Software
Die Konfiguration der Corsair Harpoon RGB Wireless erfolgt mittels iCUE, jedoch nur dann, wenn sie per Kabel oder Funk angeschlossen ist. Bei der Nutzung über Bluetooth kann man nur auf die Profile im OnBoard-Speicher zurückgreifen, welche man zuvor mittels iCUE konfiguriert hat. Bei der Tastenbelegung gibt es keine Überraschungen. Es werden einem alle Möglichkeiten wie bei den Kabel-Mäusen geboten, allerdings nur für sechs Tasten.
Bei der Beleuchtung sieht es auch etwas reduziert aus, im Vergleich zu M65 RGB Elite und Ironclaw RGB. Denn man findet nur eine RGB Zone vor. Die Auswahl an Farben und Effekten ist hingegen identisch.
Bei der DPI Einstellung kann man insgesamt fünf Stufen belegen, von denen serienmäßig nur drei voreingestellt und aktiviert sind. Zusätzlich lässt sich ein Scharfschützen-Button belegen, insofern man eine Taste hierfür auserkoren hat. Der frühen iCUE Version ist es geschuldet, dass der Sensor maximal mit 5.000 DPI angesprochen werden kann. Die nächste Version soll dieses Manko beheben.
Weiterhin kann man die Eckenglättung sowie Zeigerpräzision erhöhen. Unter den weiterführenden Einstellungen kann man die Pollingrate, die Helligkeit der Beleuchtung und Funktionen zum Funk-Betrieb festlegen. Konkret kann man sich den Akku-Zustand in der Taskleiste anzeigen lassen sowie den Energiesparmodus aktivieren. Dieser bremst die Slipstream-Technologie ein, erhöht dafür aber die Laufzeit um das Doppelte.
Praxis & Leistung
Die Bewertung des Praxiseinsatzes der Harpoon RGB Wireless erforderte erst einmal eine längere Eingewöhnung. Nutzt man sonst voluminösere Mäuse, verschwindet sie zunächst schnell mal wieder in der Handinnenfläche. Insgesamt fühlt sie sich subjektiv gesehen mit dem Finger-Tip-Griff aber noch wohler als mit dem Claw-Griff. Bei beiden stört allerdings ein klein wenig die Kante bzw. Ausformung an der rechten Seite, unter welche man sozusagen immer greifen muss. Der Übergang dürfte hier etwas sanfter erfolgen.
Etwas ungewöhnlich ist auch die sehr tiefe Position der Daumentasten. Sie sitzen ebenfalls unter der Kante des Rückens und dazu etwas vertieft. Auch hier ist es aber nur ein Thema der Gewöhnung, bis man mit der Auslegung zurecht kommt. Wie bereits beschrieben, ist der Druckpunkt der Tasten relativ knackig und kurzwegig. Nur das Mausrad springt hier aus der Reihe. Hier ist nicht nur die Auslösung schwergängig, sondern auch das Drehen, was sich auch akustisch bemerkbar macht. Das Gewicht ist mit 99g angegeben, was ohne innenliegenden Dongle leicht verfehlt wird (101g). Fühlbar ist sie dennoch auf dem Niveau der Ironclaw RGB, die bei uns ohne Kabel 106g auf die Waage brachte.
Der normale PixArt PMW3325 bietet eine native Auflösung von 5.000 Dots per Inch (DPI), die spezielle Version der Harpoon RGB Wireless darf hingegen mit bis zu 10.000 DPI auflösen. Zum Testzeitpunkt machte allerdings die iCUE Software noch einen Strich durch die Rechnung und beschränkte das Maximum auf besagte 5.000 DPI. Die Abweichungen zum Sollwert sind im unteren DPI Bereich recht hoch. Ist man hier auf einen genauen Wert angewiesen, sollte man diesen evtl. selber feinjustieren. Im häufiger genutzen Bereich zwischen 1.500 und 3.000 DPI ist die Genauigkeit dann wieder besser.
Eingestellte DPI | Gemessene DPI | Abweichung |
200 | 222 | 11% |
800 | 868 | 8,5% |
1500 | 1490 | 0,7% |
3000 | 3099 | 3,3% |
5000 | 5139 | 2,8% |
Um erste Eindrücke zu erhalten wurde ein einfacher Paint-Test durchgeführt. In jeder Stufe wurden gleiche Muster erstellt. Angle-Snapping ist hier nicht zu sehen. Die Unruhe ist der hohen Empfindlichkeit geschuldet. Vom subjektiven Empfinden her, war das Zeichnen bei 5.000 DPI aber auch eine Spur schwieriger als sonst. Einfluss könnte hier auch der weniger feste Griff haben.Gezeichnet wurde bei nativer Auflösung (1600 x 1200) und 100% Ansicht.
Die Geschwindigkeit des PMW3325 liegt bei maximal 120 Inches per Second (IPS), was ca. 3 m/s entspricht. Der vorherige PMW3320 lag noch bei 80 IPS bzw. 2 m/s. Im Test konnte die Maus aber auch mit mehr als 3 m/s betrieben werden, was man am eintretendem Plateau bei ~4 m/s sehen kann. Mit der Annährung der 4 m/s Grenze wird die Abtastung jedoch sehr unruhig, was man folgend am starken Ausfransen des Graphen erkennen kann.
Auch der Wechsel auf den kabelgebundenen Betrieb bringt hier keine Änderung. Der Sensor arbeitet bei sehr hoher Geschwindigkeit also am Limit. Die 3 m/s sind aber bereits ein extrem ruckhaftes Bewegen, welches beim "nomalen" Gaming eher seltener anzutreffen ist. Für extrem schnelle Shooter sollte der geneigte Zocker aber eh auf ein stärkeres Modell setzen.
Auch die Beschleunigung soll nicht außer Acht gelassen werden. Die Maus wird dazu zunächst schnell in eine Richtung bewegt und danach langsam wieder zurück. Das Ziel ist hierbei, dass der Graph am selben Y-Wert landet, von dem er gestartet ist. Ist dies der Fall, ist keine Hardwarebeschleunigung vorhanden. Wie man sieht, schießt die Maus leicht über das Ziel hinaus, egal ob per Funk oder Kabel verbunden. Die Ursache dürfte also die Abtastung, nicht die Übertragung sein.
Zuguterletzt werfen wir noch einen Blick auf die Polling Rate bei fest gewählter DPI Stufe (3.000). Dazu wird die Maus horizontal gleichmäßig bewegt. Per Funk hat sich bei 250 Hz bzw. 4 ms auch bei mehrmaliger Messung ein kurzes Absacken eingestellt, welches den zughörigen Graphenverlauf etwas "verfälscht". Merkwürdiger weise wurde dieser "Verbindungeinbruch" bei den anderen Frequenzen nicht festgestellt. In Summe wird die gewählte Pollingrate aber immer umgesetzt.
Die Messung am Kabel brachte keun deutlich verschiedenes Ergebnis, außer, dass das Absacken bei 250 Hz nicht anzutreffen war. Dafür gab es bei den beiden kleineren Stufen Ausreißer nach oben.
Beleuchtung
Die Beleuchtung der Corsair Harpoon RGB Wireless hat sich im Vergleich zur kabelgebundenen Variante nicht verändert. Lediglich das Logo auf der Rückseite kann mit verschiedenen Farben und Effekten belegt werden. In Anbetracht der Tatsache, dass sie vermutlich die meiste Zeit mit dem Akku Angetrieben wird, ist eine Erweiterung in mehrere Zonen aber auch nicht sinnvoll.
Da man auch hier keine digitale Dioden verbaut, sind Regenbogeneffekte nicht auswählbar bzw. haben diese nicht den gleichen Effekt wie auf den Tastaturen oder Lüftern (z. B. Corsair LL120). Zumindest kann man die DPI Anzeige bzw. die verschiedenen Stufen ebenfalls in der Farbe festlegen. Somit erhält man mehr oder weniger eine weitere RGB Zone.