Dieses Jahr werden so viele neue Prozessor Generationen vorgestellt wie schon lange nicht mehr. Am Anfang des Jahres machte Intels Kaby Lake für Sockel 1151 den Anfang. Nach dem Start der Mainstream-Plattform AMD Ryzen mit dem Sockel AM4, wurde die HEDT Plattform von Intel mit Sockel 2066 (Skylake-X) gestartet, auf welche morgen die HEDT Plattform mit AMD Ryzen Threadripper (Sockel TR4) folgt. Nun steht bei Intel bereits die Ablösung der Kaby Lake Architektur ins Haus. Mit den Intel Coffee Lake wird der Hersteller die maximale Kernzahl für die Mainstream-Plattform mit Sockel 1151 ausbauen.
Der Start der AMD CPUs mit Ryzen Architektur hat bei der Konkurrenz Handlungszwang hervorgerufen. Denn im Gegensatz zu AMD, kann Intel für die Mainstream-Plattform lediglich vier native Kerne mit Hyperthreading anbieten, wohingegen es bei AMD bis zu acht Kerne und 16 Threads sind. Die CPUs- der Core-i-8000 Serie sollen diesen Makel nun ausbügeln und mehr Multicore-Leistung mitbringen. Genauere Informationen werden am 21. August eine Stunde vor der Sonnenfinsternis live auf Facebook geliefert. Natürlich gibt es aber schon eine Reihe von durchgesickerten Informationen und auch Gerüchten. Die folgenden Angaben sind daher noch mit Vorsicht zu Genießen.
Neuer Sockel trotz gleicher Bezeichnung?
Die 8.Generation der Intel Core-i-CPUs kommen zwar für den Sockel 1151, sollen laut ASRock aber nicht auf den bisherigen Mainboards kompatibel sein. Das heißt, dass selbst die dieses Jahr eingeführten Hauptplatinen mit der 200er Chip-Serie ersetzt werden müssten, wenn man einen Wechsel auf einen der neuen Intel Prozessoren in Betracht zieht. Im Raum steht, dass zunächst die Z270 Chips umgelabelt werden und später dann die 300er Chip-Serie nachgeliefert wird. Auch ist unbekannt, ob es zu einer mechanischen oder elektrischen Unvereinbarkeit kommt. Die entsprechende Quelle dieser Information wurde zwischenzeitlich gelöscht. Wie man das deuten soll, bleibt jedem selber überlassen.
Hinter dem Grund der Inkompatibilität steht also ein Fragezeichen. Allerdings könnte man spekulieren, dass es mit Intels Fahrplan Änderung zu tun hat. Denn auf Kaby Lake-S in 14nm sollte eigentlich der Shrink Cannon Lake-S in 10nm Strukturbreite folgen. Nun erscheint also eine weitere Generation (Sky Lake, Kaby Lake und Coffee Lake) in 14nm. Auch dieses Vorgehen könnte der Konkurrenz geschuldet sein. Denn laut Intel könnten die 10nm Modelle nicht so hohe Taktraten fahren, was im sie im Duell mit den Ryzen CPUs schlechter dastehen lassen würde. Bei Coffee Lake handelt es sich aber nicht wieder um einen identischen Prozess, sondern um eine weitere Verbesserung, weshalb er auch 14++ genannt wird (Quelle: Technology and Manufacturing Day). Da die Leistungsaufnahme und Abwärme beim Desktop PC nicht unbedingt ein Problem darstellt, fiel die Wahl von Intel auf den 14++ Prozess mit mehr Leistung, statt auf den Energiesparenden 10nm Prozess zu setzen.
Die verfeinerte Herstellung soll aber auch einen weiteren Vorteil bieten. Denn da die Packdichte steigt, können mehr Chips aus einem Waffer hergestellt werden. Da also mehr CPUs vom Fließband laufen können, sinkt auch der Preis der Sechskerner.
Vier Sechskerner für den Mainstream
Zu den einzelnen erscheinenden Modellen sind auch schon genaue Informationen durchgesickert (Quelle: Anandtech). Es bleibt aber abzuwarten, ob sich diese bestätigen. Demnach wird es je zwei Intel i7 und i5 geben, welche allerdings alle über sechs Kerne verfügen sollen. Wie auch bei vorherigen Generationen soll auch hier der Unterschied beim SMT liegen. Während die i5 also sechs Threads bearbeiten können, sind es beim i7 zwölf. Ein weiterer Unterschied soll beim Ausbau des L3 Cache liegen. Die i7 sollen auf 12MB und die i5 auf 9MB zugreifen können. Gemeinsam haben sie noch, dass die Speicherunterstützung wie bei Kaby Lake-X auf 2666MHz angehoben wurde.
Bei den Taktraten sollen die K-Modelle den jeweiligen Vorgänger noch einmal übertreffen. Konkret ist die Rede von einem Turbo-Takt von 4,7GHz auf einem Kern, von 4,6GHz auf zwei Kernen und 4,4GHz auf vier Kernen. Damit legt der Intel Core i7-8700K in den ersten beiden Stufen um 200MHz im Vergleich mit dem Core i7-7700K. Der Intel Core i7-8700 (ohne K) ist bei allen Taktraten bis auf den 6-Kern-Turbo um 100MHz reduziert und soll trotzdem 30W weniger TDP aufweisen als das Modell mit K. Der 8700K soll mit 95W TDP daherkommen und damit nur 4W über dem Vierkerner 7700K liegen.
Auch der i5-K legt im Takt zu. Der i5 8600K übertrifft den i5 7600K beim ein- und zwei-Kern-Turbo um je 100MHz und im Vierkern-Turbo um 200MHz. Auch hier steigt die TDP im Vergleich um 4W.
Kein Core-i3 in Planung?
Seit längerer Zeit ist auch die Rede von einem Intel Core-i3-8300. Jedoch sind diese Informationen noch durch keinerlei Quellen richtig bestätigt worden und beruhen auf einem wohl gefälschten Screenshot (Quelle: NGA).
Der vermutliche Prozessor sollte demnach über vier Kerne und acht Threads verfügen. Mit einem angeblichen Takt von 4GHz entspricht er somit dem i7-6700K und würde eine Konkurrenz zu den Core-i5-8000 darstellen. Alleine daraus lässt sich schließen, dass solch eine Konfiguration eher nicht zu erwarten ist. Trotzdem bleibt es interessant, ob Intel überhaupt einen i3 und damit einen günstigen Ableger für Coffee Lake-S geplant hat.