Die Gaming-Welt wurde jüngst von einer Nachricht erschüttert, die Fans und Branchenkenner gleichermaßen überrascht hat: Der deutsche Entwickler Crytek, bekannt für Blockbuster wie die Crysis-Reihe und Hunt: Showdown 1896, hat angekündigt, 15 % seiner Belegschaft zu entlassen und die Entwicklung von Crysis 4 vorerst auf Eis zu legen. Das bedeutet vor allem für alle Grafik-Jünger da draußen, dass es vorerst keinen Titel geben wird, der eure Hardware an ihre Grenzen bringen wird.
In einer offiziellen Mitteilung gab Crytek bekannt, dass rund 60 der insgesamt 400 Mitarbeiter betroffen sind. Diese Entscheidung betrifft sowohl Entwickler als auch Mitarbeiter in Serviceabteilungen. Als Grund nennt das Unternehmen die "komplexe, ungünstige Marktdynamik", die auch vor etablierten Studios nicht haltmacht.
Bereits im dritten Quartal 2024 entschied sich Crytek, die Arbeiten an Crysis 4 zu pausieren. Einige der betroffenen Entwickler wurden in das Team von Hunt: Showdown 1896 integriert, einem Multiplayer-Shooter, der seit seiner Veröffentlichung im Jahr 2019 kontinuierlich an Beliebtheit gewonnen hat. Mit Spitzenwerten von über 60.000 gleichzeitigen Spielern erfreut sich das Spiel einer treuen Community.
Crytek wurde 1999 von den Brüdern Cevat, Avni und Faruk Yerli in Coburg gegründet und verlegte 2006 seinen Hauptsitz nach Frankfurt am Main. Mit Titeln wie Far Cry und der Crysis-Serie setzte das Studio neue Maßstäbe in Sachen Grafik und Gameplay. Doch trotz dieser Erfolge blieb das Unternehmen nicht von finanziellen Turbulenzen verschont. Bereits 2014 und 2016 gab es Berichte über finanzielle Schwierigkeiten und Verzögerungen bei Gehaltszahlungen.
Die jüngsten Entlassungen bei Crytek sind kein Einzelfall. Die Spieleindustrie hat in den letzten Jahren erhebliche Umwälzungen erlebt, darunter das Scheitern mehrerer groß angelegter Live-Service-Spiele und wirtschaftliche Herausforderungen, die zu Stellenstreichungen bei verschiedenen Entwicklern geführt haben. So berichtete Unity kürzlich über ähnliche Maßnahmen, und eine Studie aus dem Jahr 2024 ergab, dass jeder zehnte Spieleentwickler seinen Job verlor. Trotz der aktuellen Herausforderungen bleibt Crytek optimistisch. Das Unternehmen plant, den Fokus verstärkt auf Hunt: Showdown 1896 zu legen und das Spiel weiter auszubauen. Zudem soll die hauseigene CryEngine kontinuierlich weiterentwickelt werden, um zukünftige Projekte zu unterstützen.
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