenig Abnutzung zeigt und besonders gut zu reinigen gilt. Es wird unter anderem auch in der Medizintechnik und für Segeltücher bei Segelbooten verwendet.
Der Elgato GreenScreen kostet etwa 150 EUR und ist damit preislich sehr attraktiv im Vergleich zum dem Geld und der Zeit, die man investieren müsste, um eine eigene Konstruktion zu fertigen. Gerade wenn die Umstände hinzukommen, dass das Ganze schnell wieder ab- und aufgebaut sowie bequem und platzsparend verstaut werden soll, macht er sich definitiv bezahlt.