Wer die Computex 2024 aufmerksam verfolgt hat, konnte bemerken, dass nahezu alle Mainboard-Hersteller CAMM2-Boards mit OC-Speichermodulen präsentiert haben. Schon bald können Nutzer zwischen beiden Standards wählen und dann ist es wohl nur eine Frage der Zeit, bis sich der neue CAMM2-Standard endgültig durchsetzt.
Einige dieser Boards wurden im laufenden Betrieb gezeigt, teils mit hohen Speichertaktraten von über 8.000 Megatransfers pro Sekunde (MT/s), mit CAMM2-Modulen von Kingston. Es scheint, als ob die Hersteller nicht nur eine technische Demonstration bieten, sondern auch für einen baldigen Verkaufsstart bereit sind. Am Stand von MSI wurde ein vollständiger PC mit einer individuellen Wasserkühlung, einschließlich CAMM2-Kühler, präsentiert. Das Project-Zero-System ist mit einem Intel Core i9-14900 Prozessor und einem Kingston Fury Impact Speichermodul mit einer Kapazität von 48 GB ausgestattet. Die Anschlüsse des Mainboards sind auf der Rückseite angebracht, wodurch keine Kabel im Innenraum sichtbar sind.
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Aktuell hat man die Qual der Wahl
Auch Asus, Asrock und Gigabyte zeigten Mainboards mit CAMM2. Mehrere Hersteller präsentierten Speicher, sowohl LPCAMM2 mit LPDDR5 als auch herkömmlichen DDR5-Speicher. Im laufenden Betrieb unter Windows waren jedoch nur Kingston-Fury-Speicher zu sehen. Die Auswahl könnte anfangs begrenzt sein, bis weitere Hersteller ihre Modelle auf den Markt bringen. Ein Angebotsproblem ist erstmal nicht zu befürchten, da die meisten Nutzer mit normalem DDR5-Speicher im DIMM-Format keine Nachteile haben. Viele Besitzer von Intel-Prozessoren ab der Alder-Lake-Generation sowie AM5-PCs haben wahrscheinlich bereits DDR5-Arbeitsspeicher gekauft und werden diesen auch in ihrem nächsten PC weiterverwenden, sodass von einer baldigen Ablösung des guten alten DDR-Riegels nicht auszugehen ist. Mit CAMM2 verlieren Nutzer die Möglichkeit, den Arbeitsspeicher später durch zusätzliche Riegel zu erweitern. Stattdessen nutzen die Module immer alle Speicherkanäle, und keines der gezeigten Mainboards verfügt über mehr als einen Speichersteckplatz.
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Vorteil: Signalqualität
Dies hat jedoch den Vorteil, dass die Signalwege zum Prozessor kurz sind und es keine offenen Kontakte gibt, die die Signalqualität beeinträchtigen könnten. Dadurch sind höhere Speichertaktfrequenzen möglich, sofern der Prozessor diese unterstützt.
Preis und Verfügbarkeit
Keiner der Hersteller ließ sich tiefer in die Karten gucken und so bleiben der exakte Starttermin und die Preisgestaltung für die ersten Mainboards mit CAMM2 unklar, aber spätestens mit Arrow Lake im Herbst sollte es so weit sein. Einzelne Mainboards mit AM5-Sockel und CAMM2 könnten sogar etwas früher erscheinen. Da AMD-Prozessoren jedoch selten höhere Taktfrequenzen als DDR5-6400 unterstützen, gibt es hier kaum einen Leistungsvorteil.