Detailansicht / Features
Natürlich stehen die prägnante Farbgebung sowie die restliche optische Gestaltung des Mainboards stark im Vordergrund. Schwarz und Silber sind das prägende Farbmuster auf der Platine. Neben der Farbgestaltung setzen sich die Komponenten-Cover in Form von Kunststoffblenden und Kühlelementen stark hervor. Abgesehen vom Chipsatzkühler, der im Übrigen Weiß beleuchtet ist, bestehen die anderen Abdeckungen alle aus Kunststoff. Auf der nächsten Seite gehen wir aber nochmal genauer darauf ein und entfernen diese alle.
Als interne Schnittstellen stehen dem Anwender insgesamt 10 SATA-6G-Ports zur Verfügung. Zwei entfallen auf die SATA-Express-Anbindung. Letztere lässt sich per Schalter auf der Platine im Übrigen direkt abschalten. Dazu kommen noch interne USB-3.0-Anschlüsse für Front-Stecker sowie der USB-3.1-Anschluss (Type C), der mitunter schon bei neuen Gehäusen im Front-Bereich platziert zu finden ist. Mit der ebenfalls vorhandenen U.2-Schnitstelle lassen sich aktuelle NVME-SSDs betrieben.
Offiziell wird die Platine als E-ATX-Ableger attestiert (30,5cm breit). Nachgemessen handelt es sich aber um XL-ATX-Maße (27,2cm breit). Nichtsdestotrotz sollte man vor dem Kauf sich unbedingt informieren, ob die Platine ins vorhandene Gehäuse passt. Zum Vergleich nochmal, gewöhnliche ATX-Platinen kommen mit einer Breite von 24,4cm daher. Der Anblick auf das Backpanel fällt nicht minder spektakulär aus als es das Mainboard von vornherein vermuten lässt. Dazu aber später mehr.
Werfen wir nochmal einen detaillierten Blick auf die vorhandenen Anschlüsse auf dem Board. Neben den bereits weiter oben genannten internen Schnittstellen, befindet sich am unteren Platinen-Ende noch ein 4-POL-Stromstecker für die weitere Spannungsversorgung der Grafikkarten, sofern diese benötigt wird. Direkt daneben befindet sich ein 4-PIN-PWM Stecker für optionale Lüfter. Insgesamt stehen dem Anwender sechs PWM-Anschlüsse zur Verfügung. Hinzu kommt auch noch ein weiterer Stecker der exklusiv für Wasserkühlungspumpen vorgesehen ist. Die Belegung der PINs für die Front-Jumper-Anschlüsse ist sinniger Weise direkt auf das PCB mit aufgedruckt worden. Eine exakte Beschreibung findet man aber nochmal mit auf dem beiliegenden DIN A3 großen Handzettel, den wir Eingangs angesprochen hatten. Im unteren Bereich der Platine hat man die M.2-Schnittstelle (32 Gbit/s) untergebracht, welche Steckkarten bis zum 22100-Standard aufnehmen kann, also sehr lange Module. Einen zweiten M.2-Slot sucht man leider vergebends, was aber bei vielen Mainboards in diesem (Preis)-Segment gleich haben.
Im oberen Bereich der Platine kommen dann die „Overclocking-Features“ zum Vorschein. Auffälligstes Feature an dieser Stelle stellt wohl der knallrote GAME BOOST Button dar, mit dem sich per Klick das System automatisch übertakten lässt. Inwiefern genau klären wir später. Weitere Schalter / Button zum Anpassen der Base-Clockrate (on the fly), Start- und Reset-Knopf sowie ein PCI-Express-Slot-Switcher finden sich ebenfalls hier. Das kleine LCD gibt im Zweifelsfall die Fehlercodes aus bzw. Info über den Betriebszustand des Systems. Kleine SMDs (vier an der Zahl) signalisieren sofort ob mit einer Komponente etwas nicht stimmt (GPU, CPU oder RAM). Die bereits bekannten Messpunkte für die Anliegende Spannung sind auch beim X99A XPOWER Gaming Titanium vorhanden, sie können mit einem Multimeter ausgesen werden.
Überall auf dem Mainboard findet man MSI`s Steel Armor Feature an, welches mit den Z170-Platinen Einzug gehalten hat (z. B. MSI Z170A Gaming M5). Dieses hat der Hersteller jetzt auch konsequent zu Ende geführt und auch bei den RAM-Slots mit integriert. Abgesehen vom einzigen PCI-Express-x1-Slot, sind alle Steckplätze damit ausgestattet. Wenden wir uns den CPU-Sockel-Bereich zu. Der Hersteller gibt an, hier ein besonders hochwertiges Sockel 2011-v3 Derivat verbaut zu haben, was besonders fürs Overclocking ausgelegt ist. In Fakten ist dies einfach erklärt, man verlötet einen Sockel nicht mit den von Intel vorgegeben 2011 Pins, sondern ein Modell welches mit 2036 daherkommt und nennt das Ganze "Turbo Socket". Der Vorteil soll darin liegen, wesentlich höhere Taktraten beim Overclocking erzielen zu können. Unter der recht massiv erscheinenden Abdeckung befinden sich 12 sehr hochwertige Titanium-Spulen (für die Spannungsversorgung der CPU), welche laut Hersteller bis zu 220°C aushalten und zugleich auch 40% mehr Stromstärke sowie eine 30% bessere Stromeffizienz mitbringen sollen.
Der obere Bereich ist schon sehr stark zugebaut, so dass sich der 8- bzw. 4-PIN CPU-Stromstecker im verbauten Gehäuse etwas schwierig erreichen lassen wird. Bei der Montage also dies mit berücksichtigen! Auf der Rückseite werden die bereits weiter oben angesprochenen Steel-Armor-Umsetzungen nochmal deutlich. Die Sockel- bzw. Slot-Halterungen haben weitaus dickere Lötpunkte erhalten, was diese in Summe wesentlich stabiler auf dem PCB sitzen lässt. Auch sehen wir, dass alle Kühlelemente fest mit der Platine verschraubt und nicht mit Push-Pins gesteckt sind. Sehr gut!
Das Backpanel strotzt nur so vor Anschlussmöglichkeiten. Alle Ports wirken sehr hochwertig in Szene gesetzt, ob im markanten Rot oder mit „vergoldeten“ Kontakten (WiFi Antennen, USB-Anschluss). Die sechs von MSI betitelten USB-3.1-Anschlüsse (Gen. 1) sind in Wahrheit nur USB-3.0-Schnittstellen, die bis zu 5 Gbit/s übertragen können. Also alles reines Marketing. „Echte“ 10 Gbit Schnittstellen gibt es hier nur zwei Stück an der Zahl, einmal als Typ-A- und einmal als Typ-C-Stecker. Neben diesen Anschlüssen finden wir drei USB-2.0 sowie einen PS2-Stecker vor. Einer von den drei USB-2.0-Ports ist für das Flashen einer neuen BIOS-Version vorgesehen.
Audiophile können wahlweise auf Klinken- oder den digitalen Toslink-Stecker zurückgreifen. Das so genannte „LAN Protect“ Feature will den Anwender bzw. den RJ45-Stecker vor Überspannung schützen. Dazu verbaut MSI ein System welches bis zu 15KV ausgelegt ist und dem zur Folge mehr als das Doppelte des Normwerts (6KV) standhalten soll. Der Anschluss selbst greift auf einen Intel I218-V-Netzwerkchip zurück.