Mit den Nubert nuPro X-3000 RC möchten wir uns heute mal etwas hochwertigeres Audio-Equipment für den PC anschauen bzw. anhören. Die Aktivlautsprecher bringen neben einigen digitalen Eingängen auch eine eigene USB-Soundkarte mit und sind somit prädestiniert, um an einem Computer betrieben zu werden.
Seit 2014 ist die Aktiv-Serie nuPro mittlerweile erhältlich und wurde immer wieder mit neuen Modellen versorgt. Der noch vollständig kabelgebundenen und sehr beliebten nuPro A-Serie folgte die X-Serie und kürzlich die neue Generation mit dem Namenszusatz RC, für "Room-Calibration", also einer aktiven Klangkorrektur über einen Signalprozessor. Aber auch die Schnittstelle wurde gegenüber der ersten Generation der X-Serie aufgewertet, so ist jetzt auch der Codec aptX-HD und AAC mit von der Partie. Bevor ich mich über die aktiven Schallwandler hermache, erstmal eine kurze Übersicht der kompletten technischen Daten.
Technische Daten | nuPro X-Nubert 3000 RC |
---|---|
Bestückung: |
|
Frequenzgang: |
|
Nennleistung: |
|
Musikleistung: |
|
Standby Leistungsaufnahme: |
|
Eingangsempfindlichkeit: |
|
Anschlüsse: |
|
Funkfrequenzbänder und Funk-Sendeleistung - Bluetoothmodul: - Netzwerkmodul (Wireless-Betrieb): |
|
Gesamt-Abmessungen: |
|
Gewicht: |
|
Detailansicht
Ich habe von Nubert die neuen X-3000 RC in der schwarzen Variante erhalten, die sehr edel und dezent wirken. Denn zusammen mit den schwarzen Schallwandlern und der schwarzen Frontabdeckung bleiben die Regallautsprecher recht unscheinbar in ihrem Auftreten. Wer etwas mehr Kontrast benötigt, greift einfach zur weißen Schleiflack Variante. Das Gehäuse ist sehr massiv, die kleinen Racker bringen knapp sieben Kilogramm auf die Waage und sind hervorragend verarbeitet. Spaltmaße, keine sichtbaren Schrauben und ein modernes OLED-Display in der Front zeigen klar, wie modernes HiFi- bzw. Audioequipment auszusehen hat.
Die vollaktive Zwei-Wege-Box beherbergt die für die X-Serie neu entworfene Kalotte mit einem Durchmesser von 25 Millimetern, das Abstrahlverhalten und Dämpfung wurden gegenüber der Kalotte aus der A-Serie optimiert und der Hochtöner agiert bis hoch auf 22.000 Hertz. Für den Mittel- und Tieftonbereich ist ein Tiefmitteltöner mit einem Durchmesser von 148mm verantwortlich und soll bis auf 38 Hertz hinab spielen können, jendenfalls gibt das Datenblatt uns dies Auskunft. Damit der Tieftonbereich auch praktisch umgesetzt wird, besitzt der Polypropylen-Verbund-Membran eine üppig dimensionierte Sicke, um eben große Auslenkungen gewährleisten zu können. Für die Steuerung und Anzeige diverser Funktionen sitzt unter den Schallwandlern ein OLED-Display inklusive Steuerungspanel. Kleine Randnotiz: Trotz des dichten Akustikstoffs der Frontblenden, bleibt das neue OLED-Display auch bei 2-3 Meter Entfernung gut lesbar.
Da es sich um aktive Lautsprecher handelt, ist weitere Verstärkertechnik für den Betrieb überflüssig. Nubert agiert hier auch nicht mit einem Master-Slave-System wie z. B. die JBL One Series 104 es handhaben, sondern in jedem Lautsprecher steckt identische Technik und man muss nur in der Menüsteuerung definieren welcher Lautsprecher Rechts bzw. Links beschallt, aber dazu später mehr. Die Endstufen der X-3000 RC sitzen auf der Rückseite, wie klar die Kühlrippen der Verstärkungsmodule signalisieren. Angetrieben werden beide Chassis von einer aktiven Weiche sowie zwei Digitalverstärkern mit jeweils 150 Watt Nennleistung. Weiterer Vorteil eines Aktiv-Lautsprechers ist die Signalverarbeitung im Lautsprecher. Im Gegensatz zu passiven Lautsprechern, durchläuft das Signal bei Nuberts X-3000 RC zuerst die DSP-Weiche und geht danach an die integrierten Verstärker. Somit können die Toningenieure von Nubert jeden einzelnen Frequenzbereich voneinander Trennen, eine Linearisierung der Frequenzbereiche vornehmen und Technik perfekt auf die Schallwandler abstimmen.
Das Thema Konnektivität wird bei Nubert auch forciert, denn es stehen einige Zugänge für die Signalübertragung zur Verfügung. Bei den digitalen Schnittstellen stehen zwei optische, zwei koaxiale, zwei USB-Ports (einer dient für das HDMI-Modul) und ein symmetrischer AES-Eingang zur Verfügung. Die analoge Sektion ist etwas übersichtlicher, ein symmetrischer XLR-Eingang und ein unbalanced Stereo-Cincheingang stehen bereit. Alle digitalen Schnittstellen können mit Auflösungen von bis zu 24 Bit / 192kHz umgehen und wie schon erwähnt, ist für Freunde der kabellosen Zuspielung ein Bluetoothmodul 5.0 mit aptX-HD integriert. Wer jetzt die Verbindung zwischen Lautsprecher A und B vermisst, die gibt es nicht mehr. Denn die X-Serie agiert kabellos untereinander, was im Umkehrschluss bedeutet, dass man definiert wer der beiden Lautsprecher als Master ist und schließt dort alle Gerätschaften an. Der zweite Lautsprecher aus diesem Gespann erhält die Audiosignale via kabelloser Signalübertragung und benötigt nur eine Steckdose für den Betrieb.
Auch hier agieren die Lautsprecher hochauflösend mit 24 Bit / 192 kHz und wenn man das kabellose System auf die Spitze treiben möchte, kann man mit Hilfe einer Vorstufe auch ein Heimkino abbilden, wo die hinteren Kanäle kabellos angesprochen werden können. Dazu verweise ich auf meinen ausführlichen Artikel zum Nubert Wireless Surround mit der X-Serie. Aber auch andere Geräte lassen sich noch kabellos einbinden, wie z. B. ein Subwoofer mittels des neuen Nubert nuConnect trX. Man sieht schon, dieses System ist ungemein flexibel und neben dem Schreibtisch, auch für HiFi- oder Heimkinofreunde sehr interessant. Bevor ich zu dem Praxisteil meines Reviews komme, möchte ich aber noch mein Lob für die beiliegende Fernbedienung loswerden. Diese bietet eine angenehme Haptik, greift mit dem abgerundeten Design die Gehäuseform der Lautsprecher auf und dank der Oberseite aus Aluminium, besitzt sie auch die nötige Wertigkeit die man erwartet.
Praxistest und Klangcheck
Eins vorweg, wer die X-3000 in einer HiFi-Umgebung sehen möchte, sollte sich unseren Artikel beim Partnermagazin durchlesen: (Test Nubert nuPro X-3000). Ich möchte mich hier auf den Schreibtischeinsatz konzentrieren und den praktischen Nutzen aufzeigen. Installiert bzw. aufgestellt sind die Lautsprecher schnell, denn dem Lieferumfang liegen alle Kabel bei, selbst ein wertiges USB-Kabel für den Betrieb an meinem Gaming-PC ist vorhanden. Angesteckt erkennt mein Windows 10 Rechner die Aktiv-Lautsprecher automatisch als Nubert xCore USB-Audio-Gerät, Treiber brauche ich keine installieren, also kinderleicht und erledigt. Mit Hilfe des Menüs verbinde ich beide Lautsprecher noch miteinander in dem ich bestimme welcher der „Master“ und wer als „Slave“ agiert und schon kann es eigentlich losgehen.
Aber nicht so schnell, denn die Lautsprecher haben, wie das „RC“ im Namen schon vorwegnimmt, eine von Nubert getaufte "Room Calibration" integriert. Mit Hilfe dieser wird der untere Frequenzbereich optimiert bzw. auf die Gegebenheiten vor Ort angepasst. Kleiner Wermutstropfen an dieser Stelle, aktuell funktioniert das nur mit iOS-Geräten, Android-Nutzer sind noch außen vor. Die App selbst gibt es aber auch für Android-Geräte und umfasst den selben Funktionsumfang, welche über die Fernbedienung und den Menütasten direkt am Lautsprecher zugänglich sind.
Lieferumfang - wertige Anschlusskabel und HDMI-Modul mit ARC-Funktion liegen bei und das pro Lautsprecher (x2)
Warum die Klangmessung oder automatische Klangoptimierung nur auf iOS-Geräten funktioniert ist schnell erklärt. Apple verbaut in ihren Geräten grundsätzlich gleiche Chargen an Mikrofonen, somit sind die Werte auch mit jedem Gerät reproduzierbar. Android-Geräte fertigt jeder Hersteller nach seinem Gusto und somit ist für den Entwickler der Software keine Referenz bestimmbar, da alle Hersteller unterschiedliche Hardware benutzen. Schwieriges Thema, aber Nubert arbeitet an einer Lösung wurde uns schon versichert. Würde man wie bei den handelsüblichen AV-Receivern ein neutrales Mikrofon mitliefern, wäre das Problem gelöst, nur dafür muss dann auch die Hardware vorbereitet sein. Schade ist es trotzdem denn dieses Features funktioniert, passte in meinem Fall den Bassbereich etwas an bzw. erhöhte den Tiefgang, sodass beim Zocken oder Musikhören das Klangbild über mehr Kraft und Dynamik verfügte. Auch habe ich das „Verhalten“ des Tieftonbereich nach der Kalibrierung etwas genauer und strukturierter empfunden.








Android-Nutzer stehen aber nicht komplett mit leeren Händen dar, denn über eine manuelle Klangregelung verfügt auch die Google-Version der App. Manuell kann der Mittel- und Hochtonbereich wie auch der Bassbereich in 10dB angehoben oder abgesenkt werden und ein fünffacher Equalizer steht dem Nutzer auch zur Seite um sich den Klang „zurecht zu biegen“.
die nuPro X-Serie RC kann jetzt auch Bluetooth aptX-HD - also 24 Bit / 48 kHz
Praktisch sind die drei Presets-Speicherplätze, gerade wenn man am PC zockt, arbeitet und Musik hört. So sind die X-3000 RC in der Lage mit kräftigen Bass das Spielerlebnis zu untermalen, neutral bei der Musik- oder Videoproduktion zu agieren und audiophil das Lieblingsalbum abzuspielen. Je nach Einsatzzweck können die Lautsprecher darauf abgestimmt und auf drei Szenarien vorbereitet werden.
Kurve rot vor der Kalibrierung, Kurve grün nach der Kalibrierung
Klanglich sind die kompakten Lautsprecher auf dem Schreibtisch ein Erlebnis. Nicht nur dass sie als Abhörmonitore eine gute Figur abgeben, da sie werkseitig sehr neutral agieren und auch auf kurzer Distanz ein stimmiges Stereobild erzeugen und somit auch für semiprofessionelle Musik- oder Videoproduzenten eine gute Wahl sind, sondern können auch richtig "Angst und Schrecken" verbreiten, im positiven Sinne natürlich. Mit den richtigen Einstellungen, wird auch so der ein oder andere Ego-Shooter zum echten Blockbuster und die Nachbarn haben auch noch etwas davon.
wertige und handschmeichelnde Fernbedienung
Denn auch wenn die Größe das nicht auf den ersten Blick vermuten lässt, die kompakten Modelle bieten echten Bass, der mit Volumen und Druck daherkommt - und das bis zu echt schmerzhaften Pegeln. Perfekt für Gamer die ihr Spiel nicht nur optisch, sondern auch akustisch ernsthaft erleben möchten. Da liegt auch die Stärke der X-3000 RC. Da man am Schreibtisch sehr nah an den Lautsprechern sitzt, müssen sie nicht soviel Leistung für eine stimmige Soundkulisse aufbringen, bringen aber dank der Loudness-Funktion auch bei geringer Lautstärke einen saftigen Tiefgang mit, der richtig Bock macht. Mehr gibt es auch nicht zusagen und ich komme zum abschließenden Fazit.
Fazit
Die Nubert nuPro X-3000 RC sind ein tolles Stück Hardware, wenn mir diese subtile Berwertung erlaubt sei. Nubert kombiniert hochwertige Verarbeitung mit moderner Technik, welche über viele praktische Features verfügt, alles verpackt in einem exzellent aufgetragenen Lackkleid. Technisch bietet die X-Serie RC alles, was man von einem Aktiv-Lautsprecher dieser Kategorie erwartet und noch mehr. Viele Schnittstellen bzw. Anschlussmöglichkeiten, aktuelles Bluetooth mit aptX-HD, eine automatische Klangoptimierung, welche aktuell aber leider nur für iOS-Geräte verfügbar ist und eine intuitive Steuerung, ob über die App, der beiliegenden Fernbedienung oder am Lautsprecher selbst. Das Gesamtwerk der Schwaben ist stimmig, denn auch klanglich überzeugen die Kompaktsportler. Hoch- und Mitteltonbereich harmonieren miteinander, der Bassbereich ist druckvoll und dynamisch, die Nubert nuPro X-3000 RC klingen deutlich voluminöser als sie optisch wirken. Zu dieser Erkenntnis bin ich aber schon öfters im Nubert Portfolio gekommen und auch ein klarer Vorteil von Aktiv-Lautsprechern mit potenter Hardware.
Für die nuPro X-3000 RC ruft Nubert einen Stückpreis von 628,- Euro pro Lautsprecher auf. Sicherlich auf den ersten Blick erstmal eine Investition. Aber echte Gamer Enthusiasten, die auch vor High End Grafikkarten oder Prozessoren nicht zurückschrecken, sollten auch beim Sound nicht sparen. Man sollte bedenken, die hier vorgestellten Lautsprecher müssen nicht jedes Jahr durch eine neue Generation ersetzt werden, um höhere Frameraten zu erreichen (…). Für mich ein absolut faires Preisgefüge für das Gebotene und ich zücke unseren Gold-Award.
Wer Aktiv-Lautsprecher sucht aber nicht ganz soviel investieren möchte, sollte sich auch mal die Nubert nuBox AS-125 oder JBL One Series 104 genauer anschauen.
Nubert nuPro X-3000 RC
- Verarbeitung / Lackqualität
- Lieferumfang / Kabel / Fernbedienung
- technische Ausstattung / gut lesbares OLED-Display
- Anschlussvielfalt u.a. XLR
- problemlose / kabellose Kommunikation
- klangliche Fähigkeiten / vielfältiger Einsatzbereich
- homogene Mittel-/Hochtonabstimmung
- gutes Tieftonfundament trotz kompakter Maße
- Bluetooth 5.0 aptX-HD
- nützliche "Room Calibration"
- RC-Funktion nur für iOS-Geräte aktuell