Der Praxistest
Die neue Corsair Gaming Void Pro Serie kann, hierbei in Form des Void Pro Surround und Void Pro RGB Wireless SE, mit einer tollen Verarbeitung punkten. Ein Großteil der Konstruktion ist zwar aus Kunststoff gefertigt, dieser macht aber einen stabilen und wertigen Eindruck. Zudem hat Corsair, wie auch schon beim Vorgänger, am sensiblen Drehelement auf Metall gesetzt. Viele Headsets brechen genau an dieser Stelle und werden unbrauchbar - nicht mit dem Corsair Gaming Void Pro.
Das Design ist, wie wir finden, gelungen und ein ansprechender Mix aus Eleganz, sportlichen Linien und Tragekomfort. Viele Nutzer mögen vielleicht auf das allzeit bewährte Schwarz oder Weiß setzen, aber eine gelbe Sonderedition gibt es auch nicht oft zu sehen. Der Komfort zeichnet sich durch angenehme Polsterungen am Bügel und auf den Hörkapseln aus. Der Mikrofaser-Überzug ist sehr weich und kratzt nicht. Auch wenn das Headset durch einen festen Bügel nur etwas in der Größe justierbar ist, es liegt keinesfalls drückend an. Teilweise sitzt das Void Pro sogar etwas zu locker an. Vorteil: angenehmer Halt - Nachteil: kann bei Vorbeugen leichter herunterfallen.
Der Akku der Wireless-Version soll laut Werksangabe bis zu 16 Stunden aushalten. Nach einigen Film-, Musik- und Spiel-Sessions können wir diese Angabe bestätigen, da wir bei zwei kompletten Entladungen in etwa bei 15-15,5 Stunden gelandet sind. Da die Sessions aufgeteilt waren und über ein paar Tage liefen, kann der Akku in der Zwischenzeit kleinere Teile an Ladung verloren haben. Das Headset wurde nach Benutzen immer wieder ausgeschaltet. Durch das Fehlen eines Memory-Effekt kann man das Headset aber jederzeit wieder aufladen, der Akku muss sich also nicht immer komplett entladen. Die Reichweite wird durch den 2,4 GHz-Receiver mit bis zu 40 Fuß (in etwa 12-13 Meter) angegeben. Diese Werte können wir bestätigen - erst nach ca. 14-15 Metern geht die Verbindung verloren. Sollte der USB-Stick am PC ungünstig platzierbar sein, kann er in die kabelgeführte Verlängerung gesteckt werden. Das Herzstück der beiden Headsets sind zwei 50 mm Neodymium Treiber, welche wir auch auf Herz und Nieren getestet haben. Folgende Spiele, Filme und Musiktitel wurden dabei zum Test genutzt:
- Spiel: The Division
- Spiel: PlayUnknown's Battlegrounds
- Spiel: Battlefield 1
- Film: American Sniper
- Film: Interstellar
- diverse 7.1 Testsounds
- Musik: Calvin Harris - Feels
- Musik: Dua Lipa – New Rules
- Musik: Cro - Unendlichkeit
Angeschlossen wurden beide Kopfhörer mit 3,5mm Klinkenanschluss als auch dem Dolby-Surround-Adapter. Wir konnten uns dabei sowohl von einem ausgewogenen Stereo-Klang als auch raumfüllendem Dolby 7.1 Surround-Sound überzeugen. Egal ob unter 3,5mm Klinke oder per USB, der Stereo-Sound ist klangvoll, bietet ein breites Spektrum und eignet sich besonders für Musikgenuss. Während die Mitten und Höhen gut hervorkamen, waren wir etwas vom unausgeprägten Bass enttäuscht. Die tieferen Bereiche haben deutlich mehr Potenzial freizugeben als sie zeigen wollen.
Unter Dolby 7.1 Surround-Sound, ermöglicht durch den USB-Adapter, bekommt der Nutzer einen sehr räumlichen Klang und etwas erweitertes Klangspektrum zu hören. Hier kommen besonders Spiele und Filme gut zur Geltung, die aus den beiden Treibern ein virtuell sehr gutes Surround-Klangbild schaffen. Für Musik ist dieser Modus allerdings nicht zu empfehlen, da trotz räumlicherem Klang oft viel Nachhall zu spüren ist, der dem Musikgenuss eher nicht passt.
Das Corsair Gaming Void Pro RGB Wireless SE kommt ohne Klinkenanschluss daher und wurde von uns dafür sowohl kabellos als auch mit angestecktem USB-Kabel getestet. Wir konnten dabei keinen spürbaren Unterschied bemerken. Das Headset bietet ein ähnlich tolles Klangbild - sowohl in Stereo als auch mit Dolby 7.1 Surround. Der Sound ist sehr klar, ausgewogen und besitzt einen knackigen Bass der aber auch hier wieder mehr leisten möchte als er möchte. Es fehlt einfach etwas an Tiefgang und Schwung. Durch die Verwendung vom EQ-Modus Bass Boost kommt etwas mehr von Beidem hinzu, leider werden in diesem Modus aber auch die Mitten sehr angehoben was zu unschönen Hall-Effekten führt. Tipp hierbei: ein eigenes EQ-Profil erstellen und an den Musikgeschmack anpassen. Schlussendlich ist es ja der Nutzer, der über den Soundklang entscheiden soll. Wie schon beim Void Pro Surround ist auch hier der Dolby-Surround gut gelungen und wird sehr räumlich dargestellt.
Abschließend muss jeder selbst entscheiden, wann er auf Stereo schaltet oder doch mit Dolby-Zusatz hört. Beide Modi haben ihre Vor- und Nachteile, am Ende kommt es auf den eigenen Geschmack an. Da beide Headsets die gleichen Treiber verbaut haben, bieten auch beide Modelle einen ähnlichen Klang. Die Headsets haben klangtechnisch schon etwas drauf - sie übersteuern nicht, zeigen detailreiche Mitten/Höhen, knackige Bässe und ein tolles virtuelles Surround-Klangbild. Schraubt man noch etwas am Bass-Tiefgang, kann man die Klangerfahrung mit den Void Pro Headsets sehr genießen.