Der AMD X370 Chipsatz
Beim Preview des ASUS X399 ROG Zenith Extreme haben wir bereits einen kurzen Vergleich zwischen den verschiedenen, aktuellen Top-Chipsätzen von AMD und Intel angestellt. An dieser Stelle wollen wir noch einmal etwas ausführlicher auf den X370 eingehen und speziell auch Vergleiche mit den vorherigen Generationen von AMD anstellen.
Nicht nur was die reine Leistung der neuen AMD Ryzen Prozessoren angeht, konnte der Hersteller wieder Anschluss finden. Denn auch bei den Anschlüssen und Anbindungen, musste der Hersteller einiges aufholen. Da die Chipsätze für den Sockel AM3+ und FM2+ eigentlich nur Updates der vorherigen Sockel entsprachen, waren die Standards für z. B. USB und PCIe teilweise überholt und konnten nicht nativ ausgeführt werden. Dadurch hatte man nicht nur bei der CPU Leistungseinbußen, sondern auch bei der Übertragungsrate der Datenspeicher oder auch Steckkarten. Zudem handelt es sich bei der AM4 Plattform nun auch um die erste von AMD, welche DDR4 verwendet. Auch galt es als Ziel, die beiden vorrangegangenen Plattformen in einen Sockel zu vereinen, also eine alleinige Basis für beide CPU Varianten, mit und ohne IGP, zu schaffen. Die konkreten Unterschiede der Chipsätze bzw. Sockel liefert die folgende Tabelle.
Plattform | AM4 | AM3+ | FM2+ |
---|---|---|---|
Chipsatz | X370 | 990FX | A88X |
Speicher | DDR4 | DDR3 | DDR3 |
PCIe x16 | Gen 3.0 | Gen 2.0 | Gen 3.0 |
Weitere PCIe Lanes (CPU/Chipsatz) | 4x Gen 3.0 / 8x Gen 2.0 | 0 / 4x Gen 2.0 | 0 / 4x Gen 2.0 |
Video Ausgänge | maximal drei | N/A | maximal drei |
SATA maximal (CPU/Chipsatz) | 10 (2/8) | 6 (0/6) | 8 (0/8) |
USB 3.1 Gen2 | 2 | N/A | N/A |
USB 3.1 Gen1 | 10 (4/6) | 0 | 4 (0/4) |
USB 2.0 | 6 | 14 | 10 |
AMD CrossFire / Nvidia SLI | 3-Way / 2-Way | 4-Way / 4-Way | 2-Way / 2-Way |
Wie man unschwer erkennen kann, dürften theoretisch alle Verbindungen einen Leistungsschub erhalten, da viele Anschlüsse, wie USB 3.1 oder SATA direkt an die CPU angebunden werden können. Vor allem auch bei PCIe-Datenträgern kann man ein Performance-Plus erwarten. Denn von den 24 PCIe Gen 3.0 Lanes werden 16 für die Grafikkarten bzw. x16 Slots reserviert und vier Lanes für die Anbindung des X370-Chips. Die übrigen vier können wahlweise als PCIe x2 und 2 SATA Anschlüsse oder aber als PCIe x4 ausgelegt werden. Somit kann theoretisch eine NVMe-PCIe-SSD ihre ganze Power ausspielen, ohne dabei den Umweg über den Chipsatz gehen zu müssen.
Bei der Bestückung bzw. den Anschlüssen gilt es also immer genau hinzuschauen, da den Herstellern der Mainboards sozusagen etwas Freiheiten gegeben werden. So kann es sein, dass mechanisch gleiche Anschlüsse elektrisch nicht identisch angesteuert werden. Nach dem Vergleich mit den alten AMD Plattformen, wollen wir auch noch den Vergleich mit der aktuellen Intel Plattform bzw. dem Top-Chipsatz Intel Z370 des Mainstream-Sockels 1511 (v2) anstellen. Zum Vorgänger, dem Z270, gibt es eigentlich keine Unterschiede. Der Vergleich kann also ebenso für diesen herangezogen werden.
Plattform | AMD AM4 | Intel 1511 v2 |
---|---|---|
Chipsatz | X370 | Z370 |
Speicher | DDR4 | DDR4 |
PCIe x16 | Gen 3.0 | Gen 3.0 |
Weitere PCIe Lanes (CPU/ Chipsatz) | 4x Gen 3.0 / 8x Gen 2.0 | 0 / 24x Gen 3.0 |
Video Ausgänge | maximal drei | maximal drei |
SATA maximal (CPU / Chipsatz) | 10 (2/8) | 6 (0/6) |
USB 3.1 Gen2 | 2 | N/A |
USB 3.1 Gen1 (CPU/Chipsatz) | 10 (4/6) | 10 (0/10) |
USB 2.0 | 6 | 14 |
AMD CrossFire / Nvidia SLI | 3-Way / 2-Way | 3-Way / 2-Way |
Dadurch, dass ASUS auf einen zweiten M.2 Steckplatz verzichtet und auch bei den PCIe Anschlüssen eher konservativ agiert, kommt es kaum zu Beschneidungen auf dem ASUS ROG Strix X370-F Gaming. Konkret heißt dies, dass sich lediglich der PCIe X16 2.0 (x4 mechanisch) mit den PCIe X1 Steckplätzen die Anbindung an den Chipsatz teilt. Die Datenträgeranschlüsse können daher allesamt gleichzeitig mit voller Geschwindigkeit genutzt werden. Dies gilt dann, wenn der M.2 Port mit PCIe und ebenso mit SATA Laufwerk betrieben wird. Diese Auslegung gefällt uns ganz gut, da dem geneigten Käufer auf den ersten Blick eigentlich alle Möglichkeiten offensichtlich präsentiert werden, während man bspw. beim MSI X370 XPower Gaming Titanium entwirren muss, in welcher Kombination die Anschlüsse nutzbar sind.