Western Digital (WDC) hat auf dem "Future of Memory and Storage"-Event die erste SSD mit einer Kapazität von 128 Terabyte vorgestellt. Diese fast schon fabelhafte Speichergröße wird durch die Nutzung von Quad-Level-Cell-(QLC-)NAND-Flash der achten Generation, genannt BiCS8, ermöglicht. Obwohl weitere technische Spezifikationen der SSD noch nicht bekannt sind, wird sie voraussichtlich für Anwendungen im Bereich Künstliche Intelligenz und andere speicherintensive Aufgaben genutzt.
Diese Art von Speicher ist in der Regel nicht auf höchste Schreibfestigkeit ausgelegt. Dies bedeutet aber auch, dass die fortgeschrittene Speichertechnik wohl eher nicht im heimischen Computer-Zimmer zum Einsatz kommen wird, da sie nicht für den Alltagsgebrauch oder intensives Gaming konzipiert wurde. Bis solche High-End-Speicherlösungen tatsächlich für den Consumer Market zur Verfügung stehen, wird wohl noch ein wenig Sand durch die Sanduhr rieseln. Das Event, früher als "Flash Memory Summit" bekannt, dient als Plattform für zahlreiche Unternehmen, um neue Entwicklungen im Flash-Speicherbereich vorzustellen. Der neue Name spiegelt die erweiterte Themenpalette wider, die nun auch andere Speichertechnologien umfasst.
Abbildung: WD Blue SN550
SD-Karte mit 8 Terrabyte
Parallel zur SSD-Einführung hat WDC auch eine SD-Karte mit 8 Terabyte angekündigt, die unter dem Label der Tochtergesellschaft Sandisk erscheinen wird. Allerdings fehlen bisher Angaben zu Preis und Verfügbarkeit. Bereits angekündigt, aber noch nicht verfügbar, ist eine 4-TByte-SD-Karte von WDC. Die Kapazität von MicroSD-Karten soll ebenfalls auf 4 Terabyte erhöht werden. Diese Karten nutzen das SDUC-Format (Secure Digital Ultra Capacity) und erfordern neue Kartenleser, da der SDXC-Standard bei 2 Terabyte an seine Grenzen stößt.
Abbildung: verschiedene SD-Karten
16 TB USB-SSD ebenfalls im Programm
Ein weiteres interessantes Produkt ist die 16-TByte-USB-SSD "Sandisk Desk Drive", die jedoch momentan nur als Konzeptnachweis existiert. Auch hier sind Details zu Preis und Markteinführung noch offen. Zudem plant WDC die Einführung weiterer Client-SSDs mit PCI Express 5.0, jedoch ohne bisherige konkrete Angaben zu diesen Modellen. Im Bereich der Netzwerktechnik setzt WDC auf den Rapidflex-Interposer, der PCIe-SSD-Signale in Ethernet-Signale umwandelt. Dies ermöglicht den Einsatz von PCIe-SSDs in Netzwerksystemen mit Ethernet- oder PCIe-Switching, was insbesondere für KI-Workflows von Vorteil sein soll. Erste Kunden bereiten bereits den Einsatz dieser Technologie vor.
Abbildung: SSD-Platine
Am heutigen Dienstag wird Rob Soderbery, Executive Vice President und General Manager der Flash Business Unit von WDC, auf dem FMS-Event weitere Details präsentieren. Es wird erwartet, dass diese Informationen zusätzliche Einblicke in die neuesten Entwicklungen und Produkte von Western Digital bieten.