Einsatz am PC / Gaming-Ecke
Wie schon einleitend geschrieben, lassen sich solche Lautsprecher auch am PC oder der designierten Zockerecke betreiben. Gerade in Zeiten, in denen 42 Zoll TV-Geräte immer mehr zum Monitorersatz avancieren, eine ideale Besetzung. Soll doch nicht nur das Bild perfekt sein, sondern auch der Ton. Die SP-200 sind von der Grundausrichtung zwar nicht dediziert für den Nahbereich vorgesehen, haben in der Praxis für eine positive Überraschung gesorgt. Der Grund ist schnell genannt, denn dieser versteckt sich in der DSP-Abmischung, mit der viele klangverändernde, nein, mitunter verbessernde Aspekte mit ins Feld wird.
Perfektes Gamer-Paar - LG OLED C2 - 42 Zoll und Nubert nuPro SP-200
Das erfolgt, wie wir auch weiter unten im Text nochmal genauer lesen werden, in mehrstufigen Schritten. Ob nun Bühnenerweiterung oder die Anhebung des Dialoglevels, die Möglichkeiten in diesem Bereich kommen fast noch deutlicher zur Geltung, als bei einer Nutzung am TV. Am Beispiel der maximalen „DSP-Stufe“, bei der die Dialoge deutlich angehoben werden und eben speziell für Dialoglastige Wiedergaben interessant sind, war das Ergebnis nicht nur da zu finden. Denn die Musikwiedergabe eröffnete hier eine musikalische Tonalität die wirklich ausgezeichnet ist. Eine toll platzierte Bühnenbildung, vorausgesetzt man winkelt ein wenig die Lautsprecher ein, kann hier in der Praxis überzeugen.
In Filmen kann auch im Nahbereich die Wide-Funktion für deutlich mehr Immersion sorgen. Das gefällt, übersteuert nicht und ist auch nicht wirklich anstrengend. Sprich, man muss keine wirklich hohen Pegel fahren, dass die SP-200 gut klingen. Auch die „Gefahr“, dass eine Aufstellung der rund 33 Zentimeter hohen Lautsprecher in diesem Umfeld für zu martialisch angesehen werden kann bzw. diese zu kräftig sind, lässt sich hier keinesfalls sagen. Mit einem Wandabstand von circa 10 cm wurde stets ein wohl dosiertes Bassfundament präsentiert, was man auf Wunsch noch hoch oder runterregeln kann.
Eine kleine Adaption stellen die nuBase NB-4 dar. Diese kleinen Kunststoffaufsteller ermöglichen es, die SP-200 nach oben hin anzuwinkeln, ohne das sie optisch wirklich ins Gewicht fallen. Zudem wird das Abstrahlverhalten auch noch positiv beeinflusst. Die 50 Euro extra sollte man beim Kauf der Lautsprecher noch mit einkalkulieren, sofern diese im gezeigten Szenario zum Einsatz kommen sollen. Wer es also nicht nur bildgewaltig krachen lassen will am Zockertisch, der bekommt auch akustisch mit den SP-200 die passenden Pendants geboten. Schauen wir uns im nächsten Schritt einmal an, wie diesem im Wohnzimmer-Bereich performen.
Praxis-und Klangcheck im Wohnbereich
Bei der Aufstellung der Lautsprecher sollte man grundsätzlich etwas Abstand nach hinten einplanen, damit das Bassreflexrohr etwas Platz für die Entfaltung hat. Bei der Aufstellung bzw. dem Abstand zwischen beiden Lautsprechern bestimmt das Verbindungskabel. Es liegt ein drei Meter langes Link-Kabel dem Lieferumfang bei. Wer eine längere Lösung benötigt, sollte im Online-Shop der Schwaben gleich ein zusätzliches mit ordern, fünf und sieben Meter stehen zur Auswahl. Bei der Positionierung ist es wichtig daran zu denken, das der rechte Lautsprecher die Master-Einheit darstellt. Dieser kontrolliert das gesamte System, hier befinden sich alle Eingänge bzw. Kommunikationsmodule als auch der Empfänger für die Fernbedienung und die LED-Anzeige.
Im linken Lautsprecher sitzt zwar auch die nötige Verstärkertechnik, aber die Audiosignale werden über ein Pairing-Kabel übermittelt. Diese Verbindung wird über einen hochwertigen, vier-poligen Stecker realisiert, der an einen professionellen XLR-Anschluss erinnert und für eine sichere Verbindung verschraubt wird. Das ist auch der größte Unterschied im Vergleich zur nuPro X-Serie, die kabellos miteinander kommunizieren kann.
Auch fehlt der SP-Serie die APP-Steuerung inklusive der Raumeinmessung und Klangregellung. Hier muss Nubert natürlich aufgrund der Preisgestaltung differenzieren. Aber trotzdem hat die SP-Serie die überzeugenden Klangmodi Voice+ und die mehrstufige Wide-Funktion erhalten, welche man bereits aus der nuPro AS-3500 und nuBoxx AS-425 max kennt. Diese sind in auch in diesem Praxisumfeld äußerst effektiv und verändern den Klang hörbar, in den Bereichen welche die Bezeichnung verspricht.
Mit aktiviertem Voice+ Modus werden Dialoge im TV-Betrieb angehoben bzw. klarer hervorgehoben und es entsteht ein leichter Center-Lautsprecher-Effekt, der gerade im Film- und Serienbetrieb eine praktische Lösung darstellt. Mit der Wide-Funktion möchte Nubert eher bei der Musikwiedergabe das räumliche Erlebnis fördern, das gelingt bedingt und ist aber auch vom jeweiligen Musiktitel abhängig. Mal funktioniert dies gut, mal weniger. Die Lautsprecher bieten auch ohne diese Funktion schon eine schön breite Klangbühne und füllen den Raum ansprchend mit Schall. Die Funkion macht aber beim Einsatz auf einem Schreibtisch Sinn, denn hier stehen sie enger beisammen, wie ja weiter oben schon ausführlich dargestellt wurde.
Die Bedienung des Soundsystems ist denkbar einfach gehalten, auch wenn kein Display zur Verfügung steht. Die Kombination aus wertiger Fernbedienung, die man auch bei der hochpreisigen X-Serie wiederfindet und dem Drehregler mit punktueller Beleuchtung, ermöglichen nach kurzer Einarbeitungszeit einen intuitiven Umgang. Dabei hilft auch die bebilderte Anleitung. Damit nicht immer alle Einstellungen für bspw. Film und Musik immer neu vorgenommen werden müssen, hat Nubert praktischerweise an drei Speicherplätze für eigene Klangeinstellungen gedacht, welche über die p1-, p2- und p3-Tasten auf der Fernbedienung abgerufen werden können.
Die anfängliche Skepsis, dass die vielen Funktionen ohne Dispkay im Alltag weniger intuitiv sind, stellte sich als etwas voreilig heraus. Nubert ist hier aber ein guter Kompromiss gelungen. Die Bedienung erfordert sicherlich etwas Einarbeitungszeit, aber man kommt schon nach zwei Stunden gut zurecht und findet sich ohne Probleme zurecht.
Aber nicht nur praktisch überzeugen die SP-200. Klanglich ist das Audiosystem sehr potent unterwegs und spielt groß auf. Die Abstimmung gefällt mir persönlich für so ein kompaktes System sehr gut. So sind die SP-200 mit einer ordentlichen Dynamik unterwegs, der Tieftonbereich ist gut portioniert und kraftvoll aufgestellt. Dazu gesellt sich eine überzeugende Detailwiedergabe, Stimmen und Instrumente besitzen eine klare tonale Zeichnung. Hier überraschen die Lautsprecher nicht wirklich, sondern führen die positiven Eindrücke, die man bereits von anderen Lautsprecherserien der Schwaben kennt, einfach gekonnt weiter. Bei der klanglichen Grundausrichtung ist der rote Faden auch bei der SP-Serie eben zu hören.
Beim maximalen Pegel sind die Regallautsprecher auch recht potent unterwegs, also auch bei einem 32m² Raum noch genügend Reserver für Partystimmung. Die Modelle aus der X-Serie können da deutlich mehr und die kleinere A-125 ist hörbar schwächer auf der Brust. Auch hier unterstreichen die Schwaben die Platzierung ihrer SP-Serie. Für den Schreibtisch halte ich Sie persönlich für etwas zu groß, für ein kleines Studio schon eher passend. Bei geringem Abstand zum Hörplatz sollte man sie dann auch gut Einwinkeln, um den Stereoeffekt nicht zu verlieren. Die Wide-Funktion hilft hier die Klangbühne hörbar zu verbreitern. Die recht neutrale Wiedergabe macht sie auch als Abhörlautsprecher im semiprofessionellen Bereich denkbar, wenn der Platz vorhanden ist. Alternativ kann man sie aber auch als potente Beschaller auf den Tisch positionieren, wenn der Platz dafür vorhanden ist. Klanglich ordnen sich diese auch dann sehr gut ein. Kommen wir zum Fazit.