Mit dem LG gram 15 (15Z90N) möchten wir euch diesmal ein Notebook genauer vorstellen, welches mit einer hohen Akkulaufzeit bei sehr geringem Gewicht punkten soll. Wie sich das Modell in unserem Alltag geschlagen hat und ob die recht hohen Erwartungen erfüllt werden konnten, klären wir auf den folgenden Seiten.
In einem schicken Karton kam das LG gram 15 bei mir an und stellt das mittlere Modell der gram-Serie dar. Neben dem hier vorgestellten 15,6 Zoll Modell, gibt es noch das gram 17 (17Z90N) mit einem 17 Zoll Display und das kleine gram 14 (14Z90N) mit 14 Zoll Display zu erwerben. Die Eckdaten der einzelnen Modelle habe ich in einer Tabelle kurz festgehalten.
LG gram 17 (17Z90N) | LG gram 15 (15Z90N) | LG gram 14 (14Z90N) | ||
Diagonale | 17 Zoll IPS | 15,6 Zoll IPS | 14 Zoll, IPS | |
Auflösung | 2560 x 1600 | 1920x1080 | ||
Seitenverhältnis | 16:10 | 16:9 | ||
Gewicht | 1350g | 1120g | 999g | |
Größe | 381 x 263 x 17mm | 358 x 225 x 17mm | 323x 210 x 17mm | |
SSD | 1TB (2 Slots) | 512GB (2 Slots) | 512GB (2 Slots) | 256GB (2 M.2 Slots) |
Arbeitsspeicher | 16GB DDR4-3200 (1 Onboard + 1 Slot) | 8GB DDR4-3200 (1 Onboard + 1 Slot) | 8GB DDR4-3200 (1 Onboard + 1 Slot) | 8GB DDR4-3200 (1 Onboard + 1 Slot) |
Preis (UVP) | 1649,- EUR | 1399,- EUR | 1249,- EUR | 1149,- EUR |
Akku (Laufzeit) | 80Wh (bis zu 17h) | 80 Wh (bis 18,5h) | 72Wh (bis zu 18,5) | |
Prozessor | Intel Core i7-1065G7 (1,30 GHz, Turbo bis 3,9 GHz) L3 Cache 8MB, 15W | Intel Core i5-1035G7 (1,20 GHz, Turbo bis 3,7 GHz) L3 Cache 6MB, 15W | Intel Core i5-1035G7 (1,20 GHz, Turbo bis 3,7 GHz) L3 Cache 6MB, 15W | Intel Core i5-1035G7 (1,20 GHz, Turbo bis 3,7 GHz) L3 Cache 8MB, 15W |
Grafikkarte | Intel Iris Plus / Intel UHD | |||
Anschlüsse | Thunderbolt 3 (USB Type-C), USB 3.1 x 3, HDMI, microSD/UFS, DC-InHP/Mic Out (Combo) | Thunderbolt 3 (USB Type-C), USB 3.1 x 2, HDMI, microSD/UFS, DC-InHP/Mic Out (Combo) |
Schick und leicht ist der erste Gedanke den ich verspürte, nachdem ich das LG gram 15 aus der spärlichen Verpackung auspackte. Im Lieferumfang ist neben dem Notebook selbst, noch das Netzteil und ein Adapter von USB-C auf Ethernet u finden, dass war es dann auch mit dem Inhalt im Karton. Die Oberfläche des Gehäuses ist in einem matten Grauton gehalten und wird erstmal in der Haptik gefühlt wie ein Kunststoff wahrgenommen.
Aber der Eindruck täuscht, denn LG verbaut Magnesium um das ultra geringe Gewicht von 1106 Gramm (selbst nachgemessen) zu erreichen. Das ist eine Ansage für ein 15,6 Zoll großes Notebook, zum Vergleich, ein Lenovo T490s mit 14 Zoll Display wiegt knapp 1280 Gramm.
Leider hat die erkaufte Gewichtsdiät auch einen Nachteil. Das Gehäuse wirkt sehr weich, ist gerade am Display nicht wirklich verwindungssteif und wirkt wabbelig (siehe weiter Video unten im Artikel). Auch zugeklappt wird der Eindruck nicht merkbar besser, mit dem Finger lässt sich der Deckel sehr leicht eindrücken und macht dabei nicht unbedingt einen stabilen Eindruck. Dabei ist das Gehäuse an sich klasse verarbeitet, keine zu großen Spaltmaße sind erkennbar und auch Anschlüsse bzw. das stabile Scharnier für das Display hinterlassen einen sehr guten Eindruck.
hohe Konnektivität durch viele moderne Anschlüsse
Wo ich schon mal bei den Anschlüssen bin. Das LG gram bringt von Hause aus eine gute Konnektivität mit, die eigentlich jeden Notebookbesitzer zufrieden stellen sollte. Neben drei USB 3.2 Schnittstellen, verfügt das Notebook auch über einen USB-C- bzw. Thunderbolt 3 Anschluss, worüber sich dieses auch laden lässt. Allerdings hätte man hier aber schon ruhig auf einen weiteren USB-C-Stecker setzen und den nicht mehr ganz zeitgemäßen Hohlstecker für das Netzteil weglassen können wie es bspw. beim T490s von Lenovo der Fall ist, wo man so neben dem Ladestecker trotzdem einen weiteren Port zur Datenübertragung zur Verfügung hat und den Platz optimal nutzt.
Tasten mit sehr geringen Hub - etwas gewöhnungsbedürftig
Wer keinen externen Monitor mit Thunderbolt 3 oder USB-C Anschluss besitzt, kann beim LG gram 15 auf einen vollwertigen HDMI-Anschluss zurückgreifen. Bei der Anschlussvielfalt runden ein MicroSD-Leser und 3,5mm Klinkeanschluss die Vielfalt ab. Ein rundes Paket an Anschlüssen, die auf den ersten Blick nichts vermissen lässt bis auf einen weiteren TB3 bzw. USB-C Anschluss. Denn wer statt dem potenten WiFi lieber einen kabelgebundenen Ethernet-Anschluss bevorzugt, muss den TB3-Anschluss opfern und den beiliegenden Adapter nutzen und hat somit nur noch normale USB 3.2 Gen 1 Anschlüsse zur Verfügung, womit aber kein Laden bzw. eine Bildübertragung möglich ist.
flaches Notebook - Höhe von 21 Millimetern
Die unter dem Gehäuse angebrachten Lautsprecher gehen in Ordnung, geben verständlich Stimmen wieder und können auch mal notgedrungenen für einen Film herhalten, leiden aber etwas bei hoher Lautstärke. Da das LG gram aber über einen Klinkenstecker bzw. über eine Bluetooth-Schnittstelle verfügt, sind aber Alternativen für ein entsprechendes Sound-Erlebnis vorhanden und somit fallen die einfachen Notebook-Lautsprecher kaum ins Gewicht.
Netzteilstecker nicht mehr zeitgemäß
Klappt man das Notebook auf, kommt ie für ein 15,6 Zoll Notebook recht üppige Tastatur zum Vorschein, denn das gram 15 verfügt auch über ein Num-Block. Dafür mussten leider auf Kosten des Schreibgefühls andere Tasten, wie zum Beispiel die Enter-Taste, kleiner werden, sodass ein flottes Schreiben etwas Eingewöhnungszeit benötigt. Auch birgen die Tasten einen etwas kurzen Hub und geben nicht wirklich ein Feedback an den Schreiber ab. Ein wirkliches Gefühl beim Tippen will nicht so recht aufkommen, jedenfall scheint so der Eindruck zu sein.
leuchtstarkes und scharfes IPS-Panel
Dazu kommt auch, dass auch die Auflagefläche der Tastatur, wie schon der Deckel, etwas nachgibt bzw. sich eindrücken lässt und somit beim Schreiben leicht nachfedert. Nicht wirklich optimal gelöst, dass hätte man durchaus besser umsetzen können. Das eingesetzte Touchpad hingegen hat mir ganz gut gefallen, reagierte schnell und genau auf meine Eingaben, nur die integrierten Tasten besitzen einen leicht ungenauen Druckpunkt, aber geht soweit in Ordnung. Äußerst positiv ist mir der Powerbutton mit dem integrierten Fingerabdrucksensor in Erinnerung geblieben, denn dieser agiert äußerst schnell und hat auch keine Schwierigkeiten mit leicht feuchten bzw. fettigen Fingerkuppen, da zickt mein Lenovo T490s deutlich mehr rum.
Optisch ist das LG gram 15 wirklich gut gelungen. Das matte Magnesiumgehäuse ist schick anzuschauen, bietet keine Angriffsfläche für Fingerabdrücke und durch das geringe Gewicht ist das gram 15 perfekt für unterwegs geeignet, wenn man damit auch vorsichtig umgeht. Denn das Gehäuse hinterlässt ein eher zwiespältigen Eindruck und kann die schicke Optik nicht mit guter Haptik unterstreichen. Der Deckel und die Tastaturabdeckung sind sehr flexibel, lassen sich leicht eindrücken und das komplette Konstrukt in sich wirkt nicht unbedingt stabil. Auch die Eingabegeräte überzeugen nicht unbedingt, auch wenn das eher eine Geschmackssache ist, aber ich persönlich hätte den Num-Block bei dieser Display-Größe weggelassen und eine bessere Tastatur mit hochwertigeren Lautsprechern in das Gehäuse eingelassen. Positiv könnte man noch die beleuchteten Tasten erwähnen, die auch bei wenig Licht eine gute Sichtbarkeit bieten aber heutzutage eben auch Standard sind. Weiter gehts mit den inneren Werten.
Software und weitere Benchmarks
Auf der technischen Seite setzt LG beim gram 15 auf den aktuellsten Intel-Prozessor Core i5-1035G7 aus der 10-nm-Familie (Ice Lake-U), der vier Kerne bei acht Threads mitbringt und mit einem Basistakt von 1,2 GHz läuft. Die maximale Turbo-Taktfrequenz beträgt dabei 3,7 GHz. Für die Bildausgabe ist die integrierte Iris-Plus-Grafikeinheit mit 64 EUs zuständig, unser Testmodell ist darüber hinaus mit 8GB DDR4-3200Mhz Speicher ausgestattet.
Als Speicher setzt man auf eine SSD aus dem Hause Samsung mit 512GB, die über das NVMe-Protokoll angebunden ist. Laut LG sollen sich Arbeitsspeicher und SSD noch aufrüsten lassen, dieses scheint aber keine unbedingt „gewollte“ Option zu sein, jedenfalls findet man weder in der Anleitung noch auf dem Gehäuse selbst einen Hinweis dazu.
Audiosoftware mit verschiedenen Profilen
Beim Betriebssystem kommt Windows 10 in der 64 Bit Home-Edition zum Einsatz, was für den Privatkunden-Bereich vollkommen ausreichen sollte. Im Business-Segment können auch andere Versionen gewählt werden. Sehr positiv ist auch zu bewerten, dass oft nervige vorinstallierte Software von irgendwelchen Testversionen etc. nicht mit aufgespielt wurde. LG liefert nur vier eigene Programme mit, über die sich Updates, Anleitungen und Einstellungen steuern lassen.
Mit dem Control Center wird man eventuell öfters in Berührung kommen, dieses ist sehr hilfreich für praktische Einstellungen im Energiemanagement oder auch für die Belegung der Funktionstasten. Besonders interessant ist der geräuscharme Modus, der die CPU nochmals drosselt, dabei aber die Lautstärke des Notebooks auf „nicht hörbar“ setzt und für reine Office-Anwendungen trotzdem genügend Leistung bereitstellt.
Grundsätzlich ist dieser Modus aber kaum notwendig, denn auch ohne diese Funktion ist das LG gram 15 sehr leise und das auch bei voller Auslastung. Bis auf ein sehr leichtes Rauschen, welches in einer Uni oder im Büro schon durch den Umgebungslärm untergeht, ist vom Notebook nichts zu hören und es ist immer extrem leise im Alltag unterwegs.
Benchmarks
Auch wenn solch ein Notebook sich als Arbeitstier an Vieltipper mit viel Akkulaufzeit richtet, sollte das Gerät auch eine gewisse Grundperformance mitbringen, um auch produktiv zu unterstützen. Dafür habe ich mal einige Benchmarks zu Beurteilung herangezogen, die in allen Bereichen etwas Licht in die Leistungsmöglichkeiten bringen sollen.
WLAN
Dank der Ice Lake Architektur besitzt das Package auch ein Wi-Fi-6 AX201 2x2 Schnittstelle, die aktuell das schnellste machbare im Notebook-Sektor im Bereich Reichweite und Geschwindigkeit darstellt. Aufgrund fehlender Hardware konnte ich die volle Leistung nicht überprüfen, aber mit meinem Netgear-Orbi-System waren konstante 50-60 MB/S Datenverkehr über das WLAN möglich, was für die Performance spricht. Theoretisch sollten zwischen 100-120 MB/s möglich sein, bei richtiger Netzwerkumgebung.
SSD
Bei der eingesetzten SSD handelt es sich um einen Datenträger aus dem Hause Samsung mit 512 GB Speicherplatz und dem Formfaktor M.2 NVMe 1.2 ein. Diese SSD soll laut Datenblatt bis zu 3000Mb/s Lesen und mit bis zu 1800 MB/s Daten schreiben können.
Dieses bestätigt auch der CrystalDiskMark mit fast einer Punktlandung, liegt sogar etwas darüber. Die hohe Performance zeigt sich deutlich auch beim Laden von Windows sowie im täglichen Umgang mit Programmen und macht das Arbeiten mit dem gram 15 sehr flüssig, das Booten von Windows dauert keine 11 Sekunden und man kann loslegen.
Cinebench
Da der eingesetzte Intel Core i5-1035G7 ein Multicore-Prozessor ist, habe ich mit Hilfe von Cinebench Release 20 versucht die Leistung in diesem Bereich aufzuzeigen. Wie erwartet ist diese 15 Watt CPU kein Leistungsmonster, agiert in den erwarteten Gefilden, liegt aber etwas hinter der älteren CPU aus dem Lenovo T490s, einem Intel Core i5-8265U, die etwas höher boostet (3,90 GHz) und einen höheren Grundtakt (1,6GHz) besitzt.
Videoschnitt oder andere aufwändige 3D-Arbeiten die leistungsfähige Multikern-Prozessoren vorrausetzen, sind jetzt nicht unbedingt die Kernkompetenz vom LG gram 15. Aber für Photoshop oder um mal was kleines in 3D zu modellieren reicht die Leistung vollkommen aus. Da unser Modell nur mit einem Ramriegel ausgestattet ist, sollte das Nachrüsten eines zweiten, dank des aktiven Dual-Channels, nochmal einen Leistungsschub bringen.
PcMark 10 (Vergleich mit Lenovo T490S)
Den aufwändigen PcMark 10 hab ich dann auch nochmal heran gezogen, da dieser sehr viele Informationen liefert, die über einen normalen Benchmark hinausgehen. Als Vergleichsmodell diente mein Lenovo T490s mit dem älteren Intel i5-8265U und einer Intel HD-Grafik 620.
Im direkten Vergleich zeigt das LG gram 15 eine deutlich effizientere CPU und leistungsfähigere GPU. Auch wenn das Lenovo in manchen Bereich etwas schneller unterwegs ist, ist der Abstand im Vergleich zum Prozessortakt deutlich geringer als erwartet und auch die Stromaufnahme zeigt das deutlich. Der Prozessor im gram 15 genehmigt sich bis auf ein paar Spitzen, maximal 30 Watt und liegt damit deutlich unter den 50 Watt des Lenovo Vergleichsmodells.
Auch taktet die aktuellere CPU schneller bzw. effizienter, wie man am Diagrammverlauf schön sehen kann. Dies schlägt sich deutlich auf die Akkulaufzeit nieder, auf die ich aber erst auf der nächsten Seite zu sprechen komme. Zuerst schaue ich mir das verbaute Display noch genauer an.
Display
Wie der Name schon verrät, sitzt im LG Notebook ein Display mit einer Größe von 15,6 Zoll. Dieses IPS-Panel kommt mit einer Auflösung von 1920 x 1080 Pixel, also FullHD daher und ist im Format 16:9 gehalten.
das spiegelnde 16:9 IPS-Panel ist auch bei direkter Sonneneinstrahlung noch nutzbar
In dieser Displayklasse eine völlig ausreichende Auflösung und ein guter Kompromis aus Lesbarkeit und Platzverhältnis. Das verbaute LG-Panel ist sehr scharf bei seiner Darstellung und wirkt unglaublich plastisch. Hier kann LG eben auf eigene Fertigungsstraßen zurückgreifen und man sieht klar, dass hier nur „Beste Ware“ zum Einsatz kommt.
Mit einer maximalen Helligkeit von knapp 350 cd/m² ist das Display auch in hellen Wohnbereichen sehr gut nutzbar. Die Oberfläche ist leider spiegelnd ausgeführt, was die Nutzung bei direkter Sonneneinstrahlung erschwert. Aber auch beim Bierchen im Garten und fieser Sonne ist das Display noch lesbar bzw. hell genug. Ein mattes Panel hätte dem gram 15 aber besser gestanden und sicherlich auch stimmiger zur anvisierten Zielgruppe gepasst.
Mithilfe eines X-Rite i1Display Pro Kolorimeter wurde auch die Farbraumdeckung des sRGB Farbraums überprüft. Dieser wird fast komplett erreicht (96%) und bietet für die mobile Nutzung eine gute Grundlage, um auch der Bildbearbeitung zu frönen.
Die Ausleuchtung über das gesamte Display ist im Groben betrachtet recht gleichmäßig, so gibt es bei meinem Gerät nur links unten eine Abweichung von 11% hin zur Bildmitte. Im Alltag muss ich aber gestehen, fällt das kaum auf und ist nur bei genauer Betrachtung von einfarbigen Hintergründen erkennbar. Subjektiv betrachtet ist die Displayausleuchtung sehr homogen, das Panel stellt Buchstaben und Zahlen sehr knackig scharf dar und auch die Helligkeit ist absolut überzeugend als auch ausreichend in heller Umgebung.
Akkulaufzeit
Die Akkulaufzeit hat mich überrascht und das im positiven Sinne. Der fest verbaute 80 Wattstunden Akku bietet in Verbindung mit der effizienten Hardware Laufzeit satt und hält bequem einen normalen Office Tag ohne Stromanschluss durch.
Ob nun Texte schreiben in Word, mittels Outlook E-Mails beantworten, hier und da ein paar Bilder in Photoshop aus Pressemitteilungen zurechtrücken, Websurfing inklusive Youtube Videos und das fast 8 Stunden am Stück ist schon eine beachtliche Leistung. Wer nur Videos schauen möchte und die Helligkeit auf ca. 160 cd/m² runtersetzt, schafft sogar fast 12 Stunden bevor das Notebook wieder an die Steckdose muss. LG gram 15 stellt sich als echter Dauerläufer heraus. Kommen wir abschließend nun zum Fazit.
Fazit
Ja das liebe LG gram 15, man könnte fast sagen „Das Schöne und das Biest“. Optisch ist das LG sehr ansprechend gestaltet, die Farbgebung und Verarbeitung ist gelungen und dank der matten Oberfläche haben auch Fingerabdrücke kaum eine Chance sich zu verewigen. Haptisch hat mich das Gehäuse nicht abgeholt und der beworbene Spruch „Das Gerät erfüllt die anspruchsvolle militärische Qualitätsnorm MIL-STD-810G hinsichtlich Haltbarkeit und Zuverlässigkeit …“ ist schwer zu glauben, wenn man sich das Gerät genauer anschaut. Der dünne Deckel und das Gehäuse aus Magnesium sind sehr weich in ihrer Beschaffenheit und mit leichtem Druck einfach zu verformen. Sicherlich ist das der Kompromiss aus geringem Gewicht und Material, welches auch einigem Stand hält. Aber meiner Auffassung nach hat LG hier an der falschen Stelle zu viel Material eingespart. Die verbaute Peripherie überzeugte mich auch nicht gänzlich, aber das ist ein eher subjektiver Punkt, dem einen gefällt es, dem anderen nicht. Ich als Vieltipper bin mit dem Feedback der Tasten und dem Layout nicht wirklich warm geworden. Bei der Konnektivität stehen viele Anschlüsse bzw. Schnittstellen zur Verfügung. Neben drei USB 3.2 Anschlüssen auch ein Thunderbolt 3, einem HDMI-Anschluss, stehen dem Nutzer eine potente WiFi (über einen Adapter auch Ethernet) und auch Bluetooth 5.0 Schnittstelle zur Verfügung. Warum LG einen eigenen Netzteilstecker verwendet und somit einen Anschluss „verschwendet“ ist mir aber etwas unklar. Hier hätte man konsequenter Weise auf einen USB 3.2 Type-C-Stecker setzen sollen, der zugleich auch eine Doppelfunktion belegen könnte.
Aber genug gemeckert, das LG gram 15 kann nämlich auch vieles richtig gut. Das verbaute IPS-Panel ist eine Wucht, unglaublich scharf und farblich schön abgestimmt, macht Spaß damit im Alltag zu arbeiten. Dazu bietet es einen guten Kompromiss aus Lesbarkeit und Auflösung und kommt mit einer guten Helligkeit daher. Letzteres ermöglicht auch das Arbeiten in hellen Umgebungen, mit Einschränkungen auch bei direkter Sonneneinstrahlung und das trotz spiegelnder Oberfläche. Auch bei der Leistung überzeugt das Notebook. Die Präferenzen liegen hier in einer Abhängigkeit aus Leistung und Laufzeit, denn die ist optimal getroffen. Genial ist auch die erzeugte Geräuschkulisse, denn es gibt keine. Das gram 15 agiert selbst bei voller Auslastung noch flüsterleise und ist ein Segen auf dem Schreibtisch. Wer jetzt denkt, das dies mit einer hohen Temperatur erkauft wird der täuscht sich. Selbst über einen längeren Zeitraum mit voller Auslastung wird die Oberfäche der Tastatur nur handwarm. Den wohl wichtigsten Punkt, die Akkulaufzeit, meistert das gram 15 mit Bravour. Der leistungsfähige Akku ermöglicht zusammen mit der effizienten Hardware einen Arbeitstag im Büro ohne Steckdose.
Somit wäre die Zielgruppe auch festgelegt: Mobile Anwender, die eine lange Laufzeit benötigen, viel auf das Display starren und wenig Gewicht mit sich herumtragen wollen, sind mit dem LG gram 15 optimal bedient. Wer mit den Abstrichen bei der Haptik des Notebooks leben kann, bekommt hier einen echten Dauerläufer mit ausreichend Leistung geboten.
Zu einem Preis von aktuell 1249,- Euro bekommt man ein tolles Notebook, mit vielen Qualitäten aber eben auch leichten Schwächen. Eine uneingeschränkte Kaufempfehlung kann ich nicht aussprechen, aber wer mit den Kritikpunkten leben kann, macht mit dem LG gram 15 absolut nichts falsch.
LG Gram 15Z90N Notebook
- schickes Gehäuse / matte Oberfläche
- geringes Gewicht (1106 Gramm)
- viele Anschlüsse / u.a. drei USB 3.2
- potentes WiFi Wi-Fi-6 AX201 2x2 / Bluetooth 5.0
- ausreichende Leistung in diesem Segment
- scharfes und gut augelöstes IPS-Panel
- Num-Block / Tastaturbeleuchtung
- sehr leiser Betrieb
- Windows 10 ohne Bloatware
- hohe Akkulaufzeit / Dauerläufer
- SSD und Ram erweiterbar...
- Gehäuse leicht verformbar
- Eingabegeräte haptisch nicht optimal
- veralteter Netzteilanschluss
- glänzendes IPS-Panel
- nur ein Thunderbolt 3 bzw. USB-C-Anschluss
- ... Aufrüstung aber nirgends beschrieben