Verarbeitung & Design
Die Verarbeitungsqualität und Optik Keyboard ist dem hohen Preis (zumeist) würdig. Die Oberseite besteht aus einer gebürsteten Aluminiumplatte und kommt im schicken Midnight Black Style daher. Darunter wurde eine Schaumstoffmatte integriert, um Geräusche beim Tippen und Vibrationen zu dämpfen. Als weitere Variante ist die Everest Max auch in Gunmetal Gray erhältlich. Ein weiteres positives Merkmal: Die Stabilisatoren für größere Tasten wie für die Leertaste sind ab Werk gefettet, um ein besonders geschmeidiges Auslösen zu gewährleisten. Gut gemacht Mountain, denn selbst in dieser Preisklasse ist das so kein Standard. Oberhalb der F-Reihe sitzt noch ein dezentes graviertes Hersteller-Logo.
Die Tastenkappen bestehen aus ABS-Kunststoff mit gelaserter Beschriftung. Hier sind wir leider schon an meinem ersten Kritikpunkt angekommen. Für mich unverständlich, dass hier nicht auf höherwertige PTB-Caps gesetzt wurde. Gerade in dieser Preisklasse möchte ich das schon (wie bei anderen Herstellern auch) erwarten können. Die billigen ABS-Kappen nutzen sich einfach deutlich schneller ab, werden schnell speckig und auch das Tippgefühl ist einfach ein anderes. Schade das man hier den ansonsten sehr hochwertigen Eindruck nicht konsequent fortführt. Dafür habe ich mir direkt ein Satz Corsair PBT DOUBLE-SHOT PRO Caps in weiß (passend zu meiner weißen Mountain Makalu 67 Maus) zum Wechseln zugelegt. Meiner Meinung nach die besten Tastenkappen auf dem Markt und in diversen Farben für rund 30€ erhältlich. Hier kommt die Modularität der Mountain Everest Max wieder positiv zum Tragen, denn die Tastenkappen lassen sich mit dem beigelegten Tool super einfach wechseln. So lassen sich auch ganz individuelle Looks aus verschiedenen Kappen Farben erstellen.
Unter den Tastenkappen der Mountain Everest Max befinden sich in meiner Konfiguration Cherry MX Silent Red Switches. Eine Besonderheit der Mountain Everest Max liegt darin, dass die Schalter nur gesteckt sind. So lassen sie sich mit etwas Zeitaufwand gegen andere Schalter austauschen. Auch eine gemischte Ausstattung an Schaltern wäre also denkbar. Praktisch, dass Mountain direkt eine Testauswahl an Switches beilegt.
Die Unterseite besteht aus schwarzem Kunststoff. Praktisch sind die eingelassenen Kabelkanäle und auch die Vielzahl an Anschlussmöglichkeiten. Auf beiden Seiten befinden sich USB Typ-C-Anschlüsse, um den separaten Nummernblock anzudocken. Am hinteren Rand gibt es zwei weitere USB-C- sowie einen USB-A-Anschluss. Die USB-C-Anschlüsse sind für das Verbinden des Mediadocks gedacht. An dem USB-A Anschluss lässt sich beispielsweise eine Maus anschließen. Das Anschlusskabel der Tastatur findet in einer kleinen Ausbuchtung an der Unterseite einen Platz und kann ordentlich durch die entsprechende Kabelkanäle in die gewünschte Richtung verlegt werden. Rutschfeste Gummis auf der Unterseite sorgen für einen sicheren Stand auf dem Schreibtisch.
Die Möglichkeit, der Tastatur eine individuelle Neigung zu verpassen, gibt es natürlich ebenfalls. Dies funktioniert jedoch ein wenig anders, als wir es von anderen Eingabegeräten gewohnt sind. Die hinteren, runden Standflächen haften magnetisch an ihrem Platz. Wer einen steileren Anstellwinkel erreichen will, kann die mitgelieferten, magnetischen Erhöhungen zwischen den Standflächen und der Tastatur platzieren und auch mehrere davon gestapelt nutzen. Diese sogenannte Riser-Feet-Lösung gehört zu den Funktionen, die Mountain zum Patent angemeldet hat, dazu aber später mehr. Alle Spaltmaße sind schön gleichmäßig und auch mit etwas Druck lässt sich das Gehäuse der Tastatur nicht eindrücken.
Der rechts oder links verwendbare Nummernblock kommt in der gleichen Verarbeitung daher und fügt sich nahtlos in das Design der Mountain Everest Max ein. Oberhalb des Nummernblock befinden sich vier programmierbare Displaytasten ähnlich wie bei einem Streamdeck welche mit 72x72 Pixel auflösen. Hier lassen sich wie bei einem Streamdeck Shortcuts und vieles mehr ablegen. Eine weitere Besonderheit stellt das Mediadock dar. Dieses kann wahlweise oben links oder rechts an der Tastatur befestigt werden. Neben vier Status LEDs, welche die Tastaturfunktionen wie aktivierten Nummernblock, Capslock, Rollen usw. anzeigen, finden wir hier noch fünf Mediatasten und ein Drehrad, welches per IPS-Display mit 240 x 204 Pixeln auflöst.
Leider fällt die Haptik des Mediadock im Gegensatz zum Gesamteindruck spürbar ab. Es ist komplett aus Kunststoff und die Druckpunkte der Mediatasten wirken eher billig. Schade Mountain, auch hier hätte ich mir mehr Konsequenz gewünscht. Natürlich darf auch eine Handballenablage bei einer Tastatur wie der Mountain Everest Max nicht fehlen. Die Ablage ist bequem gepolstert und mit einem schwarzen Kunstleder überzogen und wird einfach an die Tastatur gesteckt, sie haftet dort magnetisch. Angeschlossen wird die Everest Max über ein abnehmbares, mit Stoff ummanteltes USB-C Kabel. Sobald die Tastatur mit dem PC verbunden ist, ergibt sich ein farbenfrohes RGB-Spektakel. Nicht nur die Tasten an sich leuchten, es gibt auch noch ein kleines LED-Band, welches sich einmal komplett um den Rand der Tastatur zieht. Allerdings fallen die Abstände zwischen den einzelnen LEDs eher etwas groß aus, sodass der Rahmen für meinen Geschmack nicht ganz homogen ausgeleuchtet wird.