Praxis & Klangcheck
Interessant ist, dass das ASUS ROG Delta mehr als das kabellose Corsair Virtuoso RGB Wireless SE wiegt, obwohl dieses zusätzlich einen Akku mit sich trägt und auf Metall-Scharniere setzt. Die 387g lassen sich auf dem Kopf aber nicht identifizieren, was auch am dick gepolstertem Kopfband liegt. Dieses ist mit dem selben weichen Kunstleder bezogen wie die montierten Ohrpolster. Optional liegen noch etwas dickere, sogenannte ROG Hybrid Polster bei, welche eher für zu Hause gedacht sind, da durch den luftigeren Stoffbezug Klänge etwas weniger kräftig abgeschirmt werden. Beide bieten aus subjektiver Sicht einen guten Komfort.
Hinter den Polstern befindet sich jeweils ein 50mm Neodym-Treiber. Der Hersteller tauft diese Essence-Treiber, welche hier zusätzlich auf die sogenannte Audiosignal-Diversion-Technologie zurückgreifen. Das Prinzip soll ähnlich wie beim HyperX Cloud Alpha S mit einer getrennten Frequenz-Führung bzw. zweiten Kammer für weniger Interferenzen zwischen den hohen und niedrigen Frequenzen sorgen. Mehr Detailtreue soll das Ergebnis sein. Beim Frequenzgang werden 20 Hz bis 40 kHz genannt, was im Zusammenspiel mit dem verbauten ESS 9218 DAC (24Bit/96kHz) für das Hi Res Zertifikat reicht.
Ob man das direkt hört ist immer auch eine Frage des zugespielten Materials. In Spielen profitiert man von einer "übertriebenen" Auflösung nur bedingt, weil Games nur selten wirklich gut abgemischt werden. Die Qualität verpufft aber auch nicht einfach, denn bei z. B. der Ortung spielt die Auflösung schon eine wichtige Rolle. Mit dem ROG Delta können Geräusche wie das Nachladen einer Waffe nicht nur gut herausgearbeitet werden, sondern auch die Himmelsrichtung gut zugeordnet werden. Ob das wirklich im getrennten Verarbeiten von Bass-, Mitten-, Hoch- und Ultrahochton-Signal liegt oder auch dem Kammerndesign, das vermögen nur die Entwickler zu beantworten. Hier macht das Headset aber wirklich eine gute Figur. Durch die ASUS Armoury Crate Software kann man auch noch einiges Feintuning vornehmen, um seine präferierten Darbietung des Headsets zu finden. Der integrierte Surround Klang fand bei mir jedoch mal wieder keinen Anklang. Dieser verwäscht zwar nicht so stark wie bei anderen Lösungen, jedoch gefällt schon die Surround-Klang-Demo im Stereo-Modus deutlich besser bzw. kann ich mit dieser den Raumeffekt besser wahrnehmen. Klingt merkwürdig, sollte aber klar sein was gemeint ist.
Neben dem Gaming geht aber auch das Musik-Hören und Filme-Gucken in Ordnung. Da das Mikrofon abnehmbar ist, eignet sich das Gerät theoretisch auch als mobile Lösung. In der Summe hört es sich etwas heller bzw. weniger füllig als das Corsair Virtuoso RGB Wireless SE an, wobei das auch immer abhängig vom Modus ist. Meiner Meinung nach sollte man sich unbedingt mit der Software beschäftigen. So legt man dem Klang im Musik-Modus einen Live-Nachhall, welcher zwar für mehr Bühne sorgt, aber auch verfälscht. Zusätzlich können auch Equalizer gewählt werden. Der für Hip Hop ist meiner Meinung nach gut getroffen. Man hat hier eine gute Balance aus Sprachverständlichkeit und wuchtigen Bässen geschaffen. Hat man einmal eine eigene Optimierung getroffen, wirkt der Klang des Headset komplett ohne EQ dann schon recht flach. Schade ist, dass beinahe in allen Klangoptimierungen automatisch der Virtual Surround Sound sowie ein Nachhal aktiviert wird. Beides stellt für mich keinen Mehrwert dar, sondern verringert sogar die Klangleistung des Geräts. An einen richtigen HiFi-Kopfhörer mag das ROG Delta aber auch mit Anpassungen nicht wirklich heran reichen.
Mikrofontest und Soundfiles
Das Uni-Direktionale Mikrofon offenbart seine Aktivität über eine rote Status-LED im Kopf. Spezifiziert ist es mit einem Aufnahmebereich von 100 Hz bis 10 kHz sowie einer Empfindlichkeit von -40 dB. Die Abstimmung des Mikrofons soll für Sprachkommunikation getroffen worden sein. Wird das Mic stumm geschaltet, leuchtet am Kopf eine rote LED zur Signalisierung. Ob man das raushört, offenbart die folgenden Sprachaufnahme.
Wie immer wurde die Sprachaufnahme mit dem Windows Sprachrekorder aufgenommen und nicht weiter be- oder aufbereitet. Es lässt sich feststellen, dass der Lautstärkeunterschied zwischen 100% und 50% nicht sehr groß ausfällt, allerdings bei geringer Lautstärke das Mikrofon etwas "feinfühliger" agiert. Entgegen der höheren Einstellung ist hier nämlich kein Rauschen wahrzunehmen. Ansonsten klingt die Stimme etwas dumpfer, ist aber in der Summe sehr verständlich.
Demo Sprachfile |
ASUS ROG Delta - voll ASUS ROG Delta - halb |
Damit ihr einen besseren Vergleich zu anderen Headset-Mikrofonen habt könnt ihr in der folgenden Liste die bisher getesteten Geräte noch einmal hören.
Demo Sprachfiles in der ÜbersichtCorsair Void RGB Elite Wireless |