MSI hat offiziell bestätigt, dass das Unternehmen in der kommenden GPU-Generation keine Grafikkarten auf Basis von AMDs RDNA4-Architektur produzieren wird. Damit wird MSI keine Modelle der Radeon RX 9000-Serie anbieten und die aktuelle AMD-Generation völlig ignorieren. Diese Entscheidung markiert einen bedeutenden Wandel in der Strategie des Unternehmens und könnte Auswirkungen auf den Markt für AMD-Grafikkarten haben.
Bereits im Jahr 2024 zeichnete sich MSIs schrittweiser Rückzug aus dem AMD-Grafikkartensegment ab. Während das Unternehmen zu Beginn der Radeon RX 7000-Serie noch einige Modelle, darunter die Radeon RX 7600 sowie die High-End-Varianten RX 7900 XT und XTX, im Sortiment führte, stellte es die Produktion dieser GPUs nach und nach ein. Seither konzentriert sich MSI ausschließlich auf Grafikkarten mit NVIDIA-Chipsätzen.
Dies führt aktuell zu einer Vielzahl von Spekulationen: Zum einen vermuten einige Brancheninsider Exklusiv-Verträge zwischen NVIDIA und MSI, ähnlich wie es in der Spielebranche zwischen Sony oder Microsoft und potenziellen Partner der Fall ist. Zum anderen stehen Vermutungen im Raum, dass MSI womöglich nicht an die RDNA4-Architektur glaubt und deshalb auf eine Zusammenarbeit mit AMD in dieser Generation verzichtet. Vielleicht ist auch das günstigere Preismodell für den Hersteller weniger lukrativ und er nimmt aus diesem Grund Abstand von einer Produktion.
Offizielle Gründe für diese Neuausrichtung wurden von MSI bislang nicht bekannt gegeben. Branchenkenner vermuten jedoch, dass wirtschaftliche Überlegungen und eine stärkere Fokussierung auf den NVIDIA-Markt eine Rolle gespielt haben könnten. Dennoch bleibt die Partnerschaft zwischen MSI und AMD in anderen Bereichen bestehen: So produziert MSI weiterhin Mainboards für AMD-Prozessoren und bietet Notebooks mit AMD-Hardware an.
Abbildung: Gigabyte setzt weiterhin auf AMD
MSIs Entscheidung könnte das Angebot an AMD-Grafikkarten auf dem Markt beeinflussen. Verbraucher, die sich für RDNA-4-GPUs interessieren, müssen künftig auf andere Hersteller wie ASUS, Sapphire oder PowerColor ausweichen. Zudem könnte sich dieser Schritt auf die Marktposition von MSI selbst auswirken, da die Wahlmöglichkeiten für Gamer und PC-Enthusiasten in Bezug auf MSI-Grafikkarten eingeschränkt werden. Es bleibt abzuwarten, ob und in welcher Form MSI in Zukunft wieder auf AMD-Grafikkarten setzen wird oder ob der Hersteller langfristig eine exklusive Partnerschaft mit NVIDIA anstrebt. Der Grafikkartenmarkt bleibt somit in Bewegung, und künftige Entwicklungen könnten weitere Überraschungen bereithalten.
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