Die Käufer von Flash-Speicherlösungen aus dem Hause Western Digital werden sich in Zukunft umgewöhnen müssen, denn der beliebte Hersteller wird unter anderem seine erfolgreichen SSDs nun unter dem Banner der Tochterfirma „SanDisk“ vertreiben.
Western Digital unternimmt konkrete Schritte zur Vorbereitung der Trennung seines Flash-Speicher-Geschäfts. Ab sofort erfolgt der Vertrieb von SSDs und anderen Flash-Produkten ausschließlich über die Tochtermarke SanDisk. Auf der Hauptseite von Western Digital werden zukünftig nur noch Festplatten (HDDs) und darauf basierende Systeme, wie NAS-Lösungen und Server-Speicherlösungen, angeboten.
Beim Aufruf der Western Digital-Website werden Nutzer auf die neue Struktur hingewiesen. Sie können zwischen zwei Optionen wählen: einem Link zu den HDD-Produkten auf der Western Digital-Seite und einem weiteren, der zum SanDisk-Onlineshop führt, in dem Flash-Produkte, einschließlich SSDs, Speicherkarten und USB-Sticks, erhältlich sind. Damit wechseln bekannte SSD-Produkte wie die WD_Black SN850X und die WD Blue SN5000 in den Vertrieb über SanDisk.
In einer öffentlichen Erklärung hieß es dazu: „Unsere Produkte sind nun auf zwei spezialisierten Plattformen verfügbar: HDD-Produkte und Speicherlösungen finden Sie auf westerndigital.com, während sandisk.com alle Flash-Technologien wie SSDs und Speichermedien anbietet.“ Für bestehende Kunden, die bereits ein Benutzerkonto bei Western Digital haben, wird automatisch ein neues Konto bei SanDisk angelegt, wie Nutzer kürzlich auf Reddit berichteten.
Hintergrund: Ausgliederung der Flash-Sparte
Die aktuellen Maßnahmen sind Teil eines umfassenderen Plans, den Western Digital verfolgt: Das Unternehmen plant, sich vom Flash-Speichergeschäft zu trennen, um sich in Zukunft vollständig auf das Festplattengeschäft zu konzentrieren. Die Flash-Sparte, die einst durch die Übernahme von SanDisk integriert wurde, soll künftig als eigenständige Einheit agieren.
Diese strategische Entscheidung könnte auch den Weg für eine mögliche Fusion mit Kioxia, einem wichtigen Partner von Western Digital im Flash-Speicher-Bereich, ebnen. Eine Fusion würde das neu formierte Unternehmen in eine starke Position bringen, um mit Marktführern wie Samsung zu konkurrieren. Allerdings verliefen bisherige Gespräche nicht zielführend und gerieten sogar ins Stocken, nicht zuletzt wegen Bedenken des Kioxia-Partners SK Hynix. Würde der Zusammenschluss jedoch gelingen, könnte ein bedeutender Akteur auf dem globalen Flash-Speichermarkt entstehen, der die Kräfteverhältnisse in der Branche nachhaltig beeinflussen könnte. Inwieweit das von regulierenden Behörden durchgewunken werden würde, bleibt allerdings fraglich.
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