In der Vergangenheit konnten wir bereits einige Systeme und Lautsprecher von Teufel vorstellen (z. B. Concept C). Primär richtete sich dabei der Fokus aber eher auf Entertainment-Produkte (z. B. MusicStation). Mit dem Concept E450 digital hat der Berliner Hersteller aber seit kurzem ein Set im Produktportfolio welches seinesgleichen sucht. Speziell für Gamer ausgerichtet aber auch nicht zu schade um sich Heimkino-Betrieb wiederzufinden. Allein der 28 Kilogramm schwere Subwoofer sorgt schon für beeindruckende Zahlen. Wir waren also auf das Hörerlebnis gespannt!
Das Concept E450 digital ist als wahres Multitalent konzipiert worden. Es soll so viele Anforderungsfelder abdecken. Dementsprechend gestaltet sich auch der Funktionsumfang, der in dieser Produktkategorie bisher einzigartig ist. Als 5.1-System mit integrierter Soundkarte die DD, dts und PLII verarbeiten kann, steht dem Filmerlebnis nichts mehr im Wege. Auch an Konsolenfreunde wurde gedacht: so lässt sich jede aktuell verfügbare Konsole mit dem Lautsprecher-System verbinden.
Die Steuerung der Pegel kann mit dem praktischen „Funk-Puk“ übernommen werden, der auch schon beim Teufel Concept C zum Einsatz kommt. Doch damit nicht genug, auch per Smartphone kann man seine gewünschte Musik direkt in die Lautsprecher einspeisen. Möglich macht dies die Bluetooth-4.0-Schnittstelle mit aptX-Codec.
Lieferumfang
Wie bei fast jedem Sound-System sind natürlich die Subwoofer immer die schwersten Komponenten, aber das was der Sub vom Concept E450 digital an den Tag legt, sprengt jegliche bisherige Vorstellung für „PC-Tieftöner“. Allein die schiere Größe von 62 Zentimeter und brachialen 27 Kg, setzt neue Maßstäbe in diesem Bereich. Geliefert wird alles in zwei Kartons, separiert in Satelliten und Subwoofer. Neben den gewöhnlichen Beipackzetteln und der Bedienungsanleitung, liegt noch ein USB-Verbindungs- sowie 30 Meter Lautsprecher-Anschlusskabel dabei.
Teufel Concept E450 digital | |
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Bezeichnung | Teufel Concept E450 digital - 5.1 System |
Abmessungen Sub | 40 x 40 x 62,5 cm (B x T x H) |
Abmessungen Satelliten | 9,5 x 10 x 14 cm (B x T x H) |
Anschlüsse | 5.1 USB Soundkarte 1x Digital-Eingang koaxial 1x Digital-Eingang optisch 1x Chinch-Eingang Stereo 3x Klinke 3,5mm 5x High-Level-Lautsprecher-Ausgänge |
Schnittstellen | Bluetooth 4.0 USB 2.0 |
Max. Schalldruck | Satelliten: 103 dB/1m Center: 105 dB/1m Subwoofer: 113 dB/1m |
Nennimpedanz | 4-8 Ohm |
Frequenzbereich | Satelliten: 150 - 20.000 Hz Subwoofer: 32 - 150 Hz |
Gehäuse | Subwoofer: MDF, matt, Lack Satelliten: Struktur-Kunststoff |
Gehäuseaufbau | Subwoofer: Bassreflex, DPU Satelliten: geschlossen |
Akkustisches Prinzip | 1-Weg (Sub) 2-Wege (Satelliten) |
Satelliten | Hochtöner: 1x Hochtöner Durchmesser: 19mm Hochtöner (Material): Seide Mitteltöner: 2x Mitteltöner (Material): Zellulose, beschichtet Max. Leistung (Long-Termin): 60 Watt |
Subwoofer | Tieftöner: 1x Tiefttöner Durchmesser: 300mm Tieftöner Material: Zellulose, beschichtet Ausgleichsöffnungen: 1x (Unterseite) Gehäusematerial: MDF Max. Leistung: 150 Watt Gewicht: 27 Kg Ausgangsleistung-Max-Sat (Sinus): 60 Watt Ausgangsleistung-Max-Sat (Sinus): 200 Watt |
Sonstiges | 1x Fernbedienung 24 Bit, Cirrus Logic D/A Wandler DD/dts/PLII-Decoder |
Garantie | 2 Jahre elektronische Geräte, Komponenten und Bauteile 12 Jahre für Gehäuse, Chassis und Frequenzweichen |
Homepage | www.teufel.de |
Straßenpreis | 599,99 EUR |
Detailansicht: Subwoofer
Den „CM 2014 SW“ getauften Aktiv-Subwoofer haben wir ja schon einleitend thematisiert, dass er neue Maßstäbe setzt, und dies gleich in vielerlei Hinsicht. Ob nun die 27 Kilogramm Nettogewicht, das stilsichere Design oder der massive Funktionsumfang, alles zusammen findet sich im Subwoofer von Teufels Concept E450. Neu beim E450 in der 2015er Ausführung ist, dass jetzt ein Verstärker direkt mit im Sub-Chassis verbaut wurde. Der 62 Zentimeter !!! hohe Klotz ist laut Hersteller genormt und passt unter jedem Schreibtisch. Referenz bildeten dazu die Modelle von einem bekannten schwedischen Möbelhaus. An der Front befindet sich das Touch-Panel, welches wie schon der Name suggeriert, über Berührung gesteuert werden kann. Zusätzlich kann der Control-Puk mit eingesetzt werden. Eine weiße Beleuchtung sorgt für entsprechendes Ambiente. Mehr aber im Praxistest.
Die Rückseite zeigt sich vielfältig, nicht überladen aber mit allen notwendigen Schnittstellen ausgestattet. Dazu zählt u.a. die USB-Schnittstelle zum Verbinden des PCs. Subjektiv gesprochen, schwimmt bei USB-Verbindungen im Zusammenspiel von Audioeinspeisung immer ein „unwohles Gefühl“ mit. Klären wir aber im Praxistest. Des Weiteren kann über die drei Klinkenstecker die Verbindung zu einer Soundkarte im PC oder einer Teufel Decoderstation aufgebaut werden, oder man nimmt den optischen Stecker via Toslink (SPDIF). Für weitere externe Zuspielgeräte stehen drei weitere Anschlüsse bereit (Coaxial, 2x Chinch). Sehr schade an dieser Stelle: die Lautsprecherkabel werden nur mit einfachen Federklemmen befestigt und verfügen über einen etwas zu dünnen Querschnitt. Unser „altes“ Vergleichssystem Motiv 5 setzt auf hochwertigere Schraubanschlüsse. Das Fehlen eines On-Off-Kippschalters sowie Kaltgerätestecker müssen wir ebenfalls negativ anmerken.
Das Chassis als solches vermittelt ein hohes Maß an Wertigkeit. Der aus MDF-Holz (Herstellerangabe) gefertigte Gehäuse hat einen matten Lack versehen bekommen, der auch gern mal Fingerabdrücke verzeiht. Hinsichtlich der Stoß- und Kratzresistenz haben wir auf einen Test verzichtet. Die Fertigung lässt den Anschein erwecken, der Korpus sei aus einem Guss. Spaltmaße oder ähnliches sind erst auf der Unterseite zu erkennen, wo logischer Weise der Subwoofer das Downfire-Prinzip umsetzt. Einen sicheren Stand sollen die vier Gummigekoppelten Standfüße verleihen, die mit silberfarbenen Elementen verziert sind. Der im Durchmesser 300mm große Sub soll im Zusammenspiel mit dem Chassis einen maximalen Schalldruck von bis zu 113 dB/1m entwickeln können. Es bedarf eigentlich nur der Blick auf die Größe, dass man diesen technischen Angaben fast blind glauben mag. Die Verarbeitung dieser Gesamtkomponente bewegt sich auf einem sehr hohen Niveau und gibt zu keinem Zeitpunkt Anlass zur Kritik.
Detailansicht: Satelliten
Etwas mehr „Fülle“ bekommt der Anwender nun mit der überarbeiteten E450-Version. Dem Set liegen vier Satelliten sowie ein Center-Lautsprecher bei, die auch schon beim Consono 25 MK3 5.1 verwendet werden. Die Verarbeitung des geschlossenen Lautsprecher ist ohne Fehl und Tadel. Die tiefschwarze Lackierung macht auf den aus Struktur-Kunststoff gefertigten Satelliten eine sehr gute Figur. Unter der gebogenen Meshgitter-Front sitzen jeweils ein 19mm Hochtöner und ein 80mm großer Mitteltöner. Im IEC-Long-Term sollen so 60 Watt als Ausgangsleistung möglich sein.
Ganz nüchtern betrachtet, waren wir gespannt, was wir von im Volumen 0,7 Liter großen „Würfeln“ zu erwarten haben. Der waagerecht liegende Center-Lautsprecher hat direkt zwei Mitteltöner (80mm) verbaut bekommen und hält zugleich noch marginal mehr Ausgangsleistung (80 Watt) bereit. Das Netto-Innen-Volumen gibt Teufel hier mit 1,2 Liter an.
Alle Lautsprecher verfügen auf der Rückseite über kleine Ausparungen um diese mit Halterungen an der Wand aufhängen zu können. Wer möchte kann auch zu den separaten Standfüßen (AC 1001 SP) greifen. Diese müssen allerdings nachgekauft werden. Ebenfalls schade: Auch die Satelliten verfügen „nur“ über Federklemmen. Schraubanschlüsse hätten dem System an dieser Stelle wesentlich besser zu Gesicht gestanden. Kommen wir nun zur Konfiguration der Lautsprecher.
Praxistest: Konfiguration
Das Datenblatt offenbart es, die Anschlussmöglichkeiten für das Concept E450 sind extrem vielschichtig und sollten für jeden etwas bereithalten. Für den primären Test haben wir den Aufbau an einem PC-System ausgerichtet, welches neben Windows 7 (x64) noch mit einer Creative Sound Blaster Z ausgestattet ist. Der Anschluss erfolgte über den optischen Toslink-Eingang, weil wir eine gewisse subjektive Abneigung gegenüber dem USB-Anschluss nicht leugnen können. Weiter unten wird aber noch darauf eingegangen. Wählt man als PC-Nutzer den Anschluss über den optischen Stecker, hat man selbst mit der Soundkarten-Software "keine Kontrolle" mehr über die Lautsprecher. Im Ergebnis auch logisch, da ja dieses selbst eine Soundkarte verbaut bekommen hat. Ergebnis: es ist umsetzbar und möglich, jedoch mit gewissen Einbußen.
Es gibt aber eine Vielzahl von Anschlusskonfigurationen. Eine exemplarische findet sich dazu im Handbuch des Lautsprecher-Systems. In der Summe stehen aber mehr als genügend Möglichkeiten bereit. Insbesondere Konsolennutzer werden von der leichten Einrichtung angetan sein. Denn nicht nur für das Spielerlebnis wird etwas getan, sondern auch für Film- und Musikgenuss kann man das Set verwenden.
Die Steuerung des gesamten Systems funktioniert über einen Mix aus Control-Puk und dem Touch-Bedienfeld an der Front des Subwoofers. Den Control-Puk haben wir bereits beim Concept C, dem kleineren 2.1-Ableger gesehen. Das gesamte Vorgehen muss man sich im entfernten Sinne wie die Steuerung von BMWs iDrive vorstellen. Am Anfang etwas gewöhnungsbedürftig, hat man sich aber eingefuchst geht es richtig fließend von Hand. Der Aufbau der gesamten Steuerfläche erscheint auf den ersten Blick keinesfalls intuitiv, aber wie schon im Satz zuvor, bedarf es lediglich ein bisschen Eingewöhnungszeit, dann ist dies auch vergessen.
Das Touch-Panel offenbarte kleinere Schwächen bei der Sensitivität. In bestimmten Winkeln werden die Eingaben nicht sofort umgesetzt, so dass ein erneutes Drücken folgen muss. Die Verbindung mittels Bluetooth stellt die in der Summe einfachste Kommunikation dar. BT einschalten, Gerät koppeln und los geht’s. Wir verwendeten in diesem Fall den HiFi-Streaming-Dienst Tidal, der für die Bereitstellung von hochwertigen Sound-Files im .FLAC-Format bekannt ist.
Sollte man das Lautsprecher-System per USB an den PC anschließen, stehen dem Anwender dann mittels Treiber bzw. der dazugehörigen Software ein paar Extra-Funktionen zur Verfügung. Die Einstellungspunkte sind zwar nur rudimentär, jedoch wirkt die GUI doch sehr altbacken und könnte eine intuitive Frischzellenkur vertragen.
Praxistest: Klangcheck
Diesen Bereich könnten wir extrem vielschichtig aufbauen, wollen uns aber auf zwei bis drei Bereiche beschränken. Bleiben wir bei dem eine Seite zuvor angesprochenem Exotenmodell: Lautsprecher-System via optischem Toslink an eine „gute“ Soundkarte angeschlossen.
Concept E450 - > PC via optisches Kabel
Die brachiale Leistung des Subwoofers wird mit unserem Paradebeispiel „Battleship“ aber mal so richtig aus den Reserven gelockt. Das Hawaii-Ballerspektakel fordert nicht nur dem Zuschauer mit den schnellen Szenenwechseln alles ab, sondern auch den Teufel-Lautsprechern. Der massive Tiefgang des Subs breitet sich so heftig im Raum aus, dass buchstäblich die Wände wackeln und die Nachbarn Teil des Filmerlebnisse werden können, nein sogar definitiv werden. Dies lässt sich auch für alle anderen Anschlussszenarien festhalten! Die Stimmen und Explosionen kommen klar und deutlich aus den Lautsprechern, ohne dabei die Pegelfestigkeit zu verlieren.
Anschluss via Toslink (SPDIF-Out) an die Soundkarte im PC
Als Musiktitel wurde von Adele „Hello“, aus der gleichnamigen Single gewählt. Die Stimme, die Klänge in Kombination mit Tiefgang, untermauern diesen erstklassigen Song nochmals massiv, so das man von einem sehr guten Klangerlebnis sprechen kann. Auf Grund der relativ geringen Volumen mangelt es den Satelliten aber etwas an Räumlichkeit und Fülle. Die Höhen werden gut wiedergegeben, haben aber merkbar noch Potential im Köcher.
Concept E450 - > PC via USB
Das Setup mit der USB-Schnittstelle ist wirklich leicht aufgebaut, wird aber „wahren Audiofreunden“ wenig Freude machen. Der Grund ist trivial, die Software wirkt altbacken und erweckt nicht den Eindruck, man könne mit Ihr den eigenen Musikgenuss einstellen. Hier sollte der Hersteller nochmal nachbessern. ABER: der Klang bewegt sich auch dank der im Subwoofer integrierten Soundkarte auf fast identischem Niveau. Unterschiede sind lediglich als Nuancen erkennbar.
Concept E450 -> Smartphone via Bluetooth
Subjektiv empfunden klang „Hello“ von Adele über diesem Wege ab besten. Das verwendete Smartphone unterstütze nicht einmal den aptX-Codec (Samsung Galaxy Note), was sogar das erstaunliche daran ist. Die Höhen wurden im Vergleich zur optischen Anschlussmethode noch feiner wiedergegeben und die Mitten noch kräftiger betont. Die Tiefton vom Sub blieb unverändert präsent und zugleich knackig. Insgesamt sehr überzeugend!
Fazit
Um die Leistung und das Produkt als solches einordnen zu können, bedarf es ein paar Sätze mehr. Der von Teufel als brachiale Kollos entwickelte Subwoofer kommt nicht nur mit schierer Leistung, sondern auch mit allerlei technischer Raffinessen daher. Vollgestopft mit Decoder für DTS, Dolby Digital und Dolby Pro Logic 2, USB- sowie optischen Anschlussschnittstellen, bietet das Concept E450 digital eine Fülle an Möglichkeiten. Garniert wird das Ganze mit einer Bluetooth 4.0 Anbindung samt aptX-Codec. Der 27 Kilogramm schwere Subwoofer samt Chassis agiert zu jeder Sekunde so nachhaltig, dass sich der Tiefton nicht nur im eigenen Wohnbereich, sondern auch alles darum mit „erfreut“. Die aus dem Consono 25 Mk3 stammenden Satelliten fehlt es in der einen oder anderen Situation mal an Größe im Klang, was aber baubedingt ist. Wer möchte, kann diese ja gern gegen andere austauschen. Ansonsten bleibt ein erstklassiger audiophiler Eindruck.
Der Funktionsumfang, das extrem vielfältige Gesamtpaket gepaart mit Teufel Attitüden geht vom Entertainment-Faktor so steil, dass man sich die Augen reiben muss. Grund für Kritik gibt aber auch. Die „minderwertigen“ Federklemmen hätten ruhig durch Schraubverschlüsse ersetzt werden können – gerade bei diesem hohen Anschaffungspreis. Das Fehlen eines On-Off-Schalters sowie eines Kaltgerätesteckers, müssen wir ebenfalls ankreiden. So sitzt nur ein relativ kurzer Stecker fest am Gehäuse, was das Aufstellen an mehrere Abhängigkeiten knüpft.
Wer über diese kleinen Punkte hinwegsehen kann, bekommt im Grunde genommen eine Out-of-the-Box-Lösung, die so bei keinem anderen Hersteller zu haben ist. Gerade Konsoleros werden sich über das Lautsprecher-System erfreuen.
Teufel Concept E450 digital
- hervoragende Verarbeitung der Komponenten
- enorm vielfältiger Funktionsumfang
- sehr viel Anschlussmöglichkeiten
- extremer Tiefgang des Subwoofers
- Lieferumfang (30m Kabel, USB-Kabel)
- Control-Puk (Fernbedienung)
- Bluetooth 4.0 (aptX-Codec)
- integrierte USB-Soundkarte
- nur Federklemmen für Lautsprecherkabel
- kein Ein-Aus-Schalter an der Rückseite
- Stromkabel ist fest verlötet
- USB-Software wirkt altbacken
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