Detailansicht / Features
Die Ausrichtung bzw. die Zugehörigkeit des MSI B350I PRO AC zur PRO-Serie erkennt man bereits etwas am Farbkonzept des Mainboards. Aktuelle Gaming-Platinen werden zumeist mit schwarzem PCB und eventuell mit farbigen Akzenten versehen. Hier ist das nicht der Fall. Denn das PCB bzw. die Leiterbahnen lassen es Braun erscheinen. Alle anderen Bauteile bzw. Steckplätze und Kühler wurden in Schwarz ausgewählt. Optisch ist mag es daher nicht jeden ansprechen.
Der einzige Erweiterungssteckplatz, der PCIe x16 Port, ist mit 16 Lanes an die CPU angebunden und wird durch das Steel Armor Feature aufgewertet. Das Metall-Schild soll als EMI-Schutz fungieren, aber auch die mechanische Last auf den sonstigen Kunststoff-Steckplatz besser aufnehmen können. Die Speicherbänke kommen zwar ohne Steel Armor daher, jedoch wird der DDR4 Boost auch hier angewendet.
Viel Platz für aufwändige Kühlkonstruktionen bot der ITX-Formfaktor noch nie. Die beiden Kühler der Spannungswandler fallen daher auch sehr klein und fast schon filigran aus. Bei der Umsetzung der beiden „Kühlblöcke“ hat MSI zudem Ideenreichtum bewiesen. Damit sie nicht in Konflikte mit dem CPU-Kühler geraten schlängeln sie sich so nah an den Rand der Platine wie es möglich ist. Der kleinere Kühler muss dazu Platz für eine Spule hergeben und der zweite verläuft in treppenform über das Backpanel.
Der Dritte Kühler ist für den Chipsatz zuständig und nicht, wie man annehmen könnte, für eine SSD. Der langgestreckte Rippenkühler dürfte eine ordentliche Performance abliefern. Zudem ist er so flach, dass auch er kein Problem für die Kompatibilität darstellt. Der M.2 Steckplatz befindet sich auf der Rückseite des Mainboards. MSI hat darauf verzichtet weitere M.2 Längen als die übliche (8cm) der verbreiteten 2280 SSDs zu unterstützen. Jedoch hat man die Wahl zwischen PCIe x4 NVMe und SATA-Laufwerk. Ein Kühler oder Schild ist nicht vorzufinden. Die vier SATA3-Steckplätze befinden sich am rechten unteren Rand der Platine und sind gut zugänglich.
Gleiches gilt für die beiden Stromanschlüsse. Auch die beiden USB-Header, 2.0 und 3.1 Gen.1 (5Gbps) sind gut erreichbar am Rand untergebracht. Anders sieht es jedoch bei dem Audio- und Front-Panel Header aus- Diese befinden sich links unten. Kabel müssen entweder unterhalb der Grafikkarte entlanglaufen oder über die Platine. Generell ist beides möglich, stellt einem beim Kabelmanagement aber eventuell auf die Probe. Wir hätten zumindest das Terminal für die Gehäuse-Anschlüsse dort erwartet, wo sich die beiden RGB-5050-Header befinden. Nämlich direkt unter den SATA Buchsen.
An der oberen Seite des Maiboards befinden sich die beiden einzigen Fan-Header des Boards. Für ITX System sollten die beiden aber auch ausreichend sein. Daneben befinden sich die Debug LEDs, welche im Betrieb gut sichtbar sind, wobei das auch nach CPU-Kühler variieren kann. Für eine Einbindung ins Netzwerk ist ein Realtek RTL8111H verbaut. Zudem befindet sich im M.2/ E-Key Steckplatz ein WiFi/Bluetooth-Modul von Intel. Der Intel Dual Band Wireless-AC 3168 unterstützt WLAN 802.11a/b/g/n/ac und überträgt mit bis zu 433Mbps. Hier wäre theoretisch noch gut Luft nach oben.
Das Backpanel hätte ebenfalls etwas umfangreicher bestückt werden können. Viel Platz ist zwar nicht, jedoch hätte MSI oberhalb der beiden USB 3.1 Gen.2 (10Gbps) Anschlüsse noch zwei weitere USB 3.1 Gen.1 (5Gbps) unterbringen können. Chipsatz sowie CPU wären dazu in der Lage gewesen. Bereitstehen somit nur je zwei USB 2.0, 3.1 Gen.1 und Gen.2. Weiterhin ist ein PS/2 Anschluss vorhanden sowie HDMI 1.4 und Displayport 1.2. Ebenfalls etwas schade ist auch, dass man hier keinen HDMI 2.0 Anschluss verbaut hat.
Mit den im Februar 2018 erscheinenden Ryzen 2000 mit integrierte Vega GPU hätte man somit eine tolle Multimedia-Basis, welche auch 60Hz bei 4K ausgeben könnte, wenn auch nur mit einer geringeren maximalen Bildwiederholungsfrequenz. Etwas im Wege dafür würde aber auch die abgespeckte OnBoard-Soundlösung stehen. Der Realtek ALC887 unterstützt theoretisch zwar eine 7.1 Ausgabe, hat hier aber nur drei Klinke-Buchsen zur Verfügung. Ein USB DAC wäre vermutlich also eh angebracht.