Die Vorfreude auf leistungsstarke Gaming-Prozessoren wie den Ryzen 7 9800X3D und den Core Ultra 9 285K wird bei vielen Technik-Enthusiasten in diesem Jahr von einer ernüchternden Liefersituation gedämpft. Wer hofft, einen dieser Prozessoren noch rechtzeitig zu Weihnachten zu ergattern, wird sich wohl auf eine Enttäuschung einstellen müssen, oder richtet sein Begehr auf die gut verfügbare und erschwingliche Mittelklasse.
Noch vor wenigen Wochen schien die Verfügbarkeit des Ryzen 7 9800X3D,eines der aktuell leistungsstärksten Modelle für Gaming, vielversprechend (wir berichteten). Große Händler wie Mindfactory konnten erste Bestellungen bedienen, doch inzwischen hat sich das Blatt gewendet (wir berichteten). Nach anfänglichen Lieferwellen sind Vorbestellungen bei Mindfactory, Alternate und Caseking derzeit ausgesetzt. Letztere konnten keine konkreten Aussagen treffen, wann Nachschub zu erwarten ist.
Die wenigen verfügbaren Exemplare sind nur zu stark überhöhten Preisen ab rund 760 Euro zu haben, dies ist ein klares Zeichen dafür, wie sehr die Nachfrage das Angebot übersteigt. Während das Modell auf vielen Wunschlisten stehen dürfte, wird es wohl bei den meisten nicht rechtzeitig unter dem Weihnachtsbaum liegen. Auch wenn sich eine Entspannung der Lage bis Jahresende unwahrscheinlich zeigt, bleibt eine kleine Hoffnung, denn Mindfactory erlaubt seit dem 6. Dezember wieder Vorbestellungen, gibt jedoch als frühesten Liefertermin "Anfang Januar 2025" an.
Die Liefersituation des Core Ultra 9 285K von Intel zeigt ein ähnliches Bild. Seit seiner Markteinführung ist das Modell nur sporadisch und oft zu hohen Preisen verfügbar. Zwar liegen die Standardpreise mit knapp unter 700 Euro etwas niedriger als beim Ryzen 7 9800X3D, doch eine schnellere Lieferung kostet auch hier deutlich mehr. Auch die Wartezeit variiert stark, von wenigen Tagen bis hin zu mehreren Wochen. Im direkten Vergleich kann der Core Ultra 9 285K in Sachen Gaming-Leistung jedoch nicht mit dem Ryzen 7 9800X3D mithalten. Während die Multi-Threaded-Performance und Effizienz des Arrow-Lake-Modells positiv bewertet werden, bleibt Intel in puncto Gaming hinter der Konkurrenz zurück. Ein versprochener Software-Fix, der Abhilfe schaffen könnte, lässt ebenfalls auf sich warten.
Während die Spitzenmodelle knapp sind, sieht die Situation in der Mittelklasse deutlich besser aus. Die Modelle Core Ultra 7 265K und Core Ultra 5 245K sind nicht nur gut verfügbar, sondern auch zu moderaten Preisen erhältlich. Wer also nicht auf die absolute High-End-Leistung angewiesen ist, findet hier durchaus attraktive Alternativen. Die aktuelle Liefersituation für High-End-Prozessoren macht deutlich, wie stark die Balance zwischen Angebot und Nachfrage ins Wanken geraten ist. Für Technik-Fans bleibt zu hoffen, dass sich der Markt Anfang 2025 entspannt und auch die Preisgestaltung wieder realistischer wird. Bis dahin gilt: Geduld üben – oder auf weniger gefragte Modelle ausweichen.
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