

Lieferumfang
In einem riesigen schwarzen Karton wird der Kühler nebst seiner drei 140mm Lüfter geliefert. Hinzu gesellen sich das benötigte Montagematerial sowie eine kleine bebilderte Bedienungsanleitung. Auf sonstige Beigaben verzichtete der Hersteller.
- Zero Infinity FreeFlow+ Lühler
- 3x 140mm Lüfter
- Montagematerial
- Bedienungs- bzw. Montageanleitung
Technische Daten
Mit einem Rohgewicht von sage und schreibe 1,1 kg unterstreicht der Kühlkörper seine Absichten und lässt keinen Zweifel daran, dass mit diesem Kühler die maximale Kühlleistung herausgeholt werden soll. Bei einer Vollbestückung mit drei 140mm Lüftern steigt das „Gesamtpaket“ sogar auf 1,5kg! und kommt damit wohl den physischen Belastungsgrenzen eines Mainboards nahe.
- Maße (ohne Lüfter): 111 x 165 x 140 mm (B x H x T)
- Maße (mit Lüftern): 162 x 165 x 140 mm (B x H x T)
- Gewicht (ohne / mit Lüftern): 1.057 / 1.496 g
- Material: vernickeltes Kupfer (Heatpipes), vernickeltes Aluminium (Lamellen)
- Heatpipes: 5x Ø 8 mm
- Lüfter (3x):
- Maße: 140 x 140 x 25 mm (B x H x T)
- Farbe: Lila, Schwarz
- Gewicht: 154 g
- Drehzahl: 1.200 U/min
- Anschluss: 3-Pin
- Kompatibilität: Intel Sockel 771, 775, 1155, 1156, 1366 | AMD Sockel AM2, AM2+, AM3, AM3+, FM1
Detailansicht
Sehr schön zu sehen ist, dass neben der brachialen Größe des Kühlkörpers, dass dieser einen sehr edlen Eindruck vermittelt und mit vernickeltem Aluminium einen Hauch von „Chrome and Shine“ in das eigene Gehäuse wandern lässt. Das massive Kühler setzt, wie schon vom Noctua NH-D14 bekannt, auf ein Doppel-Tower-Design, welches eine Montage von bis zu drei 140mm Lüftern ermöglicht. Auf der Stirnseite sind deutlich die fünf, im Durchschnitt 8mm großen Heatpipes zu erkennen. Direkt neben den Heatpipes befindet sich eine Wölbung der Lamellen, welche wohl gegen den „Totpunkt“ des Lüfters wirken und somit den Luftstrom optimieren bzw. abgreifen soll.
Die Verarbeitung des gesamten Kühlblock bewegt sich auf sehr hohem Niveau und kommt dem, gestandener Hersteller sehr nahe, wenn nicht gar auf das gleiche Level. Allein durch die Möglichkeit, drei 140mm Lüfter verbauen zu können, sticht das Modell aus der breiten Masse hervor und will ein prädestinierter Leistungskönig sein. Mehr dazu aber im Praxistest.
Montage des Kühlers
Die Montage eines CPU-Kühlers sollte im Jahre 2012 eigentlich keine große Sache mehr sein. Aber bei einem 1,1 Kg Brocken sieht die Sache natürlich anders aus. Doch erst einmal von vorn. Branchenüblich wurde das Sockel-kompatible Retentionmodul auf der Rückseite des Mainboards angebracht und mit entsprechenden Halterungen versehen. Das Abpassen der richtigen Halterungslöcher erwies sich, im Gegensatz zur Konkurrenz, als einfache Angelegenheit.
Im verbauten Zustand und mit Vollbestückung wird deutlich, dass der Zero Infinity FreeFlow+ das absolute Limit erreicht hat, was physisch und platzmäßig auf einem Mainboard überhaupt möglich ist. Zum einem wird ca. 45% des gesamten Mainboards durch den Kühler abgedeckt. Die montierten Lüfter überdecken komplett die verbauten RAM-Module sowie teilweise die Kühlkomponenten der Stromversorgung, was aber keine negative Auswirkungen auf die Funktion des Mainboards hat. Inwiefern die Kühlleistung darunter „leiden“ mag, kann nicht nachvollzogen werden. Die Kühlleistung des „FreeFlow+“ soll laut Hersteller alles Dagewesene in den Schatten stellen. Ob sich diese Aussagen bestätigen lassen, wird auf der nachfolgenden Seite geklärt.
Praxistest
Im Praxistest sollte der Kühler dann zeigen was in ihm steckt. Es wurde geprüft, ob die vom Hersteller beworbenen Features auch wirklich überzeugen und ob die angepriesene Leistung des Herstellers bestätigt werden konnte.
Zum Einsatz kam das für alle Tests gültige und genormte Testsystem, welches in Form eines offenen Aufbaus realisiert wurde. Wie bereits schon angesprochen, wird vor jedem Test das Betriebssystem frisch installiert, so dass es bei den Benchmarks sowie Temperaturwerten zu keinen Ergebnisverfälschungen kommen kann. Die Leistung eines CPU-Kühlers kann durch mehrere Umstände positiv oder negativ beeinflusst werden. Dazu zählt unter anderem auch ein Luftstrom, der durch zusätzliche Lüfter in einem Gehäuse erzeugt wird. Da aber jedes Gehäuse anders ist, bietet diese keine nennbare Vergleichsreferenz. Hinzukommen auch noch die Anordnung der einzelnen Kühlkomponenten und der angesprochene Luftstrom-Netzteil- und Gehäuselüfter. Aus diesem Anlass werden alle Kühlertests auf einem Cooler Master Benchtable, sprich einem offenen Systemaufbau, durchgeführt.
Intel Z68/Sockel 1155 Testsystem | ||
Prozessor: | Intel i5-2500K Retail | |
Mainboard: | Gigabyte GA-Z68X-UD5-B3 | |
Kühlung: | Zero Infinity FreeFlow + | |
HDD: | Western Digital WD5003ABYX Enterprise | |
SSD: | Kingston HyperX SSD 240GB | |
RAM: | 2x2GB Kingston HyperX Genesis @ 1600MHz | |
Netzteil: | Seasonix X-560 | |
Grafikkarte: | ATi X300 / (2x) HD4870 | |
Betriebssystem: | Windows 7 x64 | |
Grafiktreiber: | CCC 11.11 | |
Lüfter
Zero Infinity legt dem Kühler drei riesige 140mm Lüfter mit bei, welche jeweils mit einer maximalen Drehzahl von 1200U/min für enormen Luftdurchsatz am Kühlkörper sorgen können. Genauere Daten zu den Lüftern selbst, waren leider nicht in Erfahrung zu bringen. Auffällig und optisch sehr ansprechend ist dagegen die ungewöhnliche Farbgebung, welche in jedem Fall als Eyecatcher daherkommt.
Allein schon durch die enorme Größe (140mm) sind die Lüfter prädestinierte Leistungsträger, welche „Unmengen“ von Kubikmeter durch den Kühlkörper schaufeln können. Eine genaue Angabe seitens des Herstellers darüber, wie viel Kubikmeter ein Lüfter in einer Stunde umsetzen kann, war leider nicht in Erfahrung zu bringen. Die Lüfter werden über 3-Pin Anschluss mit dem Mainboard verbunden. Auf eine PWM-Funktion verzichtete der Hersteller übrigens.
Testerverfahren
Nach der Montage des CPU-Kühlers wurde das System 30 Minuten lang im normalen Office-Betrieb aufgewärmt, um es auf eine normale Betriebstemperatur zu bringen. Nach dem Aufwärmen wurde dann die maximale Temperatur mit Prime95 v.25.11 ermittelt. Dazu wurde Prime95 im "In-place large FFts" 20 Minuten lang ausgeführt. Die Temperaturen wurden mit Real Temp 3.60 ausgelesen. Die Raumtemperatur betrug beim Test 21°C. Um keine Ergebnisverfälschungen zu erzielen, wurden alle Modi des Mainboards, die die Lüfter nach Lastzustand regulieren können, deaktiviert.
Für den Test standen sich beQuites SilentWinges USC, Noctuas NF-F12 und NF-P12 direkt gegenüber und wurden auf dem System verwendet. Alle Lüfter wurde auf dem Prolimatech Megahalem also Doppelkombo montiert. So kann die maximal mögliche Kühlleistung ermittelt werden. Die Lüfter wurden saugend und blasend am Kühlkörper montiert.
Getestet wird mit:
Intel Core i5-2500K @ 3,33Ghz mit 1,250V bei 5V & 12V - Lastverhalten
Mit der hauseigenen Software vom Mainboard hatten wir die Lüfter einmal mit (5V) und einmal mit (12V) betrieben. Alle ermittelten Werte basieren auf den Durchschnittswert der maximal erreichten Temperatur der Kerne unter Volllast.
Intel Core i5-2500K @ 5,00Ghz mit 1,440V bei 5V & 12V - Lastverhalten
Da die heutigen AMD und Intel Systeme mit stromsparenden Funktionen ausgestattet sind, Takten diese bei nicht benötigter Leistung herunter. Aus diesem Grund wurde bei unserem Test alles an diesen Stromspar-Optionen abgeschaltet. Des Weiteren sind die Temperaturen im Idle-Zustand zunehmend uninteressant geworden und wurden daher von uns nicht gemessen.
Lautstärke / Schalldruck
Diese Angaben sind rein subjektiver Natur und entsprechen dem persönlichen Empfinden des Redakteurs, welches ohne ein entsprechendes Schalldruck-Messgerät nicht mit Messwerten belegt werden kann. Daher kann es je nach Anwender durchaus unterschiedlich ausfallen. Nebengeräusche im Raum können das „Ergebnis“ zusätzlich noch verfälschen.
Eins wird binnen Sekunden nach dem Start des vollbestücken Systems (Anm. der R.: Kühlers) deutlich, dass die Kombination von drei 140mm Lüftern, welche jeweils mit 1200U/min betrieben werden, nicht nur optisch einem Kraftwerk gleich kommen, auch die Geräuschkulissen dessen erzeugen. Im Offenen Aufbau ist das Betriebsgeräusch mehr als störend zu empfinden. Zwar nicht hochfrequent, jedoch einfach laut und für den „ungestörten“ Betrieb ungeeignet.
Um die „silent-Tauglichkeit“ zu ermitteln, haben wir alle drei Lüfter auf 5V Betriebsspannung herunter geregelt und waren erstaunt, wie laufruhig sich das System bzw. die Kühlkonstruktion präsentierte. Im offenen Aufbau sind alle Lüfter zwar noch marginal wahrnehmbar, aber keineswegs so störend wie mit 12V Betriebsspannung. Im geschlossenen Gehäuse sollte der Zero Infinity Free Flow+ als wahrer Leisetreter mit enormen Leistungsreserven seine Dienste verrichten. Jedoch aber nur mit herunter geregelten Lüftern! Wenn gewünscht, können die mitgelieferten auch gegen anderen gewechselt werden. Dem Endkunden stehen da alle Möglichkeiten offen.
Fazit
Der hierzulande unbekannte Hersteller Zero Infinity will mit dem FreeFlow+ ein ambitioniertes Produkt etablieren, welches die Großen der Branche auszustechen versucht. Mit einem imposanten Design und episch anmutenden Eckdaten (1,5 Kg bei Vollbestückung) schüchtert der Kühler bereits im Vorfeld ein. Und in der Tat erzielte der Kühler mit seinen drei 140mm Spitzenwerte, die erst einmal von „den Großen“ der Branche übertroffen werden müssen. Die gebotene Kühlleistung wird aber von einigen wenigen, aber umso gewichtigeren Aspekten begleitet. Das angesprochene, enorme Gewicht von 1,5 Kg bei Vollbestückung mit drei Lüftern, sowie das unseres Ermessens nach, laute Betriebsgeräusch unter 12V sowie die fehlende PWM-Funktion der Lüfter, trüben den Gesamteindruck ein wenig. Die Kategorien Verarbeitung Optik kann der Kühler eindeutig für sich entscheiden.
Wer also dem neuen Anbieter aus Fernost eine Chance geben will und den Drang nach etwas Neuen mit außergewöhnlichen Touch hat, der ist mit dem Zero Infinity FreeFlow+ eindeutig richtig bedient. Der Kühler bietet mehr als genügend Leistungsreserven und kann je nach Bedarf auch mit verschiedenen Lüfterkombinationen als Silent-Gänger umfunktioniert werden. Der Kühler unter anderem bei Caseking im Onlineshop für 69,90 EUR bezogen werden.

Pro
+ enormes Leistungspotential
+ sehr gute Verarbeitung
+ leistungsstarke Lüfter
+ relativ einfache Montage
Contra
- unter 12V recht laute Lüfter
- sehr hohes Gewicht
- Platzbedarf im verbauten Zustand
Auf Grund der sehr guten Leistung zeichnen wir den Zero Infinity FreeFlow+ mit dem begehrten Hardware-Journal Gold Award aus.