Nachdem die Sharkoon SGM2 uns bereits im Test begeistern konnte und die "Referenz" im Budget Segment darstellt, geht es als nächstes einen Schritt höher. Mit der Skiller SGM3 will Sharkoon nun auch im Wireless Bereich punkten. Die Möglichkeit, die Maus dafür induktiv aufzuladen ist dafür bereits ein guter Anfang. Was der Nager noch kann und ob es Probleme gibt klären wir im Test.
Lieferumfang und Verpackung
Für einen Wireless Pendant naturgemäß, liegt der Skiller SGM3 etwas mehr Zubehör bei, als bei einer Kabelgebundenen Maus. Neben dem Benutzerhandbuch und extra Gleitfüßen, liegt der Wireless Adapter sowie ein USB-Kabel, welches zum Laden und zur Verwendung der Maus benutzt werden kann, in der aufklappbaren Verpackung. Preislich bewegt sich das Eingabegerät bei rund 40,- EUR.
Die Maus im Überblick | |
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Maus-Typ | Gaming, optisch |
Bezeichnung | Sharkoon Skiller SGM3 |
DPI Einstellungen | bis zu 6.000 DPI |
Preis | ca. 40 EUR |
Hersteller-Homepage | www.sharkoon.de |
Wichtige Features | |
Interface | Wireless, USB 2.0 |
Beleuchtung | Ja, RGB-LEDs |
Material | Kunststoff |
Abtastrate | 1000Hz |
Kabel | 1,8m lang |
Abmessungen | 124,5 × 67 × 39 mm |
Gewicht | 110g |
Weitere Eigenschaften | induktives Laden Onboard-Speicher 930 mAh Akku Programmierbare Tasten |
Die Maus im Detail
Das Auftreten der Sharkoon Skiller SGM3 ist im Vergleich mit dem kleinem Bruder SGM2, eher schlicht gehalten. Mit Beleuchtungselementen wurde stark zurück gehalten. So geht die SGM3 auf dem ersten Blick schon fast als herkömmliche Office Maus durch. Doch der DPI-Schalter, der Skiller Schriftzug und die Gummierung an beiden Seiten zeigen dem "geschulten" Auge, dass auch der Gaming Gedanke nicht vernachlässigt wurde.
Der Blick auf die linke Seite zeigt die geringe Bauhöhe der Maus sehr deutlich. Mit gerade einmal 39mm gehört sie definitiv zu den flacheren Nagern. Auffällig ist die großzügige Gummierung welche von zwei Daumentasten eingerahmt wird. Diese sind im Auslieferungszustand mit Vor- und Zurück belegt. In der optionalen Software kann die Belegung aber problemlos geändert werden.
Die rechte Seite sieht der linken sehr ähnlich. Auch wenn die beiden Daumentasten hier fehlen, so eignet sich die SGM3 dennoch gut als Beidhänder-Maus, denn die Gummierung ist hier genau so ausgeprägt. Wie gut diese sich dann unter Belastung schlägt, klären wir später im Praxistest.
Die Rückseite der Maus setzt das schlichte und schwarze Thema der bereits gezeigten Ansichten deutlich fort. Einzig das im Betrieb beleuchtete Sharkoon Logo auf dem abgerundetem Rücken unterbricht die großen Flächen. So endet die SGM3 nach 124,5mm Länge, dann in einem vergleichsweise weichem Übergang von Ober- zu Unterseite.
Die bereits erahnte, symmetrische Form wird in der Draufsicht noch einmal besonders deutlich. Das die Ergonomie jedoch nicht außer Acht gelassen wurde, ist anhand der geschwungenen Form die sich in der Mitte verengt, gut zu sehen. So wirkt die Maus noch einmal schlanker und kleiner als sie es wirklich ist. Wirklich interessant wird es aber auch an der Unterseite. Zwischen den fünf Mausfüßen befindet sich nicht nur der verbaute optische ATG4090 Sensor, sondern auch die Ladezone für das kabellose Laden samt LED Erläuterung, als auch der Ein- und Ausschalter.
Natürlich kann die Maus auch per beigelegtem Kabel geladen oder betrieben werden. Ein Kabelloses Ladepad ist also keine Grundvoraussetzung zur Verwendung der Maus. Es macht die Handhabung der Maus nur um ein Vielfaches einfacher und gerade wer es von seinem Smartphone kennt, wird es lieben. Ist das Ladepad dann noch in das Mauspad integriert, steht unbegrenztem, kabellosem Spielspaß mit der SGM3 nichts mehr im Wege.
Die Software
Sharkoon bietet für die SGM3 Maus eine optionale Software mit an. Zur Benutzung der Maus ist sie allerdings nicht notwendig. Der Funktionsumfang hält sich allerdings auch stark in Grenzen. Zum einen kann die Belegung jeder einzelnen Taste angepasst werden. Dafür kann die Ansicht von einer Draufsicht zu einer Seitenansicht gewechselt werden. Darunter befindet sich der Makro-Manager mit dessen Hilfe eben besagte Makros aufgezeichnet und in einem der Spiel-Profile, gespeichert werden können.
Wer sich auf das rote Blinken des Skiller Logos als Warnhinweis für einen niedrigen Akkustand nicht verlassen möchte, kann den Akkustand auch in der Software begutachten. Leider ist keine Prozentuale Angabe möglich, weshalb das Akkustand Fenster nur bedingt einen Mehrwert liefert. Einen Mehrwert hingegen liefern die DPI-Einstellungen. Hier kann für jede der sechs Einstellungen, also der genaue DPI-Wert festgelegt werden. Leider klappte das über die Schieberegler nur bedingt, denn diese sprangen willkürlich hin und her und man musste deutlich unter der gewollten Einstellung loslassen um mit Glück den genauen Wert zu treffen. Deutlich einfacher ist es, den Wert direkt per Tastatur einzugeben.
Unter der DPI-Einstellung können noch vier weitere Funktionen der Maus angepasst werden. Beginnend mit der Polling Rate, welche in vier Schritten von 250Hz hin zu 1000Hz eingestellt werden kann. Als nächstes folgt die Mauszeiger Geschwindigkeit, welche so wie die Windows interne Einstellung funktioniert. Gekoppelt sind die beiden allerdings nicht. Außerdem kann die geforderte Doppelklick Geschwindigkeit, ebenfalls wie in Windows, angepasst werden. Zu guter Letzt können Nutzer die Eigenschaften des gerasterten Mausrads individualisieren.
Die Beleuchtung
Dem aufmerksamen Leser sollte aufgefallen sein, dass es in der Software keinen Bereich zur Steuerung der Beleuchtung gibt. Das liegt daran, dass die Beleuchtung des Skiller Logos an die ausgewählte DPI-Stufe geknüpft ist. Die Farbe des Logos lässt sich dennoch ändern, man muss dafür nur die Farbe der DPI-Stufe in der Software entsprechend anpassen. Andere Effekte als das "Atmen der Maus", sucht man ebenfalls vergebens und auch abschalten lässt dieser Effekt, für beispielsweise eine statische Beleuchtung, nicht.
Der Praxistest
Natürlich darf ein praktischer Test auf Herz und Nieren nicht fehlen. Zunächst überprüfen wir die Angaben zum Sensor und starten mit einer Messung der angegebenen 1000Hz. Dafür verwenden wir den Zowie Mouse Rate Checker, welcher online verfügbar ist. Es kann also jeder seine Maus einmal zuhause gegentesten. Der verbaute Sensor soll laut Hersteller mit 1000Hz Abtasten. Der in der SGM3 verbaute ATG4090 Sensor kann diese Anforderung nicht komplett abdecken. Mit durchschnittlich 984Hz liegt er zwar unter der Angabe, allerdings noch absolut im grünen Bereich. Der Gegenvergleich mit unserem Mousetester zeigte ein ähnliches Ergebnis. Bis auf einzelne Ausreißer konzentriert sich ein Großteil der Messpunkte um die 1000Hz.
Danach überprüfen wir die Anfälligkeit für Jittering. Dafür wurde ein Testbild in den verschiedenen DPI-Stufen der Maus in Paint „gezeichnet“. Bei 600, 1200 und 2400 DPI zeigt sich kein bis kaum Zittern in der Linienführung. Erst ab 3600 DPI ist Jittering zu erkennen. In der Benutzung bemerkbar gemacht hat es sich aber noch nicht. Gehen wir dann auf 4800 DPI merkt man das Zittern des Mauszeigers auch. Wirklich untragbar wird es aber erst bei den vollen 6000 DPI. Mit dem verbauten Sensor empfiehlt es sich absolut nicht solch eine hohe Einstellung zu verwenden. 1200 DPI bis 2400 DPI stellt den Sweetspot der SGM3 dar.
Wie genau der Sensor die eingestellten DPI-Werte umsetzen kann, klärt unser nächster Test, dessen Ergebnisse in der Tabelle zusammen getragen sind. Als Schnittmenge haben wir die voreingestellten DPI-Werte zur Messung herangezogen. Bis auf einen Ausreißer bei eingestellten 1200 DPI mit einer Abweichung von 9.6%, macht der Sensor eine gute Figur. Leider waren die 9.6% kein Messfehler und ließen sich immer wieder reproduzieren. Wer es genauer mag, sollte demnach lieber eine der anderen Einstellung wählen.
Eingestellte DPI | Gemessene DPI | Abweichung |
600 | 590 | 1,7% |
1200 | 1085 | 9,6% |
2400 | 2450 | 2,1% |
3200 | 3560 | 1,1% |
4800 | 4915 | 2,4% |
6000 | 6022 | 0,4% |
Zu guter Letzt wird die Zeigerbeschleunigung genauer unter die Lupe genommen. Die Maus wird dazu zunächst schnell in eine Richtung bewegt und danach langsam wieder zurück auf die Ausgangsposition. Bei deaktivierter "verbesserter Zeigerbeschleunigung" unter Windows, sollte der Graph am Anfang und am Ende den gleichen Y-Wert aufweisen. Der Sensor der SGM3 bekommt dies auch ohne Probleme hin, egal ob die Maus über Kabel oder Kabellos betrieben wird.
Selbstverständlich darf ein Ausritt in die virtuellen Welten und ein Abstecher in den Büro-Alltag nicht fehlen. In beiden Anwendungsbereichen macht die Sharkoon Skiller SGM3 eine gute Figur. Dank der Gummierungen an den Seiten und der dennoch ergonomischen Form, liegt die Maus immer gut in der Hand und macht alle Bewegungen spielend mit. Dabei ist es egal ob Headshots oder aber Excel Tabellen verteilt werden.
Besonders das einfache Aufzeichnen und anwenden von Makros steigert die Produktivität oder das Spielverhalten deutlich und gibt der Maus einen Mehrwert gegenüber anderen Modellen ohne solch einer Funktion. Das aber auschlagsgebende Feature der SGM3 ist nicht etwa die Wireless-Funktion, denn diese bieten auch einige andere Hersteller mit ihren Produkten. Nein, der Star der Show ist ganz klar die integrierte Wireless Ladefunktion. Während andere Hersteller auf Dongles oder magnetische Adapterplatten zum induktiven Laden greifen müssen, kann die Sharkoon Skiller SGM3 einfach auf ein Qi-Ladepad aufgelegt werden und schon wird der Akku geladen. Wer dies bereits mit seinem Smartphone nutzt, muss also kein zusätzliches Zubehör anschaffen.
Doch man muss die Maus gar nicht so oft auf die Ladestation stellen, denn dank des nicht zu Leistungsstarken Sensors und der zurückhaltenden Beleuchtung, erreicht die SGM3 eine lange Laufzeit ohne an den Strom zu müssen. Der Stand-by Modus, welcher nach einer längeren Nichtbenutzung eintritt und mit einem Klick deaktiviert wird, trägt ebenfalls seinen Teil zur Laufzeit bei. Je nachdem wie intensiv die Maus benutzt wird, ist eine Woche ohne Ladevorgang ohne Probleme machbar. So übersteht man eine komplette Arbeitswoche und muss lediglich zum Freitag Feierabend geladen werden. Der Ladevorgang selbst ist dabei auch auf 1-2 Stunden mit Kabel begrenzt. Beim induktiven Laden ist das benutze Ladepad der Flaschenhals, weshalb die Ladezeit hier deutlich variieren kann. Kommen wir auf der nächsten Seite zum abschließenden Fazit.
Fazit
Sharkoon hat mit der kabellosen SGM3 Maus einen guten Einstieg in die Welt der vom Kabel befreiten Nager hingelegt und schafft es sogar mit dem Feature der integrierten induktiven Lademöglichkeit, der Konkurrenz eins auszuwischen. Doch nicht nur dieses eine Feature bringt der Maus eine hohe Stellung auf der Liste der kabellosen Mäuse ein. Denn auch die Verarbeitung ist auf einem hohem Niveau und verleiht der Maus zusammen mit dem zurückhaltendem Äußeren, einen edlen und schlichten Look der sich nicht nur auf dem heimischen Gaming Tisch zurecht finden kann.
Im Betrieb macht die Skiller SGM3 dann in nahezu allen Bereichen eine gute Figur. Die leicht ergonomische Form in Verbindung mit den Gummierungen an den Seiten und der matt-rauen Oberfläche gewähren dem Nutzer volle Kontrolle, egal wie hektisch oder stressig die zu meisternde Situation auch sein mag. Auf den verbauten Sensor ist dabei immer Verlass, denn er verrichtet seine Arbeit präzise. Einzig die starke Abweichung im 1200 DPI Bereich und das vorhandene Jittering zeigen von leichten Leistungseinbußen gegenüber höherpreisigen Modellen.
Das maßgebende Feature, die kabellose Nutzung der SGM3, ist einwandfrei umgesetzt. Der kleine USB-Empfänger lässt sich gut verstecken und eignet sich auch für den Dauereinsatz an Laptops ohne dabei Gefahr zu laufen, ihn abzureißen. Auch die Mausbewegungen werden zuverlässig und unterbrechungsfrei übertragen - eine Verzögerung ist ebenfalls nicht wahrzunehmen. Das beigefügte Kabel wird einzig zum Laden der Maus benötigt.
Oder man lädt die Maus induktiv, was neben der Wireless Funktion, der zweite große Pluspunkt ist. Andere Hersteller können diese Funktion zwar auch bieten, allerdings nur über Adapter, Dongles oder magnetisch angebrachte Empfänger. Integriete induktive Ladefunktion bietet hier nur die SGM3 und setzt damit die Konkurrenz unter Druck. Vor allem, wenn man den Preis von knapp vierzig Euro im Hinterkopf behält.
Doch leider gibt es auch Kritikpunkte, auch wenn sich diese sehr zurückhalten. Ein Kritikpunkt bezieht sich auf den verbauten Sensor. Ein Leistungsfähiger Sensor von anderen bekannten Herstellern hätte der Maus sicherlich gut getan, wenn auch gleichzeitig die Laufzeit im Akkubetrieb gelitten hätte.
Ein weiterer Kritikpunkt stellt die optionale Software dar. Auch wenn diese mit einigen nützlichen Features aufwarten kann, so ist besonders die Handhabung dieser und der Detailgrad doch eher enttäuschend. Der Akkustand kann nicht in Prozent angezeigt werden, die Beleuchtung lässt sich nur über die Farbauswahl der DPI-Stufen anpassen, der Atmungseffekt lässt sich nicht deaktivieren und die Anpassung der DPI-Stufen ist über die Schieberegler ein reines Glücksspiel. Hier kann Sharkoon noch einiges an Boden gutmachen.
Insgesamt aber macht die Sharkoon Skiller SGM3 eine gute Figur und wer die Software nur zur einmaligen Individualisierung der DPI-Stufen nutzt und auf eine ausgeklügelte Beleuchtung keinen Wert legt, bekommt mit der SGM3 eine gute, kabellose Maus zu einem durchaus fairem Preis. Die Maus gibt es übrigens in vier verschiedenen Farben zu kaufen, selbige sind auch bei Amazon verfügbar.
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+ kabelloser Betrieb | - Sensor mit leichten Schwächen |