Während AMD mit seiner 3D V-Cache-Technologie große Erfolge im Gaming-Sektor feiert, hat Intel derzeit keine Pläne, eine vergleichbare Funktion in Desktop-Prozessoren zu integrieren. Stattdessen liegt der Schwerpunkt auf der Integration einer ähnlichen Technologie in Server-Chips der nächsten Generation.
So wie es aussieht wird AMDs Hauptkonkurrent die Spielergemeinschaft wohl in Zukunft eher vernachlässigen und geht einen mutigen Weg, der vielleicht auch von einer drohenden Übernahme durch den ewigen Konkurrenten AMD geprägt sein könnte. Aktuell befindet sich der ehemalige Chipriese Intel in einer wirtschaftlichen Schieflage und neben AMD sind auch noch weitere Übernahmepartner, wie zum Beispiel Samsung im Gespräch.
Seit der Einführung des Ryzen 7 5800X3D im Frühjahr 2022 hat AMD den Markt für Gaming-CPUs entscheidend geprägt. Der zusätzliche vertikale L3-Cache verleiht den Prozessoren insbesondere bei Spielen eine außergewöhnliche Leistung, was sie zur bevorzugten Wahl für Gamer macht. Modelle wie der kürzlich veröffentlichte Ryzen 7 9800X3D stoßen auf enorme Nachfrage und waren weltweit binnen Stunden ausverkauft. Diese Entwicklung verdeutlicht die starke Marktposition von AMD im Gaming-Bereich.
Intel arbeitet ebenfalls an einer Cache-Lösung, die jedoch auf Server-CPUs beschränkt bleiben soll. Wie Florian Maislinger, Tech Communications Manager bei Intel, erklärte, wird die Technologie „lokaler Cache“ in den kommenden Xeon-Prozessoren der Serie Clearwater Forest implementiert. Diese Prozessoren sind modular aufgebaut und bestehen aus 17 sogenannten Tiles, darunter Compute-, Base- und I/O-Tiles. Der Cache wird dabei in den Base-Tiles integriert und durch Foveros Direct 3D miteinander verbunden.
Die Zielgruppe dieser Technologie sind ausschließlich Serverkunden. Maislinger betonte, dass der Herstellungsprozess für Chips mit zusätzlichem Cache teuer und komplex sei, was den Gaming-Markt für Intel unattraktiv mache. Trotz des Erfolgs von AMDs 3D V-Cache bleibt Intel bei seiner Einschätzung, dass Gamer als Zielgruppe zu klein seien, um solche Investitionen zu rechtfertigen. Ob diese Strategie aufgehen wird, wird die Zukunft zeigen, denn besonders begeisterte Gamer sind stets bereit für das Extra an Leistung auch tiefer in die Tasche zu greifen.
Informativer Videobeitrag zum Thema, Quelle: der8auer
Obwohl Intel Desktop-Prozessoren mit lokalem Cache ablehnt, sieht das Unternehmen keinen Wettbewerbsnachteil. Laut Maislinger erreichen Intels aktuelle Chips auch ohne diese Technologie nahezu die Leistung der AMD-Konkurrenz. Dennoch sorgten Gaming-Benchmarks des neuen Intel Core Ultra 9 285K zuletzt für gemischte Reaktionen, da dieser im direkten Vergleich mit AMDs Gaming-Flaggschiffen unterlegen war.
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