Auf dem Markt gibt es eine Vielzahl unterschiedlichster Halbleiterspeicher für die Hosentasche, welche dank USB 3.0 und einem hohen Fassungsvermögen sehr attraktiv werden bzw. bleiben. Dabei werden häufig NAND-Speicher mit MLC-Speicherzellen verwendet. Das Modell MX-ES von Mach Xtreme Technology setzt dagegen auf höherwertige SLC-Speicherzellen. Die Fragen, warum und wann ein USB-Stick mit SLC besser ist als ein USB-Stick mit MLC, klären wir im nachfolgenden Testbericht.
Was ist der Unterschied zwischen SLC und MLC?
Bei einer MLC-Speicherzelle (Multi Level Cell) werden zwei Bits pro Transistor gespeichert, bei einer SLC-Speicherzelle (Single Level Cell) hingegen nur ein Bit pro Transistor. Dieser Umstand führt dazu, dass Laufwerke oder USB-Sticks mit SLC Bausteinen eine wesentlich höhere Lebensdauer besitzen (10fach), aber dafür erheblich teurer sind (etwa 30%). Weitere Pluspunkte für SLC sind der geringere Stromverbrauch sowie höhere Transferraten in Schreibrichtung. Eine Übersicht über die Vor- und Nachteile zwischen SLC und MLC haben wir in einer kleinen Tabelle zusammengefasst.
| SLC | MLC |
Lebensdauer | Lang (10fach) | Gering |
Performance | Lesen: gut | Lesen: gut |
Anschaffungskosten | Hoch (+30 %) | Niedrig |
Fehleranfälligkeit | Gering | Hoch |
Verfügbare Kapazitäten | USB-Sticks: 32 GB | USB-Sticks: 1 TB |
Anwendungsbereich | Hochleistung | Consumer |
USB 3.0 Stick mit SLC: MX-ES (32 GB) kurz vorgestellt
An dieser Stelle möchten wir uns zuerst bei Mach Xtreme Technology recht herzlich für das bereitgestellte Testmuster und das damit entgegengebrachte Vertrauen bedanken.
Technische Daten
5 Jahre
Modellbezeichnung MXUB3SES-32G Anschlusstyp USB 3.0 Kapazitäten 8 / 16 / 32 GB Abmessungen 69,5 x 17 x 8,2 mm (L x B x H) Gewicht 32 g Max. Leseleistung laut Hersteller 170 MB/s Max. Schreibleistung laut Hersteller 185 MB/s Arbeitstemperaturbereich 0°C ~ +70°C Lagertemperaturbereich -45°C ~ +85°C Kompatibilität Windows XP, Vista, 7, 8; Mac OS X Zertifikate RoHS, FCC, CE, Windows 8, Optimized for ASUS USB 3.0 Mainboards Besondere Merkmale SLC NAND-Flash, Ultimate Endurance, World-class Reliability Garantie durch Hersteller
Mach Xtreme Technology hat als einer der ganz wenigen Hersteller einen USB 3.0 Stick im Portfolio, dessen NAND-Flash auf SLC-Speicherzellen basiert. Damit bewegt sich MX Technology auf einem Gebiet, das viele andere namenhafte Hersteller zu meiden scheinen. Doch wo liegt der Grund für diese Zurückhaltung? Vermutlich sind es die höheren Anschaffungskosten im Vergleich zu MLC-basierten Modellen auf dem Markt, die den Verbraucher in den meisten Fällen vom Kauf abhalten könnten.
Um zu erkennen, ob es sich um ein Modell mit hochwertigen SLC-Speicherzellen handelt, bedarf es dem genauen Hinschauen, was die Hersteller auf der Verpackung angeben – oder eben auch nicht angeben. In der Regel ist es so: Wird mit SLC geworben (wie beim MX-ES) ist auch SLC drin. Werden keine Angaben zum NAND-Flash gemacht wird MLC bzw. TLC (Triple Level Cell) verwendet. Mach Xtreme Technology weißt beim MX-ES deutlich auf die Verwendung von SLC-Speicherzellen hin.
Die Verpackung besteht aus beidseitig bedrucktem Karton und besitzt eine matte Oberfläche. Alle wichtigen Daten finden sich auf der Vorder- und Rückseite wieder. Der Stick selbst wird von einer umschließenden Kunststoffschale gehalten und lässt sich dort sehr gut herausnehmen. Aus ökologischer Sicht können wir mit dem Umfang der Verpackung sehr zufrieden sein, da auf überflüssiges Material verzichtet wird.
Äußerlich unterscheidet sich der MX-ES nicht von anderen Sticks mit MLC-Speicherzellen, sodass hier neben der Schutzkappe für den USB 3.0 Stecker sowie einer Öse zur Befestigung an einem Band oder Schlüsselbund keinerlei Besonderheiten zu nennen wären. Das PCB ist von Metall ummantelt, welches sich fein gekörnt bis matt anfühlt und gegen unschöne Fingerabdrücken resistent zu sein scheint. Auf der einen Seite ist die Modellbezeichnung MX-ES, auf der anderen der Hersteller MX-Technology in weißer Schrift aufgebracht. Schutzkappe und Öse sind aus transparentem Kunststoff gefertigt und sehen dickwandig und somit sehr stabil aus.
Wenn Zugriffe auf den Stick stattfinden, wird dies in Form einer im hinteren Teil verbauten blauen LED signalisiert. Im Ruhezustand (idle) leuchtet diese durchgängig. Insgesamt wirkt der MX-ES sehr robust und qualitativ hochwertig. Auf die Schutzkappe sollte man Acht geben, denn sie lässt sich leicht verlegen, da sie nicht am Gehäuse befestigt werden kann.
Haben SLC USB-Sticks mehr Leistung als gewöhnliche USB-Sticks?
Wir haben das uns vorliegende Modell MX-ES mit 32 GB aus dem Hause Mach Xtreme Technology gegen derzeit erhältliche USB 3.0 Sticks mit 64 GB aus unserem letzten Roundup antreten lassen. Dazu wurden drei Kopier-Benchmarks durchgeführt, wobei uns eine SSD an einem SATA 3 Anschluss als Quelle bzw. Ziel des Kopiervorganges zur Verfügung stand. Die Lese- bzw. Schreibrate der SSD übersteigt dabei die Schreib- bzw. Leserate des USB-Sticks (an einem USB 3.0 Port des Mainboards) deutlich, sodass wir von einer vollen Auslastung des USB 3.0 Sticks ausgehen können.
Es wird zuerst eine 3,5 GB große ISO-Datei auf den Stick kopiert, um die Schreibgeschwindigkeit zu ermitteln. Anschließend wird diese Datei wieder vom Stick gelesen und auf die SSD zurückgeschrieben. Als Nächstes wird dieser Vorgang mit einer 4 GB großen Mischung aus JPGE (4 MB) und NEF (10 MB) Dateien durchgeführt. Zuletzt ziehen wir eine 2 GB große MP3-Sammlung heran und führen die Kopiervorgänge durch. Dabei ermitteln wir jeweils die benötigte Zeit und schlussfolgern daraus die erreichte Transferrate. Da wir bei den drei angewandten Datenmustern starke Unterschiede vorfinden gehen wir davon aus, dass sich Stärken und Schwächen gut demonstrieren lassen.
Die Theorie, dass sich SLC-Speicherzellen schneller beschreiben lassen, wird in unserem Test bestätigt. Zwar liegt der MX-ES beim Schreibvorgang der 3,5 GB großen ISO-Datei hinter dem Kingston DT HyperX 3.0 und beim Schreiben der 2 GB großen MP3-Sammlung hinter dem ADATA UE700, doch in der Gesamtwertung übertrifft er beide Modelle deutlich und zeigt ein stabiles Leistungsgefüge.
Mit der Leseleistung schafft es der MX-ES nicht an die Spitze, obwohl er auch hier über alle drei Kopier-Benchmarks hinweg gute Ergebnisse zeigt. Der Weg wird ihm nur durch den Kingston DT HyperX 3.0 versperrt.
Fazit
Wie unser einfacher Kopier-Benchmark gezeigt hat, ist das mittlere Leistungsplus des MX-ES gegenüber üblichen USB 3.0 Sticks mit MLC-Speicherzellen in der Schreibrichtung nachweisbar. Wer viel Wert auf eine durchgehend gute Schreibleistung legt ist daher mit einem USB-Stick mit SLC-Speicherzellen gut beraten. Außerdem ist die enorm lange Garantiezeit von fünf Jahren ein überzeugendes Argument, da sie bei anderen Modellen mit MLC-Speicherzellen meist nur zwei Jahre beträgt.
Derzeit liegen die maximalen Kapazitäten für diese Art von USB-Speicher bei gerade einmal 32 GB, was die Einsatzmöglichkeiten einschränkt. Auch beim Anschaffungspreis muss der Käufer tiefer in die Tasche greifen, da die Herstellungskosten höher sind als bei üblichen USB 3.0 Sticks. Ein Kingston DT HyperX 3.0 mit guter Leistung und doppelter Kapazität (64 GB) ist bereits für 10 Euro mehr zu haben.
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+ Garantiezeit von 5 Jahre
+ Zuverlässigkeit durch SLC
Da uns der MX-ES durch seine Leistung überzeugen konnte und dabei auf den bei USB-Sticks noch sehr selten angewandten SLC NAND-Flash setzt hat er sich unseren Hardware-Journal Innovations-Award nebst Gold-Award verdient. Wir hoffen, dass weitere Speicherhersteller USB-Sticks mit SLC-Speicherzellen herstellen, da dies ein sehr interessantes Feld der zuverlässigen Datenaufbewahrung darstellt.