Sitz
Was den Sitz angeht, könnte man beim beyerdynamic Custom Game meinen, dass es auch Copy & Paste des entsprechenden Abschnitts des MMX 300 gereicht hätte. Denn die Konstruktion ist schon sehr ähnlich. Der entscheidende Unterschied ist bei den Polstern anzutreffen. Sind sie beim MMX 300 fest und mit Velour bezogen, zeigt sich das Custom Game schon deutlich anders. Die Polster sind hier recht weich und lassen sich leicht zusammendrücken. Dies zeigt sich am Kopf in der Form, dass die Gehäuse näher an den Kopf rücken. Mithinein spielt auch der Bezug. Das Kunstleder ist ebenfalls sehr geschmeidig und fügt sich nahtlos an die Haut. Im Vergleich zum Stoffbezug ist die passive Abschirmung subjektiv höher und es wird spürbar wärmer am Kopf. In der Summe ist das Custom Game jedoch auch als sehr bequem zu bezeichnen.
Klangcheck
Da "Game" bereits in der Bezeichnung steckt, soll dies natürlich auch das Hauptaugenmerk des Custom Game sein. Die Ausgangsbasis ist eine geschlossene Konstruktion, welche ebenfalls auf 40mm Neodym Treiber mit einem Spektrum von 5 Hz bis 35 kHz. Die Impedanz beträgt allerdings nur 18 Ohm, wodurch auch ein Betrieb an schwächeren Zuspielern keine Probleme bereitet. Die Custom-Serie hat jedoch ein Feature, was eine allgemeine Einschätzung des Klangs etwas schwer macht. Der Sound Slider an beiden Seiten vergrößert oder verkleinert beim verschieben die Bassreflex-Öffnung, wodurch vier verschiedene Settings gewählt werden können. Was zunächst etwas nach Voodoo klingt, ist in der Tat aber deutlich spür- bzw. hörbar. Öffnet man die Regler vollständig, so erhält man den stärksten Bass.
Die passive Geräuschunterdrückung ist allerdings geringer. Dieser Modus ist am ehesten für Bassbetonte Musik oder vielleicht auch aktiongeladene Filme geeignet. Die Einstellung könnte man am ehesten mit der des Teufel Cage vergleichen, wobei das Custom Game teilweise noch wesentlich deutlicher aufträgt. Hört man bspw. Gregory Porter, so rutsch seine tiefe Stimme in den Bassbereich, was die Musik stark verfälscht. Eine Stufe weiter wird der Bass schon stark entschärft, verliert aber nicht seine Kraft. Diese Stufe wäre für ein Allrounder wohl am ehesten geeignet. Man ist hier dann eher bei der Auslegung des MMX 300. Noch eine Stufe weiter verliert der Bass noch weiter an Prägnanz, um bei der letzten Stufe dann beinahe völlig zu verschwinden. Diese beiden Stufen sind am ehesten für Shooter geeignet, wo der Sound lediglich der Ortung gilt und nicht die Spielimmersion bekräftigen soll.
In der Summe ist der Klang des Custom Game auch als sehr gut zu bezeichnen. Ganz so frei wie das MMX 300 spielt es aber nicht auf. Im Vergleich zum Sennheiser GSP 550 merkt man die Unterschiede in der Dynamik ebenfalls. Durch die mitgelieferte Kabel-Stecker-Konfiguration merkt man aber schnell auch welche Ausrichtung das Headest hat. Mit dem mehrpoligen Klinke-Stecker fühlt es sich an Konsolen recht wohl. Denn man muss auch hier wieder sagen, dass es zwar keinen leistungsstarken Kopfhörerverstärker braucht, aber schon einen D/A Wandler mit vernünftiger Qualität.