Ein Reddit-Nutzer mit dem Namen RevolutionaryPea7570 berichtet, dass seine RTX 5090 Founders Edition einen Kabelbrand erlitten hat. Während die Grafikkarte unbeschadet blieb, hat es die Kabel des Netzteils nicht so glimpflich erwischt – sie sind geschmolzen.
Der betroffene Nutzer verwendete ein EVGA-Netzteil mit einer echten Daisy-Chain-Kabelkonfiguration, also einer Verkettung mehrerer Kabel. Dabei setzte er nicht nur auf ein, sondern gleich zwei Erweiterungskabel – ein Setup, das das Risiko eines Defekts erheblich steigert. Trotz Bedenken entschied er sich gegen den Kauf neuer Kabel – mit den nun bekannten Folgen.
Bildquelle: videocardz
Auch bei der RTX 5080 gibt es jetzt Berichte über Kabelprobleme. Der Redditor Ambitious_Ladder1320 stellte fest, dass seine RTX 5080-Grafikkarte Warnsignale sendete, bevor das Kabel schmolz. ASUS verbaut ein Sicherheitssystem mit einer speziellen Warnleuchte, die Probleme mit der Stromversorgung erkennt – allerdings könnte es zu spät gewesen sein.
Während des normalen Betriebs begann die ROG Astroloji-Anzeige auf der 5080 GPU mit einem roten Licht zu blinken, was auf eine fehlerhafte Verbindung hinwies – obwohl GPU- und CPU-Kabel korrekt angeschlossen waren. […] Nach einem vollständigen Neustart und erneutem Einstecken aller Kabel wurde entdeckt, dass das Kabel auf der Netzteilseite geschmolzen war (die GPU-Seite blieb unbeschadet). – Reddit-Nutzer
Interessanterweise verwendete der Nutzer offizielle Netzteilkabel des Herstellers. Die GPU scheint bisher keinen Schaden genommen zu haben. Dies ist der zweite bekannte Fall eines Kabelschadens mit diesem speziellen Netzteilmodell.
Das Technikportal Gamers Nexus hat den betroffenen Nutzer kontaktiert, um die Karte, das Netzteil und die Kabel für eigene Tests zu erwerben.
Ein ehemaliger Elektroingenieur äußerte sich kritisch über die Sicherheitsmaßnahmen von NVIDIA und seinen Partnern. Seiner Meinung nach werden nicht einmal die grundlegendsten Schutzmechanismen für RTX 4090- und 5090-Karten eingehalten.
Das Problem ist nicht der Anschluss selbst, sondern dass er viel zu hoch spezifiziert ist – mit kaum Sicherheitsreserven. 600W sollten als absolute Obergrenze betrachtet werden, während eine realistische Leistungsgrenze eher bei 375W liegen sollte. – Ehemaliger Elektroingenieur
Besonders lobend erwähnt er ASUS, da deren RTX 50-Serie zusätzliche Shunt-Widerstände verbaut, die eine gleichmäßige Leistungsverteilung über alle sechs 12V-Kabel gewährleisten. Zudem bietet ASUS eine eigene Software zur Überwachung des Stromverbrauchs und ein Warnlichtsystem zur Erkennung von Anomalien. Er warnt davor, GPUs mit einem einzelnen 12VHPWR-Kabel zu betreiben, da diese oft zu stark belastet werden. Besonders problematisch sei das bei der RTX 5090 und RTX 4090, während die RTX 5080 mit 360W an der Grenze sei.
Der Kabelhersteller MODDIY will nicht das nächste CableMod-Desaster erleben. Nach Berichten über ein geschmolzenes Kabel an einer RTX 5090 FE kündigte das Unternehmen eine neue Kabelversion für die RTX 50-Serie mit höheren Spezifikationen an.
Allerdings bemerken Branchenexperten, dass der neue 12V-2×6-Anschluss keine wesentlichen Änderungen an den Kabeln selbst vornimmt – vielmehr sind es nur kleinere Anpassungen an den Steckverbindungen zwischen Netzteil und GPU.
Ein weiteres Problem: Ein alter MODDIY-Kabeltyp ist nun an einem RTX 4090-Schaden beteiligt. Eigentlich sollten diese Kabel mit der RTX 40-Serie kompatibel sein. Doch einige Nutzer könnten gar nicht bemerken, dass ihre Kabel bereits überhitzen oder erste Schäden zeigen – es sei denn, es gibt sichtbare Anzeichen wie einen verbrannten Geruch oder Verfärbungen.
Wer eine RTX 4090 oder 5090 besitzt, sollte folgende Punkte beachten:
✅ Kein Daisy-Chaining verwenden – immer separate Kabel für jede Stromverbindung!
✅ Offizielle Netzteilkabel oder Adapter nutzen, statt auf Drittanbieter zurückzugreifen.
✅ Steckverbindungen regelmäßig überprüfen, insbesondere bei hochleistungsfähigen GPUs.
✅ ASUS-Grafikkarten bevorzugen, da sie zusätzliche Sicherheitsfeatures bieten.
RTX 50-GPUs werden immer leistungsstärker – aber auch ihre Stromversorgung muss mithalten. Wer auf Nummer sicher gehen will, sollte sich intensiv mit der Verkabelung seiner GPU auseinandersetzen.
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